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Was dürfen Vorgesetzte/Feldwebel?

Begonnen von Showtimez, 25. September 2009, 11:36:33

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Showtimez

Bin neu hier und habe mal eine Frage, was dürfen eigentlich Vorgesetzte / Feldwebel bei der Grundausbildung, bzw. was dürfen sie nicht. Also ich meine sowas wie zb. " Sie dürfen dich nicht schlagen, anfassen oder sowas in der richtung. " Hatte ein Kollegen der wa vor 2 Jahren beim Bund, für die Grundausbildung und er meinte sie dürften dir nichmal den Vogel zeigen, oder dich Beleidigen, weil das schon zur Anzeige gebracht werden könne, genauso wie das anfassen. Nicht das mich Beleidigungen stören oder so, da steh ich locker drüber. Genauso ist es mir wurscht wenn der mich anschreien tut, das ist ja deren Job, sonst würde man den ja nicht ernst nehmen...

PvtM

Man kann das Ganze nett lösen.
Wir wurden z.B immer erst höflich gefragt:
"Pionier M. dürfte ich Sie berühren?"  ;D

Aber mittlerweile wird echt jede kleinigkeit gemeldet.
Und deshalb wird etwas "schlimmes" auch nicht vorkommen.
Zur Sau machen dürfen sie einen aber schon noch  ;)
Mit gewählten Ausdrücken und die ein oder andere Erzieherische Maßnahme.

miguhamburg

Lieber Neu-User: Was Vorgesetzte bei der Bundeswehr dürfen oder eben nicht dürfen, ist in Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften geregelt - und zwar für alle Vorgesetzten. Dazu gehören nicht nur Feldwebel, sondern auch Offiziere, Unteroffiziere - und auch dies kommt vor als Vorgesetzte aufgrund besonderer Anordnung, Mannschaftsdienstgrade, z.B. als Hilfsausbikder in der Grundausbildung.
Wenn Sie sich hierüber mal einen Überblick verschaffen wollen, dann googeln Sie doch mal unter den Begriffen "Soldatengesetz", "Vorgesetztenverordnung Bundeswehr", "ZDv Innere Führung". Da werden Sie einen guten, ersten Überblick bekommen.

Und merken, dass es sich mit so einfachen Begriffen und Aussagen nicht beantworten lässt, was Sie anführen. Denn es kommt immer auch auf die Situation an, in der man sich gerade befindet. So darf beispielsweise ein/e Vorgesetzte/r eine/n Untergebene/n grundsätzlich nur nach einer entsprechenden Frage anfassen und die/der Betroffene dem zugestimmt hat. Etwa bei der Überprüfung/Korrektur des vorschriftsmäßigen Zustands des Anzuges. Auf einer Schießbahn kann es aber durchaus notwendig werden, dass eine Aufsicht beim Schützen den Soldaten anpackt, um ihn/sie oder andere vor Schaden zu bewahren. Dieses Beispiel können Sie auf viele andere Situationen übertragen.

Showtimez

Danke für die schnellen Antworten, die haben mich auch schon gereicht.

Fitsch

z.B. der Fußtritt in des Rekruten Kreuz wenn sich der Vollpfosten mit dem entsicherten G36 aufreichten und umdrehen will um eine Bedienung nochmal durchzusprechen.

Der Jäger lag auf seiner Waffe, röchelte nach Luft, ich hatte meinen Stiefel auf ihm positioniert. Nach Herstellung der Sicherheit durfte sich Herr Jäger aufrichten  ;D

Keiner ist zu Schaden gekommen, dem Rekrut wurde eine Wiederholungsausbildung zugedacht.

Die anderen Ausbilder sahen mich etwas "verwundert" an, aber als Reservist ist man etwas schmerzbefreiter.  ;)

Horrido
Fitsch
I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

Rollo83

Fitsch, ich kann dieses Verhalten genau bestätigen da ich es selbst persönlich an dem neben mir liegendem Kameraden miterlebt habe.
ich hatte fast das Rohr des G36 in meinem Gesicht, allerdings nur mit Übungsmun.
Der Kamerad neben mir hatte ruck zuck einen Bergstiefel auf dem Rücken und hat einen Fön bekommen das mir mein G36 fast aus der Hand gefallen ist.

Bei sowas find ich so ein Verhalten absolut berechtig.

miguhamburg

@ Fitsch und Rollo: Wir sind uns aber schon einig, dass dieses Vorgesetztenverhalten unter das Kapitel "Nothilfe" fällt oder??? :)

ulli76

Das mit dem Fragen, ob man jemanden anfassen darf, hängt auch damit zusammen, die Vorgesetzten vor unberechtigten Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung zu schützen.
Notfallsituationen sind davon natürlich ausgenommen. Hab auch mal nen Rekruten nen blauen Fleck am Arm verpasst, als er gemeint hat, mir die Mündung ner P1 zeigen wollten (Er hatte ne Stürung an dem Teil).
Genauso, wie ich nicht jeden meiner Patienten vor der Untersuchung frage, ob ich ihn anfassen darf. In entsprechenden Situationen erklär ich halt vorher, was und warum ich was machen werde- wenn derjenige was dagegen hat, kann er immer noch ablehnen.

Beleidigungen sollen beim Bund genauso wenig ausgesprochen werden, wie im "normalen" Leben. Wobei die Grenzen zwischen "robustem" Umgangston und Beleidigung fließend sein können.
Beispiele zu dem was nicht geht, gibt´s übrigens regelmäßig in den Berichten des Wehrbeauftragten. Und natürlich in den von migu angesprochenen VOrschriften.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

miguhamburg

Hallo Ulli, schön, dass Sie diesen Thread noch ergänzen.

Ich meine aber schon, dass jemand, der zum Arzt geht und sich mit seinen Beschwerden dort vorstellt, dass damit implizit die Genehmigung verbunden ist, dass man im üblichen Umfang angefasst wird. Denn wie wollen Sie die Pulsfrequenz messen, wenn Sie den Patienten nicht berühren. Wie Verhärtungen/Verspannungen ertasten, wenn sie sie nicht erfühlen können usw. Das wird doch sicher wie alles bei der Bundeswehr geregelt sein oder??

Ich denke aber schon, dass so mancher als "robust" gemeinte Ton von Ausbildern durchaus übergriffig, sexistisch oder geringschätzend ist und oft einfach aus falsch verstandenem Engagement, falsch verstandener Härte vollkommen daneben ist und oft einfach nur gegen die Intelligenz des Vorgesetzten spricht. Ich finde, dass hierdurch weder Respekt, noch Autorität, noch Vertrauen entstehen kann und dies dann die Grundlage für eine funktionierende kleine Kampfgemeinschaft mitunter erheblich belastet und zerrüttet.

MediNight

Auch ich sehe die Tatsache, dass ein Soldat seinen Truppenarzt aufsucht, als implizite Einwilligung in eine (vorhar natürlich abzusprechende) Behandlung mit den dazugehörigen Körperkontakten (Anfassen, Untersuchen, etc. ..)!

Aber zur Nothilfe habe ich auch noch einen ... ;) :

Ich war zur ZA EAKK für einen Auslandseinsatz nach Horb am Neckar kommandiert und unser Ausbildungszug hat nach Böblingen-Bernet zum Schiessen verlegt. Bereits in den ersten Tagen fiel eine junge Kollegin im Dienstgrad Stabsarzt durch ihre Unsicherheit im Umgang mit Waffen auf! Genau diese Kollegin kam dann zum Schiessen dran, als ich mich gerade mit dem dazugekommenen RgtKdr unterhielt. Wir kennen uns schon lange und er hat lediglich ein kleines Pläuschchen mit mir gehalten, während ich zum Schiessen anstand. Aufsicht beim Schützen war ein hauptfeldwebel, der sich im Nachhinein am Ende der Ausbildung auch als reservist herausstellte, sich vorher aber weder als solcher zu erkennen gab, noch als solcher auffiel. Der Kamerad hatte auch schon ein paar Einsätze, wohl z. T. noch als aktiver Soldat, aber auch als Reservist auf dem Buckel und trug das Barett der FschJgTr! Na ja, die Kollegin kam genau zu ihm und nach dem Kommando "5 Schuss Einzelfeuer, Feuer frei!" sollte sie die Waffe entsichern, was sie auch tat, und dann schiessen. Letzteres klappte wohl nicht so recht, weil die Waffe für den ersten Schuss nicht vorgespannt war (Wir schossen die P8-S-1!) und sie offensichtlich nicht genug Kraft hatte, den Abzug mit einem Finger zu betätigen. Der HptFw hat das sofort erkannt und wollte ihr zu hilfe eilen, als sie sich plötzlich mit der fertiggeladenen und entsicherten Waffe in der Hand zu ihm umdreht und die Mündung genau auf seinen Bauch zeigt. Was der RgtKdr und ich dann beobachten durften, war dann aber vom Feinsten ;) ! Ein Griff der Aufsicht mit der linken Hand und die Waffe zeigte wieder nach vorne. Dazu gab es mit dem rechten Fuß einen kleinen Kick in die Kniekehle der Kollegin, die sofort quasi zusammenklappte! Und irgendwie hatte der Hauptfeldwebel plötzlich die Waffe in seiner Hand, hat sie seelenruhig gesichert, das Magazin entfernt und dann entladen. Die Kollegin hat zunächst noch am Boden liegend laut gejammert und fuhr plötzlich den HptFw an wie eine Furie, was er sich denn erlaube und sie werde sich über ihn beschweren! Die Antwort war total ruhig und sachlich: "Der RgtKdr wird dann entscheiden, wenn er meine Darstellung der Sache und die Darstellung der Beobachter dieser Szene gehört hat! Tun Sie einfach was Sie nicht lassen können und unterlassen Sie es in Zukunft mit fertiggeladenen und entsicherten Waffen auf Kameraden zu zeigen!"


Daraufhin hat sich der RgtKdr, der vorher vom HF offensichtlich nicht wahrgenommen worden war, in die Situation eingemischt und gesagt: "Der RgtKdr war Zeuge dieses Vorfalles und sieht sofortigen Gesprächsbedarf mit der Frau Stabsarzt!" Dass der Rest der Bande dort natürlich so breit gegrinst hat, dass er hätte im Kreis lachen können, wenn die Ohren nicht im Wege gewesen wären, versteht sich von selbst ;) !

Ich empfand die Reaktion des Kameraden Hauptfeldwebel weder als überzogen noch als gefährlich oder gar als Vorschriftenverstoß! Er hat in einer für ihn und sein Leben gefährlichen Situation besonnen und zügig reagiert, mehr nicht ... ;) !

snake99

Wenn ich richtig informiert bin sollen ab 2010 neue Schießübungen in die Bw eingeführt werden, wo wesentlich mehr "Bewegung mit der Waffe" drin ist als bisher. Also nicht mehr einfaches hinlegen und Schießen, sondern mit fertiggeladener Waffe auf der Schießbahn bewegen. Die Aufsicht beim Schützen soll sogar bei einigen Übungen entfallen.

Ich will hoffen, dass sich der Umgang mit Waffen und Munition bis dahin bei den unsichern Kameradinnen und Kameraden ändert. Sonst könnte es schnell lebensgefährlich werden ...
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

MediNight

Na ja, nach den ersten Opfern werden wir genau diese Übengen dann wohl mit Softair-Waffen schiessen müssen ;) !

snake99

#12
Wenn ich mich recht entsinne soll aber auch ab 2010 eine "neue Art der Waffenausbildung" eingeführt werden, die jeder Soldat mind. einmal im Jahr zu durchlaufen hat. Ziel der Ausbildung soll der sichere einwandfreie Umgang mit Waffen und Munition sein. Ich weis nur nicht mehr genau wie die Richtlinie hieß. Sie beschrieb auch die neue Sportausbildung, die ab 2010 in Kraft tritt.  

Edit:
Es war die neue IGF ...
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Rollo83

Ich kann sowas irgendwie nicht nachvollziehn.Ich bin jetzt seid ca 3 Jahren wieder Zivilist.Ich sag mal ich bin bestimmt nicht mehr der fitteste im Umgang mit P8/G36 und MG3.Aber eins ist doch Glas klar, wenn etwas nicht funktioniert und hackt oder ich nicht weiter wüsste wäre ja gar kein Beinbruch.Nur dann mit einer geladenen Waffe auf einen Kameraden zu zielen da fällt mir nix zu ein.Wenn was hackt und ich nicht weiter wüsste, dann würd ich freundlichst jemanden drum bitten mir zu helfen aber mit ner Waffe um drehn ich kanns nicht fassen erlich.

So eine Situation mit scharfer Mun kann ich auch gott sei dank nicht bestätigen.Gar nicht auszudenken was da hätte passieren können.

PvtM

Nicht nur das. Eig sollte jeder Soldat die Fähigkeit besitzen die Mängel an der Waffe sofort zu beseitigen.
Man übt ja um sie benutzen zu können, doch was bringt einem das Schießen, wenn man z.B einen einfachen
Klemmfehler nicht innerhalb paar Sekunden abstellen kann. Was macht so eine Person, wenn es mal hart auf hart kommt.

Und ich finde, um mal aufs Thema zurückzukommen, dass ein Vorgesetzter schon während der Ausbildung,
prägende Worte hierüber verlieren darf ohne das er Angst haben muss gemeldet zu werden.
Die meisten tun dies hoffentlich auch. Ansonsten drill-drill-drill.

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