Das Erstaunliche ist, daß man, wenn man in der Bw jemanden fragt, warum keine Bajonette angeschafft werden (und eine Bajonettausbildung durchgeführt wird), von 4 Leuten 5 verschiedene Antworten bekommt.
. D.h. es gibt wohl keine einheitliche Argumentationslinie.
Die Aussage, das Bajonett sei im Zeitalter der digitalisierten Kriegführung eine anachronistische Waffe, halte ich für baren Unsinn. Wer so denkt, sollte sich einmal das Vorwort des Buches "Bajonettkampftraining, Moderner Bajonettkampf für das 21. Jahrhundert" von Leon Galvert durchlesen. Dort wird überzeugend argumentiert, daß das Bajonett eine zukunftsfähige Waffe ist. Letztlich ist es nämlich der Infantertist, der ein Gefecht entscheidet (was die Amerikaner in Falludscha wieder einmal schmerzlich erfahren mußten, die übrigens seit 1981 wieder Bajonettkampf trainieren und noch vor dem Irakkrieg 190000 Bajonette für das Marinecorps beschafften), und dieser Infanterist (vorausgesetzt er dient in einer WIRKLICHEN Einsatzarmee; alle namhaften westlichen Armeen führen das Bajonett als STAN-Waffe!) wird immer häufiger in Nahkampfsituationen kommen, in der eine Blankwaffe ihm gute Dienste leisten kann. Natürlich stärkt die Beherrschung des Bajonettkampfes das Selbstvertrauen und erhöht den Angriffsgeist, denn es ist eine Offensivwaffe. Gleichermaßen wird es sich psychologisch negativ auf den Gegner auswirken, der sich einem solchermaßen trainierten Angreifer gegenübersieht. Dafür, daß die Bw den Bajonettkampf nicht trainiert, gibt es damit nur einen plausiblen Grund: Sie ist KEINE EINSATZARMEE - Streitkräftereformen und Auslandseinsätze hin oder her, sondern mutiert immer mehr zu einer Mischung aus Rotkreuz und THW im Flecktarn.
Übrigens: Nach der Insolvenz von Eickhorn bietet sich das Aitor - Bajonett für das G 36 an, das die Spanier für das baugleiche G36 E verwenden. (Hier hilft also Eigeninitiative weiter).