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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: UniBw Student oder Soldat?  (Gelesen 17109 mal)

Ralf

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Antw:UniBw Student oder Soldat?
« Antwort #45 am: 22. Mai 2020, 07:05:19 »

Zitat
Wenn man die Hintergründe dazu nicht verstanden hat - wie du offenbar - kann sich da aber schnell ein falsches Bild aufbauen.
Wenn das der einzige Grund wäre, würde ich dir uneingeschränkt zustimmen. Die Präs'in der UniBw München hat das während des MINT-Symposiums 2019 an der UniBw HH durchaus vielschichtiger dargestellt. Eine persönliche Spitze hierzu habe ich nicht nötig.
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Antw:UniBw Student oder Soldat?
« Antwort #46 am: 22. Mai 2020, 09:58:45 »

Die ganze Diskussion um IGF/KLF, etc. ist vollkommen überflüssig...

Die Ausgangsaussage dieses Threads war ja:


Trotzdem möchte ich zu einem Beitrag etwas anmerken:

Zitat
Naja vielen würde es an der Uni gut tun, wenn sie sich darauf besinnen würden, dass es ihre Aufgabe ist, dass Studium zu schaffen. Also das ganze militärische erstmal hinten anstellen und zunächst einmal Student sind.

Das sehe ich komplett anders. Auch im Studium ist man in allererster Linie Soldat! Und das sollten die Studenten nicht vergessen. Es gibt genug Studenten, die meinen, für sie würden militärische Regeln nicht mehr gelten und sie könnten sich vor militärischen Ausbildungen drücken.

Es gab da mal einen Studenten, der fand sich wegen Gehorsamsverweigerung vor dem Truppendienstgericht wieder, weil er sich mit allen möglichen Tricks, Ausreden und Weigerungen vor der militärischen Ausbildung gedrückt hat (San-Ausbildung, IGF, Schießen und vieles mehr). Seine Einlassung, "das sei ja alles nicht so wichtig für einen Studenten" kam dabei gar nicht gut an. Im Urteil fanden sich deutliche Worte. Es gab ein saftiges Beförderungsverbot, und das tut einem Leutnant ziemlich weh. Damit kann man nicht nur höchstwahrscheinlich den Hauptmann innerhalb der Regelverpflichtungszeit vergessen, sondern auch jegliche BS-Ambitionen. Und das ist auch richtig so.

Da wurde eine These in den Raum gestellt ...

... und mit einem Einzelfall vermeintlich belegt.

Dieser Einzelfall taugt als Beleg aber nicht mal ansatzweise, da der Betroffene sich anscheinend bewusst allen Pflichten entzogen hat, ohne das seine vorgebrachten Gründe nachvollziehbar waren.


Dies hat also nichts mit den Studenten zu tun, die sich bemühen,
Ihre Grundpflichten zu erfüllen, die der Dienstherr an Sie stellt.

DAS fordert der Dienstherr:

"Das Studium an einer Universität der Bundeswehr (UniBw) ist regelmäßig integraler Bestandteil der Ausbildung der Offiziere des Truppendienstes.

Die studierenden Offiziere (studOffz), studierenden Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter (studOA) haben die Pflicht,
ihr Studium so zu gestalten, dass sie das Regelstudienziel zum frühest möglichen Zeitpunkt, d.h. in der Regelstudienzeit erreichen."


An dieser Forderung hat der studierende Soldat sein Handeln auszurichten.

Egal an welcher Uni der Soldat studiert.

Wer dieser Vorgabe gerecht wird, kann - über die regelmäßig geforderten IGF/KLF-Leistungen hinaus - soviel "rödeln" wie er will ... wer dies aber nicht tut... macht definitiv etwas falsch... spätestens wenn dadurch der erfolgreiche Abschluss des Studiums gefährdet ist.

Zitat
Verpflichtungen während des Studiums

Während des Studiums sind die KLF und Fremdsprachenkompetenz auch eigenverantwortlich zu erhalten und nach Möglichkeit zu steigern. 
Dies schließt den regelmäßigen Nachweis der geforderten Leistungen in den IGF und zur KLF gemäß den Festlegungen in der AnTrA Nr. 10 ein, wie auch den Nachweis des aktuellen SLP.


Wenn der Dienstherr also festlegt, dass

+ zuerst das Studium kommt > Pflicht zum erfolgreichen Abschluss
+ zusätzlich nur das o.g. Mindestmaß an IGF/KLF etc. zu erbringen ist

Was soll dann diese Diskussion über persönliche Befindlichkeiten?

Die Soldaten haben diese Vorgaben des Dienstherrn zu erfüllen.

Und sollte es im studentischen Alltag vorkommen, dass die zusätzlichen Pflichten, z.B. auf Grund organisatorischer Probleme, nicht umfassend erfüllt werden können... dann ist das eben so.
Dies hat ja nicht der Soldat zu vertreten.

Dieser hätte nur ein Verhalten zu vertreten, wie im Bsp von @justice.

Beides ändert aber nichts an der Primär-Pflicht des Soldaten - frühestmögliches Bestehen des Studiums.



Deshalb heißt es, in der Abwandlung des von @justice Genannten:

Der Student ist Soldat - und hat als erste Pflicht ... sein Studium zeitgerecht erfolgreich abzuschließen!


Wer es sich leisten kann, zusätzlich zum geforderten Mindestmaß IGF/KLF, etc. , noch 100 Märsche zu machen, 20 x Schießen zu gehen und trotzdem seine Primär-Pflicht erfüllt... gut so und Respekt!


Wer das aber nicht kann ... hat zu Lernen ! - nicht weil ich das sage - sondern der Dienstherr!

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aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

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Antw:UniBw Student oder Soldat?
« Antwort #47 am: 22. Mai 2020, 13:06:34 »

In meinem Fachbereich hatte ich gemäß SollOrg für die Ausbildung genau einen "Vollzeitausbilder" für 1000 Studierende: Meinen Org-Fw. Der ist der einzige, der für die ABC-Ausbildung und die Schießausbildung vorgesehen ist - und ansonsten gleichzeitig das S3-Geschäft führt - ebenfalls für 1000 Menschen. Und ob er insbesondere für die Schießausbildung überhaupt qualifiziert ist, geschweige denn die entsprechende Befähigung bereits hat wird natürlich bei der Dienstpostenbesetzung nicht geprüft. Dann gab es da noch 6 (ittlerweile immerhin 8) Gruppenleiter, die aber als Einzelkämpfer Disziplinarvorgesetzte von 150 - 200 stud OA/Offz sind. Dass die Studierenden heutzutage auf Grund erheblicher Defizite in Eigenständigkeit und Belastbarkeit mehr Dienstaufsicht brauchen beschäftigt diese Disziplinarvorgesetzten sowieso schon erheblich mehr, als früher.

Ich stimme vollkommen zu dass das keine adäquaten Bedingungen dafür sind. Letztlich ist wo ein Wille ist allerdings meistens auch ein Weg, so könnte man versuchen in der Truppe vorhandene Möglichkeiten nutzen o.ä. (natürlich nicht für 1000 auf einmal).

Beispiel aus eigenem Erleben - problematisch ist bei uns immer wieder die Abnahme des Schwimmens, da hat dann mal die Halle zu oder der abnehmende ist krank oder oder oder. Führte bei mir dazu dass ich Anfang Dezember ausm Einsatz gekommen bin, eigene Absicht war am Folgetag den angebotenen Sporttag zu nutzen, dieser wurde jedoch auf den Vortag verschoben sodass ich nicht teilnehmen konnte.
Hab ich mir dann halt auch keinen Zacken aus der Krone gebrochen, Samstag ins Hallenbad zu fahren und den Bademeister zu bitten, mir die 200m-Zeit abzunehmen und mit Stempel Unterschrift usw zu bescheinigen (als Ersatzleistung für Kleiderschwimmen). Wenn man MÖCHTE dann kann man vieles möglich machen.
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Andi

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Antw:UniBw Student oder Soldat?
« Antwort #48 am: 02. Juni 2020, 17:50:45 »

Zitat
Wenn man die Hintergründe dazu nicht verstanden hat - wie du offenbar - kann sich da aber schnell ein falsches Bild aufbauen.
Wenn das der einzige Grund wäre, würde ich dir uneingeschränkt zustimmen. Die Präs'in der UniBw München hat das während des MINT-Symposiums 2019 an der UniBw HH durchaus vielschichtiger dargestellt. Eine persönliche Spitze hierzu habe ich nicht nötig.

Sorry, wenn das als persönliche Spitze rüber gekommen ist tut mir das leid. So war es nicht gemeint!

Und vor dem Hintergrund, dass du der Präsidentin lauschen durftest - die an diesem Prozess (auch auf Grund eigenen Desinteresses) nicht weiter beteiligt ist und gerne Dinge erzählt, die nichts mit der Realität an ihrer Dienststelle gemein haben (ja, das war jetzt eine Spitze, wenn auch nicht persönlich, sondern objektiv) - verstehe ich dann auch den Hintergrund deiner Äußerung. Vereinfacht dargestellt: Würde man sie Fragen welchen Auftrag sie selbst bzw. ihre Dienststelle hat würde sie darauf wohl keine dem wirklichen Auftrag nahekommende Antwort geben können. Die Entscheidung sie noch mal im Amt zu verlängern war schlicht politisch, aber sachliche Gründe kenne ich bis dato nicht. Von mir persönlich gefühlte Realität an der UniBw München war und ist, dass es für sie schwer zu ertragen ist, dass es a) Soldaten an ihrer Dienststelle gibt und b) unter ihnen tatsächlich auch Männer sind. ;)

Generell zurück zum Thema:

Die Soldaten haben diese Vorgaben des Dienstherrn zu erfüllen.

Das ist wohl die Kernaussage, auf die sich alles hier wirklich reduzieren lässt.
Und es ist explizit Aufgabe aller Vorgesetzten die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen und bestmöglich zu unterstützen. Ich sehe zwar generell gesellschaftlich verursachte Defizite, die nunmehr auch strukturelle Defizite der UniBw überlagern, aber die große Masse der Offiziere und Offizieranwärter macht, was sie sollen: Erfolgreich studieren und dabei auch die richtige Menge Spaß am Beruf haben und entwickeln.
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