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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Erfahrungsbericht // KC Stuttgart // EUF // 27. September 2016  (Gelesen 3431 mal)

Radiated

  • Gast

Da ich, vermutlich wie viele Andere auch, so manche Erfahrungsberichte gelesen habe, die mir etwas Sicherheit gaben, möchte auch ich meinen Teil dazu beitragen :-)

Zunächst einmal stimmt es wirklich, was ich häufig gelesen habe: Nicht verrückt machen! Das ist wirklich halb so wild und wird bei weitem nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Tag: Vorher
Ich bin also am 26.09.2016 angereist und habe mir ein Hotel genommen, damit ich frisch, fromm und frei zum Termin erscheinen kann und nicht noch die Anreise morgens im Kopf haben muss. Ich habe abends noch ein wenig gelernt und mich früh schlafen gelegt.

Tag: 1
Um 07:00 Uhr bin ich vom Hotel los gelaufen, um meinen Termin um 07:30 Uhr wahrzunehmen. Freundlicherweise hat es aus Eimern geschüttet, sodass ich bei Ankunft komplett durchnässt war :-)
Nach meiner Ankunft um 07:10 Uhr, habe ich mich beim Info-Point angemeldet. Dort wurde ich freundlich empfangen, habe meine Laufmappe und den Besucherausweis erhalten und wurde in den "Keller" zu den Spinden geschickt, um meine Reisetasche aufzubewahren (€1.00 mitnehmen!).

Danach ging ich zum Steuerkopf (Steuerung), der sich im 1. OG befindet. Beim Steuerkopf wurde ich ebenfalls sehr freundlich und hilfsbereit empfangen und beraten. Hier beginnt eine allgemeine Abfrage der angegebenen Daten, die aus der Bewerbung hervorgehen. Hier muss man mögliche Änderungen angeben. Von dort aus wurde ich zum Labor/Augenuntersuchung/Arzt geschickt.

Im Labor angekommen, wurde ich von einer Dame gewogen und gemessen. Im Anschluss durfte ich noch Urin, für das Drogenscreening abgeben. Danach wurden die ersten Fragen zu mir gestellt, wie z.B.: "Haben Sie schon mal Drogen genommen?".

Anschließend ging es dann zur 1. Untersuchung, bei der Sehschärfe, Hören und räumliches, sowie farbliches Sehen, bei einer sehr freundlichen Damen, getestet wurde.

Danach ging es direkt weiter mit der ärztlichen Untersuchung, der s.g. Musterung. In diesem Raum befand sich eine Ärztin und eine Arzthelferin. Dort werden einem sehr viele Fragen gestellt - von Drogen, über Erkrankungen, Brüchen, bis hin zu Allergien. Danach darf man sich bis auf die Unterhose ausziehen. Neben einigen motorischen Untersuchungen, gibt es hier auch noch das gewöhnliche inspizieren der Haut und dem Körper allgemein. Dann kam der berühmte "EKG" (Eierkontrollgriff) und noch eine Untersuchung der Zähne. Gleich danach wird man dann von der Arzthelferin beraten, welchen Tauglichkeitsgrad man erhält und ggfs. welche Einschränkungen resultieren. Auf dem Laufzettel wird die jede erledigte Station, von der Station selbst, eingetragen.

Danach ging es zurück zum Steuerkopf, dem man erneut den Laufzettel vorlegt. Dieser schickte mich dann zum CAT5-Test.

Der CAT5-Test war sehr anstrengend und verlangt einem mit 3 Stunden Gesamtzeit so einiges ab. Hier wird man zunächst draußen belehrt, wie man sich zu verhalten hat und auf ein Papier hingewiesen, das im Anschluss an den Computertest auszufüllen ist. Es liegt alles bereit - Dokument, Stift und Schmierzettel.
Der CAT5-Test ist teilweise individuell zusammengestellt und beinhaltet Aufgaben, gem. der gewünschten Verwendung, bzw. der gewünschten Laufbahn und Angaben zu seiner eigenen Person.
Bei mir kam dran:
- Mathe (Bruchrechnen, Prozentrechnen, Flächenberechnung)
- Deutsch (Sätze vervollständigen, Grammatik)
- Englisch (Sätze vervollständigen)
- Logik (Matrizen, Formen, Muster, Zahnräder, Standfestigkeit, etc.)
- Konzentration (Chinesische Zeichen, Rot/Blau-Pfeil)
- Fragen zu meiner Person / meiner Gesinnung / meiner Einstellung
Schließlich noch das Dokument ausgefüllt, bei dem es sich ebenfalls, um Angaben zur eigenen Person handelt und zu den Hintergründen der Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen.

Danach ging es erneut zum Steuerkopf, dem man erneut den Laufzettel abgibt. Dieser schickte mich dann zum Sporttest.

Der Sporttest ist simpel und wirklich einfach zu bestreiten.
Inhalte:
- 11 x 10 m Sprints / Ausgangslage auf dem Bauch und Hände auf dem Rücken
- Min. 5 Sekunden Klimmhang
- 3 km Ergometer in max. 6:30 Minuten

Danach zurück zum Steuerkopf, bei dem ich die Mitteilung erhielt, dass das Tagesprogramm für heute erledigt ist. Da ich mich mit einer starken Grippe herumplagte, fuhr ich lieber nach Hause, anstatt in die Kaserne zur Übernachtung, wofür ich mir natürlich die Genehmigung abholte.

Tag: 2
Nach der Ankunft beim Steuerkopf um 07:10 Uhr, wurde ich direkt in das berühmt/berüchtigte Wartezimmer 1.15 geschickt, bei dem man auf sein Gespräch beim Psychologen und Offizier wartet. Dort hatte ich die erste Wartezeit von ca. 2 Stunden. Während dem Warten habe ich noch ein bisschen gelernt (Politik, Bundeswehr, Einsätze, Nato, etc.). Ein freundlicher Offizier holte mich ab und führte mich in den Gesprächsraum, in dem bereits die Psychologin wartete.
Leider kann ich zum Inhalt des Gespräches nichts sagen, da man explizit auf die Geheimhaltung dieses Gespräches hingewiesen wird. Natürlich komme ich der Aufforderung meines zukünftigen Arbeitgebers nach. - Was ich sagen darf: Das Gespräch dauerte ca. 45 Minuten. Lasst Euch nicht verrückt machen! Es ist nicht so schlimm wie viele im Internet behaupten. Direkt nach dem Gespräch nahm ich nochmals ca. 15 Minuten Platz, bis der Offizier mich erneut abholte. Zurück im Raum wurde mir dann eröffnet, dass ich die Eignung zum Feldwebel erhalten habe. Der freundliche Offizier brachte mich direkt zum Einplaner, der sehr locker und hilfsbereit war. Dort habe ich dann direkt die ganzen Papiere unterschrieben und wurde danach gleich zum BFD geschickt, der mich noch zu Möglichkeiten der Fortbildung und Maßnahmen zur Wiedereingliederung in das zivile Leben, nach der Zeit von 12 Dienstjahren.

Um 14:10 Uhr befand ich mich wieder auf der Autobahn :-)

MEIN FAZIT UND MEINE TIPPS:

Das Benehmen und die Kleidung mancher Mitbewerber war wirklich beschämend. Achtet auf freundliche, respektvolle Ausdrucksweisen und kein Bullshitgelaber während der Wartezeiten - das bekommt das Personal mit! Lasst lieber die Jogginghose, kurze Hose und Cap im Schrank! Kleidet Euch angebracht zu der angestrebten Stelle!
Was ich dort gesehen habe, wie sich manche kleideten und benahmen, hat mir beinahe die Sprache verschlagen.

Insgesamt war es wirklich sehr angenehm dort. Das Personal, ob zivil oder in Uniform, ist durchweg freundlich und hilfsbereit. Der Umgang mit Bewerbern ist wirklich ausgezeichnet.

Mein Tipp: Haltet Euch fern von Mitbewerbern, die sich offensichtlich schlecht benehmen, denn sonst werdet Ihr unweigerlich mit ihnen in Verbindung gebracht.
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Radiated

  • Gast
Antw:Erfahrungsbericht // KC Stuttgart // EUF // 27. September 2016
« Antwort #1 am: 05. Oktober 2016, 18:41:02 »

PS: Habe noch einen Schritt vergessen: Bevor es zum Labor ging, wurde man vom Steuerkopf in einen Raum geschickt, in dem ein Film in Dauerschleife lief. Diesen hatte man sich anzusehen und danach noch einige Dokumente auszufüllen. Der Film handelt von der Bundeswehr allgemein, sowie den Verhaltensregeln und dem Ablauf des Bewerbungsberfahrens. Danach kam dann der Gang zum Labor.
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sven789

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Antw:Erfahrungsbericht // KC Stuttgart // EUF // 27. September 2016
« Antwort #2 am: 05. Oktober 2016, 21:00:40 »

Wow vielen dank für dein ausführlichen Erfahrungsbericht :D
ich war Letztes Jahr da und wurde T4 gemustert (3KG zu leicht) :-\

Nun habe ich das Gewicht erreicht und meine Musterung ist am 26.10.16  ;D
beworben habe ich mich als Fachunteroffizier. ;)
Was die Kleidung angeht habe ich letztes Jahr auch nicht schlecht gestaunt wie alle da aussahen, denn man Bewerbt sich ja auf eine Stelle und geht nicht zum Spaß hin. ;D


LG
sven

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Gerhard G.

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Antw:Erfahrungsbericht // KC Stuttgart // EUF // 27. September 2016
« Antwort #3 am: 06. Oktober 2016, 02:58:21 »

Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Eignungsfeststellung und vielen Dank dass ich wieder ein paar Tage ruhiger schlafen kann :D
Wo und für welchen Verwendungszweck wurdest du denn eingeplant?
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Radiated

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Antw:Erfahrungsbericht // KC Stuttgart // EUF // 27. September 2016
« Antwort #4 am: 06. Oktober 2016, 12:26:05 »

Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Eignungsfeststellung und vielen Dank dass ich wieder ein paar Tage ruhiger schlafen kann :D
Wo und für welchen Verwendungszweck wurdest du denn eingeplant?

Vielen Dank :-) Freue mich sehr über meinen persönlichen Triumph. Freue mich auch, wenn mein Erfahrungsbericht dem Einen oder Anderen hilft.

Wurde als Transportfeldwebel & Schirrmeister bei der Luftwaffe eingeplant. Genaue Standorte und Daten möchte ich nicht öffentlich angeben. Gerne per PN.
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Radiated

  • Gast
Antw:Erfahrungsbericht // KC Stuttgart // EUF // 27. September 2016
« Antwort #5 am: 06. Oktober 2016, 12:31:06 »

Wow vielen dank für dein ausführlichen Erfahrungsbericht :D
ich war Letztes Jahr da und wurde T4 gemustert (3KG zu leicht) :-\

Nun habe ich das Gewicht erreicht und meine Musterung ist am 26.10.16  ;D
beworben habe ich mich als Fachunteroffizier. ;)
Was die Kleidung angeht habe ich letztes Jahr auch nicht schlecht gestaunt wie alle da aussahen, denn man Bewerbt sich ja auf eine Stelle und geht nicht zum Spaß hin. ;D


LG
sven

Hatte auch Gewichtsprobleme als ich mich beworben habe - allerdings in anderer Richtung :-)

Habe dann für die Bundeswehr 45 kg innerhalb von 2 Monaten angenommen. Alles möglich, wenn man etwas will! Die Ärztin war begeistert.
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