Guten Tag,
hier folgt mein Bericht über die Eignungsfeststellung im KC der Bundeswehr in München im März 2017.
Beworben hatte ich mich als Wiedereinsteller für die folgenden Verwendungen:
S6 Fw, Eletronikinstandsetzung, Eleoinst PzH2000
Die Einladung kam relativ schnell nach gut einem Monat.
Anreise war bei mir an einem Dienstag bis 09:30 und geplant waren 2,5 Tage.
Wichtig: Plant auf jeden Fall mit den 2,5 Tagen, nur mit viel Glück werdet ihr in 2 Tagen fertig sein!
Tag 1 Anreise, Einweisung, Fragebogen, Arzt und CATIch kam mit der Bahn gegen 8 Uhr am Hauptbahnhof in München an. Da ich vor solchen Tests immer etwas aufgeregt bin und sich das schlagartig besser, wenn ich am „Ort des Geschehens“ bin, machte ich mich gleich auf den Weg zur Tram.
Nach gut 10min kommt man am Ziel an. Der Weg zu Fuß ist relativ leicht zu finden.
Also rein in die Unterkunft und anmelden bei der Bewerberbetreuung. Hier gebt ihr als erstes euren Ausweis ab und erhaltet den Laufzettel, Verpflegungskarte, Bettwäsche und ein Vorhängeschloss.
Auf der Stube habe ich dann erst mal das Bett bezogen, und den Spind eingeräumt. Die Stuben sind relativ klein und etwas älter, aber immerhin mit Fernseher
. Ihr wohnt dort zu zweit. WC und Dusche sind auf dem Gang.
Um 09:30 findet dann die Einweisung durch die Bewerberbetreuung statt, es geht im Grunde um die Hausordnung:
Wichtig hierbei ist, das euer Handy bis ca. 16 Uhr im Spind zu bleiben hat, erwischt man euch „drüben“ im KC mit dem Handy ist die EF für euch sofort beendet.
Nach der Einweisung ging es eine Straße weiter zum KC wo bis auf den BFT alle Testungen stattfinden.
Hier sieht man schon einen Teil der Organisation, die euch die nächsten 3 Tage begleiten wird.
Der geplante U-Raum ist belegt, der Alternativraum abgeschlossen, der Offizier für die Einweisung noch im Prüfgespräch.
Also warten, hier fallen 2 Mädels sofort positiv auf indem sie die ganze Zeit schnattern und die Köpfe zusammenstecken und lästern.
Die Einweisung erklärt euch noch einiges über die Bundeswehr, leider wird auch hier wieder behauptet das ein Wechsel von Msch, oder Uffz zu Fw relativ leicht wäre..
Nach der Einweisung erhaltet ihr einige Sachen zum unterschreiben, sowie die die bekannten Bögen mit den Fragen. Zeitansatz 30min.
Danach kommt „der“ Steuerkopf. Dabei handelt es sich um eine sehr nette und freundliche Dame, die die nächsten Tage euer erster Ansprechpartner sein wird. Sie verteilt euch auf CAT und Arzt und schickt euch dann zum Essen.
Für mich sollte es um ca. 12:30 mit dem CAT-Test weitergehen.
Das Essen war ganz gut. Ich ruhte mich kurz auf der Stube aus und war dann um 12:10 beim CAT Test. Dieses „früher“ da sein sollte mir einen Vorsprung sichern und führte wohl letztendlich auch dazu das ich Mittwoch heimfahren konnte.
Über den CAT-Test wurde hier schon genug geschrieben. Einfach machen und nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Ich war relativ schnell und hörte den Testleiter mit seiner Mitarbeiterin flüstern:
„Platz 5 der ist schon so weit! Und auch noch gut!“
„Ja Wiedereinsteller und vermutlich gut vorbereitet“
Um ca. 13:15 war ich fertig und wurde zum Steuerkopf gebracht. Hier ging es dann weiter zum ärztlichen Dienst.
Hier gibt es 2 Stationen:
Station 1:
Messen, wiegen, Seh und Hörtest. Dauer ca 15min.
Station 2:
Die „eigentliche“ Musterung. (Dauer Ca 35min)
Befragung über Krankheiten, sowie Untersuchungen, die weithin bekannt und berüchtigt sind.
Es endete für mich mit T2 mit vielen Fehlziffern aufgrund einer starken Brille und ein paar kleineren Gebrechen.
Zurück beim Steuerkopf ging es nach kurzer Wartezeit zum Steuerkopffeldwebel.
Dieser ging mit mir kurz die Bewerbung durch und teilte mich für den nächsten Morgen gegen 07:30 zum BFT ein.
Es war kurz nach 15 Uhr. Somit hatte ich „Dienstschluss“. Also zurück in die Unterkunft und Laufzettel abgeben.
Auf der Stube ruhte ich mich erst mal etwas aus und holte mir gegen 16 Uhr das Lunchpaket welches ich im Aufenthaltsraum verzehrte. Dort kam ich dann mit einigen ins Gespräch und es bildete sich eine „Gruppe“ mit der ich dann die meiste Zeit unterwegs war.
Das Lunchpaket war gut und reichlich.
Danach holte ich mir bei der Betreuung eine Fernbedienung und ließ den Tag vor dem TV ausklingen. Nach ein paar Gesprächen mit dem Zimmergenossen, ging ich dann gegen 21 Uhr duschen und gegen 22 Uhr schlaffen.
Tag 2: BFT, Prüfgespräch, Einplanung AbreiseWecken gegen 6 Uhr, dann direkt zum Frühstück. Kleines aber feines Buffet.
Dann umziehen in Sportkleidung und Meldung beim Steuerkopf.
Die Dame erklärte uns den Weg zum Gebäude und wir gingen im Gänsemarsch dort hin.
BFT war wie bekannt relativ einfach, leider war ich mit meiner Leistung nicht zufrieden:
Pendellauf: 44 Sekunden, Klimmhang 35 Sekunden, Fahrrad 4:25min
Nach dem Test ging es direkt in die Unterkunft dort duschen und Umziehen.
Ich warf mich in „Schale“ d.h. Stoffhose, Halbschuhe, Hemd und Krawatte.
Gegen 8:45 waren wir dann beim Steuerkopf. Wir warteten bis 10:45 dann wurden wir auf die Stuben geschickt mit dem Hinweis wir sollten gegen 12:30 wieder hier sein.
Hier gab es auch den Hinweis, das heute nicht alle nach Hause „schaffen“ würden..
Nach deiner mehr oder weniger längeren Pause nebst Essen, war ich dann gegen 12:15 wieder drüben. Ich wurde dann zum Wartebereich für das Prüfgespräch geholt.
Einer hatte ein relativ kurzes Prüfgespräch da der Offizier zur Einweisung weggeholt wurde.
Gegen 13:25 wurde ich dann abgeholt. Das Gespräch war relativ entspannt aber auch fordernd. Der Psychologe versuchte mich mehrmals aufs Glatteis zu führen oder aus der Reserve zu locken, klappte aber nicht
Das Gespräch wird bei jedem anders sein, aber ihr werdet bildlich gesehen ausgezogen und umgedreht.
Der Hauptmann stellte mir militärische Fragen und war anscheinend sehr zufrieden mit meinem Wissen. Es wurde viel zum Mali Einsatz gefragt, und warum genau wir damals in A-Stan waren.
Beim Gespräch machte mich nur die erste Phase etwas nervös, als der Hauptmann mich nur fixierte ohne eine Miene zu verziehen.
Nachdem das Gespräch durch war wurde ich rausgeschickt und musste noch ca. 10 Minuten warten, die mir aber wie 1 Stunde vorkamen. Dann holte mich der Hauptmann ab.
Beim Reingehen sag ich schon den Laufzettel mit dem ersehnten Kreuz bei „FFD“ liegen.
Man teilte mir kurz mit das ich Feldwebel werden kann im S6 Bereich und man gab mir noch ein paar Verwendungen mit: (Flugausrüster, Lfz-Schweißer, KFZ-Panzertechnik, Medizintechnik)
Dann zurück zum Steuerkopf. Diese schickte mich dann zum Einplaner. Hier habe ich bestimmt auch noch mal eine gute Stunde gewartet.
Beim Einplaner erstmal Ernüchterung: Ich kann nur S6 Fw werden, die anderen Verwendungen darf ich entweder nicht machen oder sie sind komplett ausgebucht (Medizintechnik).
Ich suchte mir eine Stelle aus und musste noch ca. 30 Minuten auf einige Unterlagen zum Unterschreiben warten.
Dann ging es noch zu einem 5 Minutengespräch mit dem BFD und direkt danach zur Unterkunft.
Dort bin ich dann gegen 16:30 abgereist.
Im Oktober geht es für mich in Altenstadt los. (Btw: Kann man die Kaserne nur mit den öffentlichen erreichen9?
Fazit:Wie groß die Gruppe letztendlich war ist schwer zu sagen, da es laufend An und Abreisen gab.
Die meisten wurden Mannschaftssoldaten einige sogar auf eigenen Wunsch. Ansonsten relativ wenige Uffz-Eignungen , dafür relativ viele Fw- Eignungen.
Eine komplette „Nichteignung“ habe ich nicht mitbekommen, nur beim Arzt wurden 2 heimgeschickt (einmal BMI 17 und einmal vermutlich Urintest^^).
Einige durften keinen Sportest machen und einige müssen noch 6 Monate warten weil Sie zugaben in den letzten 6 Monaten „gekifft“ zu haben.
Wir waren nur 4 Leute die am Mittwoch abgereist sind. 90% mussten noch auf das Prüfgespräch am Donnerstag warten, andere hatten am Donnerstag noch Einplanung oder sogar nur BFT.
Die Kleidung scheint hier leider keine so große Rolle zu spielen. Ein Bewerber der laufend auffiel, sei es durch zu spät kommen, oder „Schlabberkleidung“ erhielt ebenso die Eignung zum IT Feldwebel.
Im Großen und Ganzen ist das Verfahren relativ entspannt und auch gut durchzustehen. Ein bisschen merkt man schon den Personalmangel, den es im Msch-Bereich zu geben scheint.
Wie erwartet sind die „beliebten“ Verwendungen (Feldjäger, Jäger, PzGren, Fallschirmjäger) schon komplett ausgebucht. Wer sich dafür interessiert, muss Alternativen suchen, (Marine od. Lw)
Ebenso scheint die Lw mit den Mannschaften auch ziemlich ausgebucht zu sein, keiner der Mannschaftssoldaten schaffte es zur Lw.
Im Endeffekt waren alles sehr freundlich es hätte nur ein bisschen besser organisiert sein können, aber das sagt man sicher nur als Außenstehender der nicht den kompletten Einblick hat!
Plant auf jeden Fall 3 Tage ein!.