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Autor Thema: Erfahrungsbericht KarrC Mainz/Wiesbaden (April 2017) Fw Laufbahn  (Gelesen 3936 mal)

Zeemooe

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Während meiner Vorbereitung auf mein Auswahlverfahren hatte mir dieses Forum sehr helfen können. Daher möchte ich mit diesem Thread etwas "zurückgeben" und anderen helfen bzw vielleicht die Angst zu nehmen. :-)

Vor kurzem hatte fand mein Auswahlverfahren bei der Bundeswehr statt. Geplant waren 2,5 Tage die sich wie folgt aufteilten:

1. Tag Anreise bis spätestens 15:30 Uhr, Laufmappe abholen, Stube beziehen, Abendessen, Freizeit und um ca. 20:15 Uhr biographischer Lebenslauf

2. Tag 5:30 Uhr Frühstück, Transfer nach Wiesbaden, Arzt- und CAT Test, Sporttest, Freizeit

3. Tag 5:30 Uhr Frühstück, Transfer nach Wiesbaden, Prüfgespräch, Einplaner, BFD, Mittagessen, Ausschleusung

Da ich etwas weiter entfernt wohnte, bin ich mit dem Zug angereist. Hier bekommt man einen Gutschein der Bundeswehr den man einfach beim jeweiligen Reisecenter seines Bahnhofes einreichen kann. So bin ich bequem mit dem ICE nach Mainz gefahren und von dort mit dem Bus Richtung Kurmainz Kaserne. Nach Vorzeigen meines Einladungsschreibens wurde mir der Zutritt zur Kaserne gewährt und so fand ich mich im Begrüßungsraum wieder. Vor mir schienen schon einige andere Bewerber angekommen zu sein, die schon die Kaserne verließen um ihre Freizeit zu nutzen. Angekommen, wird man zuerst in den Ablauf eingewiesen, unterschreibt einige Dokumente und bezieht letztlich seine Stube. Ich kam mit drei coolen Jungs auf ein Zimmer. Wir verstanden uns auf Anhieb echt sehr gut, was für mich eine große Erleichterung darstellte. Bis zum biographischen Lebenslauf waren es noch einige Stunden hin, woraufhin wir Kicker, Billard spielten um uns die Zeit zu vertreiben. Hierbei lernte man auch direkt weitere Bewerber kennen, die alle sehr nett waren. Zudem gab es auch eine Gruppe, die einen Tag vor uns angereist waren, die ihren zweiten Tag gerade hinter sich gebracht hatten. Vor dem ersten "Test" tauschte man sich noch etwas aus. Etwas früher als geplant (Der Hausmeister wollte Feierabend machen  ;D) ging es schon um 19 Uhr an den bio. Lebens. Hier musste man einige Fragen mit "trifft zu, trifft nicht zu oder ?" ankreuzen. Abgesehen davon gab es noch einige Fragen die es schriftlich zu beantworten galt. Keine Angst, alles machbar. "Haben Sie in der Vergangenheit schon einmal Verantwortung getragen?", "Was nehmen Sie aus der Erziehung Ihrer Eltern mit?" etc. Es bedarf lediglich ein gutes Zeitmanagement, da man nur 30 Minuten Zeit hat. Anschließend gingen wir früh zu Bett um am nächsten Tag fit zu sein.

Um 4:45 Uhr hieß es: AUFSTEHEN! Ich denke, wenn man das Ziel hat zum Bund zu gehen, sollte man sich an solche Zeiten gewöhnen, waren doch einige andere Bewerber nicht zum Frühstück erschienen um noch etwas weiterschlafen zu können  ;D
Hier empfehle ich tatsächlich ordentlich reinzuhauen, da die nächste Mahlzeit erst nach einigen Stunden bereitstehen wird. Um ca. 6:20 Uhr ging es dann mit dem Bus nach Wiesbaden. Hier kommen wir zum Hauptteil der 2,5 Tage - warten, warten, warten  :( Denn in Wiesbaden wird man zwar in zwei Gruppen aufgeteilt (Ein Teil geht zum Arzt- der andere Teil zum CAT Test) allerdings findet man sich vor jedem Testabschnitt in einem Warteraum wieder. Die einen warten 10 Minuten die anderen vielleicht 20 wiederum gab es welche, die auch 1 Stunde auf ihren Testabschnitt gewartet hatten. Diesen Tag muss jeder mehr oder weniger alleine absolvieren, da in dem ganzen Gebäude ständiges kommen und gehen herrscht und man so immer auf Achse ist. Nun ja, bei mir ging es direkt mit dem CAT-Test los.
Mathematik (Brüche, Dreisatz, Grundrechenarten, Volumenberechnung..)
Wortanalogien
Englisch
Chinesische Zeichen (Diese Zeichen waren Zahlen zugeordnet die es innerhalb von 60 Sekunden zu addieren galt)
Konzentrationstest (Blauer und orangener Pfeil - der blaue zeigt die Richtung, der orangene die Position) jeweils 3 Sekunden
Mechanische Aufgaben (z.B Welches Zahnrad dreht sich schneller)
Rechtschreibung
Logikaufgaben
Persönliche Fragen
Insgesamt war ich durchaus zufrieden (in Anbetracht der Uhrzeit :D) gleichzeitig aber etwas enttäuscht, dass man die Ergebnisse nicht gleich gesagt bekommen hatte. Hier kann ich nur den Tipp geben - bleibt ruhig, schaut euch in der Vorbereitung nochmal alles genau an und dann wird das schon. Je nach dem auf welche Laufbahn ihr euch beworben habt, ist der Test natürlich leichter/schwerer.
Danach ging es zum Steuerkopf der euch sagt, wo ihr als nächstes zu sein habt. Bei mir stand schließlich der Arzt auf dem Plan. Zuerst müsst ihr eine Urinprobe abgeben, euch wiegen/messen lassen und wieder warten... irgendwann werdet ihr für den Hörtest abgeholt. Bei diesem setzt ihr Kopfhörer auf und müsst immer wenn ihr was hört, einen Knopf drücken. Danach wieder warten.... und zum Abschluss werdet ihr auf Herz und Nieren überprüft. Eine Ärztin fragt euch über sämtliche Dinge aus, "Hattest du alle Kinderkrankheiten? Rauchst du? Mal Drogen genommen? Brüche gehabt? Allergien? usw." Nichts wildes. Danach werden Gelenke, Reflexe, Körperhaltung, Blutdruck, Blutdruck nach zehn Liegestütze wie Muskelaufbau überprüft. Zum Schluss dürft ihr euch komplett nackt machen damit die Hoden abgetastet werden :D Was sich aber schlimmer anhört als es in Wirklichkeit ist. -> T2
Abschließend ging es mit dem Bus zurück nach Mainz wo man verpflegt und zum Sporttest geladen wurde. Hier kann ich nur sagen, wer diesen nicht schafft, kann man auch nicht helfen. Weniger auf den Schwierigkeitsgrad mehr auf die bekannten zu erreichenden Werte bezogen. Die Voraussetzungen sind bekannt und somit sollte man sich entsprechend darauf vorbereiten können.
Pendellauf 11x10m -> 42 Sekunden erreicht (Note 1)
Klimmhang -> 48 Sekunden erreicht (Note 2)
Ergometer -> 4:45 erreicht (Note 3) (war ich selbst etwas enttäuscht von mir.. aber Hauptsache bestanden  ;) )
Danach Feierabend.
Meine Stubenkameraden und ich nutzten den Abend um abzuschalten. So gingen wir also 2,3 Bierchen trinken. Danach hieß es wieder rechtzeitig ins Bett zu gehen.

Der dritte Tag fing an wie die anderen auch -> 5:30 Frühstück und anschließend Transfer nach Wiesbaden. Dort angekommen ging es direkt in den Warteraum und die Prüfgespräche begannen. Insgesamt musste ich drei Stunden auf mein Gespräch warten was sehr anstrengend war. Handys sind verboten und man möchte es einfach hinter sich haben. Andere gingen schon zum Einplaner währenddessen viele noch auf das Gespräch warteten. Als vorletzter war ich dann auch an der Reihe. Davor hatte ich mir schon einige Horrorgeschichten anhören müssen, wie schlimm denn der Psychologe sei. Auf mich trafen solche Geschichten hingegen nicht zu. Mein Gespräch fand vor einem Prüfoffizier und eben einer Psychologin statt. Vor ihnen alle Unterlagen die man selbst abgegeben hatte zuzüglich der ganzen Ergebnisse der vorigen Tage. Das Gespräch begann mit einer Vorstellung meinerseits und warum ich denn zur Bundeswehr möchte, was ist meine Motivation? Was macht ein Feldwebel? Wie heißt unsere Verteidigungsministerin? Was steht im Weißbuch? Bist du bereit für einen Auslandseinsatz? Was macht die Bundeswehr eigentlich so im Ausland? Wo ist die Bundeswehr denn im Ausland? Hast du einen Plan B? Wie schauen deine Hobbys aus? usw usw Seid einfach ehrlich und bietet so wenig Angriffsfläche als möglich - dann kann das eigentlich nicht schiefgehen :) Dort werden auch eure Aussagen des bio. Lebens. auf die Wahrheit überprüft.. Der CAT-Test fließt auch mit ein. Ich persönlich konnte fast alles sehr gut beantworten und war nach 30 Minuten auch schon (fix und) fertig - einfach froh auch den letzten Punkt des Auswahlverfahrens geschafft zu haben. Nach 10 Minuten der Warterei wurde ich aufgerufen und habe letztlich die Feldwebel Eignung erhalten. YES!
An dieser Stelle möchte ich jeden daran erinnern, wie wichtig es ist, sich ordentlich zu kleiden. Teilweise gab es Kameraden, die im Jogginganzug zum Gespräch gegangen sind um sich danach zu wundern, warum sie nicht in die Feldwebel sondern in die Laufbahn der Mannschaften eingestuft wurden. LEUTE! Ihr bewerbt euch auf eine Führungsposition!!! Also BITTE kleidet euch entsprechend. Ich persönlich hatte eine einfache Anzugshose/Hemd/Lederschuhkombi an, woraufhin ich von einigen angelächelt wurde.. 2 meiner 3 Stubenkameraden hatten es ebenfalls als Feldwebel geschafft und mit einem werde ich zusammen meine GA in Heide absolvieren -> Einstellung 01.01.2018 in der Luftwaffe (Marine war für mich ein no go :D) Abschließend BFD, Transfer nach Mainz und Ausschleußung.

Diese Tage waren sehr anstrengend, vor allem die Warterei, aber trotzdem auch echt toll. Hoffe mit meinen Leuten in Kontakt bleiben zu können.

Hoffe mein Bericht gefällt! Sofern noch Fragen bestehen sollten, scheut euch nicht :-)
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