Gerne. Vorab allerdings: Wir haben an einer Art Pilotlehrgang teilgenommen. Es kann also sein, dass sich der Lehrgangsinhalt nochmal verschieben wird. Alle Angaben also ohne Maschinengewähr.
Schwerpunkt auf dem LIKE ist es, dich zu befähigen, eine Gruppe in der Verteidigung in einfachen Lagen unter körperlicher Belastung und im scharfen Schuss zu führen. Dafür geht ihr ziemlich oft Schießen. Ich habe damals mal eine kleine Wochenübersicht erstellt, was wir so gemacht haben:
1. Woche: Aufnahme/Org&Besorg/Waffen- und Geräteausbildung (G36, MG3, GraPi, PzFst3, Erdziel- und Drehringlafette und Fliegerdreibein), Schulschießen (MG-GL-2, G-ES-7, jeweils abgewandelt mit SK4-Weste), MilFit (Soldaten-Grundfitnesstool als Eingangstest)
2. Woche: Gefechtsdienst (Panzerabwehr aller Truppen, Einsatz als Maschinengewehrtrupp, Erkunden von Stellungen nach ASCHUFTDA, AGSHP (Führerausbildung, schießvorbereitende Ausbildung), Drillschießen (Schießen mit Gewehr und MG auf Drehringlafette auf wechselnde Entfernungen bis 600m), MilFit (300-Punkte-Test, also der Eingangstest für den MilFitAusbilder)
3. Woche: Überwinden von Hindernissen (Ortskampfbahn in Bonnland), Gefechtsdienst mit AGDUS mit Beziehen von Räumen, Gruppe in der Verteidigung, Einsatz Panzervernichtungstrupp und Panzerabwehrrichtmine)
4. Woche: Dienstzeitausgleich
5. Woche: Gefechtsschießen (Feuerkampf aus Feldbefestigungen mit zunehmend komplexer werdenden Lagen wie Einsatz PzVernTrp oder SanEinlagen), Nachtschießen (Schießen mit Gefechtsfeldbeleuchtung durch SigPi und mit NSA 80) Parallelausbildung (TCCC, Einsatz als sMG-Trupp mit MG3 als Erdziellafette, MilFit), Überwinden von Hindernissen (Konstanzbahn)
6. Woche: 36h-Übung als Abschlussübung (Marsch von Saaleckkaserne über Lager Felschental und Müllerschlag nach SB 15 (Ortschaft Hundsfeld), dort Gefechtsschießen (Gruppe in der Verteidigung mit PzVernTrp und SanLagen), anschließend Gefechtsschießen bei Nacht, nachts Einsatz in der Sicherung mit Einsatz Alarmposten und Streife, tagsüber dann wieder Gefechtsschießen, zuletzt Überwinden von Hindernissen (HiBa mit Gepäck im Gruppenrahmen); danach Lehrgangsnachbereitung und Ausschleusung, MilFit (Ausgangs-SGT)
Ich denke mal, damit kann man sich schon mal vorstellen, was auf einen zukommt. Die Dienstpläne hängen auch aus, es kommt also zu keinen großen Überraschungen. Dienstschluss ist meist 18-19 Uhr. Da die Vorgabe an die OA-Btl lautet, nach Möglichkeit keine zusätzlichen Stunden aufzubauen, die nicht auf dem Lehrgang wieder abgebaut werden können, wird der Dienstplan ziemlich strikt eingehalten. Das führt leider zu absurden Situationen, in denen wir etwa unsere Waffen vor der Waffenkammer ablegen sollten und direkt in den Dienstschluss geschickt wurden, während die Waffen von den Ausbildern abgegeben wurden.
Auch die körperliche Belastung hält sich ziemlich in Grenzen. Vor allem Märsche gibt es kaum, auf die Schießbahnen und in die Übungsräume sind wir fast ausschließlich mit dem Bus verlegt. Damit konnte allerdings wiederum wertvolle Schießzeit generiert werden.
Zu den Ausbildern kann ich bei mir nur sagen: Daumen hoch. Jeder, der eine Ausbildung bei uns gehalten hat, war durchweg kompetent und professionell, und trat meistens auch sehr motiviert auf.
Ich kann nur nochmal mein positives Fazit wiederholen und denke mal, dass du da gerade als Fachdiener in kurzer Zeit eine Menge lernen wirst.