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[Rico1234]

Hallo Kameraden,

Ich bin wirklich extrem verzweifelt und bitte um eure Hilfe.
Ich bin seit Juli 2018 bei der Bundeswehr, meine Probezeit ist am 01.11.2018, also vor 24 Tagen abgelaufen. Ich hatte bis dahin ein recht neutrales Gefühl, was meine Zukunkft bei der Bundeswehr angeht. Aber direkt am nächsten Tag fingen die Zweifel an. Ich dachte das legt sich schon wieder, aber es wurde nur noch schlimmer, ich schlafe kaum noch, esse so gut wie nichts, habe schon mehrere Kilos abgenommen, wenn ich an meine Frau und meine Kinder denke, muss ich sofort wie ein kleines Kind weinen. Ich ertrage das Szenario in den Einsatz zu müssen doch nicht so, wie ich es dachte. Ich lag auch heute wieder gequält die ganze Nacht wach, mich zerstört es einfach innerlich, ich weiß einfach nicht weiter.
Im Januar fängt der Feldwebellehrgang (FA/UAL) Teil 3 in Flensburg an, ich weiß nicht wie ich das aushalten soll.

Und glaubt mir, ich habe den größten Respekt vor euch und habe noch nie etwas schlechtes über die Bundeswehr gesagt.

Was kann ich tun um noch irgendwie raus zukommen.

[Al Terego]

Antrag auf Verkürzung der Dienstzeit stellen.

btw: Soo schlimm kann es für Dich aber nicht sein, wenn es Dir erst jetzt einfällt. Sorry, aber dass klingt für mich alles nach einer vorgeschobenen Argumentation.

[ulli76]

Das einfachste ist, sich einfach weiter reinzusteigern und sich ausmustern zu lassen.
Aber Obacht- du wärst nicht der Erste dem das dann bei einer Verbeamtung oder auch Abschluss von Versicherungen auf die Füße fällt.

[KlausP]

Verstehe ich nicht. Wieso ist das nicht schon während der Eignungsübung aufgetreten? Warum bemerkt man sowas fast immer erst kurz nach Ablauf aller möglichen Widerrusfsfristen?

[Rico1234]

Es fing alles einen Tag nach der Ernennung an, und verschlimmerte sich dann von Tag zu Tag, heute z.B. lag ich die ganze Nacht weinend wach im Bett.

Ich danke dir trotzdem für deine Hilfe.

Ich bin jetzt auf 2 Jahre festgesetzt (SaZ 12). Wieviel Jahre würde bei einer Dienstzeitverkürzung abgezogen werden?

[KlausP]

Meine Güte! Stellen Sie einen Antrag auf Dienstzeitverkürzung mit entsprechender Begründung und warten Sie den Bescheid des BAPersBw ab. Einen Rechtsanspruch auf Verkürzung haben Sie jedenfalls nicht. Immerhin befindet sich die Bw in der Phase des personalaufwuchses.

Die zweijährige Dienstzeitfestsetzung ist nur die Zeit, in der Sie alle laufbahnrelevanten Lehrgänge zu absolvieren haben. Einer weiteren stufenweisen Festsetzung auf Ihre volle Verpflichtungszeit können Sie nicht mehr widersprechen. So steht das auch in Ihrer Verpflichtungserklärung bzw. in den Unterlagen zu Dienstzeitfestsetzung.

Haben Sie eigentlich schon mal das Gespräch miot Ihren Vorgesetzten gesucht? Oder mit Ihrem Truppenarzt?

[Rico1234]

Verstehe ich nicht. Wieso ist das nicht schon während der Eignungsübung aufgetreten? Warum bemerkt man sowas fast immer erst kurz nach Ablauf aller möglichen Widerrusfsfristen?

Da gebe ich dir absolut recht, diese Frage quält mich ebenso. Ich hatte aber einfach das Gefühl, "alles Ok, mach dir keine Sorge,  wird schon". Aber nach der Ernennung, fingen die Szenarien von Auslandseinsätzen in meinem Kopf an und machen mich seit dem kaputt. Deswegen, habe ich auch vor Kameraden, die in den Einsatz fliegen großen Respekt. Ich muss mir einfach eingestehen, dass ich doch nicht der Typ dafür bin.

[Rico1234]

Haben Sie eigentlich schon mal das Gespräch miot Ihren Vorgesetzten gesucht? Oder mit Ihrem Truppenarzt?

Noch nicht.

[ulli76]

Ne is klar, und das fällt einem dann ganz plötzlich ein.

Geh zum Truppenarzt und lass dich ausmustern. "Anpassungsstörung aufgrund von Fehlverpflichtung"

[Rico1234]

Ne is klar, und das fällt einem dann ganz plötzlich ein.

Geh zum Truppenarzt und lass dich ausmustern. "Anpassungsstörung aufgrund von Fehlverpflichtung"

Ich weiß ja auch, dass es nicht richtig war. Ein Kamerad sagte mir auch, dass ich auf Wunsch die Probezeit hätte verlängern können, das macht mich auch noch krank.

Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Ich weiß es zu schätzen.

[ulli76]

Eingungsübung, nicht Probezeit.
Und was hätte das gebracht?

Es hat sich doch nichts geändert? Es gab in letzter Zeit keine besonderen Ereignisse in den Einsatzländern, an den Lagen dort hat sich nichts wesentlich geändert. Soldatisches Grundhandwerk lernt man seit der Grundausbildung und nicht gerade 2 Tage nach Ende der Eignungsübung.

Es hat sich also NICHTS geändert. Also ab zum Truppenartz und so schnell wie möglich ausmustern lassen.

[TomTom2017]

Ich weiß ja auch, dass es nicht richtig war. Ein Kamerad sagte mir auch, dass ich auf Wunsch die Probezeit hätte verlängern können, das macht mich auch noch krank.

Ich vermute stark, dass Sie das in der Verlängerung auch nicht "gemerkt" hätten. Aus meiner entfernten Brille scheinen Sie ein Problem zu haben sich für 12 Jahre zu binden. Und das mit den Auslandseinsätzen wussten Sie ja vorher und haben es sogar unterschrieben - es ist ja nicht so, dass die Bw das verschweigt...

Reden Sie mit Ihrem Spieß und mit dem Chef. Evtl. findet man ja eine Lösung, vor allem, wenn der Dienst im Grundbetrieb stimmen sollte. Es soll Kameraden geben, die in ihrer gesamten Dienstzeit nie im Einsatz waren...

Ansonsten wurden die weiteren Möglichkeiten hier aufgezeigt.

[SolSim]

Ich frag mich bei solchen Geschichten immer, warum sich jemand verpflichtet.

Ein FwAnwärter, der die Eignung bei der Bewerbung bekommen hat, sollte sich doch schon ausgiebig mit dem Beruf beschäftigt haben.

[ulli76]

@TomTom: Das ist aber eher Zufall ob man in den Einsatz geht oder nicht (und hängt natürlich von der Verwendung ab). Sein Chef oder Spieß können ihm doch jetzt nicht zusagen, dass er nicht in den Einsatz gehen wird.

Offenbar will er aber einfach nur raus. Und dafür gibt es eben die beiden Möglichkeiten- Dienstzeitverkürzung und Ausmusterung.

[KlausP]

@TE: Was machen Sie im Zivilen, wenn die Bw sich wirklich kurzfristig von Ihnen trennt?