Ralf hat meine volle Zustimmung.
Zu dem Bericht: Viele Piloten vergessen, dass sie Offizier und keine Airline Piloten sind. Neben dem Wunsch nichts anderes zu tun als Fliegen, wird eine große Karriere angestrebt. Aber: Der Inspekteur Luftwaffe ist ebenfalls Pilot, seine jetzige Position hat er aber ganz sicher nicht aufgrund der Vielzahl seiner Flugstunden erreicht (das ist übrigens für Vorstandsmitglieder in großen Airlines nichts anderes), sondern unter anderem durch Leistung und Verwendungsaufbau.
Des Weiteren wird auch eine nicht unerhebliche Flugstundenkapazität durch Scheinerhalter verbraucht. Das sind die Piloten, die Karriere machen, aber nicht auf das Cockpit bzw. die Zulagen verzichten wollen. Denn dass ein Oberst im Einsatz ein WaSys fliegt kommt nicht vor, also gibt es keinen rationalen Sinn aber einer gewissen Dotierungshöhe regelmäßig im Cockpit zu sitzen (selbst im Verteidigungsfall müsste erstmal eine entsprechende Anzahl an WaSys vorgehalten werden, um auf Scheinerhalter zurückgreifen zu müssen).
Ferner bedarf es auch in Kommandostrukturen der Expertise (ehemaliger) Luftfahrzeugführer. In der Konsequenz ist der Arbeitgeber (unser Dienstherr) daran interessiert, Piloten auch entsprechend einzusetzen, um das Know How und Verständnis in die Führungsebenen 1 & 2 zu bringen. In der Transportfliegerei übrigens auch kein Problem.
Zu guter letzt darf man nicht vergessen, dass imnerhalb der Luftwaffe besonders Fighter Piloten von Anfang an in den Himmel (Wortspiel) gelobt werden und militärisch so erzogen werden, dass sie sich Nabel als der Welt fühlen. Das beginnt in Fürstenfeldbruck wo die Schulkommandeure im Fliegerkombi auftreten, der ominösen "Kombitaufe", einer (bisherigen) Ausbildung in einer ländlichen Gegend der USA wo jeder Pilot ohnehin vergöttert wird und gipfelt dann in der fliegerischen Ausbildung.
Ganz vielen Luftfahrzeugführern tue ich jetzt bestimmt unrecht, aber zumindest bei den "Jetties" ist es genau so eher die Regel, als die Ausnahme.