Selbst bei den hier formulierten Ideen, die noch ernst gemeint waren, kommen grundlegende und realistische Betrachtungen zu kurz. Es ist in etwa wie mit den 80 Mio. Bundestrainern zur WM...jeder hat Ideen, kaum einer betrachtet jedoch alle Rahmenbedingungen und bewahrt den Blick für das Ganze.
Dazu gehören z.B.:
- Berücksichtigung der verfügbaren Haushaltsmittel bzw. des Wehretats, jetzt und prognostisch zukünftig,
- Berücksichtigung der äußeren Lage, Bündnisse, weltpolitische Entwicklungen, Interessen -> Anforderungsprofil an dt. SK,
- Berücksichtigung der dt. Gesellschaft im Wandel der Zeit, z.B. wie bekomme ich Nachwuchs aus der #r2g-Greta-F4F Generation Z² in die Luke eines KPz Leopard?
- daraus resultierend, Anforderungen an die Personalgewinnung, wer muss noch Uniform tragen, wo reicht zivil ohne BMI-Auflage?
- die generelle Situation auf dem dt. Arbeitsmarkt / Bw als Konkurrent zu zivilen Unternehmen.
- [...]
Nun zu dem, was hier geäußert wurde:
Ich würde die Wehrpflicht wieder einführen
Unabhängig davon, dass die Wehrpflicht nur ausgesetzt ist, haben sich schon viele Experten darüber den Kopf zerbrochen. Informieren Sie sich mal darüber, was dieser Stunt kosten würde, was es an zusätzlichem Personal binden würde und was das für die Infrastruktur bedeutet und wiegen Sie das dann mit dem Vorteil der "Inhouse-Rekrutierung" ab. Auch wenn ich ein Befürworter der Wehrpflicht bin, da so die Bindung an die Gesellschaft gestärkt wird, halte ich dies, aus finanziellen Gründen zur Zeit für sekundär wichtig.
die Privatisierung der Bundeswehr stoppen und wieder abschaffen, da ich es nicht richtig finde, dass Kasernen beispielsweise durch externe Sicherheitsfirmen geschützt wird
Dann schützen wir die Kasernen wieder selbst. Im Zeitalter der SAZV, aber auch schon zu alten Modellzeiten, heißt es dann: Stunden kloppen, die ich woanders besser gebrauchen kann. Ist aber nur ein Beispiel, es gibt sicherlich Outsourcing-Projekte, die kritisch zu hinterfragen sind, m.M.n. z.B. HIL GmbH und BwBM.
Ich würde die Kosten von Mieten und Pensionsleistungen auslargern, da sie nichts mit der tatsächlichen Verteidigung zu tun haben
Glauben Sie im Ernst, dass dann, selbst wenn das möglich wäre, die freiwerdenden Mittel zusätzlich zur Verfügung stünden? Zum Unterhalt von SK gehören nunmal auch Kosten für Personal und Infrastruktur.
Ich würde die Anforderungen an die Soldaten angleichen und erhöhen, da ich es nicht gerecht finde, dass Frauen weniger leisten müssen als Männer, weil es den Feind nicht interessiert ob er gegen eine Frau oder gegen einen Mann kämpft. Auch finde ich, dass die heutigen Anforderungen an den Soldaten in der AGA zu gering sind. Des weiteren finde ich es nicht gut, dass es unfitte, wenn nicht sogar dicke, Soldaten in der Bundeswehr gibt
Unterschiede Frau / Mann check. Die Anforderungen generell sollten jedoch nicht angehoben werden. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass nur ein gewisses Nachwuchspotential zur Verfügung steht. Hier ist Flexibilität bei den Anforderungen gefordert, sprich, wie eingangs beschrieben, ist der Dienstposten zwingend mit einem Soldaten zu besetzen und wenn ja, welche körperlichen Anforderungen sind an diesen zu stellen. Wenn Sie nur den drahtigen, top fitten Katalogkörpersoldaten wollen, dann werden Sie feststellen, dass die Bevölkerung dies in der Masse gar nicht mehr her gibt.
- Ich weiß nicht wo die Bundeswehr und wie sie soviel Geld ausgibt, aber trotzdem es überall an Ausrüstung fehlt oder, dass das Gerät nicht einsatzbereit ist. Es kann nicht sein, dass Deutschland eine nicht funktionstüchtige Armee hat. Ich würde einen Bürokratieabbau vorantreiben, um das System zu entschlanken und zu vereinfachen.
Bürokratieabbau "soll laufen". Handlungsbedarf ist erkannt. Ebenso bei der Beschaffung von Wehrmaterial. Das ganze beginnt aber schon z.B. bei EU-weiten Ausschreibungsverfahren. Bei dem Thema gilt es m.M.n. anzupacken.
Des weiteren würde ich 5 Hubschrauberträger, 6 neue U-Boote und weitere Fregatten beschaffen, um die Marine zu stärken. Bei der Luftwaffe und dem Heer das gleiche Spiel
wieder realistische Zahlen beschaffen, 2000+ Kpz, 200+ KpfHubschr, 400+ TrspHubSchr etc.
2000 KPz entsprechen ca. 45 PzBtl, vom Personal ganz zu schweigen. Dazu die Infrastruktur. Hubschrauberträger tragen Hubschrauber. Wie wollten Sie das finanziell hinterlegen?
Den Etat würde ich mir bei einer Summe von 80 Milliarden wünschen.
Das ist wahrscheinlich die Antwort. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens, sagte Shakespeare. Nun ja, schauen Sie doch einfach mal tagtäglich in die Medien, bewerten Sie die aktuelle Entwicklung in der Politik und dann folgern Sie daraus, was in Zukunft mit dem Wehretat passieren wird.
Um das mal abzubinden:
Die Bundeswehr hat ein Konzept, um in den nächsten Jahren den neuen "alten" Herausforderungen begegnen zu können. Dabei muss immer im "Bündnis" gedacht werden und die Beurteilung der Lage endet eben nicht mehr an der Landesgrenze. Die spannende Frage ist, wie das Konzept zukünftig finanziell hinterlegt wird, wie die Beschaffung arbeitet und ob man aus vergangenen Fehlern gelernt hat. Gute Ideen sind in allen Bereichen, z.B. der Nachwuchsgewinnung da, die Politik ist jetzt gefordert, diese umzusetzen. Und hier, um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen, ist die Ministerin nun mal die Schlüsselfigur.