Also ich gebe jetzt auch mal meinen Senf als ansonsten stiller Mitleser dazu: bin wettkampfschießender Großkaliberschütze seit 1989 mit ca. 1500 Schuss Trainingsleistung im Monat, Kurzwaffe, Langwaffe, Flinte und bin zwei- bis dreimal pro Woche auf dem Stand. Im sportlichen Bereich ist mir die Behauptung, das Magazin dürfe beim Anschlag liegend aufgelegt nicht die Unterlage berühren, noch nicht untergekommen, vielmehr wird das verbandsübergreifend und auch international so gehandhabt.
Bei den Streitkräften sehe ich es auch regelmäßig, außer bei der Bundeswehr, die macht es mal wieder anders. Ich bin selbst neulich noch in diese Richtung korrigiert worden. Als Begründung kamen dann diese fraglichen Behauptungen von Störungen usw. Kann ja vielleicht sein. Ich schieße sportlich überwiegend ARs, hab zwar auch ein SL 243 S TAR, das kann aber selbst mit mäßigeren ARs nicht mithalten, aber die ARs entwickeln jeweils keine Störungen beim Aufliegen auf dem Magazin. Allerdings schieße ich auch keine billige Surplus-Mun mit Rollstempel, daher kann ich das nicht genau sagen.
Selbst wenns zu ner Störung käme, würde sie halt beseitigt und fertig. Grundsätzlich ist in der Praxis alles erlaubt, was man begründen kann und die Resultate geben einem recht oder belehren eines Besseren. Da hilft auch kein starres Festhalten an Vorschriften oder liebgewonnenen Gewohnheiten, die auf Nonsens basieren. Das, was die Bundeswehr heute als nSAK schult, ist um Längen besser als das nichtvorhandene Konzept, mit welchem ich vor 25 Jahren „geschult“ wurde. Dennoch schaffen es immer wieder einzelne Vertreter, Einzelheiten daraus aus dem Kontext zu reißen, zu abstrahieren und zu übertreiben, bis alles Sinnvolle hinfort ist, als ginge es um die Sache an sich. Stattdessen ist das Konzept nur ein Vehikel, um von einer Stufe zur nächsten zu gelangen.
Ich werde das Ganze mal mit meinem 243 S TAR testen und mir mal billige .223 Surplus Mun besorgen und mal ein-, zweihundert Schuss bei aufgesetztem Magazin abgeben und euch informieren, falls was passieren sollte. Wenn der Leitende das natürlich nicht wünscht, machen wirs alle, wie es gewünscht ist, keine Frage. Aus technischer Sicht ist es aber Quatsch. Bundeswehr eben. Man muss nicht immer alles hinterfragen. Ist ja auch ne Art Wesenstest.😉
In diesem Sinne, frohe Festtage.
c.