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Autor Thema: Lehrer von PTBS erzählen?  (Gelesen 2493 mal)

Jane1988

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Lehrer von PTBS erzählen?
« am: 22. November 2019, 16:07:00 »

Kürzlich sprach mich der Lehrer meines siebenjährigen Sohnes auf sein Verhalten (Schimpfworte, Raufen etc, aber er hört auf wenn der andere nicht mehr will) an und fragte, ob bei uns in der Familie alles okay sei. Ich empfand diese Frage als recht ungewöhnlich und übergriffig. Mein Mann hat eine PTBS, aber der Junge weiß nichts davon. Wir hatten immer befürchtet, dass er es trotzdem mitkriegt und es ihn negativ beeinflusst.
Ich habe dem Lehrer nichts von der PTBS erzählt und frage mich seitdem ob ich es nicht doch tun sollte. Natürlich nur nachdem ich es vorher mit meinem Mann abgesprochen habe.
Gleichzeitig aber weiß ich gar nicht, ob das Verhalten unseres Jungen so ungewöhnlich ist oder der Lehrer in nur auf dem Kieker hat. Was tun?
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ulli76

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #1 am: 22. November 2019, 17:01:32 »

Es geht den Lehrer nichts an. Und die meisten können mit PTBS bei Soldaten eh nichs anfangen und interpretieren womöglich irgendwas rein.

Unabhängig davon sollte aber schon geprüft werden, ob das Verhalten deines Sohnes einfach nur normales Raufen ist, oder ob was anderes dahinter steckt. Bedanke dich für die Aufmerksamkeit des Lehrers und den Hinweis und sag, dass du das weiter beobachtest und dich drum kümmern wirst.
Wenn dein Mann PTBS hat, betrifft das die ganze Familie und der Sohn wird auch mitbekommen, dass irgendwas nicht stimmt. Das ist aber etwas, das man mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten klären sollte.

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funker07

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #2 am: 24. November 2019, 15:56:12 »

Ich empfand diese Frage als recht ungewöhnlich und übergriffig.
Formulierungen wie übergriffig lese ich fast nur von Leuten, die sich wegen völlig normalen Dingen aufregen.
Wenn der Lehrer Verhaltensauffälligkeiten erkennt, sollte er dies ansprechen. Das tut er unter anderen auch zu eurem Vorteil.

Hol dir doch noch weitere Meinungen von anderen Lehrern ein. Dazu von Eltern anderer Schüler über den Lehrer und über deinen Sohn.
Dann weißt du, ob das Verhalten normal und der Lehrer einfach überempfindlich ist oder da echt etwas dran ist.

Verhaltensauffälle Kinder gibt es aber immer wieder. Hast du denn ein Indiz, dass es mit der PTBS zu tun hat?
Ohne Rücksprache mit deinem Mann solltest du da aber nichts machen.
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Jane1988

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #3 am: 25. November 2019, 02:37:03 »

Danke für die Meinungen. Mir kam die Frage leicht übergriffig vor. Nicht die Mitteilung, dass er rauft.

Dennoch haben wir uns natürlich auch schon vorher gefragt, ob er beziehungsweise auch unsere anderen Kinder es mitkriegen.
Mein Mann ist zum Beispiel, da er getriggert war, kurze Treppen runtergesprungen. Er wusste aber wie es geht und hat sich nichts getan. Unser Sohn hat versucht das nachzumachen und wir haben es ihm mehrmals verboten. Er hat versucht in der Schule eine Treppe herunterzuspringen und hat sich dabei verletzt.
Mein Mann hat, weil er PTBS hat und sich schlecht fühlt, manchmal Saltos auf unserem Trampolin gemacht. Das hat ihm dagegen geholfen. Unser Sohn fand es cool, hat versucht es nachzumachen. Wir haben versucht ihm zu erklären, dass das für Kinder gefährlich ist und er zu jung dafür ist. Das hat nichts gebracht. Deswegen haben wir das Trampolin für ihn gesperrt. Er hat aber in der Schule im Sportunterricht versucht Saltos zu machen.
Mein Mann hat außerdem manchmal eine Sprache drauf die manchmal nicht so ganz jugendfrei ist.

Mein Mann rauft auch mit unseren Söhnen, nur zum Spaß natürlich. Ich weiß nicht, ob das nicht normal ist. Mein Vater hat auch mit mir und meinen Brüdern gerauft und meine Erwachsenen Cousins mit uns als wir noch Kinder waren.
Ich hatte wenn mein Mann mit ihnen zu Spaß rauft eigentlich, das Gefühl, dass es allen Beteiligten gut tut. Ich habe es unserem Sohn nie verboten, ihm nur gesagt er soll aufhören mit anderen Kindern zu Raufen, wenn diese „Stopp“ sagen oder nicht mehr wollen. Das tut er auch. Ich wusste bis vor kurzem nicht das Raufen an der Schule verboten ist. Bei uns war es das damals glaube ich nicht.
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Jane1988

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #4 am: 25. November 2019, 03:16:02 »

Ergänzung: Ich glaube, dass mein Mann wegen der PTBS manchmal zu wenig streng oder involviert in der Erziehung ist. Wenn eine Situation ihn stresst verlässt er manchmal wortlos, manchmal mit kurzer Erklärung die Situation.

Wenn ich unserem Sohn zum Beispiel etwas verbieten oder sogar wenn ER unserem Sohn etwas verbietet und unser Sohn das nicht akzeptiert, geht er einfach und lässt mich das erklären. Dies war zum Beispiel der Fall als wir das Trampolin gesperrt haben. Mein Mann will ihm, wenn er etwas größer ist, zeigen wie man Salto macht. Vorher durfte es nicht, da er es aber trotzdem gemacht hat, haben wir das Trampolin für ihn gesperrt. Es war nicht nur aber vor allem die Idee meines Mannes das wirklich auch so durchzuziehen (und nicht ihm etwa jetzt schon zu zeigen wie man Salto macht). Er wollte, dass er nicht dafür belohnt wird, das er nicht gehört hat. Das kann ich so auch unterstützen. Unser Sohn ist daraufhin, als wir das Trampolin sperrten, ausgerastet, hat angefangen zu weinen und zu betteln. Mein Mann hat sich wortlos umgedreht und ist ins Haus gegangen. Ohne Erklärung. Er konnte vielleicht nicht anders wegen PTBS, aber ich fand das sehr schlecht.

Ich weiß das das eher eine Diskussion für ein Erziehungsboard ist, aber da die Frage im Raum stand inwiefern seine PTBS unseren Sohn beeinflussen könnte.
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ulli76

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #5 am: 25. November 2019, 05:55:03 »

Macht dein Mann eine Therapie? Inzwischen ist es üblich, die Familie einzubeziehen, wenn es Sinn macht.
Das was du beschreibst, sind z.B. Punkte bei denen es Sinn machen würde.
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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #6 am: 25. November 2019, 09:08:56 »

Nur so als Anmerkung:

- Die Auswirkungen der Erkrankung PTBS deines Mannes wirken sich offensichtlich auf die Erziehung des Kindes UND die Beziehung aus.

- meiner Kenntnis nach ist Gewaltanwendung in der Schule nicht zulässig, auch nicht unter Kinder - und das sollte selbstverständlich sein - insoweit ist ein "Hinweis" aufzuhören, wenn jemand "Stop" sagt, ja eine implizite Erlaubnis der Eltern für das Raufen - dies erscheint mir nicht gut zu sein.

(- Klar kann man im privaten Kreis, bei nur "eingeweihten" Zuschauern mal mit seinen Kindern raufen - wenn alle Beteiligten wissen, worum es geht).

- Offensichtlich "lernt" dein Sohn Schimpfworte in der Familie und trägt dieses Verhalten in die Schule - und das ist keine gute Erziehung.

-> Kinder machen weniger was man macht, sondern sehr oft, was man "tut". Also Saltos und fluchen …

Der Ratschlag der Einbeziehung in die Therapie und das Suchen professioneller Hilfe ist sicherlich zielführend.
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S.O.

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #7 am: 25. November 2019, 09:26:24 »

Guten Morgen in die Runde, mal kurz die Fakten zusammen gepackt, das Kind ist sieben Jahre alt und somit noch in einer Entwicklungsphase in der Kinder toben was ein völlig normaler Zustand ist.
Kinder in diesem Altert haben einen ausgeprägten Drang zu Bewegung der in keiner Weise ungewöhnlich ist.
Was jedoch das beschimpfen angeht, zeigt er den Spiegel Kinder in diesem Alter tun nur das was sie gezeigt und zu hören bekommen.
Das Verhalten selbst jetzt auf die PTBS deines Mannes zu verlagern ist glaub ich zu verfrüht.
Verbote würde ich in eurer Situation austauschen in dem ihr mit dem kleinen Mann gemeinsam Regeln aufstellt und euch als Eltern ein Belohnungssystem entwickelt ohne das dieses zur Selbstverständlichkeit führt. Dieses System könnt ihr verbinden mit dem schulischen Verhalten. Wenn dein Mann in Therapie sein sollte, gibt es auch für dich selbst Ansprechstellen bei denen du Hilfe findest.

einen schönen Tag noch
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mounty

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Antw:Lehrer von PTBS erzählen?
« Antwort #8 am: 25. November 2019, 14:59:09 »

Was  S.O.  Gast ausführt, denke ich auch. Erst mal nicht überanalysieren.


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G´birgsJaga

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