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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Personalaufstockung Bundeswehr  (Gelesen 14967 mal)

Andi

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #30 am: 22. Februar 2017, 22:09:30 »

Ja, ich fand es sehr lustig, dass in der SKB eine zusätzliche Mannschaftsstelle geschaffen wurde, um SAZV und SAP Auswirkungen aufzufangen. Blöderweise ist für diese Aufgabe bereits jetzt keine meiner vorhandenen 13 Mannschaften intelektuell geeignet.
Da das Geld für eine Stelle im einfachen Dienst ja offenbar da ist und es sich um rejne Verwalthngsaufgaben handelt stellt sich also die Frage, warum nicht endlich wieder eine entsprechende Beamtenstelle auf Kompanieebene geschaffen wurde, das wäre sogar betriebs- und volkswirtschaftlich effizient und ganz nebenbei im Sinne des Grundgesetzes. Dass dann auch ein Soldat mehr für soldatische Aufgaben zur Verfügung steht wäre noch ein Effekt...
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schlammtreiber

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #31 am: 23. Februar 2017, 08:57:16 »

Ja, da kam auch ein nicht unerheblicher Teil der Neu SaZ Verpflichtungen aus dem Pool der Grundwehrdienstleistenden, dieser Pool ist aber jetzt nicht mehr existent.

Der Pool existiert nach wie vor, leistet nur keinen GWDL mehr  ;)
(was ich meine: wer vor 2011 bei de-facto Wahlfreiheit gewillt war, seinen GWD zu machen, findet sich auch jetzt eher im Bewerberpool wieder)
Dass der Wegfall der "Zwangsschnupperlehre" ein gewisses Problem für die Personalgewinnung darstellt, ist klar.
Zitat
Zudem kommt die Tatsache das die Einsätze auch eine Belastung für etwaige Intressenten darstellen und da bestimmt einige deswegen eine Bewerbung nicht in betracht ziehen.

Die Bundeswehr ist seit über 20 Jahren im Einsatz, und nicht einsatzwillige Personen gehören sowieso nicht zum Kreis geeigneter Bewerber.

Zitat
Woran machst du deine Frage fest? An den Absoluten Bewerberzahlen oder an der Tatsache das es wohl in manchen bereichen doch zu wenig Bewerber gibt

Natürlich gibt es in manchen (!) Bereichen Mangel, das ist klar. Aber es stimmt schlicht und einfach nicht, dass "keiner zum Bund will" oder "genommen werden muss wer immer auch kommt". Lies Dir doch mal das Geheule hier im Forum durch von all den abgelehnten Bewerbern  ;)

Zitat
Fakt ist jedenfalls das die Bundeswehr vom Geld und den Sachen die der Dienst erfordert nicht mit der Wirtschaft konkurieren kann.


Fakt? Hängt wohl eher von der Situation des Betrachters ab. Für mich persönlich kann ich da sogar zustimmen, ich lebe/arbeite aber auch in München. In anderen Regionen Deutschlands sieht man das schon ganz anders, das kann ich Dir nach etlichen Gesprächen mit Kameraden glaubhaft versichern.

Fakt ist vor allem, dass andere vergleichbare Länder (siehe oben) mit kleinerer Bevölkerung (die auch nicht besser ausgebildet oder sonstwie höher qualifiziert ist) es unter vergleichbaren Bedingungen (keine Wehrpflicht, Einsatzbelastung) schaffen, aus diesem kleineren Pool größere Streitkräfte als D zu rekrutieren, die sich von der Leistungsfähigkeit her auch nicht verstecken müssen. Es ist also erwiesenermaßen möglich, wenn auch mit (u.a. finanziellen) Anstrengungen verbunden.


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Netri

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #32 am: 23. Februar 2017, 09:07:08 »


Fakt? Hängt wohl eher von der Situation des Betrachters ab. Für mich persönlich kann ich da sogar zustimmen, ich lebe/arbeite aber auch in München. In anderen Regionen Deutschlands sieht man das schon ganz anders, das kann ich Dir nach etlichen Gesprächen mit Kameraden glaubhaft versichern.

Fakt ist vor allem, dass andere vergleichbare Länder (siehe oben) mit kleinerer Bevölkerung (die auch nicht besser ausgebildet oder sonstwie höher qualifiziert ist) es unter vergleichbaren Bedingungen (keine Wehrpflicht, Einsatzbelastung) schaffen, aus diesem kleineren Pool größere Streitkräfte als D zu rekrutieren, die sich von der Leistungsfähigkeit her auch nicht verstecken müssen. Es ist also erwiesenermaßen möglich, wenn auch mit (u.a. finanziellen) Anstrengungen verbunden.

Ja gut, ich stamme zwar Ursprünglich aus NRW hänge aber ebenfalls seit ein paar Jahren im "Großraum München" , genauer gesagt Ebersberg Arbeite aber in München, rum. Vielleicht verzerrt dies meine Wahrnehmung im punkt Atraktivität für Frische Berufsabgänger. In der Elektrobranche hier in der gegend ist die BW halt nicht wirklich konkurenz fähig , leider da schon für Frische Gesellen inzwischen sehr gute Gehälter gezahlt werden weil es einfach zu wenig nachwuchs gibt um die Abgänge auszugleichen. Zumal der gesammte bereich auch immer Komplexer wird.

Das abgelehnte bewerber rumheulen ist allerdings nix neues, das war schon immer so  ;D
Wobei ich auch nicht glaube das bei meiner Bewerbung was rum kommen wird, aber ich hab nix zu verlieren. Haus is bezahlt, Kinder können wir keine bekommen, Frau hat ebenfalls nen guten Job und Murnau wäre ein Katzensprung, bin in nem Ungekündigten unbefristetem Arbeitsverhältnis. Also warte ich es einfach mal ab, nur das ich nicht hier rum heulen werde  ;D

Es wäre in meinen Augen sehr wünschenswert wenn das Ansehen der Truppe in der Bevölkerung steigen würde und mehr qualifiziertes Personal sich bewerben würde. Ich erachte die BW immer noch als wichtiges Instrument für die Gesellschaft.

Gruß
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F_K

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #33 am: 23. Februar 2017, 09:17:58 »

Ein Kamerad, wehrübender (angestellter) Gymnasiallehrer, Hptm, erhält nun monatlich während der RDL 1000 Euro NETTO (!) mehr Geld.

.. und hier reden wir von einem studierten Kamerad.

Dies sollte deutlich machen, das die Bundeswehr in sehr vielen Bereichen sehr gute "Gehälter" zahlt.
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miguhamburg1

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #34 am: 23. Februar 2017, 09:18:55 »

Diese Diskussion "Ist es ohne Reaktivierung der Wehrpflicht möglich, diesen personalaufwuchs sicherzustellen" ist meiner Auffassung nach eine Verlagerung der Thematik, die nicht sachgerecht ist. Und das aus mehrfacher Hinsicht: Der Rück-Eingriff auf die grundgesetzlich geschützte Freizügigkeit junger Männer allein aus dem Grund, einen besseren Zugang zu potenziellen SaZ zu erlangen, ist verfassungsmäßig nicht haltbar. Aber in unseren Streitkräften ist die Wehrpflicht auch militärisch nutzlos. Wieviel Dienstposten bei Mannschaften können denn mit FWDL 7-12/15 überhaupt noch sinnvoll besetzt werden, für die keine Spezialausbildung nötig ist? Und wieviel zusätzliches Personal wir allein dadurch binden müssten, diese ganzen Wehrpflichtigen zu führen, auszubilden zuzüglich dafür nötige Funktioner? Wie kurz (und damit sinnlos) muss dieser Pflichtdienst sein, damit Wehrgerechtigkeit auch nur annähernd erreichbar wird? Hinsichtlich dieser Fragestellung hat sich doch seit der Aussetzung der Wehrpflicht nur insofern die Lage verändert, dass noch weniger Dienstposten für besagten Personenkreis vorhanden sind als damals.

Ein weiterer Aspekt kommt in der Diskussion auch hier m.E. zu kurz: Wegen der bestehenden Obergrenzen konnten bisher nicht alle geeigneten Bewerber auch tatsächlich (zum gewünschten Zeitpunkt) eingestellt werden. Diese Obergrenzen sind entfallen, und somit können diese jetzt auch tatsächlich eingestellt werden. Dazu kommt, dass offenbar die neue Personalwerbestrategie erste Erfolge zeitigt: Die Bewerberzahlen beiom KC WHV für die Marine sind signifikant gestiegen, auch in den Bereichen, in denen der Nachwuchs bisher nur sehr zurückhaltend vorhanden war.

Sicher wird es nach wie vor eine Herausforderung sein, Spezialisten im Bereich IT und neu Cyberraum zu rekrutieren, weil diese Leute überall gefragt sind. Aber auch hierfür wird weiter an Lösungen gearbeitet. Aus meiner Sicht wird die personelle Aufstockung auf rund 200.000 Soldaten nicht wirklioch ein schwer überwindbares Problem werden.
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dunstig

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #35 am: 23. Februar 2017, 10:13:27 »

Ein Kamerad, wehrübender (angestellter) Gymnasiallehrer, Hptm, erhält nun monatlich während der RDL 1000 Euro NETTO (!) mehr Geld.

.. und hier reden wir von einem studierten Kamerad.

Dies sollte deutlich machen, das die Bundeswehr in sehr vielen Bereichen sehr gute "Gehälter" zahlt.
Dann muss man aber auch die andere Seite erwähnen, nämlich dass z.B. in unserem Bereich die Vorgesetzten schon fast händeringend versuchen, die Leute zum BS zu drängen und Dienstposten seit Jahren nicht vollständig besetzt werden können und sich das Problem in den nächsten 1-2 Jahren noch deutlich verschlimmern wird. Aber für die meisten passt das Gesamtpaket einfach nicht, sodass von mehreren Dutzend antragsberechtigten Offizieren nicht mal einer einen Antrag gestellt hat im letzten Jahr.

Nehme ich z.B. meine Qualifikationen und setze sie ins Verhältnis zu Gehältern im Münchner Umfeld, ergibt sich sehr schnell ein sehr ernüchterndes Bild. Standortsicherheit und sonstige Boni mal ganz außen vor. Glücklicherweise bin ich noch ein wenig idealistisch eingestellt und habe nicht vergessen, wem ich diese ganzen teuren Ausbildungen und Schulungen zu verdanken habe und muss somit nicht allzu verbittert hier durch die Gegend laufen. ;D Stand jetzt gibt es aber in unserem Bereich nichts, was die Bundeswehr zu bieten hätte, dass mich wieder ein wenig mehr in Richtung BS lenken würde.

Dass mein bester Kumpel als Absolvent der Bildungs- und Erziehungswissenschaften im tiefsten Osten mit dem selben Gehalt sehr gut leben kann und deutlich zu den Besserverdienern zählt und alles dafür tun würde, um BS zu werden, ist zwar für ihn schön, trifft aber nun mal gerade auf die gesuchten Spezialisten nur eingeschränkt zu. Und da sieht es in vielen Bereichen noch deutlich schlimmer aus als bei uns, da wir durch die Zusammenarbeit mit Airbus wenigstens noch recht attraktiv auf die Uniabgänger wirken.

Das soll nicht heißen, dass ich deiner Aussage widersprechen will, da ich grundsätzlich zustimme, dass in vielen Bereichen und Regionen die Bundeswehr durchaus gute Gehälter zahlt. Aber es gibt eben auch viele Bereiche, in denen das Gesamtpaket Bw einfach nicht attraktiv ist. Und mMn gerade in den Bereichen, in denen es drauf ankommt.
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"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

F_K

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #36 am: 23. Februar 2017, 10:31:59 »

@ Dunstig:

Meine Aussage bezüglich des Hptm ist ja eine Tatsache, die zwar auch für mich überraschend war, aber eine Tatsache ist.

Auch der Schluss, das dies für viele Bereiche der Bw ebenso gilt, ist wohl Tatsache.

Natürlich gilt es nicht für alle Bereiche - Dein Bereich gehört offensichtlich dazu. (Bei Dir kommt dann Spezialität und Sonderbereich München (mit höheren Gehältern) zusammen)
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FoxtrotUniform

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #37 am: 23. Februar 2017, 11:52:17 »

Dunstig hat grundsätzlich vollkommen recht, dass spiegelt sich auch in der realen Dienstpostenbesetzung skizzierter Bereiche (TSK Lw) wieder. Und zwar milFD sowie StOffz.

Beim Heer fehlen Mannschaften, das Delta zwischen Soll & Ist klafft sehr weit auseinander. Und zwar nicht bei den Bürotätern.

RDL werden grundsätzlich fürstlich entlohnt, der Vergleich hinkt.

Cyber und CIR ist ein Thema, be2dem zuviele Blinde von Farbe sprechen. Wenn ich sehe wie derzeit IT-Personal eingesetzt wird ;-)

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Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

F_K

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #38 am: 23. Februar 2017, 12:21:33 »

Zitat
RDL werden grundsätzlich fürstlich entlohnt, der Vergleich hinkt.

Quelle?

Der Kamerad erhält aufgrund des Dienstgrades (und Anzahl Kinder, hier 0) ein Dienstgeld, das dem Dienstgrad in der Erfahrungsstufe 1 entspricht - wo soll da das "Hinken" herkommen?
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Tasty

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #39 am: 23. Februar 2017, 12:26:01 »

Wie ist denn der Bedarf an Ingenieuren zur Zeit, werden in dem Bereich Personalgewinnungszulagen in Aussicht gestellt? Oder ist das schon mit Seiteneinsteigern überlaufen?
Und wie sind die Perspektiven für den Bereich der Logistik?
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Andi

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #40 am: 23. Februar 2017, 13:10:08 »

Der Rück-Eingriff auf die grundgesetzlich geschützte Freizügigkeit junger Männer allein aus dem Grund, einen besseren Zugang zu potenziellen SaZ zu erlangen, ist verfassungsmäßig nicht haltbar.

Wenn dadurch die Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik Deutschland erhalten oder sie auch nur gestärkt wird muss ich dir da leider widersprechen.
Ich finde den Gedankengang aber leider zeitgemäß - wenn auch unpassend - weil sich in diesem ausdrückt, das Individualrechte relevanter sind als die Gesamtexistenz des Staates. Das ist aber vollumfänglich falsch!

Aber in unseren Streitkräften ist die Wehrpflicht auch militärisch nutzlos.

Halte ich schlicht für eine Ausrede, die durch die Geschichte ja auch widerlegt wird. Die Struktur folgt dem Auftrag, nicht der Auftrag der Struktur (erleben wir doch seit Jahrzehnten). Und wenn Teil des Auftrages wieder primär oder für bestimmte Truppenteile die Verteidigung des Landes oder des Bündnisses ist, dann wird dort auch der Wehrpflichtige effektiv eingesetzt. In Jäger-, Heimatschutz-, Fallschirmjäger-, Panzergrenadier- und Gebirgsjägerbataillonen. Bei Luftwaffen und Marinesicherung.
Es ist ja nun nicht so, dass wir das nicht alles schon Jahrzehnte gemacht haben.
In dieser Argumentation schwingt aus meiner Sicht immer so ein wenig "keine Lust"-Mentalität mit.

Gruß Andi
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« Antwort #41 am: 23. Februar 2017, 13:46:58 »

Überhaupt keine Lustlosigkeit, lieber Andi, wie kommen Sie darauf?

Das Thema "Wiederaktivierung der Wehrpflicht" ist Dauerthema der Befassung aller militärischen Bedarfsträger sowie der Abteilung P im Ministerium, im Übrigen ausgelöst vom Gi mit Prüfaufträgen.

Nur eben wird aus den TSK milOrgBer schlicht kein Bedarf von Soldaten bis zu einer Dienstzeit von 12 Monaten genannt (das als maximal vertretbare Zeitpanne für einen Pflichtdienst angesehen wird), der nicht ohnehin durch FWDL abgedeckt wird.

Im Übrigen weist P auf den Umstand hin, dass wenn der Vollzug der Wehrpflicht wieder aufgenommen werden soll, dies mit Wehrgerechtigkeit erfolgen muss, um damit nicht vor dem BVerfG zu landen. Diese Wehrgerechtigkeit (heißt, mindestens zwei Drittel der verfügbaren Männer werden auch tatsächlich eingezogen) lässt sich obergrenzenkonform (370.000 Soldaten) würde bedeuten, dass pro Jahr rund 12.000 junge Männer tatsächlich eingezogen werden würden und die Wehrpflichtdauer 9 Monate beträgt. Das allerdings würde einen personellen Aufwuchs von noch einmal um die 40.000 Ausbildern, Vorgesetzten, Funktionern und anteilig Soldaten in Stabsverwendungen erfordern, um den Ausbildungsbetrieb dieser Soldaten zu gewärleisten, ohne dass diese Soldaten in Einsätze entsendet werden könnten. Damit wären dann weiteren - und nötigen Aufwuchserfordernissen im qualifizierten Bereich enge Grenzen gesetzt.

Jetzt darf sich jeder fragen, inwiefern so etwas denn tatsächlich Sinn macht.
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Tasty

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #42 am: 23. Februar 2017, 14:01:49 »

... lässt sich obergrenzenkonform (370.000 Soldaten) würde bedeuten, dass pro Jahr rund 12.000 junge Männer tatsächlich eingezogen werden würden und die Wehrpflichtdauer 9 Monate beträgt. Das allerdings würde einen personellen Aufwuchs von noch einmal um die 40.000 Ausbildern, Vorgesetzten, Funktionern und anteilig Soldaten in Stabsverwendungen erfordern,...

Ich gebe zu, da komme ich nicht ganz mit. Warum wäre bei 370.000 Soldaten Obergrenze nur die Möglichkeit für 12.000 Einberufungen? 120.000 würde nach überschlägiger Rechnung schon eher hinkommen.
Und 40.000 SaZ/BS für die Ausbildung/Führung von 12.000 GWDL kann auch nicht hinkommen.
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wolverine

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Antw:Personalaufstockung Bundeswehr
« Antwort #43 am: 23. Februar 2017, 14:05:31 »

Hatten wir neben dem Personal- eigentlich schon das Infrastrukturproblem? Nicht wenige Kasernen, Standorte und Übungsmöglichkeiten sind in den letzten Jahrzehnten aufgegeben worden. Da müsste ja auch wieder rückgängig gemacht werden und bei vielen Bereichen wird das rein baurechtlich gar nicht mehr möglich sein. Da sind in großem Stil Altbestandsregelungen aufgegeben worden, die heute nie wieder zugelassen würden.
Da müsste - wenn überhaupt - immer mit der verfassungsrechtlichen Keule "Bestand des Staates" reingehauen werden und auch das mit ungewissem Ausgang.

Insgesamt bräuchte es doch zunächst des ganz entschiedenen politischen Willens, hier rigoros umzusteuern und danach noch eines Konzeptes. Wenn das eine tragfähige Verteidigungsstruktur und Aufwuchsfähigkeit beinhalten würde, könnte man über dessen Realisierung nachdenken. Bisher sehe ich beides nicht.

By the way: Neben der zwangsweisen Wehrpflicht könnte man auch über freiwilligen Milizdienst nachdenken. Ich kenne in meinem Umfeld viele, die dazu bereit wären und sind. Aber zuerst: siehe oben.
« Letzte Änderung: 23. Februar 2017, 14:20:50 von wolverine »
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« Antwort #44 am: 23. Februar 2017, 14:21:06 »

Hatten wir neben dem Personal- eigentlich schon das Infrastrukturproblem?

Du meinst "Infrastrukturprogramm;D
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