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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Dienstlich gelieferter Bergschuh  (Gelesen 16257 mal)

HG z.S.

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Dienstlich gelieferter Bergschuh
« am: 16. Dezember 2016, 12:08:53 »

Moin,

ich habe mehrere, widersprüchliche Aussagen bzgl. der Frage, wem ein Bergschuh zusteht, gehört. Vielleicht kann ja jemand mit Ahnung etwas Licht ins Dunkel bringen.

Hier die verschienden Aussagen:
  • Man kann sich den Bergschuh vom Truppenarzt "verordnen" lassen.
  • Das BAAINBw kann der Ausgabe des Bergschuhs zustimmen, wenn der Empfänger an Märschen im alpinen Bereich teilnimmt und er auf dem Dienstweg (S4) beantragt wird.
  • Empfangsberechtigt sind nur Angehörige der Gebirgsjägertruppe, Fernspähertruppe und weitere spezialisierte Kräfte. Alternative Voraussetzung für den Empfang des Bergschuhs ist die Teilnahme an der Ausbildung "Militärisches Bergsteigen und Besonderheiten des Kampfes im Gebirge".

Welche Aussage ist wirklich korrekt?

Danke und beste Grüße.
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chewbaccaxD

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #1 am: 16. Dezember 2016, 12:22:20 »

Zu 1. Der Truppenarzt hat bei uns im Standort das so gehandhabt, dass er es empfohlen hat Bergschuhe oder andere Stiefel zu verwenden. Allerdings war das keine Verordnung.

Zu 2. Kann ich nichts sagen

Zu 3. Empfangsberechtigt sind jene Soldaten, deren Ausstattungssoll den Bergschuh vorsieht. Es gibt da eine Vorschrift/Regelgung/Dokument in welcher die verschiedenen Solls (schreibt man das so?) gelistet sind. Also PzGrenTrp, GebJgTrp, Marine, etc.
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KlausP

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #2 am: 16. Dezember 2016, 12:32:02 »

Wenn jemand auf einen Lehrgang geht, der Bekleidung und Ausrüstung erfordert, die dem Soldaten gem. Ausstattungssoll nicht zustehen, wird er zeitweilig damit ausgerüstet. Ob z.B. das Schuhwerk später wieder abgegeben werden muss, steht auf einem anderen Blatt.
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Ralf

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #3 am: 16. Dezember 2016, 12:55:52 »

Zitat
1.Man kann sich den Bergschuh vom Truppenarzt "verordnen" lassen.
Nein, er kann orthopädisches Schuhwerk anordnen, der Bergschuh fällt nicht darunter. Das steht auch so in einem FAInSan drin, damit hat man mir auch "vor der Nase" rumgewedelt. Sollte eigentlich der TrArzt kennen.
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F_K

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #4 am: 16. Dezember 2016, 13:09:17 »

AU 37/10 regelt Ausstattungssoll - PzGren und FschJg / Jg haben keine Bergschuhe im Soll.
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InstUffzSEAKlima

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #5 am: 16. Dezember 2016, 16:19:56 »

Wenn der TrArzt etwas empfielt, so hat der Chef noch immer das letzte Wort bzw. trifft basierend auf der Empfehlung des Arztes eine Entscheidung. Ob Schuhe, heimkrank, was auch immer. Aber wenn jemand durch Ateste sich versucht, Erleichterungen im Dienst zu verschaffen: "bequemere" Schuhe, Befreiung von einzelnen Dienstverrichtungen usw. kann der Schuß auch nach hinten losgehen, nämlich dann, wenn der Chef berechtigte Zweifel an der Eignung des Kameraden für den Dienstposten oder auch das Führen von DstKfz hat. Dann sind auf einmal alle wieder kerngesund.
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Andi

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #6 am: 16. Dezember 2016, 23:43:31 »

  • Man kann sich den Bergschuh vom Truppenarzt "verordnen" lassen.
  • Das BAAINBw kann der Ausgabe des Bergschuhs zustimmen, wenn der Empfänger an Märschen im alpinen Bereich teilnimmt und er auf dem Dienstweg (S4) beantragt wird.

Das derzeit von der Bundeswehr verwendete Bergschuhmodell ist so ziemlich das letzte (!) was man sich freiwillig zum Marschieren an die Füße packen will. Die Bergschuhe haben eine besondere Seitenstabilisierungseigenschaft und eine versteifte (!) Sohle, weil sie als Not-Skischuhe genutzt werden können.
Alleine schon der Gedanke, dass die Bergschuhe besondere orthopädische Eigenschaften oder besonders bequem wären ist abstrus. Das war mal beim Vor-Vorgängermodell so.

Es bleibt aber dabei, dass der Soldat genau die Ausrüstung bekommt, die er für seinen Dienstposten benötigt. Und ein SaZ, der nicht mit den Kampfschuhen zurechtkommt ist sinnvoller Weise im Normalfall schlicht zu entlassen.

Gruß Andi
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FoxtrotUniform

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #7 am: 17. Dezember 2016, 10:47:59 »



Und ein SaZ, der nicht mit den Kampfschuhen zurechtkommt ist sinnvoller Weise im Normalfall schlicht zu entlassen.

Amen.

Ich gebe dir hinsichtlich des aktuellen Bergschuhs recht, aber bei einem Personalkörper +- 185k zu erwarten, dass jeder(!) mit dem identischen Schuh zurecht kommt ist fernab jeder Realität.

Aber guter Tipp für viele SaZ, um nach dem Studium die Streitkräfte vorzeitig zu verlassen ;-)
Gilt das dann zukünftig auch, wenn die Standardkleidergrößen nicht passen und umgenäht werden müssen?
Wie sieht es mit den neuen Fliegerstiefeln aus, ist das dann auch Killkritetium für einen SaZ der mit altem Modell die fliegerische Ausbildung begonnen hat und nach Abschluss umgerüstet wurde? [emoji12]
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miguhamburg1

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #8 am: 17. Dezember 2016, 11:11:03 »

@ FoxtrotUniform, netter Versuch der Provokation aber argumentativ ziemlich substanzlos.

Der Dienstherr hat für die militärischen verwendungen seiner Soldaten ein Ausstattungssoll an Bekleidung festgelegt, das er seinen Soldaten unentgeldlich bereitstellt. Daneben ist geregelt, dass der Soldat Anspruch darauf hat, dass die ausgegebene Bekleidung ggf. so zu ändern ist, dass sie passend ist. Das gilt auch für das Schuhwerk, bis hin zu Maßanfertigungen. Ihr entsprechender Hinweis, das Standard nicht allen passt, ist also völlig itrelevant für uns Soldaten.

Im Übrigen gibt es ja aktuell auch das neue Konzept für militärisches Schuhwerk, das eben den verschiedenen Ansprüchen bei unterschiedlichen Tätigkeiten Rechnung trägt und 2018 ff in der Bundeswehr realisiert wird.

Und, um beim Thema zu bleiben: Beginnen 2020/21 wird es keine (Teil-)Selbsteinkleider mehr geben und der Dienstherr stattet alle Soldaten vom Schützen/Flieger/Matrosen bis hin zum General/Admiral mit dienstlich beschaffter Bekleidung m. Ausstattungssoll aus, und die LHD wird aufgelöst.
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FoxtrotUniform

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #9 am: 17. Dezember 2016, 11:38:37 »

@miguhamburg: Der 2. Teil meines Beitrags war - wie richtig erkannt - Provokation und natürlich nicht ernst gemeint. Mir erschließt sich dennoch die Argumentationsführung meines Vorredners nicht, da eben durch Änderungen unpassendes passend gemacht wird.

Das Konzept kenne ich bisher nur im Draft, daher kann sich noch das ein oder andere ändern, der Ansatz las sich aber vernünftig.

Die Auflösung der LHD bleibt spannend, mir gefällt der Ansatz aber gut. Hier sind mir jedoch noch keine Details zur Umsetzung bekannt, nur die grundsätzliche Entscheidung. Liegen dir - offene - weitere Informationen vor?
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miguhamburg1

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #10 am: 17. Dezember 2016, 12:14:42 »

Das neue Konzept für das Schuhwerk ist genauso gebilligt wie die Ausstattung aller Soldaten mit dienstlich  ereitgestellter Bekleidung.

Grundsätzlich wird sich an Beidem nichts mehr ändern. Die Modifikationen wird es aber im rahmen des Beschaffungsprozesses, der für die Stiefel bereits eingeleitet ist (also Truppentrageversuche und Nachbesserungen, bevor es in die Serienproduktion geht.

Ich habe Andi dahingehend verstanden, dass die Beschaffenheit des derzeit eingeführten Bergschuhmodells als auch für den Einsatz als Skischuh geeignet für Märsche und Alltagsdienst aufgrund der versteiften Sohle eher ungeeignet ist. Das scheint mir schlüssig zu sein. Vielleicht haben wir für Erfahrungswerte ja GebJg hier im Forum.
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Pericranium

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #11 am: 17. Dezember 2016, 12:22:40 »

Die Bergstiefel sind steigeisenfest und sie haben eine Platte in der Sohle. Normale Kampfstiefel haben diese Platte nicht.
Hat den Vorteil, dass man eben zur Not Steigeisen befestigen kann und dass die Füße nicht so schnell ermüden, wenn man z.B. am Grat wandert und oft auf spitze bzw. schmale Stellen tritt.
Die Sohle vom normalen Kampfstiefel hängt dann etwas durch und man muss mehr Kraft aufwenden um sich abzustoßen.
Das ist beim steigeisenfesten Stiefel nicht der Fall, da dort das Durchhängen der Sohle durch die Platte vermieden/deutlich reduziert wird.
Ich habe mal eine grobe Skizze angefertigt, die das ein wenig demonstriert. Zumindest habe ich mir damals vom einem HBF anhören müssen, dass ich wahnsinnig bin,
weil ich mit dem normalen Kampfstiefel eine relativ anspruchsvolle Bergtour gemacht habe und jeder andere mit Bergstiefeln ankam :D Da wurde mir dies dann erklärt.
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Pericranium

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #12 am: 17. Dezember 2016, 12:24:31 »

Nachtrag: Im Alltag (normales Gehen etc.) ist die Platte natürlich von Nachteil, da man die Füße damit beim normalen Gehen nicht so gut abrollen kann.
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Andi

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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #13 am: 17. Dezember 2016, 13:03:38 »

Mir erschließt sich dennoch die Argumentationsführung meines Vorredners nicht, da eben durch Änderungen unpassendes passend gemacht wird.

Dass du daran gescheitert bist, ist allerdings offensichtlich gewesen. Auch wenn es weder Argumente waren, noch meine Meinung, die ich vorgebracht habe, sondern schlicht die durch die Tauglichkeitskriterien vorgegebenen Konsequenzen für SaZ.
Und die notwendige Anpassung von Ausrüstung und Bekleidung ist deutlich von der medizinisch notwendigen z.B. orthopädisch begründeten Anpassung zu unterscheiden. Hättest du die Eingansfrage gelesen - oder wenigstens den von mir zitierten Teil - hättest du das vielleicht verstanden.

Ich gebe dir hinsichtlich des aktuellen Bergschuhs recht, aber bei einem Personalkörper +- 185k zu erwarten, dass jeder(!) mit dem identischen Schuh zurecht kommt ist fernab jeder Realität.

Warum du mir das erzählst erschließt sich mir nicht. Aber da wir auch bei einem Personalkörper von weit über 300.000 Soldaten jeden Soldaten mit den gleichen Kampfschuhen ausgestattet haben, dürfte das wohl rein logisch auch bei ungefähr der Hälfte der Soldaten funktionieren. ;)
Zugegebener Maßen gab es damals aber dann auch direkt vor Ort die Schuster, die die Schuhe - sofern notwendig - auch unkompliziert individuell anpassen konnten, sofern sich die Notwendigkeit bei der Einkleidung oder später ergab.
Die Rechnung: Wem der Standard nicht passt verursacht so viele Zusatzkosten, dass er betriebswirtschaftlich nicht tragbar ist, gilt aber nach wie vor - damals, wie heute.

Das Hauptproblem ist heutzutage allerdings durchaus, dass viele unter 30 weder das Tragen von, noch den Umgang mit Lederschuhwerk gewohnt sind. Das sind keine Turnschuhe und ja, die muss man auch mal einen Monat intensiv eintragen. ;)

Wieso das dann allerdings bei Bergschuhen anders sein sollte hat sich mir nie erschlossen.

Gruß Andi
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Antw:Dienstlich gelieferter Bergschuh
« Antwort #14 am: 17. Dezember 2016, 19:34:56 »

Zitat
direkt vor Ort die Schuster, die die Schuhe - sofern notwendig - auch unkompliziert individuell anpassen konnten,

Weiss jemand wie das mittlerweile läuft?
Hatte 2010 in der AGA einen Kamerad, dessen Schuhgröße etwas überproportional war.
Dieser hatte als Übergangslösung schwarze Sportschuhe.

Was nach der AGA passiert ist, weiss ich nicht da wir in verschiedene Standorte kamen.
Aber in den ersten drei Monaten hatte eben dieser Kamerad keine Stiefel.
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