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[Dr. Keilhuber]

Guten Abend und gesegnete Weihnachten. 

Meine Frage ist kurz und knapp: kann ein ziviler Arzt, der sich bei der Bundeswehr verpflichtet noch Schiffsarzt bei der Marine werden, oder sind solche Stellungen denen vorbehalten die gleich über das Militär studiert haben (die "richtigen" Sanitätsoffiziere).

Besten Dank. 

[StOPfr]

Angesichts des sich abzeichnenden Ärztemangels (siehe hier) und der dadurch entstehenden Probleme wüsste ich nicht, was gegen die Verpflichtung eines ausgebildeten Arztes in der Deutschen Marine sprechen sollte.

[sliderbp]

Ob allerdings die Stelle so speziell ausgesucht werden kann, dass man unbedingt auf ein Schiff kommt ist fraglich.
Oder gibt es eine gesonderte Zusatzausbildung, die einen zum Schiffsarzt befähigt ?

[Andi]

Die Marine hat (bis auf die Fliegerärzte im MFG 3 und die Taucherärzte) keine eigenen Ärzte. Ob man als Arzt des zentralen Sanitätsdienstes, als Marineuniformträger auf einer schwimmenden Einheit eingesetzt wird kann man sich nicht "aussuchen".

Gruß Andi

[Dr. Keilhuber]

Guten Abend und vielen Dank für die Beiträge, auf die ich wegen Ferien noch nicht eingehen konnte.

Andi, Sie schreiben daß man sich nicht aussuchen kann wo einen der Zentrale Sanitätsdienst "hinsteckt". Daß man bei staatlichen Arbeitgebern nie 100% Auswahl hat ist mir geläufig, dennoch hätte ich gedacht daß es nicht reiner Zufall ist ob man bei Heer, Luftwaffe oder Marine unterkommt - hat man wirklich keinerlei Einfluß darauf (von speziellen Facharzttiteln wie Flugmediziner oder Taucherarzt mal abgesehen - ich bin nur Feld- Wald- und Wiesendoktor)?

[Andi]

Darauf welche Uniform man trägt hat man durchaus ein wenig Einfluss, aber den Dienstposten kann man sich nunmal nicht aussuchen.

Gruß Andi

[Dr. Keilhuber]

Nochmals vielen Dank und gleich eine weitere Frage:

ich nutze meinen Weihnachtsurlaub derzeit dazu, mich über den Seiteneinstieg als Sanitätsoffizier zu informieren und habe darüber auch mit zwei Kollegen gesprochen die diesen Weg gegangen sind.

Deren Meinungen waren nun nicht gerade positiv, wenn auch aus zwei ganz unterschiedlichen Gründen.

Der eine hatte den Eindruck, als Hustensaftverschreiber in der Kaserne zu versauern, während die Direkteinsteiger mit den besseren Lehrgängen und Einsatzerfahrung versorgt würden, die andere hatte das gegenteilige Problem: ständig im Einsatz, was sie an sich nicht störte, sie hatte aber nicht das Gefühl dafür richtig vorbereitet worden zu sein. Sprich, die Ausbildung für spätberufene Offiziere sei im wesentlichen für Kasernendienst zugeschnitten, Paperkrieg inklusive, die Realität besteht nun aus handfester Feldarztarbeit im gepanzerten Krankenwagen. Fühlte sich damit weitgehend alleingelassen und war heilfroh, daß ihr learning-by-doing in diversen Kontingenten ohne ganz heiße Zwischenfälle ablaufen konnte.

Sind das zwei Einzelschicksale oder kann mir jemand bestätigen daß es an der einsatzmäßigen Ausbildung zum Feldarzt hapert, die Quereinsteiger aber letztlich genau das auch so können müssen wie ihre Kollegen aus der regulären Laufbahn?

[Dennis812]

Naja, Fakt ist, und das für jeden Quereinsteiger, dass sie die gleichen Rechte haben möchten, und somit von Ihnen auch die gleichen Pflichten abverlangt werden, wie von Soldaten, die als Schütze A***h angefangen haben - auch weil gerade Fachkräften doch ein relativ gutes "Gehalt" sowie eine Arbeitsplatzversicherung, die seines gleichen sucht, geboten wird.

Grundsätzlich erhalten auch alle in den Einsatz kommandierte Soldate die "notwendigen" Lehrgänge - gehört habe ich aber nur, dass "notwendig" zuweilen gestreckt wird - auf die Masse schliessen kann man in solchen Fällen allerdings nie.


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Was mich persönlich nur interessiert - darf man fragen, wie der Sinneswandel zustande kam?

[mailman]

Als Arzt, wird man sehr wahrscheinlich als "normaler Truppenarzt" in einer Kaserne eingsetzt. Evtl. auch in einem Bundeswehrkrankenhaus.

Das Ärzte im Auslandseinsatz auch "draußen" sind. (ich nehme an das ist ein BAT) dürfte durchaus normal sein und hat auch nichts mit der Art des Einstiegs zu tun. Ein Sanoffz der als San Oa angefangen hat kann auch draußen eingesetzt werden.

[Dr. Keilhuber]

Natürlich darf gefragt werden.

Sinneswandel will ich nicht mal sagen, ich hatte nie was gegen die Bundeswehr. Ich habe im Laufe meines Werdeganges ein Interesse an Einsatzmedizin im weiteren Sinne entwickelt und sehe dort auch meine Zukunft, wenn es sich machen lässt.

Nicht nur was die reine Arbeit am Patienten angeht, mich interessiert auch das organisatorische Drumherum in weniger alltäglichen Zusammenhängen. Sanitätsoffizier ist einer der Wege die ich derzeit auslote, neben Möglichkeiten wie Zivilschutz o.ä. Motivation ist einfach das spezielle Arbeitsumfeld und Fähigkeitsprofil solcher Arbeitsgebiete.

Leider scheint der SanOA eine recht undankbare Sache zu sein - wer direkt einsteigt wird schnell der Studienschnorrerei bezichtigt, wer später dazustößt wird ebenso skeptisch beäugt weil er eben nicht gleich mit 19 schnorren gekommen ist . Sei es drum, ich werde mich mal mit einem Wehrdienstberater unterhalten was in meinem Fall geht.

[Friedherr]

Hallo Herr Doktor

wenn Sie noch dazu Notfallerfahrung haben und sogar Notarzt gefahren sind, freut sich die Bundeswehr auf Sie !! 

Viel Erfolg

[Spind klemmt]

Guten Tag zusammen!

Ein uralter Tread, aber für mich dennoch interessant. Wie ist es Ihnen ergangen, "Dr. Keilhuber"? Sind Sie den Schritt tatsächlich gegangen und was können Sie dazu berichten?
Gibt es noch jemanden, der seine Erfahrungen teilen kann und möchte? Ich bin über jede Info glücklich.

Vielen lieben Dank!