Ich habe größten Respekt vor dem Grundgesetz und unseren Verfassungsorganen. Die Partei der Bundeskanzlerin ist auch seit Jahrzehnten meine Partei. Aber als ich nach den Anschlägen vom Freitag das Betroffenheitsgeseiere der Bundeskanzlerin gehört habe, musste ich umschalten. Ich fand es unerträglich. Und die Kanzlerin war von mir und meinen Gefühlen fast so weit entfernt wie die Grünen oder die Linkspartei. Ich habe mich über meine Gefühle, die ich gegenüber der Kanzlerin hatte, selbst erschrocken.
Ich bin ein großer Fan des Grundgesetzes. Die Ideale, die dahinterstehen, sind bewundernswert und mit Sicherheit das Beste, was es in diesem Land jemals gab. Das gilt sowohl für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, den Rechtsstaat, die Menschenrechte und auch für das selbstverständliche Asylrecht.
Aber diese Demokratie und dieses System wird von vielen Menschen auf der Welt gehasst und bekämpft. Und der Begriff der "wehrhaften Demokratie", die fest entschlossen ist, die Menschen und den Staat zu schützen, kommt viel zu kurz.
Ich will im Fernsehen von der Kanzlerin klare Aussagen, was sie zu tun gedenkt, um das Land und die Menschen zu schützen. Und dazu gehört insbesondere,
- eine vollständige Registrierung aller Menschen, die ins Land kommen. (Und wenn das nur mit Zäunen funktioniert, dann ist das halt so)
- klare Konsequenzen gegenüber denen, die sich nicht an die Regeln halten (Egal ob Straftäter, Hassprediger und einfach nur Leute, die kundtun, unser Gesellschaftssystem zu verachten)
- konkrete Vorschläge zur Verbesserung der inneren Sicherheit.
Bekundungen zur Betroffenheit kann sie gerne Claudia Roth oder anderen überlassen. Von der Regierungschefin bzw. der Exekutive erwarte ich deutlich mehr.