Lieber Wolverine, das wollen allerdings so postfaktische Zeitgenossen hier schlicht nicht wahr haben. Weil nicht sein kann, das nicht sein darf.
Mich freut es natürlich, dass New York eine sicherere Stadt wurde, überhaupt keine Frage. Aber dass Berlin und Hamburg für Menschen in Uniform oder Zivil ein gefährliches Pflaster sein sollen, wie die Rechtsradikalen und -populismusanhänger auch hier weismachen wollen, ist nonsense und lässt sich weder vom persönlichen Erleben, noch von den regelmäßig veröffentlichten Statistiken her auch nur ansatzweise belegen. Im Übrigen ist auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung in diesen beiden immer gern genannten Städten nicht relevant schlechter als in anderen Städten auch.
Im Übrigen gibt es soziale Brennpunkte in jeder größeren Stadt. Das ist weder in Berlin, noch Hamburg anders als in Saarbrücken oder Hannover. Daraus allerdings penetrant "No-Go-Areas" zu machen, ist eben der populistischen Vereinfachungsrhetorik zuzuordnen. Das ist dann immer so shcön plakativ. Mit Verlaub, wer geht denn als Normalbürger freiwillig in Steilshoop oder Mümmelmannsberg in Hamburg zum Beispiel umher, wenn man dort keine Familien oder Freunde wohnen hat? Die meisten Menschen erscheinen in diesen Vierteln doch nicht, weil sie sich unsicher fülen, sondern weil sie unattraktiv sind und doch keinerlei Anreize für das Verweilen bilden. Was ja nicht sagt, dass ich es gut finde, dass es solche Viertel gibt. Aber die gibt es aus den unterschiedlichsten Gründen schon immer.