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[Tokee]

Grüß Gott,

In Kürze werde ich mich zum sogenannten "Rückkehrerseminar" einfinden müssen.
Ehrlichgesagt verspüre ich keine wirkliche Lust darauf, zumal ich im falschen Durchgang gelandet bin. Ich gehöre zu den Leuten, die gleich nach Ankunft und Materialübernahme quasi aus dem Lager rausgeschmissen wurden und nur ab und zu mal reindurften und mache dieses Seminar mit den Leuten, welche das Lager außer beim Ein-und Abflug nie verlassen haben. Na ja...dumm gelaufen...aber was will man machen...
Meine Fragen an die Leute mit Erfahrungswerten sind nun:   
Wie läuft so ein Seminar im Groben ab? (kurze Beschreibung der Dinge, die man dort machen muss)
Wie lange dauern diese Sitzungen in der Regel und muss man sich aktiv in das Geschehen einbinden?
Und das Wichtigste: Hat man den Abend zur freien Verfügung ?

Dank und Gruß
Tokee

[ulli76]

Ich hab das bisher einmal durch.
Im Gesprächsteil geht es halt drum, wie es einem vor, während und nach dem Einsatz ergangen ist. Ich hatte auch so meine Probleme mit meiner Gruppe- ganz toll als Chef mit mir unterstelltem Personal das Ganze zu machen, obwohl noch BUs aus dem Einsatz offen waren etc.
Zudem waren nicht die Trupps, die miteinander draussen waren in dem Seminar zusammen- also wild gemischt- KpFü, BAT und OP-Gruppe.

Wir mussten uns aus nem Haufen ein Bild aussuchen,was stellvertretend zusammenfassend für den Einsatz war und sagen, warum wir dieses Bild gewählt haben. Ansonsten war es recht egal, wie weit man sich eingebracht hat.
Unser Moderator war gnadenlos überfodert, als es um die Konflikte innerhalb der Kp während des Einsatzes ging und den Problemen zw. Leitverband und EinsatzKp ging und hat nur das Standardprogramm runter gespult.

Nachmittags hatten wir nen Spaziergang durch den Wald und einmal in die Stadt gemacht. Quasi so für zwanglose Gespräche.
Der Abend war grundsätzlich zur freien Verfügung- aber wir waren auf so ner Burg und da konnte man eh nicht wirklich weg- also ab in den Burgkeller und mit den anderen einen trinken.

Ich fand das Ganze recht sinnbefreit. Zumindest in der Art wie das durchgeführt wurde.
Hab aber von anderen gehört, dass es bei denen besser war und man da wirklich nen Abschluss für den Einsatz gefunden hat.(Die von unserem PzGrenBtl waren wohl mehr oder wengier geschlossen in dem Seminar und bei denen war es zur richtigen Zeit)

[StOPfr]

Unser Moderator war gnadenlos überfodert, als es um die Konflikte innerhalb der Kp während des Einsatzes ging und den Problemen zw. Leitverband und EinsatzKp ging und hat nur das Standardprogramm runter gespult.

Ist das denn als Problem erkannt und eventuell sogar benannt worden?

...Die von unserem PzGrenBtl waren wohl mehr oder wengier geschlossen in dem Seminar und bei denen war es zur richtigen Zeit..

Das klingt recht positiv.

[Tokee]

Oh je...also hast Du dieselbe Erfahrung gemacht, die ich erwarte :/ Darf ich fragen wann das war Ulli? Ich habe nämlich bei unserem Leitverband aufgrund der verpatzten Einteilung bemerkt, dass es in ZUkunft vielleicht sinnvoll wäre eine klare Linie zwischen MEDEVAC und Klinik zu ziehen. Evtl. wäre es für unsere Teile sogar besser mit den Kameraden der Schutzkompanie in so ein Seminar zu gehen, da wir ja nun wirklich mehr miteinander zu tun hatten als mit der Klinik.
Wenn das schon öfters vorgekommen ist, muss es ja in der Vergangenheit schonmal zu ähnlichen Verbesserungsvorschlägen gekommen sein.
Ich stelle mir das ganz schön schwierig vor einen gemeinsamen Nenner zu finden, außer dass man im Einsatz nicht zuhause war ^^ und das ist nicht unbedingt eine sinnvolle Grundlage...

[ulli76]

Das war vor knapp drei Jahren.
Ich muss sagen, ich hätte das auch lieber mit den anderen vom Verband gemacht- unsere BAT-Leute sicher auch.
Dafür müsste es dann verschiedene Gruppen geben- einmal die eigene Kp, dann die, mit denen man am meisten zu tun gehabt und dann vielleicht noch mit "Gleichgestellten". Mit den anderen Chefs oder auch Spießen hätte ich vermutlich auch andere Dinge thematisiert als mit meinen eigenen Leuten.
Wir hatten unser Seminar übrigens ca. 2 Wochen nach Rückkehr- also viel zu früh. In den anderen Gruppen waren einzelne Soldaten aus anderen Kontingenten dabei.
Am Ende füllt man einen Evaluationsbogen aus- aber ich denke, dass damit genau das gleiche passiert wie mit den Erfahrungsberichten, die einige von uns im Einsatz abgeben mussten.

@Pastor: Den anderen war es wohl mehr oder weniger egal und der Moderator hat alles in die Richtung abgebügelt.

[Tokee]

Na dann...bin ich mal nicht gespannt...
Ich werde das Ganze mal auf mich wirken lassen und befürchte, dass ich danach nichts anderes erzählen kann. Ich dank Dir Ulli.
Feedback folgt ...

[bayern bazi]

im zwiefelsfall siehs mal so

du trifts leute, die du so schnell nicht wieder sehn wirst

[Tokee]

Ja klar...aber die Leute die ich da treffe interessieren mich nicht Bazi...ist einfach so. Mein Team hätte ich gern wieder gesehen, oder den Rest der MEDEVAC...aber mit Denjenigen, wo ich nun eingeplant bin habe ich nicht mehr als höfliche Begrüßungsfloskeln gewechselt, wenn wir mal drinnen waren. Keine gemeinsame Erfahrungsgrundlage...eigentlich sind sie mir ziemlich egal...hört sich blöd an, ist aber so...

[bayern bazi]

also wir haben uns nach den einsätzen die termine fürs enbs aussuchen dürfen - und haben diese dann auch so glegt, das wir mit den leuten zusammen waren mit denn wir auch im einsatz waren - hat bei 3 einsätzen 3 mal geklappt

[Tokee]

Das war bei uns auch intern so geplant Bazi...nur waren diese Listen schon relativ voll, als wir wieder drin waren um uns einzutragen. Ich habe mich in dem Zeitraum eingetragen, wo der größte Teil der MEDEVAC war, bin aber im Nachhinein runtergerutscht, weil schon zuviele Plätze belegt waren, da Termez wohl auch mit von der Partie ist. Gerüchten zufolge soll das wohl auch ein, zwei anderen so gegangen sein. Als ich dann die tatsächliche Einplanung unterschrieben habe, habe ich nicht richtig gelesen...auf Nachfrage ob das noch zu ändern sei, wurde mir gesagt, dass ich mit dem Leitverband in Kontakt treten sollte. Das habe ich direkt nach Rückkehr getan, aber die Rutsche ist bereits brechend voll.
Kleiner Teil Eigenverschulden, aber wenn von Anfang an klargestellt worden wäre, dass der eine Zeitraum für diese TE ist und der Rest sich in den anderen einzutragen hat, wäre das wahrscheinlich nicht passiert. So haben sich einige Leute von der Klinik, aus welchem Grund auch immer in den Zeitraum eingetragen, den wir ursprünglich für uns abgesprochen hatten. 

[ulli76]

Wir konnten uns auch eigentlich eintragen, haben das auch gemacht- wurde dann vom Leitverband geändert.

[Berufsunteroffizier]

Es kann aber auch gänzlich anders ablaufen.

Meine Kp stellte die FmKp MES ISAF 21, ein zusammengewürfelter Haufen aus über 20 StO.
Vielleicht war es eine große Ausnahme, aber wir haben es tatsächlich so organisiert bekommen das wir, zwar an 2 verschiedenen Terminen, den Großteil der Einheit bei diesem ENS tatsächlich wieder getroffen haben.
Die Aussprachen die man dann dort hat nutzen können, haben manches von einer ganz anderen Seite beleuchtet als es im Einsatz je möglich gewesen wäre.

Immer wieder gerne.
So Runden leben halt eben von der Mitarbeit der Heimkehrer, die Moderatoren geben halt eben nur die Richtung vor!