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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Dienstanzug zum Abiball?  (Gelesen 16287 mal)

Andi

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #45 am: 11. Mai 2017, 00:08:51 »

Sind wir schon wieder am Anfang der Diskussion? ;D
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the rest is silence...

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jglw13

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #46 am: 11. Mai 2017, 13:42:40 »

Als Anregung mal der Blick nach außen bzw. in die Geschichte:

In den Streitkräften anderer Nationen und auch in den "nicht-traditionsstiftenden Vorgängerstreitkräften der Bundeswehr" ist und war es üblich, dass Soldaten ab Diensteintritt die Uniform auch im privaten Bereich tragen. Das Verlassen einer Liegenschaft in Zivil war deutschen und ist auch heute ausländischen Rekruten in einigen Ländern untersagt. Zum einen wird damit von Anfang an, für alle sichtbar, die Zugehörigkeit zu den Streitkräften zum Ausdruck gebracht, die als etwas Positives gilt bzw. galt. Zum anderen soll der junge Soldat selbst, aber auch andere, z.B. erfahrene/ehemalige/vorgesetzte Soldaten oder Amtsträger, von Anfang an daran erinnert werden, dass dieser Soldat auch außerhalb des Dienstes Soldat ist und sich entsprechend zu Verhalten hat. Die Anonymität des Zivil wird und wurde bewusst genommen, um zu einem besseren Verhalten anzuregen.

Darüber hinaus habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass das Tragen der Uniform in der Öffentlichkeit in der deutschen Gesellschaft meist besser aufgenommen wird, als von den meisten Soldaten erwartet – vorausgesetzt natürlich man ist sich seines Auftretens und Verhaltens bewusst. Ich selbst habe bei diversen Gelegenheiten (abseits von Dienstreisen und Familienheimfahrten mit der Bahn: Theater, Konzert, zivile Bälle und auch Casino (Spielbank)) mehr positive als negative Erfahrungen gemacht, obwohl in meinem Kameradenkreis ausschließlich von den negativen Erfahrungen die Rede ist und fast jeder meiner Kameraden das Tragen der Uniform außerhalb des Dienstes tunlichst vermeidet.

Um als Bundeswehr die Wertschätzung und Anerkennung unserer Gesellschaft zu verdienen, müssen wir auch ein positives und selbstbewusstes Bild von Soldaten – in Uniform! – nach außen tragen. Besonders jetzt, wo die Berichterstattung über die Bundeswehr nicht unbedingt vielseitig und positiv ist.

Vor diesem Hintergrund unterstütze ich als Offizier die Absicht des Thread-Erstellers.
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mailman02

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #47 am: 11. Mai 2017, 13:45:24 »

Zitat
In den Streitkräften anderer Nationen und auch in den "nicht-traditionsstiftenden Vorgängerstreitkräften der Bundeswehr"

Ich kann mir kaum vorstelen, das man dort schon nach wenigen Tagen die Kaserne überhaupt verlassen durfte.
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BulleMölders

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #48 am: 11. Mai 2017, 14:33:37 »

Na ja, wer in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends Erfahrungen mit "Friedens"aktivisten in der Form gemacht hat, dass man angepöbelt und bespuckt wurde wenn man in Uniform durch die Stadt gegangen ist, überlegt es sich zwei mal wann und wo er die Uniform trägt.
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miguhamburg1

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #49 am: 11. Mai 2017, 16:59:37 »

Lieber Bulle, es mag ja hier und dort passiert sein, dass so etwas vereinzelt geschah. Dennoch kann und darf es nicht verallgemeinert werden. Seit 1977 bewege ich mich in und zwischen den unterschiedlichsten Standorten, zuerst in der alten Bundesrepublik und seit 1990 in ganz Deutschland so oft in Uniform, ohne dass ich auch nur ein einziges Mal ernsthaft angepöbelt oder gar - wmoit auch immer - angegriffen worden wäre. Ob das nun im Ruhrgeniet, in Köln, Bonn oder Berlin war/ist.

jglw13, Ihr Beitrag ist ja sehr nett und zeigt auf, wie es historisch einmal war. Ohne jetzt auf die Streitkräfte anderer Länder zu schauen, reicht allein schon ein Blick in die deutsche Geschichte, dass sowohl Ihre unterstellte Begründung, als auch die Folgerungen schlicht teilweise nicht zutreffen.

Warum trugen Soldaten in unseren Vorgängerarmeen auch außer Dienst und außerhalb militärischer Liegenschaften? Zum einen waren Soldaten zu der Zeit Staatsbürger mit massiv eingeschränkten Rechten. Zum einen waren Unverheiratete aller Dienstgrade bis hinauf zum Hauptmann/Rittmeister/Kapitänleutnant grundsätzlich kasernenpflichtig. Wenn sie heiraten wollten, brauchten sie dafür die Genehmigung ihres Disziplinarvorgesetzten. Sie besaßen kein Wahlrecht, um nur einmal die wichtigsten Einschränkungen zu formulieren. Andererseits bestand das Uniformtragegebot auch in der Freizeit deshalb, um den staatlichen Kontrollanspruch über die Soldaten als Disziplinierung 24/7/365 (366) auszudrücken. Dazu trug auch bei, dass es zu den Zeiten nur unmittelbare Vorgesetzte nach unserem heutigen Verständnis gab und dass Vorgesetzte seinerzeit nicht nur Befehle zu dienstlichen Zwecken (und den sonstigen heute gültigen Einschränkungen), sondern, wann immer sie wollten, mit Anspriuch auf Gehorsam erteilen durften. Ob dieser Uniformzwang nun wirklich so sinnvoll war, mögen andere entscheiden, aber am Sonnabend Abend waren die Garnisonstädte regelmäßi überfüllt mit sturztrunkenen Soldaten in Uniform, die den Ausgang reichlich ausnutzten. Schauen Sie sich mal den Film 08/15, erster Teil an, in dem wird auch das thematisiert.

Die Bundeswehr wurde aus den (auch Missbrauchs-) Erfahrungen aus der Wehrmachtszeit mit dem Leitbild des Staatsbürgers in Uniform gegründet, dessen Rechte nur insoweit eingeschränkt werden dürfen, wie es der militärische Dienst zwingend erfordert. Gleichzeitig wurden die Befugnisse von Vorgesetzten abgestuft und ebenfalls auf das unmittelbar für das Funktioneren einer Armee beschränkt. Damit war auch klar, dass die Bundeswehr keinen Anspruch darauf erheben kann und darf, eine Rund-um-die-Uhr-Kontrolle über ihre Soldaten zu erlangen, sondern im Gegenteil ihre Soldaten so zu erziehen hat, dass sie im Sinne der Inneren Führung möglichst viel Eigenverantwortung übernehmen. Insofern würde ein Uniformtragegebot für Soldaten dem Recht auf Freizügigkeit als Bürger widersprechen und wäre schlicht verboten.

Die Bundeswehr
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Verteidiger

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #50 am: 11. Mai 2017, 23:20:07 »

Meiner Ansicht nach haben miguhamburg1 und auch jglw13 beide Recht.

Ich trage auch auf dem Weg zum Dienst häufig Uniform und die Horrorgeschichten, die man so hört, kann ich nicht bestätigen. Bis auf einen dummen Spruch eines besoffenen Fußballfan war da nicht. Verhält sich ähnlich wie bei den Geschichten über die Wäschreinigung, wo auch gerne mit fragenden Augen angeguckt wird, warum man die nutzt.
Ich bin gerne Soldat der Bundeswehr und für mich ist es eine Ehre und Privileg diese Uniform tragen zu dürfen. Also mache ich von diesem Privileg auch Gebrauch. Für mich ist es immer traurig zu sehen, wenn Kameraden im Zivil zum Dienst kommen und diesen auch wieder in zuvil verlassen. Als ob wir gezwungen werden Sträflingskleidung zu tragen. Aber das muss ich respektieren, denn die Kameraden haben ja alle Rechte dazu.

Auch zu Veranstaltungen, die keinen Bezug zur Bundeswehr aufweisen, wie Beeredigungen, Geburtstage, Hochzeiten, etc würde ich Uniform tragen. Solange der Gastgeber bzw. Verstorbene nichts dagegen hat(te). Damit wäre auch überlegenswert, ob man nicht zum Abiball des kleinen Bruders nicht in Uniform erscheint.

Bitte nur folgends beachten: Man erzeugt Aufmerksamkeit. Man kann nicht in der Menge "verschwinden". Jedes Fehlverhalten fällt zwangsläufig auf die gesamte Bundeswehr zurück. Ähnlich wie man nicht in Uniform über rote Ampeln gehen sollte oder auf der Autobahn drängelt. Damit ist Alkohol in größeren Mengen z.B. tabu. Das gleiche ist auch, dass der Anzug sitzen muss und da keine Fehler sind. Diese Erfahrungen hat man nach 10 Tage Dienst in der Probezeit noch nicht.
 Darum kann ich nur dringend abraten.
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miguhamburg1

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #51 am: 12. Mai 2017, 06:53:06 »

Lieber Verteidiger,

mit Verlaub - der von mir kritisierte Nutzer sprach nicht wie Sie davon, dass man die Uniform anziehen könne. Das ist unser Privileg als Soldat und das tue ich auch selbstverständlich. Auch auf dem Weg zum und vom Dienst. Und bei entsprechend passenden privaten Anlässen.

Er präferierte aber ein Uniformtragegeboz - wie in früheren deutschen Armeen. Das ist aber etwas völlig anderes. Worin hatte er damit denn bitte recht?
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jglw13

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #52 am: 12. Mai 2017, 09:42:45 »

Lieber Verteidiger,

mit Verlaub - der von mir kritisierte Nutzer sprach nicht wie Sie davon, dass man die Uniform anziehen könne. Das ist unser Privileg als Soldat und das tue ich auch selbstverständlich. Auch auf dem Weg zum und vom Dienst. Und bei entsprechend passenden privaten Anlässen.

Er präferierte aber ein Uniformtragegeboz - wie in früheren deutschen Armeen. Das ist aber etwas völlig anderes. Worin hatte er damit denn bitte recht?

Präferiere ich nicht. Welcher Teil meines Posts entnehmen Sie dies?
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ChrisWBerlin

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #53 am: 13. Mai 2017, 18:43:07 »

Lieber Threadersteller: Ich kann dir nur raten, auf die Beiträge der Kameraden hier zu hören. Vor allem auf die Kameraden, die teils Jahrzehnte Soldat sind/waren.
Du warst noch keinen Tag deines Lebens Soldat und da wirkt diese Idee mit dem Abiball schon etwas albern. Es will dir hier niemand was Böses, es sind gutgemeinte Kommentare. Bring erstmal deine Grundausbildung hinter dich, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Und für die weitere Karriere bei der Bundeswehr: Höre auf gut gemeinte Ratschläge älterer Kameraden!

Habe ich ja schon längst ^^ habe es gar nicht vor den zu tragen
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ChrisWBerlin

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #54 am: 13. Mai 2017, 18:51:18 »

Aber ich werde wie meine Vorredener hier, mein Privileg genießen und mein von meinem Recht gebrauch machen, wenn ich dann genügend Uniformerfahrung gesammelt habe.

PS.:
Ich trinke in Uniform selbstverständlich keinen Alkohol
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Merowig

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Antw:Dienstanzug zum Abiball?
« Antwort #55 am: 13. Mai 2017, 23:47:28 »

:) :)
Ulli hat es fuer mich am besten beschrieben - Abiball endet ein Lebensabschnitt und mit der Bundeswehr beginnt ein anderer. Wuerde diese nicht vermengen wollen.
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Fortuna audaces iuvat
 

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