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[Marius]

hi, mein bruder wurde heute eingezogen... grundwehrdienst.... nun die erste frage... er ist in einem fliegerhorst stationiert, und fährt 6,5 stunden mit dem zug dorthin... kann er sich direkt nach der grundausbildung (also nach den eersten 3 monaten) heimatnah versetzen lassen?
als nächstes möchte ich gerne wissen ober er beim bund als Soldat auf Zeit eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen kann, und wie derzeit die chancen dafür aussehen.

aja und kann mir einer von euch vielleicht einmal einen typischen tagesablauf in der grundausbildung schildern? wenn ich nämlich daran denke hab ich immer filme wie "full matel jacket" oder so vor augen, würde gerne wissen wie das da beim bund wirklich abläuft.

ach ja und falls fragen aufkommen, ich bin 2 jahre jünger als er (also 17) und ehrlich gesagt mach ich mir irgentwie sorgen um ihn, das er es sehlisch nicht packen könnte, da er grade erst eine ausbildung zum koch hinter sich hat, die ihn schon ziemlich fertig gemacht hat...

danke schonmal fürs lesen.

Marius

[Kobold]

Also, immer der Reihe nach.

Heimatnah versetzen geht nur aus schweren sozialen Gründen (Pflegefall in der Familie u.ä.). Wenn sowas nicht vorliegt, kann er versuchen einen Tauschpartner für seinen Dienstposten zu finden, aber ich würde mir nicht allzu viel Hoffnung machen.

Für die Sache mit dem Fachinformatiker fragst Du am besten Deinen nächsten Wehrdienstberater  - die Telefonnummer findest Du im Telefonbuch unter Bundeswehr, wenn Du denn in einer größeren Stadt wohnst. Ansonsten auch im Internet unter www.bundeswehr.de.

"Full Metal Jacket" zeigt das Basis Training des USMC in den 60er Jahren - so bildet heute selbst das Corps selbst nicht mehr aus (weil se über jeden Freiwilligen, der kommt, froh sein müssen...)
Einen Tagesablauf findest Du hier sicher irgendwo im Forum - bei der Luftwaffe geht´s aber recht milde ab.

Und wenn er gelernter Koch ist, kommt er wahrscheinlich in die Truppenküche seiner Kaserne und kann direkt mal noch ein bißchen Berufserfahrung sammeln.

[schlammtreiber]

Marius,

ganz locker bleiben. Ein Ausbilder der sich so aufführen würde wie in FMJ wäre bei der Bundeswehr umgehend gefeuert.
Selbst die Amis maßregeln sowas inzwischen, und selbst für die Vietnamära ist diese Darstellung etwas überzogen.

Eine Ausbildung zum Fachinformatiker ist m.W. theoretisch möglich, setzt aber längere Mindestverpflichtungszeiten voraus. Einfach mal den Wehrdienstberater fragen.

[Ben B]

off-topic @ kampfkobold

Die amerikanische Marineinfanterie ist die einzige Truppengattung, bei denen die Bewerbungen auf gleich hohem Niveau bleiben.

off-topic @ schlammtreiber

Wird dir wahrscheinlich eh bekannt sein, aber der Schauspieler, der Gunnery Sergeant Hartman darstellt, war ein Ex-Marine Drill Sergeant. In einem Interview sagte er einmal, dass er die damalige Ausbildung so realistisch wie moeglich dargestellt hat.

[schlammtreiber]

In einem Interview sagte er einmal, dass er die damalige Ausbildung so realistisch wie moeglich dargestellt hat.

Klar, aber da wurden ALLE krassen Dinge, die in vielen Jahren USMC-Grundi passiert sind (davon gehen wir mal aus) in gerade mal 40 min Film gepackt  

[Barbarossa]

also zum Thema Fachinformatiker kann dir die seite:
www.bundeswehr-karriere.de helfen.

Hier mal ein Grundiplan:
http://www.aganauten.de/index.htm?/wissen/tagebuch.htm

[Kobold]

@ Bum Bum:

Klar, die die Zahl der Bewerbungen bleibt stabil - aber die Zahl der Leute, die überhaupt angenommen werden können, sinkt. Zumal Mitte der ´90er nochmal die Mindestanforderungen hochgeschraubt worden sind.
Lee Ermey hat übrigens seine eigene Website, auf der man auch allerlei Plunder kaufen kann (Hartman-Figuren etc.), und dort steht, dass er nie Drill Seargant war, sondern "nur" Staff Seargant in einer Schützenkompanie (hat auch ´ne Tour in Vietnam gemacht).
Hat den "Drill Seargant" aber ehrenhalber dann vom Corps nach dem Film verliehen bekommen.

[Ben B]

Meines Wissens ist "Drill Sergeant" auch kein Dienstgrad, sondern eher ein "Dienstposten", wie etwa stellvZgFhr oder KpFw.

Er kann also durchaus ein "Staff Sergeant" gewesen sein und gleichzeitig "Drill Sergeant" seines Zuges.

Sollte jetzt noch eine Antwort erfolgen, dann bitte doch neuen Thread "FMJ" aufmachen...

[Marius]

ok back to topic:

barbarossa in dem tagebuch klingt das für mich eher wie ne ganztagsschule mit einigen sport übungen aber grösstenteils theorie und praxis unterricht... oder seh ich das falsch?

hätte mir das ungefähr so vorgestellt:
morgens angebrüllt werden zum wecken,
dann laufen laufen laufen
danach auf der wiese angebrüllt werden
dann wieder laufen
dann vielleicht springen
und  zum schluss nochmal kloputzen... naja mit dem putzen stimmt aber da scheint ja wesentlich weniger drill zu sein als ich dachte...

wirklich so wie ne ganztagsschule mit viel praxis.....

bitte korrigieren fals ich falsch liege

[ela]

Hi ihr

Mein Freund ist seit gestern auch dabei.

Laut seinen sms, wofür er selten genug Zeit hat, werden die schön schikaniert.

Stundenlanges strammstehen, ohne Sinn und Grund, kaputte Betten, 4.20 Uhr wecken, obwohl sie erst um 0.30 Uhr ins Bett durfen ?

Ich versteh nicht, warum so was sein muss.

[Kobold]

Stundenlanges Strammstehen, weil es einfach dauert, über 100 Leute bei einer Sache abzuwickeln, aber auch, um vor Augen zu führen, dass Wille und Durchhaltevermögen Tugenden eines Soldaten sind.

Kaputte Betten, weil das Budget der Bundeswehr gelinde gesagt überstrapaziert sind.

0.30 ins Bett, weil man den Tag viel schaffen will (und nicht noch mehrere Tage "sinnlos stundenlang strammstehen" soll).

4.20 Wecken, weil man früh anfangen muss, wenn man den Tag viel schaffen will (und nicht noch mehrere Tage "sinnlos stundenlang strammstehen" soll).

[Simon]

Hallo,

zum Thema Dienstzeit: Bedenken Sie das aus der Sicht eines Rekruten vieles unnötig, kompliziert, schlecht organisiert, ect. ist, das mag in einzelenen Fällen auch mal vorkommen, in den meißten Fällen sind Probleme, Aufwand und dergleichen für die Rekruten aber schlicht nicht sichtbar. Und eines der deutlichsten Kennzeichen welches den Beruf des Soldaten von einem x-beliebigen zivilen Job unterscheidet ist eben, das wir solange Arbeiten wie es der Auftrag verlangt (bevor jetzt der Hinweis kommt, ja es gibt auch zivile Jobs bei denen das nötig und auch der Fall ist ich weiß). Im übrigen werden Sie sich wohl mit dem Gedanken anfreunden müssen das Ihr Freund demnächst auch mal für mehrere Tage keinen Kontakt mit Ihnen hat, den an Geländetagen herscht für Rekruten üblicherweise Handyverbot. Auch das werden Sie beide überleben, da bin ich zuversichtlich.

mfg,
Simon