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Zusammenfassung

Autor: Ralf
« am: 08. März 2014, 21:42:43 »

FlaRakDst ist Lw, WaSys Patriot.
Autor: NilsCo
« am: 08. März 2014, 18:01:43 »

Okay cool, ist doch Luftwaffe oder? Hab zufällig den gleichen Studiengang, dann sieht man sich in Hamburg  :)
Autor: paddrigg
« am: 08. März 2014, 17:06:32 »

@ StOPfr
Vielen Dank für die Aufnahme in die Linksammlung!

@ NilsCo
Okay, das wusste ich nicht. Gut dass du das sagst, dann kann der interessierte Bewerber mehr Zeit auf Anderes verwenden!
Ich habe eine Sofortzusage als Feuerleitoffizier bei dem Flugabwehrraketendienst mit ein BWL-Studium in Hamburg erhalten.
Autor: NilsCo
« am: 08. März 2014, 14:17:00 »

Stochastik habe ich persönlich nicht dabei gehabt, es schadet aber denke ich nicht, es trotzdem zu können, wenn ihr noch Zeit zum lernen übrig habt.

Stochastik wird in dem Mathetest generell nicht abgefragt ;)

Rein aus Interesse und weil ich auch am 1.7. als OA anfangen werde: Welche Truppengattung und welcher der Studiengänge ist es denn jetzt geworden? :) 
Autor: StOPfr
« am: 08. März 2014, 11:34:39 »

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Er wurde in der Übersicht der Erfahrungsberichte verlinkt.
Autor: paddrigg
« am: 07. März 2014, 23:35:17 »

Tag 3 - Sporttest und Einplanung - Die Entscheidung

An Tag 2 wurde bereits die charakterliche und geistige Eignung festgestellt, hier scheiterte bereits fast die Hälfte der Bewerber. Nun sollte die körperliche Eignung getestet werden.
Frühstück gab es wieder ab 5:45, unseren Wecker stellten wir auf 6:00 Uhr. Um 7:00 mussten wir uns im Warteraum befinden, unser Personalberater empfing uns, teilte uns in Gruppen ein und erklärte uns den Weg zur Sporthalle.
Die Halle ist eher klein, fensterlos aber mit Klimaanlage (hilft nicht wirklich) und wie alle Hallen etwas staubig.
Die Disziplinen des Physical Fitness Test (PFT) wurden verkündet:
- Pendellauf
- Sit-Ups
- Liegestütz
- Standweitsprung
- 12 Minuten Lauf

Google Suche:
"PFT Bundeswehr"
Erster Treffer ist ein PDF Dokument, da steht alles wichtige drin. Ihr müsst mindestens 7 Punkte erreichen, Skala ist am Ende des Dokuments.

Nachdem alles erledigt war, durften wir duschen gehen und sollten uns dann für die Einplanung/Studienberatung wieder in dem Warteraum einfinden.
Aufgrund meines Mathetests musste ich zur Studienberaterin, die mir eröffnet hat, dass es für meinen Erstwunsch leider nicht gereicht hat, Wirtschaftsstudiengänge gehen aber. Hier habe ich staunen müssen:
Sie hat mich nach den Inhalten des BWL-Studiums gefragt, ich nannte einige und sie meinte: "Der erste, der mir hier wirklich Inhalte nennen konnte..."
Weiterhin fragte sie nach dem Unterschied zwischen BWL und VWL und wieder: "Das konnte bisher keiner erklären..."
Vor mir waren mindestens 10 Bewerber dort gewesen. Also Leute, wenn ihr BWL oder VWL studieren wollt, dann solltet ihr auch wissen, was da im Studium passiert! Der Sporttest ist nicht der letzte Test! Wenn die Studienberatung sagen würde: "Ne, der ist mir zu blöd", dann bekommt ihr keinen Studienplatz!
Nun, jedenfalls erhielt ich eine Freigabe für BWL, VWL und WOW und ging zum Einplaner.

Dieser fragte mich, was ich machen will und ich teilte meine Wünsche mit. Er tippte alles in den Computer, druckte es aus und sagte: Herzlichen Glückwünsch, Sie werden Offizier!
Ich erhielt also eine Sofortzusage, dazu eine Urkunde sowie eine echt schicke Uhr als Erinnerung an die wirklich schöne Zeit im AcFüKrBw in der Mudra-Kaserne in Köln!

Ihr braucht wirklich nicht halb so nervös zu sein, wie ihr es wahrscheinlich seid. Die Prüfer sind ausgesprochen nett wenn sie merken, dass man sich mit dem Beruf und der Bundeswehr beschäftigt hat, die Nachrichten verfolgt und ehrlich ist.

Ich wünsche euch viel Erfolg für euer Auswahlverfahren und hoffe, dass euch mein Bericht ein wenig Nervosität und Angst vor dem Ablauf nehmen konnte.

Alles Gute!
Autor: paddrigg
« am: 07. März 2014, 23:34:24 »

Tag 2 - Die charakterliche und geistige Eignung

Am zweiten Tag haben wir unseren Wecker auf 4:50 Uhr gestellt. Wir waren über 40 Bewerber und es gab 5 Duschen. Um 4:55 waren wir die ersten und konnten in Ruhe frisch werden.
Um 5:45 macht die Kantine auf und man hat ca. 15 Minuten Zeit zu frühstücken. Um 6:10 war wieder Treffen in dem Raum, in dem am Vorabend der Vortrag stattfand. Die Prüferin stellte uns die Prüfungsbedingungen vor (kein Schmierpapier, nur Kugelschreiber auf dem Tisch erlaubt, 30 Minuten Schreibzeit), teilte Konzeptpapier aus, teilte die Bewerber in A und B auf und stellte die Themen vor. Man durfte innerhalb seiner Gruppe zwischen zwei Wortpaaren wählen. Mir zur Auswahl standen Souveränität und Selbstständigkeit, sowie Resignation und Verzweiflung. Die Wortpaare der anderen Gruppe habe ich vergessen... Ich entschied mich für letzteres, beschrieb genau eine DIN A4 Seite des unlinierten Konzeptpapiers und gab zwei Minuten vor Ende ab.
Hier kommt es darauf an, sich wirklich Gedanken zu machen, wie man seinen Text strukturiert.
- Einleitung
- Jeweilige Begriffsdefinition
- Unterschiede
- Gemeinsamkeiten
- Zusammenfassung

Es steht sonst noch mal auf einer Folie an der Wand.
Danach ging es für mich weiter zum Mathe-Test. Davor hatte ich die meiste Angst, denn ich hatte seit drei Jahren keine Mathematik mehr und darüber hinaus habe ich nirgends etwas über die Inhalte gefunden. In meinem Test kam hauptsächlich Analysis dran. Folgendes ist wichtig gewesen:
- Funktionen integrieren
- Stammfunktionen bilden
- Integrale berechnen
- Umgang mit e-Funktionen
- Umgang mit Grenzwerten (Limes)
- Sinus-, Kosinusfunktionen ableiten/integrieren
- Vektorrechnung (Länge, Schnittpunkte)
- Algebra, Dreisatz
- Eben alles mit komischen Buchstaben und Zeichen!
Bereitet euch hierauf unbedingt sehr gut vor, denn dieser Test entscheidet stark darüber, ob und welches Studium ihr auswählen dürft. Es gibt auf youtube gute Videos von TheSimpleMaths
https://www.youtube.com/channel/UC05_iIGvXue0sR01JNpRHzw
Damit könnt ihr euch gut vorbereiten. Stochastik habe ich persönlich nicht dabei gehabt, es schadet aber denke ich nicht, es trotzdem zu können, wenn ihr noch Zeit zum lernen übrig habt.

Danach ging es zum Arzt zur Voruntersuchung. Nichts großes, kennt man alles schon:
- Sehtest
- Hörtest
- Körpervermessung (Gewicht & Größe)
- Urintest (also vor dem Arzt nicht auf Toilette gehen)

Daraufhin ging ich zum CAT, dem Computer-Assisted-Testing. Dies ist ein Intelligenztest, es geht um das zusammenfügen von Wortpaaren, wie "Bier - Wein" ist wie "Suppe - Brot", sowie Logiktests mit solchen Bilderchen und man muss auswählen, welches fehlt. Da gibt es online auch Übungsmöglichkeiten.
http://iq.giersbeck.de/grafik1-4b.jpg

Danach weiter zum Gruppensituationsverfahren. Hier gibt es einige Beiträge, es dauert aber sehr lange das zu erklären. Ich werde einfach beschreiben, welche Verfahrensweise vom Bewerber gesehen werden will.
Es gibt eine Situation ohne leichten Ausweg und man muss als Gruppe eine Entscheidung getroffen werden. Es ist hier wichtig, dass man nicht wie Kleinkinder kabbelt und Probleme aufzeigt, sondern Lösungen anbietet. Hebt euch in den Vordergrund, auch wenn eure Mitbewerber euch dafür nicht mehr mögen. Macht euch unentbehrlich, begründet, warum die Gruppe nicht auf euch verzichten kann.

Danach kam der PMO, der Persönliche-Meinungs-Test Offizier. Hier gab es ca. 150 Thesen zur persönlichen Meinung. Ausländer bereichern unsere Kultur.
Waffen sind ein legitimes Mittel um meine Interessen durchzusetzen.
Ich habe schon oft wichtige Aufgaben vernachlässigt, weil ich Drogen genommen habe.
Probleme löse ich am besten alleine.
Das sind beispielhafte Thesen und ihr müsst dann auswählen, was ihr dazu meint "gar nicht, stark nein, eher nein, mittelmäßig, eher ja, stark ja, vollkommen" Bitte unbedingt ehrlich antworten, der Test ist so aufgebaut, dass man dieselbe Frage mehrfach anders formuliert gestellt bekommt und man sich nach 130 Fragen nicht mehr erinnert, was man bei Frage eins gelogen hat. Dann fällt es auf und man muss es später erklären. Es kann auch sein, dass ihr eine ähnliche Frage ehrlich anders bewertet. Aber dazu gleich mehr beim Interview :)

Später ging es in das Interview. Hier habt ihr die Gelegenheit, euch zu präsentieren. Auch wenn es bisher nicht perfekt lief, könnt ihr hier noch einiges rausholen.
Ihr müsst wissen, warum ihr Offizier werden wollt.
Ihr müsst wissen, was auf euch zukommt. Ihr werdet umziehen müssen und ihr werdet viel reisen. Es wird wenig Zeit geben, die ihr mit euren Liebsten verbringen könnt.
Ihr müsst wissen, dass ihr einen besonderen Beruf ergreifen wollt. Der Offizier trägt unglaublich viel Verantwortung. Kaum ein Beruf gibt in dem Alter so viel davon. Nach vielen Jahren in einer Firma kann man die Verantwortung für fünf bis zehn Leute übertragen bekommen. Bei der Bundeswehr passiert das sofort.
Ihr müsst euch selbst kennen. Ihr müsst eure Grenzen kennen und ihr müsst wissen, was ihr könnt.
Wenn ihr daran zweifelt, die Verantwortung für mehrere Menschenleben tragen zu können und das auch noch unter größtem Stress, dann bewerbt euch nicht.
Das wurde uns unmissverständlich von den Betreuungsoffizieren und dem Personalberater klar gemacht. Im Interview muss deutlich werden, dass ihr das begriffen habt.
Wenn ihr bisher in der Schule nicht besonders gut gewesen seid, dann müsst ihr zeigen, dass ihr trotzdem Leistung bringen könnt. Ein gutes Zeugnis bietet sich also an. Ich hatte ein eher schlechtes Abitur, 5 in Physik und 4 in Mathe. Alles andere lag zwischen 2- und 4+. Ich habe eine Ausbildung begonnen und bisher durchgehend mit 1 abgeschlossen. Daran haben die Prüfer gesehen, dass es "Klick" gemacht hat.
Es ging über 30-45min über diverse Themen, auch der PMO wurde angesprochen. Ich habe eine ähnliche Frage zwei mal unterschiedlich beantwortet.
"Waffen sind ein legitimes Mittel, meine Interessen zu vertreten"
"Waffen sind ein legitimes Mittel, die eigenen Interessen zu vertreten"
Beim ersten habe ich nein gesagt und beim zweiten ja. Für mich persönlich ist es kein legitimes Mittel. Allerdings sehe ich es so, dass es durchaus eines sein kann. Als Beispiel gilt die Bundeswehr in Afghanistan. Das eigene Interesse ist der Frieden und die Stabilität. Dieses Interesse wird auch durch Waffengewalt vertreten, wenn der Taliban anrückt, die ISAF Soldaten beschießt und diese zurückschießen. Dort finde ich es durchaus in Ordnung.
Alles in allem, sind hier die meisten Bewerber gescheitert und berichteten davon "auseinander genommen" worden zu sein. Ich persönlich empfand das Gespräch als sehr angenehm, ruhig und fair. Die Prüfer drehten mir manches Mal das Wort im Munde um und stellten sehr mutige Aussagen auf "Deutschland vertritt in Somalia also knallhart seine Wirtschaftlichen Interessen" oder "Piraterie ist also Armutsproblem, warum beheben wir nicht die Armut sondern schicken Kriegsschiffe hin?"
So will man denke ich sehen, wie der Bewerber auf extreme Meinungen reagiert und wie er unter Druck seine eigene präsentiert. Und sie fragen nach. Wenn man die Antwort weiß, fragen sie weiter nach. Irgendwann weiß man es nicht mehr so genau und sollte dies dann auch sagen. Wenn man dann mit "ich glaube, äähh" anfängt, dann wird man sicherlich auseinander genommen. Der Offizier muss wissen, wovon er spricht. Für Glaubensfragen ist die Kirche zuständig, sagt mein aktueller Ausbilder im zivilen Leben.

Also noch einmal zusammengefasst:
Ehrlichkeit (Lügen lassen sich leicht entdecken, gebt unbedingt zu wenn ihr etwas nicht wisst, kein "ich glaube")
Interesse (Wisst, was auf euch zukommt, siehe oben)
Kenntnis des Berufs (Viele wussten nicht, was der Offizier eigentlich macht...)
Kenntnis der politischen Lage (Was passiert aktuell in der Bundeswehr, wo und warum ist sie im Einsatz?)
Authentizität (Seid ihr selbst, verstellt euch nicht, das geht keine 13 Jahre gut!)

Wenn das Interview durchlaufen ist, wird man nach draußen gebeten und muss kurz warten. Nach einer Bedenkzeit der beiden Prüfer wird man zurück gebeten und erhält die Entscheidung. Ist man geistig und charakterlich zum Offizier geeignet, erfährt man das hier. Es bietet sich an nach einem Feedback zu fragen, denn man kann so auf eventuelle Fehler hingewiesen werden und aus dem Erfahrungsschatz der Prüfer schöpfen. Diese Informationen waren für mich sehr wertvoll und ich habe sie hier in dem Text mit eingebracht.

Nach dem Interview sagte mir der Laufzettel, ich müsse nun zur Hauptuntersuchung zum Arzt. Also wieder ins Erdgeschoss und dort zum Warteraum. Der Arzt holte mich ab, untersuchte mich gründlich (Ja, auch auf Hodenkrebs, aber wir sind alle erwachsen, das ist nichts schlimmes. Der Arzt ist sehr professionell und die Untersuchung von 10 Sekunden braucht niemandem peinlich sein.) und bescheinigte mir T2, eingeschränkte Eignung. Für mich gab es dann nur noch Abendessen um 16:00 Uhr und danach den Einplanungsvortrag um 16:45 Uhr. Zu diesem Abendessen erschienen 15 der 40 Bewerber nicht mehr, sie scheiterten an einer der Stationen, die meisten im Interview.

Der Einplanungsvortrag lief so ab, dass wir in einen etwas kleineren Warteraum gebeten wurden. Ein Leutnant zur See hielt diesen ab. Er stellte die einzelnen Studiengänge vor und noch viel wichtiger, die Verwendungsmöglichkeiten in Heer, Marine und Luftwaffe. Er ging auf die Kombination von Studiengang und Verwendung ein und hob Besonderheiten der Marine heraus, wo man sich erst spät im Studium für die spätere Verwendung entscheiden müsse.

Der Vortrag war sehr interessant und hat noch einige offene Fragen geklärt. Danach war freie Zeit, keine Tests mehr! Die Betreuungsoffiziere standen wieder beim Griechen für Gespräche zur Verfügung und wieder nutzte kaum jemand die Möglichkeit, weitere Informationen über die Bundeswehr zu erhalten. Mein Stubenkamerad und ich waren über zwei Stunden mit dem Luftwaffen-Hauptmann im Gespräch und diskutierten über die Sinnhaftigkeit der Offizierlaufbahn ohne Studium, die der Hauptmann eingeschlagen hatte. In mir hegten sich aufgrund meiner schlechten Mathe-/Physiknoten Zweifel daran, ob ich überhaupt für ein Studium geeignet war und wollte durch die Diskussion mit dem Offizier auch herausfinden, wie ich mich am nächsten Morgen in dem Fall entscheiden sollte, wenn kein Studium möglich wäre. Meine Meinung ist, dass man 13 Jahre lang fernab der Realwirtschaft arbeitet und dann mit 33 Jahren als unstudierter auf den Arbeitsmarkt entlassen wird. Mein Zweifel ist, dass sich ein Personalchef nicht für mich entscheiden würde, wenn er auch den 30jährigen studierten nehmen kann, der schon 4 Jahre Erfahrung bei einem großen Konzern hat.
Dagegen setzte der Hauptmann den Berufsförderungsdienst, das Übergangsgeld sowie die Erfahrungen, die man als Offizier gemacht hat. Die Begründung war, dass man die Übergangszeit für ein Studium nutzen könne, und dann auf demselben Stand ist, wie ein Offizier mit Studium.
Schwierig, aber die Entscheidung musste ich zum Glück nicht treffen.
Wir sprachen in der kleinen Runde den ganzen Abend lang über diverse Themen und legten uns schließlich schlafen, denn am nächsten Tag wartete der Sporttest.

Autor: paddrigg
« am: 07. März 2014, 23:33:22 »

Im Rahmen meiner Vorbereitung auf das Auswahlverfahren im AcFüKrBw habe ich auch den ein oder anderen Erfahrungsbericht gelesen, der mir geholfen hat mich auf das Kommende vorzubereiten. Deswegen möchte auch ich jetzt meine Erfahrungen teilen, um etwas Nervosität zu nehmen.
Ich weiß, dass der Text sehr lang ist, aber ich hoffe, er wird euch helfen!

Tag 1 - Die Anreise
Meinen Bahngutschein habe ich ca. einen Monat vor Beginn des Auswahlverfahrens eingelöst. Wichtig: Zuerst nur einen Gutschein einlösen! Ich habe mich für eine Verbindung entschieden, die um kurz nach 12 am Köln-HBF eintreffen sollte. Durch eine Verspätung von einer Stunde war das auch nötig.
Am Hauptbahnhof angekommen, kaufte ich noch eine Tageszeitung, orientierte mich dann an den Taxi-Schildern, nahm eines vor dem Hauptbahnhof und steuerte die Mudra-Kaserne an. Durch einen Stau läpperte sich dann der Betrag auf 25€.
An der Kaserne angekommen hielt ich meinen Personalausweis und die Einladung bereit, die Wache wies mir den Weg zum Gebäude 9 und ich fand den Weg sehr leicht. Dort angekommen wird man von einer freundlich-bestimmten Dame empfangen, Hausordnung und Info-Zettel werden ausgehändigt und man unterschreibt, dass man die Hausordnung zur Kenntnis genommen hat. Daraufhin erhält man Bettwäsche und Spindschloss sowie die Stubennummer. Dort angekommen sollte man seine Sachen auch in den richtigen Spind legen (Schloss und Spind sind nummeriert). Man bezieht das Bett und kann sich dann noch die neuesten Nachrichten durchlesen.
Um 14:50 mussten wir uns vor dem Haupteingang des Gebäude 9 einfinden, wir erhielten die Wegbeschreibung für den kommenden Vortrag und sollten uns nun dorthin begeben. Dort angekommen wurden wir von dem Personalberater in Empfang genommen, einem altgedienten Stabsfeldwebel mit Bundeswehr-Humor, der für einige Lacher im Vortrag sorgte.
Der Vortrag selbst drehte sich um den Ablauf der kommenden beiden Tage, er machte noch einmal klar welche Möglichkeiten wir haben (Freiwilliger Verzicht wenn wir plötzlich merken sollten, dass wir nicht ins Ausland wollen). Das Berufsbild Offizier wurde grob beleuchtet und schließlich Laufzettel ausgehändigt.
Auf dem Laufzettel sind für jeden Bewerber individuell die Stationen vermerkt, die er zu durchLAUFen hat. Der Personalberater teilte uns noch den Standort der Kantine mit, die von dem sogenannten "Griechen" betrieben wird, weiterhin stellten sich die drei Betreuungsoffiziere vor. Sie sind Offiziere der jeweiligen Teilstreitkräfte (TSK), in unserem Fall ein Leutnant, ein Oberleutnant zur See und ein Hauptmann. Wir könnten sie nach dem Vortrag beim Griechen treffen und unsere Fragen stellen. Sie machten klar, dass zwischen Ihnen und den Prüfungsoffizieren keine Verbindung besteht, es gelange nichts von einer Seite zur anderen. Wir sollen keine Fragen über unseren Status im laufenden Auswahlverfahren stellen, denn darüber wissen sie nichts.
Der Vortrag endete gegen 18 Uhr, danach trafen wir uns beim Griechen, dem Kasernen-Kiosk. Es ist das Gebäude der Kantine, allerdings muss man hoch in den ersten Stock. Keine Sorge, es sieht dort dunkel aus, aber man ist richtig :)
Dort angekommen waren die Betreuungsoffiziere schon da. Mein Stubenkamerad und ich setzten uns dazu und kamen schnell ins Gespräch. Man sietzt sich, aber die drei waren sehr umgänglich und gaben bereitwillig Informationen über ihre TSK, befragten uns über unsere Wünsche und erklärten uns die Alternativen, sollten wir noch keine haben.
Ich habe mit erschrecken festgestellt, dass kaum jemand dieses Angebot wahrnahm. Vielleicht lag es daran, dass wir uns in einem regen Gespräch befanden, aber kaum jemand anderes schien das Bedürfnis zu haben, Informationen aus erster Hand zu erlangen. Uns wurde viel über den tatsächlichen Alltag des Offiziers erklärt, denn die Bundeswehr-Youtube Videos sind in erster Linie darauf ausgelegt, sich überhaupt mit der Bundeswehr zu beschäftigen. Sie stellen aber nicht die negativen Aspekte so klar da, wie es unsere Offiziere taten. Auch sie erklärten uns, wie schon der Stabsfeldwebel im Vortrag, dass das Offizierleben kein Zuckerschlecken ist.
Um 20:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zu den Stuben, es empfiehlt sich früh schlafen zu gehen, denn am nächsten morgen geht es früh weiter.
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