Wäre ebenfalls brennend an Erfahrungsberichten bzgl. der Tätigkeit im htD in Koblenz oder an einer WTD interessiert.
Eine Anmerkung vorweg: Die Aufgaben im höheren Dienst sind zum großen Teil Managementaufgaben und weniger Aufgaben konkret "an der Technik".
Im BAAINBw (Koblenz) findet die Arbeit nahezu ausschließlich am Schreibtisch statt. In einem Projektreferat, also einem Referat, in dem konkret "beschafft" wird, umfassen die Tätigkeiten z. B. die Vorbereitung von Ausschreibungsverfahren (Festlegen von Anforderungen ...), das Abgeben technischer Stellungnahmen zu eingereichten Angeboten oder während der Vertragsverhandlungen, den Dialog zwischen der beteiligten Industrie und den staatlichen Stellen ("den Flohzirkus zusammenhalten"), Anforderung der Haushaltsmittel ... Im Rahmen von Erprobungen bzw. Leistungsnachweisen kommt man dann gelegentlich nochmal mit der Technik in Kontakt, das ist aber eben nicht der Regelfall. Meistens ist man dann nur Beobachter. Die Hauptarbeit "direkt an der Technik" findet auf der Ebene gtD und mtD statt.
In der Regel nimmt der Anteil an Managementaufgaben mit steigender Besoldungsstufe auch eher zu als ab.
Die individuellen Aufgaben wiederum sind aber auch abhängig von den betreuten Projekten. Es gibt durchaus Projekte, bei denen man viel unterwegs ist und eher selten im Büro - auch im Ausland, z. B. im Rahmen internationaler Kooperationen. Der Technikanteil variiert ebenfalls je nach Projekt. Bei kleineren Projekten wird man eher mit der Technik zu tun haben als z. B. der Beschaffung neuer Fregatten.
Eine Ausnahme bilden hier die ZtQ-Stellen (ehemalige Güteprüfstellen), welche ebenfalls organisatorisch Teil des BAAINBw sind. Diese überwachen die vertragsgemäße Umsetzung der Arbeiten und stellen sicher, dass das beschaffte Gerät die Anforderungen erfüllt (vereinfacht gesagt). Hier ist man in der Regel häufig bei den Firmen vor Ort und entsprechend näher an der Technik als in Koblenz. Einige Stellen sind auch direkt auf dem Firmengelände angesiedelt (wobei man hiervon in der letzten Zeit wieder weg will - Stichwort Korruptionsprävention). Die Dienstposten an solchen Dienststellen sind jedoch im höheren Dienst vergleichsweise gering, häufiger findet man hier gtD-Dienstposten (auch auf der Leitungsebene).
Die Tätigkeit an einer WTD ist naturgemäß deutlich näher an der Technik als im "Mutterhaus" in Koblenz. Es gibt Dienstposten, da arbeitet man selbst Konzepte aus, plant Versuchsreihen, berechnet Modelle, ist bei der Erprobung dabei ... Es kann jedoch auch an einer WTD vorkommen, dass man gerade im höheren Dienst mehr am Schreibtisch sitzt als "draußen" zu sein. Auch hier gilt: Im Regelfall nimmt die Schreibtischarbeit zu, wenn die Besoldungsstufe steigt.
Soweit ein grober Überblick. Falls noch weitere Fragen sind, einfach nochmal melden (entweder hier oder auch per PN).