Also jetzt muss ich doch noch etwas klar stellen. Ich bin dankbar für eure ehrliche Meinung und ich möchte eure Erfahrungen auch nicht schmälern. Ich vermute hier aber ganz stark, dass ihr meine Texte nicht ganz korrekt interpretiert habt. Deshalb räume ich von oben einmal auf
Das der Falli doch ein etwas zu hochgestecktes Ziel ist, sehe ich ja ein. Die Truppe ist halt noch ein ganzes Stück härter als der Rest.
Ich gehe aber absolut nicht davon aus, dass sowohl die GA als auch die anschließenden Lehrgänge und der Dienstposten an sich ein Zuckerschlecken sein werden. Im Gegenteil. Das wird die härteste Prüfung für Leib und Seele der ich jemals ausgesetzt sein werde. Um mir dessen bewusst zu sein, muss ich nicht den Vorschlag von Schnolle umsetzen. Dass man lange lange draußen bei Wind und Wetter mit wenig bis gar keiner Verpflegung draußen sein wird, ist vollkommen logisch. Dass das auch kein Feriencamp ist sollte auch jedem klar sein, der sich überlegt zur Bundeswehr zu gehen (vor allem zur Infanterie). Einen Vergleich mit 6h Airsoft und Festivalcampen zur Bundeswehr habe ich nie gezogen. Ich habe damit lediglich auf ullis Frage bezüglich meiner Hobbies geantwortet. Dass das mit einander nicht vergleichbar ist, ist logisch.
@Schnolle
November 2015 - Borderwar - 3 Tage tief im tschechischem Wald - Höchsttemperatur: 6°C
Drei Tage lang 24h Airsoft. Wer schlafen wollte, musste Nachts mit einem Angriff rechnen, was auch mehrmals vorkam. Essen wurde im Gefechtshelm zubereitet und wer nicht genug Wasser dabei hatte, musste zum nächsten Bach. Sanitäre Anlagen oder Dixis gab es nicht. Wer zuvor sein Klopapier in Tüten packte, hatte wenigstens etwas Luxus. Geschlafen wurde in einem Wurfzelt mit einem Aldi-Schlafsack.
Die drei Tage waren anstrengend aber sie haben auch riesig viel Spaß gemacht. Ich habe es geliebt.
*Hier nochmal der Hinweis: Ich vergleiche dieses Erlebnis NICHT mit der Bundeswehr. Ich möchte nur aufzeigen, dass ich schon des öfteren für mehrere Tage auf Luxus verzichtet und draußen genächtigt habe
Nur weil ich keine Leistungssportlerin bin oder entsprechend exzessiv Sport betrieben habe, wird einem vorgeworfen, für den Wunsch nichts getan zu haben oder tun zu wollen.
Ich habe mich damals beim Abitur am Anfang der 13. Klasse aus privaten Gründen beurlauben lassen. Als ich ein knappes Jahr später wieder einstieg, musste ich quasi 3 Jahre Lernstoff in nur wenigen Monaten in meinen Schädel prügeln -> 12. Jahr das ich halbwegs verpasst hatte, 12. Jahr meiner neuen Mitschüler, weil der Stoff auch in meinen Prüfungen abgefragt wurde, und das 13. Jahr natürlich. Ich musste alleine im Deutsch-LK drei Mal mehr Bücher lesen, verstehen und bearbeiten als meine Mitschüler. Die übrigen Fächer sahen nicht anders aus. Viele hätten das nicht geschafft, niemand hat an mich und an mein Ziel geglaubt. Dennoch habe ich es geschafft.
Bis zur GA sind es noch 5 Monate, in denen ich hart trainieren werde. Die dreimonatige GA wird mir zusätzlich alles abverlangen. Das sind 8 Monate intensives Training. Ich denke schon, dass das eine ausreichende Grundlage bietet, bei der Jägertruppe bestehen zu können.
Selbst für den Fall, dass ich in der GA merken sollte, dass in meinem Körper kein Potenzial mehr steckt, kann ich innerhalb der Probezeit die Bundeswehr verlassen und wieder in das zivile Berufsleben mit nur einem Jahr "Verlust" einsteigen. Dann muss ich mir aber wenigstens nicht vorwerfen lassen, ich hätte nicht alles dafür getan oder es wenigstens versucht.