Nun, das Thema "Dienstpflicht" ist ja bereits umfänglich in anderen Themensträngen hier diskutiert worden. Einmal abgesehen von den dazu nötigen rechtlichen Änderungen bis hin zum Grundgesetz sehe ich weit und breit keine ernsthafte politische Initiative, die in diese Richtung gehen würde.
Der Reservistenverband fordert immer gerne viel, um sich damit wieder ins Gespräch zu bringen. Allerdings wird man als Beobachter bei diesen ganzen initiativen nicht den Eindruck los, dass es dem Verband eher um "Arterhaltung", als um tatsächlich zielführende, wie sinnvolle inhaltliche Gestaltung geht. Denn ginge es dem Verband hierum, so würden die internen Diskussionen daraufhin hinauslaufen, sich eine Zukunftsstrategie zu geben, mit der er
- neue Mitglieder hinzugewinnt,
- vorhandene Mitglieder hält,
- einen substantiellen Beitrag zur Ergänzung der Bundeswehr sowie
- hierdurch auch im zivilen Umfeld interessiertes Gehör findet.
So lange sich die Gedankenwelt des Reservistenverbandes vornehmlich auf dem Feld des "Soldat Spielens" befindet, wird er aus seiner derzeitigen Situation nicht herauskommen. Wobei ich zum Feld des "Soldat Spielens" sowohl die 3-S-Aktivitäten zähle, als auch die RSU-Kompanien. Denn Beides hilft der Bundeswehr nicht wirklich weiter, bindet aber enorme personelle und materielle Kapazitäten für die Bespaßung der Reservisten. Und auch die jährlichen Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge sind wirklich nett, aber eben auch kein Selbstläufer, der diesem Verband Mitglieder zuführt und ihn sicherheitspolitisch ernst nimmt.
Und so wird auch diese "Forderung" nach einer allgemeinen Dienstpflicht als Beitrag für das politische Sommerloch ganz schnell wieder in der Versenkung verschwunden sein.