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Autor Thema: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"  (Gelesen 18083 mal)

StOPfr

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SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« am: 17. August 2007, 18:46:16 »

Die Tagesschau meldet, dass die SPD auf dem Parteitag im Oktober einen Leitantrag für eine Freiwilligenarmee unter Beibehaltung der Wehrpflicht verabschieden will. Der Kompromiss innerhalb der Parteigremien wird angeblich von einer breiten Mehrheit getragen. Er läuft in den Meldungen unter der Überschrift "Bisschen abschaffen, bisschen behalten":

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7305392_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Zur Meldung gehören eine Umfrage, ein historisches Video zur Einführung der Wehrpflicht 1956 sowie ein Filmbericht von Sabine Rau.
Feuer frei für Diskussionen  ;).
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Dennis812

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #1 am: 17. August 2007, 21:13:16 »

Mein Gott, wie lächerlich! Die JuSos.... pffff. "Ein Kompromiss ist die Kunst einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er hätte das größte Stück" - Churchill Wie könne solche Profilneurotiker Politik machen?
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Marauder

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #2 am: 17. August 2007, 21:35:56 »

Entspricht dann dem Muster wie in den USA. Dort ist ja seit 1973 die Wehrpflicht nur ausgesetzt, alle Männer ab 18 werden aber registriert.
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Pioneer

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #3 am: 17. August 2007, 23:28:32 »

Naja, ich hege meine Zweifel...

ein "bißchen schwanger" gibts ja auch nicht...
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Hans

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landrysgryff

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #4 am: 18. August 2007, 08:30:14 »

Ich erlebe immer wieder, dass sich etliche der wehrpflichtigen Kameraden gerade während
ihres Wehrdienstes, oftmals schon während der AGA, für eine Verpflichtung als FWDL oder
SaZ entscheiden, nachdem sie sich ein Bild von der Bundeswehr gemacht und Eindrücke
gesammelt haben.

Der Nachwuchs aus den Reihen der W9er.

Dieser Nachwuchs würde der Bundeswehr verloren gehen, wenn die Wehrpflicht in der jetzigen
Form abgeschafft würde. Sicherlich kann man als Pluspunkt ansehen, es würden sich dann
halt Leute für die BW bewerben, die auch Soldat sein wollen, also eine andere Motivation
mitbringen, womöglich (!!)  allerdings nur die, bevorzugt studieren zu können ("Bonussystem").

Ich schätze, die Zahl derer, die dann (auch in Foren) schreien: "ich bin SaZ - holt mich hier raus",
wird drastisch steigen. Deshalb würde ich es bedauern, wenn uns der Nachwuchs aus den Reihen
der Wehrpflichtigen abhanden kommt, die bei ihrem Verpflichtungszeitpunkt ja schon die
BW-Luft gschnuppert haben und wissen, dass es hart sein kann.

Eine andere Frage die ich mir stelle ist, ob ein Verteidigungsminister - nachdem die Freiwilligkeit
voll fussgefasst hat und niemand mehr was "böses" denkt - plötzlich, wenn die Bewerberzahlen
den Bedarf nicht mehr decken (was ja irgendwann zu befürchten ist) wieder die Wehrpflicht
ausruft ?

Ich höre schon jetzt die endlosen Diskussionen, ob und warum das nötig und das man jetzt
die alten Wehrpflichtzeiten wieder ausgräbt. Polemik wird betrieben werden, aktuelle Stunden
im Bundestag, Meinungsumfragen überall etc., etc.

Dann wird man womöglich von einer Realität eingeholt werden, die man nicht so einfach wieder
"bereinigen" kann, auch wenn es ausdrücklich so festgelegt wurde. Es ist doch bekannt, dass
niemand die Annehmlichkeiten wieder aufgeben will, die einmal fussgefast haben. Und das die
Parteien schnell umfallen, wenn etwas negativ in der Bevölkerung zu Buch schlägt (was eine
Wiederaktivierung der Wehrpflicht wohl würde), ist ja auch bekannt.

Naja, ich fürchte, man ruft hier Geister, die man nachher nicht mehr los wird. Ist die Wehrpflicht
einmal weg (oder meinetwegen auf Eis gelegt), so wird sie nicht mehr aktiviert werden. Eher
wird man wohl wieder an der BW-Struktur basteln, was übrigens auch ein nachdenkenswerter
Punkt in Bezug auf das SPD-Konzept ist.

Die Umstrukturierung der BW ist bei weitem nicht abgeschlossen, da kommt schon die nächste
Umstrukturierung in Form der Freiwilligenarmee.

Na hoffentlich "verstrukturiert" man sich da mal nicht.

Gruß

landrysgryff
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Füchschen

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #5 am: 18. August 2007, 11:24:51 »

Guten Morgen!

Eine freiwillige Wehrpflicht ist meines Erachtens nach, vollkommener Schwachsinn. Es wird hier eventuell schon versucht bei den Wahlen ein paar Prozentpunkte mehr zu bekommen. Nach den diversen Anschlägen in Afghanistan, werden die schlecht aufgeklärten oder verunsicherten Teile der Bevölkerung eine solche Entscheidung begrüßen, vor allem wenn ihre Kinder als W9er eingezogen werden.

Es ist genauso paradox von einer "freiwilligen" Wehr"PFLICHT" zu reden.

Es wird ja auch in Erwägung gezogen neben der freiwilligen Wehrpflicht auch einen freiwilligen Zivildienst einzuführen. Meiner Meinung nach werden dann die meisten Absolventen die Möglichkeit früher ins Berufsleben starten zu können oder ihr Studium anfangen zu können, nutzen.

Viele Wehrpflichtige sitzen auch auf Dienstposten für die es, wirtschaftlich gesehen, völliger Schwachsinn wäre SaZ einzusetzen, ein W9er kostet den Staat ca. 300-500€ ein SaZ Mannschaften ca. 1300€-1500€.
Die Zahl der FWDL-Bewerbungen würden sicher nicht zurück gehen, aber die GWDL würden sich bei solch einer Regelung um 80% senken.

Ich finde die Wehrpflicht muss beibehalten werden um die SaZ und BS zu entlasten, und eine Einsatzfähige Armee aufrecht erhalten zu können.
Lustig finde ich, dass sowohl Fraktions- als auch Parteivorsitzender der SPD eine Verlängerung des Afghanistans Einsatzes anstreben und mehr Soldaten hinschicken wollen.

Desweiteren erzieht die Wehrpflicht die jungen Menschen, vielen wird von zu Hause aus kein Gefühl für Respekt und Toleranz mitgegeben, teilweise werden den jugendlichen durch die Bundeswehr neue Möglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt.

Bei diesem Thema könnte ich noch 25 Seiten füllen und alles auch besser strukturieren. So blöde Ideen regen mich einfach tierisch auf, da haben wieder Leute den Mund aufgemacht ohne nachzudenken!
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Solman

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #6 am: 18. August 2007, 14:35:15 »

Hi,

also, ich finde den Vorschlag der SPD ganz gut, zumal er mal etwas anderes als das sonstige ja /nein zur Wehrpflicht ist. Meines Wissens ist das, was da vorgeschlagen wird, das dänische Modell und das scheint doch ganz gut zu funktionieren.

Den Kritikern hier möchte ich zudem sagen, dass der Wehrdienst heute schon sehr viel freiwilliger ist als noch vor 20 Jahren. Ich kann mich für den Wehrdienst oder den Zivildienst entscheiden, oder aber versuchen die zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen, um überhaupt keinen Dienst leisten zu müssen.

Heute dienen ca. 17 % eines Jahrganges beim Bund, ca. 60 % müssen aber gar nichts machen. Dieser Zustand ist der eigentliche Skandal und für die meisten nicht ninnehmbar, egal ob sie politisch links oder rechts stehen (auch in der Union gibt es viele Kritiker).

Mit der SPD Entscheidung hat die Wehrpflicht in der jetzigen Form auch ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Ein Weiterso ist also nicht mehr möglich. Schließlich wurde immer betont, dass die Wehrpflicht nur durchzusetzen ist, wenn sie von der breiten Mehrheit getragen wird.

Viele Grüße

Solman 

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Andi

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #7 am: 19. August 2007, 14:58:40 »

Entspricht dann dem Muster wie in den USA.

Unsinn!

Zitat
Dort ist ja seit 1973 die Wehrpflicht nur ausgesetzt, alle Männer ab 18 werden aber registriert.

Ja, aber sie werden dabei nicht gafragt, ob sie nicht doch wollen, um dann, falls es zu wenig freiwillige gibt doch den "Pflichthammer" aus dem Nichts zu zaubern.
Entweder man setzt die Wehrpflicht aus, oder man behält sie bei. Die von einigen verwirrten Seelen der SPD geäußerte Idee ist verteidigungs- als auch verfassungspolitischer Unsinn!

Gruß Andi
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #8 am: 19. August 2007, 15:08:24 »

Andi, Du sprichst mir wie so oft aus der Seele...

Das Ganze finde ich nicht praktikabel...
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Timid

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #9 am: 19. August 2007, 19:45:56 »

Meines Wissens ist das, was da vorgeschlagen wird, das dänische Modell und das scheint doch ganz gut zu funktionieren.

Das dänische Modell ist so ähnlich, ja. Allerdings enthält dieses auch Bedingungen für den Fall, dass sich nicht genug Freiwillige melden - dann wird per Losverfahren einberufen, bis der Bedarf gedeckt ist. Zur Information sei auf diese Seite und die dort verlinkte PDF-Datei verwiesen.
Man sollte allerdings dazu sagen, dass noch lange nicht in Deutschland klappen muss, was im Ausland funktioniert. Wir haben ja auch eine wesentlich striktere Trennung zwischen Militär und Polizei, als dies etwa in Frankreich oder Italien der Fall ist - deswegen muss aber noch lange nicht das deutsche System geändert werden!

Das mit der Rekrutierung aus der Wehrpflicht heraus sehe ich auch als großes Problem an. Genauso wie die nachlassende Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte bei einem solchen System (es würde dann ja zwangsläufig darauf hinauslaufen, GWDL- durch FWDL-Dienstposten zu ersetzen, so dass die Stehzeit des Einzelnen verlängert, der Durchsatz allen Personal damit verringert wird), oder auch das klitzekleine Problem, dass man für sowas überhaupt genug Freiwillige bekommen müsste. Etc. pp. ...
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Solman

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #10 am: 20. August 2007, 14:00:21 »

Meines Wissens ist das, was da vorgeschlagen wird, das dänische Modell und das scheint doch ganz gut zu funktionieren.

Das dänische Modell ist so ähnlich, ja. Allerdings enthält dieses auch Bedingungen für den Fall, dass sich nicht genug Freiwillige melden - dann wird per Losverfahren einberufen, bis der Bedarf gedeckt ist. Zur Information sei auf diese Seite und die dort verlinkte PDF-Datei verwiesen.
Man sollte allerdings dazu sagen, dass noch lange nicht in Deutschland klappen muss, was im Ausland funktioniert. Wir haben ja auch eine wesentlich striktere Trennung zwischen Militär und Polizei, als dies etwa in Frankreich oder Italien der Fall ist - deswegen muss aber noch lange nicht das deutsche System geändert werden!

Das mit der Rekrutierung aus der Wehrpflicht heraus sehe ich auch als großes Problem an. Genauso wie die nachlassende Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte bei einem solchen System (es würde dann ja zwangsläufig darauf hinauslaufen, GWDL- durch FWDL-Dienstposten zu ersetzen, so dass die Stehzeit des Einzelnen verlängert, der Durchsatz allen Personal damit verringert wird), oder auch das klitzekleine Problem, dass man für sowas überhaupt genug Freiwillige bekommen müsste. Etc. pp. ...


Verstehe ich nicht. Warum sollte etwas, was in Dänemark funktioniert, bei uns nicht klappen? Schließlich gibt es genügend Leute, die liebend gerne zur Bundeswehr gehen. Allerdings vermute ich mal, dass die meisten nur freiwillig GWDL machen wollen und die FWDL weiterhin schwieriger zu finden seien werden, da weniger ins Ausland möchten.

Man könnte ja auch heute schon mal testen, ob das funktionieren würde, indem man schon heute während der Musterung fragt, wie es denn aussehen würde, wenn ... Dann zieht man zunächst einmal vorrangig diejenigen, die ganz gerne zum Bund wollen und erst danach, die unentschlossen sind und erst zum Schluß diejenigen, die so gar keine Lust haben. Entsprechend baut man dann ein Bonusprogramm auf und sieht zu, was für die Leute am interessantesten wäre und schließlich ist man irgendwann beim Modell der SPD.

Gruß

Solman
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #11 am: 20. August 2007, 15:20:02 »

Verstehe ich nicht. Warum sollte etwas, was in Dänemark funktioniert, bei uns nicht klappen?

Gegenfrage: Weshalb muss etwas, das im Ausland funktioniert, hier in Deutschland funktionieren?
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #12 am: 20. August 2007, 18:01:14 »

Verstehe ich nicht. Warum sollte etwas, was in Dänemark funktioniert, bei uns nicht klappen?

Gegenfrage: Weshalb muss etwas, das im Ausland funktioniert, hier in Deutschland funktionieren?

Weil das der Normalfall ist. Alle europäischen Demokratien und ihre verschiedenen Organisationen funktionieren nach den mehr oder weniger gleichen Prinzipien. Wenn es den Dänen gelingt genügend Freiwillige zu finden, fällt mir kein Grund ein, warum das bei uns nicht möglich seien soll.

Solman
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Timid

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #13 am: 20. August 2007, 18:56:21 »

Nur haben andere Staaten bzw. deren Bewohner, was das angeht, teilweise extrem andere Einstellungen. Die seit ewigen Zeiten neutrale Schweiz verfügt auch noch über die Wehrpflicht, dort werden die Reservisten meines Wissens nach sogar dauerhaft mit Waffen ausgestattet - und das System funktioniert seit Jahrhunderten. In Israel ist die Wehrpflicht DIE Grundlage der Existenz des Staates, durch die schon mehrere wichtige Kriege gewonnen werden konnten.

In Deutschland sehe ich schlichtweg nicht, dass sich ein reines Freiwilligen-System umsetzen ließe - momentan hat die Bundeswehr zwar genug freiwillige Bewerber, aber noch immer rekrutieren sich die neuen SAZ zu einem guten Teil (je nach Laufbahn bis zu 40% eines Jahrgangs) aus Wehrdienstleistenden.
Als beispielsweise in Frankreich die Wehrpflicht abgeschafft wurde, entstand innerhalb einiger Jahre ein massives Nachwuchsproblem. Vielleicht mit Ausnahme der Legion. Folge davon waren u.a. stark steigende Personal- und Werbungskosten.
« Letzte Änderung: 20. August 2007, 18:58:40 von Timid »
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #14 am: 20. August 2007, 21:34:31 »

Als beispielsweise in Frankreich die Wehrpflicht abgeschafft wurde, entstand innerhalb einiger Jahre ein massives Nachwuchsproblem. Vielleicht mit Ausnahme der Legion. Folge davon waren u.a. stark steigende Personal- und Werbungskosten.

Was Frankreich aber bis heute nicht bewogen hat zur Wehrpflicht zurückzukehren und Polen nicht daran gehindert hat, ebenfalls demnächst auf die Wehrpflicht zu verzichten.

Das geniale an dem Vorschlag der SPD ist ja gerade, dass die Wehrpflicht NICHT ausgesetzt wird. Es wird weiter gemustert und in so einer Situation überlegt sich jeder doch viel intensiver ob er sich nicht doch freiwillig melden soll. Viele wissen noch nicht, was sie werden wollen oder müssen noch auf eine Stelle warten oder versprechen sich bessere Aussichten bei der Jobsuche usw. Schließlich melden sich ja auch sehr viele für ein freiwilliges soziales Jahr.

Was spricht denn dagegen es einfach mal auszuprobieren? Es werden nur die gezogen, die wollen und wenn es nicht reicht, werden die Lücken mit den anderen gefüllt. An der Gesamtzahl der Einberufenen ändert sich ja nichts. Ein derartiger Praxistest würde doch am ehesten zeigen, ob es funktioniert. Es muss vorher nur jedem klar gemacht werden, dass ein "nein" in der Probephase nicht automatisch zum Nichtdienen führt.

Solman
« Letzte Änderung: 21. August 2007, 12:30:57 von Solman »
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