Guten Abend Kameraden,
Zu meinem Sachverhalt !
Wie man an meinem Titel schon erkennt geht es um ein Ereignis das ich in dieser Woche, meiner 2. Ausbildungswoche der GA am eigenen Leib erleben musste. Während eines Laufes der mit unserem Zug innerhalb der Kaserne durchgeführt worden war, bemerkte ich während des Laufens einen immer stärker werdenden Schmerz in linken Knie der im Endeffekt dafür gesorgt hat das ich austreten musste und vor Schmerzen kaum noch laufen konnte. Mit starken Schmerzen rückten wir allesamt in das Wirtschaftsgebäude ein und nach der Verpflegung wendete ich mich an den Ausbilder und teilte ihm meinen Gesundheitszustand mit. Er appellierte an meinen Verstand und meinte das ich mir überlegen soll die Bundeswehr zu verlassen um ggffls. fitter neu einzusteigen. Dieses Argument ist auch vollkommen okay und ich habe es auch zur Kenntnis genommen. Was er aber danach gesagt hat, war nicht so schön.
Es war mehr als offensichtlich das ich nicht in der Lage war zu gehen geschweige denn zu laufen. Er teilte mir mit das ihm mein Gesundheitszustand egal sei, er keine Rücksicht darauf nehme und mich dahingehend nicht austreten lässt. Somit schleppte ich mich in die Formation, Mütze ab und Marsch. Ich lief trotz sehr starker Schmerzen die hälfte der Strecke mit, meine Kameraden unterstützten mich und griffen mir unter die Arme, was aber auch nicht lange von Nutzen war, da sich der Schmerz immer weiter verschlimmerte und ich wieder austreten musste und kaum mehr laufen konnte. Ich schleppte mich ohne jegliche Hilfe zur Inspektion und trat in die Formation ein. Da gabs erstmal einen Anschiss der sich gewaschen hat und das ich nicht das Recht habe auszutreten.
Ich meldete mich danach beim nächsthöheren Vorgesetzten, dieser sagte ich solle mich Morgen neukrank melden und heute noch mitmachen, da nicht mehr viel ansteht und bald Dienstschluss ist. Der Abend gestaltete sich so das wir permanent von 2. OG bis unten an den Musterungsplatz anzutreten hatten und und und. Ich musste mich trotz der Schmerzen die Stufen hinauf und herunter quälen. Bei 80 Mann im Zug wird auch nicht gerade Gefühlvoll nach vorne geschoben und ich knickte währenddessen einige mal mit dem Knie weg. Der Ausbilder und alle weiteren Ausbilder haben dies alles mitbekommen, haben aber nichts unternommen. Im Nachhinein als ich dachte die Hölle hat endlich ein Ende wurde noch einmal eine Schippe oben rauf gelegt. Der Bestand Seitentaschen, Brusttaschen wurde überprüft . Fehlte etwas wurde das zusammen gezählt und als EZM gabs dann Liegestütze, Situps und KNIEBEUGE verordnet. Somit habe ich an dem Abend trotz des schon stark schmerzenden und geschwollenen Knies noch rund um die 80 Kniebeuge machen müssen bis sich mein Knie verabschiedet hat. Kameraden haben mir zig tausend Gele und Salben angeboten die aber in der Nacht nichts genützt haben.
Am nächsten Morgen war ich nicht mal mehr in der Lage aus meinem Bett zu steigen. Ich stieg in den Sportanzug und nach mehrmaligen Treppen hinauf und herunter Gescheuche konnte ich mich endlich mal neukrank melden. Ich musste dann selbstständig zum Frühstück und dann zum San verlegen. Jeder Schritt war die reinste Hölle. Ein Oberbootsmann einer anderen Inspektion hat mich angesprochen und gefragt ob meine Inspektion zu faul ist mich zum zum San zu fahren und warum sie mich unter solchen starken Schmerzen zu Fuß laufen ließen. Ich gab ihm keine weitere Informationen und antwortete nur das ich es selber nicht weiß. Er schüttelte nur mit dem Kopf, wünschte mir gute Besserung, frohe Ostern und ging weiter. Die Strecke zum SAN und zur Inspektion ist wirklich weit, diese durfte ich 3x laufen.
Eine kleine Info nebenbei ich bin Wiedereinsteller und habe den Dienstgrad OG. So etwas total fahrlässiges ist mir in meiner Vordienstzeit nicht einmal vorgekommen.
Jetzt zu meinen Fragen !
Was sind meine Möglichkeiten? Ich habe definitiv vor den Ausbilder deswegen zur Rechenschaft zu ziehen.
Kann ich eine Beschwerde einreichen? Wenn ja wie und an wen muss bzw kann ich mich wenden?
Kann ich Anzeige wegen Körperverletzung erstatten? Wenn ja, wie? militärisch oder zivil?
Kann man die VR wechseln um in eine andere GA Inspektion zu kommen?
Wie verhält sich das wenn ich mich aufgrund dieser Negativerfahrung die BW verlassen möchte? Wie lange dauert das bis ich da weg bin und was muss ich beachten?
*Noch eines zur Information, ich habe diesen Text gewissenhaft formuliert und habe nichts verschlimmert oder über dramatisiert. So wie es da steht, so ist es auch im Detail passiert. Bezeugen können es meiner Kameraden mit denen ich meine GA mache und wir sind ein 80 Mann starker Zug.
mit kameradschaftliche Grüßen