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Fragen und Antworten => Zivile Laufbahn bei der Bundeswehr => Thema gestartet von: siscos am 09. August 2016, 10:29:38

Titel: ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: siscos am 09. August 2016, 10:29:38
Hallo liebes Forum,

kurze Frage: Gehört es zum Einstellungsprozess des höheren Dienstes (zBsp. Wirtschaftswissenschaftler höherer Dienst) sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen?

Falls ja:
1. Stimmt es, das der BMI höchstens 28 haben darf? Wäre ja einfach einzuhalten.
2. Ich hörte, das Blut nur abgenommen wird, wenn der BMI zu hoch ist, zwecks Bluttfettwerte, richtig?
3. Was wird noch im Blut getestet, sofern überhaupt abgenommen wird?
4. Wie ist der Sehtest aufgebaut? Schwer zu bestehen? Habe hier ein leichtes Handicap.

Danke und Grüße
Siscos
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: KlausP am 09. August 2016, 10:34:05
Zitat
Gehört es zum Einstellungsprozess des höheren Dienstes (zBsp. Wirtschaftswissenschaftler höherer Dienst) sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen?

Ja. Jeder Bewerber für eine Beamtenlaufbahn (egal ob Bundes-, Landes- oser kommunaler Beamter) muss sich vor der Einstellung einer amtsärztlichen Untersuchung unterziehen. Schließlich trägt der Dienstherr später ja einen Großteil der Kosten für ärztliche Behandlungen - und das bis zum Lebensende.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: siscos am 09. August 2016, 10:40:00
Mal wieder Danke für Ihre Informationen. Haben Sie noch genauere Infos zu den restlichen Fragen?

Vielen Dank!
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: KlausP am 09. August 2016, 10:43:24
Nein, weil ich den Untersuchungsumfang bei Bewerbern für die Beamtenlaufbaghn nicht kenne.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 11:25:50

1. Stimmt es, das der BMI höchstens 28 haben darf? Wäre ja einfach einzuhalten.


Hallo,

diese Aussage kann man glaube ich nach dem deutlichen Richtungswechsel der Rechtsprechung aus dem Urteil aus 2013 nicht mehr ganz so pauschal stehen lassen.

Der Amtsarzt ist ja gehalten, eine Prognose zu erstellen, die sich u. U. auf mehrere Jahrzehnte erstreckt. Wenn also in der Momentaufnahme der ärztlichen Untersuchung (und mehr kann es ja nicht sein) keine konkreten Hinweise vorliegen, die mit überwiegender Wahrscheinlichkeit darauf hindeuten, dass man vorzeitig in den Ruhestand gehen muss, so stünde einer Verbeamtung nichts im Wege.

Ein zu hoher BMI alleine betrachtet reicht für einen konkreten Hinweis nicht aus, denn letztlich lässt sich dieser ja auch wieder reduzieren - wie im umgekehrten Falle ja auch, also bei der Untersuchung BMI normal und dann beginnt die Schlemmerei...

Es soll ja sogar schon zu Verbeamtungen bei HIV-Erkrankten gekommen sein, da die HIV-Erkrankung an sich wohl nicht konkret genug war, um eine vorzeitige Pensionierung mit überwiegender Wahrscheinlichkeit annehmen zu können.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: LwPersFw am 09. August 2016, 11:40:50
Bereichsanweisung D1-1330/49-5001

"Gesundheitliche Eignung von Bewerberinnen und Bewerbern für ein Beamten- oder
 Tarifbeschäftigungsverhältnis durch die Personalgewinnungsorganisation der Bundeswehr"

Grundsatz

Nach Abschluss des zivilen Assessments und vor der Einstellung durch die Personal
bearbeitenden Stellen (PersBSt) ist die gesundheitliche Eignung durch eine ärztliche Untersuchung
(Einstellungsuntersuchung) festzustellen.

Durch die Einstellungsuntersuchung wird festgestellt, ob die Bewerberin bzw. der Bewerber
für die angestrebte Beamtenlaufbahn oder die angestrebte Tarifbeschäftigung gesundheitlich
geeignet ist.
Eine negative gesundheitliche Eignungsprognose stellt ein absolutes Ausschlusskriterium für die Einstellung dar.



Für Beamte gilt u.a.:

Gesundheitliche Eignung

Die gesundheitliche Eignung ist bei Vorliegen folgender Voraussetzungen gegeben:

• Vorhandenes notwendiges Maß an körperlichem Leistungsvermögen und psychischer Belastbarkeit
für die körperlichen und psychischen Anforderungen der angestrebten Beamtenlaufbahn
mit allen dazugehörenden Ämtern und Verwendungen,

• Feststellung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit für das angestrebte Amt/die
angestrebte Beamtenlaufbahn einschließlich der Wege vom und zum Dienstsitz und der Dienstreisen,

• überwiegende (d. h. mehr als 50-prozentige) Wahrscheinlichkeit, dass bis zur gesetzlichen
Altersgrenze Dienst geleistet werden kann bzw. eine vorzeitige dauernde Dienstunfähigkeit aus
gesundheitlichen Gründen nicht eintreten wird sowie

• überwiegende (d. h. mehr als 50-prozentige) Wahrscheinlichkeit, dass die Lebensdienstzeit
aufgrund krankheitsbedingter Fehlzeiten nicht erheblich geringer sein wird.



Grundsätzlich nachteilige Gesundheitsstörung

Body-Mass-Index (BMI) kleiner als 18 und größer als 30 kg/m² bei unzureichender körperlicher Leistungsfähigkeit (7).

(7) => Als Leistungsminimum gilt eine körperliche Leistungsfähigkeit von PWC max = 1,5 W/kg Körpergewicht bei
einer ergometrischen Ausbelastungsherzfrequenz von 220 minus Lebensalter in Jahren




Zu den o.g. grundsätzlichen Anforderungen können dann natürlich noch spezielle Anforderungen kommen,
die sich aus der zukünftigen Fachtätigkeit ergeben können.



Medizintechnische und laborchemische Basisuntersuchungen

Medizintechnische Untersuchungen:

• Körperlänge.
• Körpergewicht.
• Audiometrie.
• Sehtest (Visus/Farbsinn/Stereopsis).
• Blutdruck in Ruhe, nach 20 Kniebeugen und 1 Minute, 2 Minuten sowie 3 Minuten nach Belastung.
• Lungenfunktionsprüfung.
• EKG.
• Ergometrie bei Ruheblutdruck >160/95 mmHg und Body-Mass-Index (BMI) >30 kg/m² und <
18 kg/m²; Eignungskriterium ist das Erreichen von PWCmax 1,5 W/kg Körpergewicht .
• Sonographie, je nach Anamnese.

Laboruntersuchungen:

• Urinstatus auf Glukose, Eiweiß, Blut/Hämoglobin, Leukozyten, Nitrite, Urobilinogen.
• Blutsenkung oder CRP, je nach Ausstattung.
• Kleines oder je nach Anamnese großes Blutbild.
• Blutzucker, bei Diabetikern HbA1c.
• Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT).
• Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (SGOT).
• Glutamat-Pyruvat-Transaminase (SGPT).
• bei Erhöhung von γ-GT und bei SGOT > SGPT Bestimmung des Carbohydrate – deficient Transferrin (CDT).
• Cholesterin.
• Triglyceride.
• Harnsäure.
• Kreatinin.
• Urintest auf Drogen (mit dem Einverständnis der Probandin/des Probanden).
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 11:57:51

Body-Mass-Index (BMI) kleiner als 18 und größer als 30 kg/m² bei unzureichender körperlicher Leistungsfähigkeit (7).

(7) => Als Leistungsminimum gilt eine körperliche Leistungsfähigkeit von PWC max = 1,5 W/kg Körpergewicht bei
einer ergometrischen Ausbelastungsherzfrequenz von 220 minus Lebensalter in Jahren


Vielen Dank für diese umfangreiche Info, aber kann mir jemand erklären, was das oben konkret heißt???
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 09. August 2016, 12:10:31
Was konkret wird nicht verstanden?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 12:19:41
Wie lange dauert dann so ein Belastungstest?
Was heißt das: PWCmax = 1,5W/kg Körpergewicht?
Was wäre das Ergebnis eines solchen Testes? Was ist gut, was ist schlecht?

Ich denke, dass mir solch ein Test bevorstehen wird...
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 09. August 2016, 12:26:14
Beispiel:

Der Bewerber hat einen BMI von 31 - er wird also zum Nachweis seiner Leistungsfähigkeit ein Belastung EKG machen dürfen.

Annahme: Er wiegt 120 kg - dann muss er 102 kg x 1,5 = 180 Watt als Leistung mindestens "bringen", dabei darf sein Puls, wenn er z. B. 30 Jahre ist, nicht über 190 Schläge pro Minute gehen.

In aller Regel wird z. B. mit 50 Watt gestartet, und dann alle 2 Minuten um 25 Watt gesteigert - bis der Patient "keine Lust mehr hat".

Du wird aber bei so hohem BMI ggf. auch schlechte Blutwerte haben ...

Guter Wert?

- Ein Soldat muss mWn für Auslandsverwendungsfähigkeit 2,3 W/kg "bringen",
- Ein Soldat muss für Teilnahme am Einzelkämpferlehrgang 2,7 W/kg "bringen"

Ich habe (gehe auf die 50 zu) im schlechten Zustand knapp über 3 W/kg gebracht, aber auch schon um 4 getreten ...
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 09. August 2016, 12:27:58
Ergometrie bei Ruheblutdruck >160/95 mmHg und Body-Mass-Index (BMI) >30 kg/m² und <
18 kg/m²; Eignungskriterium ist das Erreichen von PWCmax 1,5 W/kg Körpergewicht .

Bedeutet, wenn mein Ruheblutdruck unter 160/95 und mein BMI unter 30 ist, wird auch kein Leistungs EKG durchgeführt?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 12:30:23
Blutdruckswerte sind bei alle im normalen Bereich (Alter: 46, etwa 140/85, also nix weltbewegendes, Puls bei knapp 80), Blutwerte (vor etwa 4 Wochen noch getestet) alle im Normbereich, lediglich der BMI ist "etwas" aus der Spur - aber schon mal Danke, dann weiß ich ja, was mich erwarten wird und kann evtl. noch konditionell ein wenig gegensteuern...
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Ralf am 09. August 2016, 12:32:50
Ist doch ganz einfach: Dauerhaft abnehmen, nicht nur für den Arbeitgeber, sondern auch für sich selbst.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 12:37:54
Kein Problem, sei Februar sind es ja auch schon knapp 20 kg weniger, aber das wird dem untersuchenden Arzt nicht ausreichen schätze ich mal... ;-)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 09. August 2016, 19:23:14
Ergometrie bei Ruheblutdruck >160/95 mmHg und Body-Mass-Index (BMI) >30 kg/m² und <
18 kg/m²; Eignungskriterium ist das Erreichen von PWCmax 1,5 W/kg Körpergewicht .

Bedeutet, wenn mein Ruheblutdruck unter 160/95 und mein BMI unter 30 ist, wird auch kein Leistungs EKG durchgeführt?

Wenn der Arzt es für nötig hält, um etwas abzuklären, wird es gemacht. Wobei die Wahrscheinlichkeit sicher nicht riesig ist, wenn Größe, Gewicht und Blutdruck passen.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 09. August 2016, 19:28:45
Guter Wert?

- Ein Soldat muss mWn für Auslandsverwendungsfähigkeit 2,3 W/kg "bringen",
- Ein Soldat muss für Teilnahme am Einzelkämpferlehrgang 2,7 W/kg "bringen"

Ich habe (gehe auf die 50 zu) im schlechten Zustand knapp über 3 W/kg gebracht, aber auch schon um 4 getreten ...

Im Bereich Feuerwehr z.B. werden für die Atemschutzgeräteträgertauglichkeit auch 3,0 W/kg verlangt. Auch das ist machbar, auch ohne "KSK-mäßigen" Fitnesszustand, wie Sie ja auch schreiben. Wobei das Belastungs-EKG auch nicht in erster Linie als Fitnesstest dient, sondern um evtl. Herzprobleme aufzudecken, so weit ich weiß.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 09. August 2016, 20:26:04
@ Getulio:

Eine Spiroergometrie (ggf. zusätzlich mit EKG) bzw. ersatzweise eine andere Belastungsmethode (ohne Spiro) ist der wissenschaftlicher Fitnesstest - wird in jeder Leistungsdiagnostik gemacht.

Zusätzlich kann man Herzprobleme analysieren bzw. ausschließen - dazu ist eine Ausbelastung aber nicht notwendig.

Die Vorgaben der Bw sind also eine Leistungsforderung.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 09. August 2016, 20:32:28
Die Vorgaben der Bw sind also eine Leistungsforderung.

Okay, mal wieder was gelernt. Wobei dann eine Vorgabe von 2,7 W/kg für den EK ja eine, na ja, "überschaubare" Leistung darstellt, v.a. verglichen mit dem, was dann hinterher gefordert ist.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 09. August 2016, 20:35:34
@ Getulio:

Ein Test ist ein Test.

Der 90/5 sagt nur aus, dass der Kamerad gesundheitlich den Anforderungen gewachsen ist - nicht, ob der Lehrgang bestanden wird (Mindset, ...).
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 09. August 2016, 20:51:57
morgen kann ich auf jeden Fall einen Erfahrungsbericht teilen, Blutwerke und ein Ruhe EKG habe ich dabei, mein BMI ist unter 30 und mein Blutdruck im Normbereich, mal sehen wie lang es dauert und ich es noch halbwegs früh zu meinem Noch-Arbeitgeber schaffe ;)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 09. August 2016, 21:30:51
@ Getulio:

Ein Test ist ein Test.

Der 90/5 sagt nur aus, dass der Kamerad gesundheitlich den Anforderungen gewachsen ist - nicht, ob der Lehrgang bestanden wird (Mindset, ...).

Merken Sie, dass Sie sich selbst widersprechen?

Oben erzählen Sie, es handle sich um eine Leistungsforderung, jetzt geht es auf einmal nur noch darum, ob der Aspirant gesundheitlich den Anforderungen gewachsen ist.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 09. August 2016, 22:19:39
Nein.

Beispiel:

Der BFT ist ein Fitnesstest - auf der Basis abzuleiten, ob ein Soldat den EK besteht, ist schwierig.

Herzgesund kann auch ein Körperklaus sein, der nur 1 Watt/kg schafft - der schafft aber keinen EK, sondern würde sich dabei gesundheitlich gefährden ...
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 22:26:51
Ich werde es ja dann sehen, wenn mein Termin ansteht.

Ist es denn für den untersuchenden Arzt ein Unterschied ob er eine Prognose für 40 Jahre (zB Berufsanfänger) stellen soll, oder ob es "nur" noch 20 oder weniger Jahre sind, was die Anforderungen angeht?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 09. August 2016, 23:03:35
mal was grundsätzliches, ich entschuldige mich wenn es zu off topic ist - aber wir duzen uns hier schon generell, oder?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 09. August 2016, 23:12:03
Das ist ja in fast allen Foren so..., sofern Anstand und Respekt bleiben, habe ich nix dagegen.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: siscos am 10. August 2016, 06:58:24
Vielen Dank für die zahlreichen Informationen. Also wird Blutabnahme und EKG etc idR nur gemacht, wenn BMI beispielsweise zu schlecht ist/sind?
Oder wird die Liste aus den Vorposts immer durchgezogen?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: KlausP am 10. August 2016, 07:15:38
Meine Güte! Was hat das denn für eine wirkliche Relevanz? Warten Sie es ab und wenn Ihnen das nicht passt, können Sie das Verfahren doch jederzeit abbrechen und wieder gehen. Man kann sich aber auch mit Sachen verrückt machen ...
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: siscos am 10. August 2016, 07:19:49
Sie haben Recht. Entschuldigen Sie bitte. Ich denke es sind soweit alles Informationen offen in diesem Thread.

Vielen Dank für die Hilfe!
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 10. August 2016, 09:50:04
@ Siscos:

Die Vorschrift ist doch genannt worden:

- Ein (kleines) Blutbild und Ruhe EKG wird IMMER gemacht.
- Bei Indikation (z. B. zu hohes Gewicht) auch ein großes Blutbild
- ggf. zusätzlich ein Belastungs EKG / Ergometrie.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF_ am 10. August 2016, 12:58:05
So, kurzer Erfahrungsbericht:

mitgebracht hatte ich bereits ein EKG welches noch frisch war, mein Blutbild war aber 7 Monate alt.

* diverse Sehtests: Sehschärfe, 3D sehen, farbsehen
* Hörtest
* Lungenfunktionstest

dann kam der "harte Teil" beim "Chefarzt":
* erstmal reine Anamnese, musste eine lange Liste an Vorerkrankungen, Operationen bejahen oder verneinen
* Messung des Ruheblutdrucks und Puls
* 20 Kniebeugen mit Blutdruckmessung direkt danach und 5 min später
* komplette körperliche Untersuchung (Beweglichkeit, abtasten des Bachraums)
* motorische Tests: Auf einem Bein hüpfen, mit geschlossenen Augen auf der Stelle gehen, etc.

Dann das "gemeine": Habe einen Überweisungsschein zu einem Blutlabor zwecks Blutabnahme bekommen .. hieß von der Mudra Kaserne noch mal Richtung Innenstadt fahren.

Doch jetzt hab ich das Martyrium hinter mir ;)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Stefanb90 am 10. August 2016, 17:30:25
Hallo,
Hab am Freitag auch die medizinische Untersuchung für die Einstellung in den gtD und hab ein wenig Angst, dass noch was schiefgeht. Hab aktuell ne leichte Erkältung und schaff es leider nicht mit den Fingern an die Zehenspitzen( es fehlen 5cm, bin aber auch 2m groß). Ansonsten bin ich Gesund, denkt ihr, dass es Probleme geben könnte?

Gruß Stefan
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 10. August 2016, 20:45:11
Hallo,

ich denke, dass eine aktive Erkältung sicher nicht ein Problem darstellt, und ob man mit den Fingern an die Zehenspitzen kommen muss (ich vermute mal bei gestreckten Beinen...) kann ich nicht sagen, aber das schaffe ich schon lange nicht mehr...

Lass es auf Dich zukommen.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 10. August 2016, 21:01:33
also zur Erkältung: Wenn du so den Lungenfunktionstest nicht bestehst könnte ich mir vorstellen, dass du nach Genesung wiederkommen musst?
Zu den Zehen: Hab ich auch nicht geschafft, fehlten locker 5-10cm, wär auch unfair wenn man wie ich lange Beine hat... hat der Arzt nix zu gesagt.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 11. August 2016, 18:42:39
Nein.

Herzgesund kann auch ein Körperklaus sein, der nur 1 Watt/kg schafft - der schafft aber keinen EK, sondern würde sich dabei gesundheitlich gefährden ...

Das hat ja niemand abgestritten. Gleichwohl waren Sie es, der der Spirometrie eine Zwitterfunktion als Fitnesstest einerseits und Gesundheitsuntersuchung andererseits zugeschrieben hat. Dementsprechend ist es nicht wirklich ernst zu nehmen, was Sie aus Ihrer eigenen Aussage dann machen. Aber sei's drum...
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 11. August 2016, 19:54:15
@ Getulio:

Verständnisprobleme?

Eine Ergometrie ist ein Gesundheitstest (Ist das Herz / der Kreislauf auch unter Belastung) gesund oder gibt es Auffälligkeiten?

Im Zivilen wird dieser aber nach vorher aufgrund Alter festgelegter Belastung beendet (weil dann die obige Frage beantwortet ist).

In der Leistungsdiagnostik und bei der BW wird der Test bis zum Abbruch gefahren - und damit kann eine Leistungsaussage getroffen werden (die steht auch im Protokoll drin).

Im 90/5 wird in Verbindung mit den FASan gewisse Leistung gefordert, sonst keine Eignung.

Ergo: bei der BW hat der Test eine Doppelfunktion.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: MarcS. am 12. August 2016, 10:32:22
Kann ich denn einen aktuellen 90/5er vorlegen, um das Verfahren abzukürzen?

Meiner Meinung nach hat doch der 90/5er in Bezug auf Verwendungsfähigkeit (Stabsdienst) höhere Anforderungen als die Beamtentauglichkeitsuntersuchung, oder?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 12. August 2016, 10:58:47
Dort wird zivil untersucht - wenn Du die Ergebnisse mitführst, und diese vom Arzt anerkannt werden (Datum), ist damit die Untersuchung zu verkürzen.

(Der Beamte muss ggf. 40 Jahre "durchhalten", der SaZ nicht ...)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BulleMölders am 12. August 2016, 12:07:22
Meiner Meinung nach hat doch der 90/5er in Bezug auf Verwendungsfähigkeit (Stabsdienst) höhere Anforderungen als die Beamtentauglichkeitsuntersuchung, oder?
Das glaube ich nicht. Selber erlebt! Bei der Bundeswehr den 90/5 zur Weiterverpflichtung auf 12 Jahre ohne Probleme "bestanden", vier Wochen später Untersuchung für die Beamtenlaufbahn, mit dem Ergebnis dass ich für die Beamtenlaufbahn zu "krank" war.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 12. August 2016, 14:29:25
Das ist ja auch ne lustige Beurteilung, als aktiver Soldat gesundheitlich geeignet und für einen Schreibtischjob nicht - Sachen gibt es....
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: F_K am 12. August 2016, 15:08:49
Nochmal:

Es geht um eine unterschiedliche Beurteilungsfrage - dass eine ist die Frage, ob das Pensionsalter mit hoher Wahrscheinlichkeit arbeitsfähig erreicht werden kann, dass andere ist die Frage, ob die Gesundheitsanforderungen AKTUELL (und im nächsten Jahr, aber nicht weiter ...) erfüllt werden.

Daher gibt es hier keine "besser" oder "höher" sondern nur ein "anders".

(Konkretes Beispiel: Der Beamtenanwärter kann mit Verlust eines Beines durchaus verbeamtet werden - damit wird man aber kein Soldat, egal wie Fit man ist).
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Gast23123124 am 17. August 2016, 14:11:01
ok...Unterschied verstanden...

es gibt ja eine Untersuchung für die Probezeit (maximal 3 Jahre, mindestens 1 Jahr) und dann für die Lebenszeitverbeamtung.

Könnte für ersteres der 90/5er genug Aussagekraft haben?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 19. August 2016, 10:42:28
Beispiel:

Der Bewerber hat einen BMI von 31 - er wird also zum Nachweis seiner Leistungsfähigkeit ein Belastung EKG machen dürfen.

Annahme: Er wiegt 120 kg - dann muss er 102 kg x 1,5 = 180 Watt als Leistung mindestens "bringen", dabei darf sein Puls, wenn er z. B. 30 Jahre ist, nicht über 190 Schläge pro Minute gehen.

In aller Regel wird z. B. mit 50 Watt gestartet, und dann alle 2 Minuten um 25 Watt gesteigert - bis der Patient "keine Lust mehr hat".

Du wird aber bei so hohem BMI ggf. auch schlechte Blutwerte haben ...

Guter Wert?

- Ein Soldat muss mWn für Auslandsverwendungsfähigkeit 2,3 W/kg "bringen",
- Ein Soldat muss für Teilnahme am Einzelkämpferlehrgang 2,7 W/kg "bringen"

Ich habe (gehe auf die 50 zu) im schlechten Zustand knapp über 3 W/kg gebracht, aber auch schon um 4 getreten ...

Ich hab jetzt doch noch mal eine Nachfrage dazu:

Welche Umdrehungszahl wird da genommen? Weiß das jemand?

Die geforderte Wattzahl schaffe ich inzwischen auch, der Puls steigt jedoch nicht über 150 (gut oder schlecht???), max. Puls wäre bei mir 174, Umdrehungszahl liegt meist bei etwa 65/66, nach rd. 5 Minuten ist der Puls wieder etwa bei knapp unter 100.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Thorben101 am 20. August 2016, 13:50:06
Je niedriger der Puls desto besser ist es bzw. desto trainierter ist man.
Ich meine, dass bei mir die Umdrehungszahl zwischen 55 und 65 liegen sollte.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 20. August 2016, 20:11:12
Danke für die Info, dann kann ich ja doch noch hoffen ;-)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Lidius am 20. August 2016, 23:17:33
ok...Unterschied verstanden...

es gibt ja eine Untersuchung für die Probezeit (maximal 3 Jahre, mindestens 1 Jahr) und dann für die Lebenszeitverbeamtung.

Nicht zwingend. Ich kenne einige Beamte die nur für die Probezeit untersucht wurden und danach nicht mehr. Aussage der personalbearbeitenden Dienststelle dazu: Wenn während der Probezeit keine größeren Krankheitszeiten anfallen oder der Arzt bei der ersten Untersuchung keine Vorbehalte angemeldet hat wird in der Regel nicht nochmal untersucht.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BulleMölders am 21. August 2016, 07:41:58
So war es bei mir, dort stand auch "Wiedervorstellung vor Verbeamtung auf Lebenszeit" und ich musste nie wieder zum Personalärztlichen Dienst. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung und ob die Personalstelle dieser dann folgt, liegt in ihrem eigenem ermessen.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 21. August 2016, 14:09:15
Ok, interessante Sache, aber geht das denn eigentlich noch, wenn man sich diese Bereichsanweisung genau anschaut?

Ich hatte es bisher eher so gelesen, dass der Arzt nur zu einem "JA, geeignet", oder zu einem "NEIN, nicht geeignet" kommen kann, ein "JA, aber..." wäre natürlich schon wünschenswert (wenn ich das auf meinen Fall beziehe, würde ich das klar einem NEIN vorziehen), aber da habe ich den Spielraum nicht gesehen.

Würde mich jedoch freuen, wenn es so ein Gutachtenergebnis geben könnte.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Tommie am 21. August 2016, 15:22:47
Kann es sein, dass hier sämtliche Körperklause und "internistische Politraumata" beim gemeinsamen Einnässen vor einer harmlosen kleinen Untersuchung zu finden sind? Einem gesunden Menschen, der regelmäßig Sport treibt geht doch so etwas ganz knapp am ... vorbei :D !
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 21. August 2016, 15:51:53
Naja, der Kommentar geht nu wirklich ein wenig am Thema vorbei, denn ich hatte im Grunde eine Frage nach der Auslegung der Anweisung gestellt - nicht mehr und nicht weniger.

Wenn solche Fragen hier nicht erwünscht sind, weil dann solche Kommentare kommen, ist das traurig und wird im Grunde einem Forum nicht gerecht.

Andererseits könnte man es auch halten wie Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat.... (der Rest dürfte ja bekannt sein!)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 21. August 2016, 15:52:23
Kann es sein, dass hier sämtliche Körperklause und "internistische Politraumata" beim gemeinsamen Einnässen vor einer harmlosen kleinen Untersuchung zu finden sind? Einem gesunden Menschen, der regelmäßig Sport treibt geht doch so etwas ganz knapp am ... vorbei :D !

Kann es sein, dass dir gegenseitiger respektvoller Umgang ohne Beleidigungen ganz knapp am ... vorbeigehen? Finde diesen Kommentar, auch mit Smiley, extrem unangebracht.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Thorben101 am 21. August 2016, 16:08:04
Kann es sein, dass hier sämtliche Körperklause und "internistische Politraumata" beim gemeinsamen Einnässen vor einer harmlosen kleinen Untersuchung zu finden sind? Einem gesunden Menschen, der regelmäßig Sport treibt geht doch so etwas ganz knapp am ... vorbei :D !

So verallgemeinern kann man das meines Erachten nicht. Wenn man bedenkt, an wie vielen Auswahlverfahren, Einstellungstests, Vorstellungsgesprächen oder ganzen Assessments sowie Sicherheitsüberprüfungen der Bewerber teilgenommen hat und eventuell schon viele Absagen erhalten hat und
nun ein Auswahlverfahren erfolgreich abgeschlossen hat, zudem zu den Besten (Bestenauslese) gehört dann kann man eine gewisse Angst vor einer möglichen finalen "Absage" durch den ärztlichen Dienst nachvollziehen.
Zudem gibt es auch Krankheiten die man überhaupt nicht wahrnimmt und die einer Verbeamtung dennoch im Wege stehen können. Man denke an möglichen Herzfehlern oder ähnlichem. Da muss man nicht zwangsläufig ein "Körperklaus" sein.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 21. August 2016, 16:44:58
Zudem gibt es auch Krankheiten die man überhaupt nicht wahrnimmt und die einer Verbeamtung dennoch im Wege stehen können. Man denke an möglichen Herzfehlern oder ähnlichem. Da muss man nicht zwangsläufig ein "Körperklaus" sein.

Da bringt es aber auch nichts, hier Panik zu schieben, und bei der von Tommie genannten Klientel (gesund und halbwegs sportlich) ist das schiere Energieverschwendung.

Wer da die große Panik schiebt, wie soll der erst die drei Jahre Probezeit nervlich überstehen? Denn man muss ich ja klar machen, wenn in der Zeit was Gravierendes passiert gesundheitlich, ist Essig mit Lebenszeitverbeamtung, da ist der Dienstherr schmerzfrei.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 21. August 2016, 16:54:33
Zudem gibt es auch Krankheiten die man überhaupt nicht wahrnimmt und die einer Verbeamtung dennoch im Wege stehen können. Man denke an möglichen Herzfehlern oder ähnlichem. Da muss man nicht zwangsläufig ein "Körperklaus" sein.

Da bringt es aber auch nichts, hier Panik zu schieben, und bei der von Tommie genannten Klientel (gesund und halbwegs sportlich) ist das schiere Energieverschwendung.

Wer da die große Panik schiebt, wie soll der erst die drei Jahre Probezeit nervlich überstehen? Denn man muss ich ja klar machen, wenn in der Zeit was Gravierendes passiert gesundheitlich, ist Essig mit Lebenszeitverbeamtung, da ist der Dienstherr schmerzfrei.

Angst machen kann ja grundsätzlich erstmal alles, was man nicht kennt. Für außenstehende mögen die Sorgen lächerlich klingen, so zeigen sie aber auch schlicht wie wichtig das Thema einem sein kann. Diese dann mit begriffen wie "einnässen" ad absurdum zu führen, finde ich weiterhin sehr unangebracht und unkameradschaftlich.

Darüber hinaus möge nicht vergessen werden: Es geht hier nicht um eine soldatische Karriere, auch wenn in besonderen Verwendungen ein Einsatz als Soldat in Betracht kommt, sondern Arbeit als Zivilist. Da ist unter Umständen nicht jeder "gesund und halbwegs sportlich", als ziviler Beamter objektiv aber durchaus geeignet - die Frage danach zu stellen wie hoch da die Anforderungen sind und da auch besorgt zu sein, wenn man das ein oder andere gesundheitliche Problemchen hat, finde ich absolut legitim. Nicht jede Einschränkung ist ein Grund nicht verbeamtet zu werden, dem Betroffenen kann sie jedoch sehr wohl diese Sorge machen. Große Panik mag in der Tat unangebracht sein, sich vorab zu informieren, das auch genau, aber durchaus legitim, oder?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Tommie am 21. August 2016, 17:58:13
... finde ich weiterhin sehr unangebracht und unkameradschaftlich.

Allein der Gebrauch dieses Begriffes aus dem Soldatengesetz zeigt mir, dass Sie definitiv nicht wissen, wovon Sie reden!
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: StOPfr am 21. August 2016, 18:12:59
Noch drei Minuten auf dem Einnäss-Niveau und es ist dicht  >:(!
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: BWDSF am 21. August 2016, 18:32:29
Kein Thema, ganz sachlich:

§12 SG:
Der Zusammenhalt der Bundeswehr beruht wesentlich auf Kameradschaft. Sie verpflichtet alle Soldaten, die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen. Das schließt gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen ein

Es ist also vom Zusammenhalt der Bundeswehr die Rede, nicht aller Bundeswehr Angehörigen des militärischen Bereichs.
Die Verpflichtung bezieht sich also auf alle "Kameraden", da sind zivile Angestellte also nicht einzubeziehen? Wenn diese in soldatischer Funktion im Auslandseinsatz sind, ist der Paragraph dann anzuwenden? Kameraden sind also keine Bundeswehrangehörigen, die dafür sorgen, dass Einsätze möglichst reibungslos ablaufen und Soldaten alles haben, was sie benötigen?
Tut mir Leid, dass ich so ahnungslos bin.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Tommie am 21. August 2016, 18:38:54
Immer noch sachlich:

Sie vergessen den Namen des Gesetzes ;) : Soldatengesetz!

Und im § 1, Absatz1 des SG steht dann drin:

Zitat
"1) Soldat ist, wer auf Grund der Wehrpflicht oder freiwilliger Verpflichtung in einem Wehrdienstverhältnis steht. Staat und Soldaten sind durch gegenseitige Treue miteinander verbunden."

Und somit ist die Zielrichtung für mich klar! Das Soldatengesetz gilt NICHT für die zivilen Angestellten und Beamten, denn die haben eigene Regelungen! Es gilt, wie der Name sagt, einzig und alleine für Soldaten! Diese Herrschaften haben zwar den gleichen Arbeitgeber, aber einen anderen Status und sie sind definitiv nicht meine Kameraden!

Dass ich ihnen mit Respekt gegenübertreten sollte, ist klar für mich, aber einen Anspruch auf Kameradschaft haben sie nicht!
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: KlausP am 21. August 2016, 18:42:19
Zitat
Wenn diese in soldatischer Funktion im Auslandseinsatz sind, ist der Paragraph dann anzuwenden?

Ja, selbstverständlich. Dann fallen Sie nämlich unter die Rechte und Pflichten des Soldatengesetzes.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Tommie am 21. August 2016, 18:47:37
Da hat der Klaus natürlich recht, denn die Angehörigen der Beamten- oder Angestelltenlaufbahn der Bundeswehr, die in eine besondere Auslandsverwendung gehen, tun dies im Rahmen einer Reservedienstleistung und dann sehr wohl im Soldatenstatus! Und nachdem z. B. in Afghanistan jeder Soldat (und damit auch die Reservisten!) den Feldanzug in 3-farbigem Tarndruck trägt, liese sich nur mit einem Schild um den hals "Achtung! Ich bin nur ein verkleideter Zivilist!" erkennen, wer eventuell im "richtigen Leben" Beamter bei der Bundeswehr ist. Und solche Sachen gehen ja mal gar nicht ;) !

Und das schreibe ich ganz unvoreingenommen und nicht in Anbetracht der Tatsache, dass sich an ganz bestimmten Punkten eines Feldlagers (z. B. an den Entladekisten ;D !) sehr oft eindeutig zeigt, wer Soldat ist und wer nur so tut ;) !
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Getulio am 21. August 2016, 19:24:58
Die Verpflichtung bezieht sich also auf alle "Kameraden", da sind zivile Angestellte also nicht einzubeziehen? Wenn diese in soldatischer Funktion im Auslandseinsatz sind, ist der Paragraph dann anzuwenden? Kameraden sind also keine Bundeswehrangehörigen, die dafür sorgen, dass Einsätze möglichst reibungslos ablaufen und Soldaten alles haben, was sie benötigen?
Tut mir Leid, dass ich so ahnungslos bin.

Das SG verpflichtet nur Soldaten; grundsätzlich auch gegenüber Zivilpersonal der Bundeswehr (s. den zitierten Wortlaut "Zusammenhalt der Bundeswehr", nicht etwa der Streitkräfte), aber Sie erleben hier, dass Soldaten da den Kreis der "Berechtigten" mitunter etwas enger ziehen und dafür untereinander den Umfang der Kameradschaft weit über den Gesetzeswortlaut ausdehnen.

Das sollte Sie aber nicht beunruhigen, nach meiner Erfahrung wird man mit Ihnen nach dem Motto "wie man in den Wald hineinruft..." umgehen, und wenn man das "nur" aus guter Erziehung und nicht aus Kameradschaft tut, ist es doch auch okay.

@Tommie: Bezüglich der Kiste gibt es aber auch unter "echten" Soldaten böse Ausreißer!  ;)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Gast 324394u32095u am 22. August 2016, 07:50:24
@Lidius: Also kann man unter Vorbehalt für die Probezeit genommen werden? Also nach dem Motto: mal schauen, wie es sich während der Probezeit entwickelt?

Ich habe eigentlich auch keine körperlichen Gebrechen, aber wirkliche Infos, was denn nun zum Ausschluss führt, findet man ja nicht. Einziges absolutes Ausschlusskriterium ist: BMI über 30 (wobei selbst das restriktiv behandelt wird).

Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: JohnnyThunders am 22. August 2016, 08:53:53
Einziges absolutes Ausschlusskriterium ist: BMI über 30 (wobei selbst das restriktiv behandelt wird).

Wenn du diesen Thread gelesen und verstanden hättest, wüsstest du, dass das nicht der Fall ist.

Siehe der ganze Sermon von wegen Belastungs-EKG.

Ausschluss jeweils dann, wenn die Wahrscheinlichkeit, bis zum Pensionsalter dienstfähig zu bleiben, im Beurteilungszeitpunkt >50% ist. Ob das der Fall ist, beurteilt der Arzt.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: LwPersFw am 22. August 2016, 09:38:33
Es macht keinen Sinn hier einzelne Aspekte der Untersuchungen ... z.B. EKG oder BMI ... herauszugreifen.

Der zust. Arzt hat eine ganzheitliche Prognoseentscheidung zu treffen.

Dies kein z.B. bedeuten, dass Bewerber deren Leistungsfähigkeit gegenwärtig nicht eingeschränkt ist,
gleichwohl gesundheitlich als Beamte nicht geeignet sind (negative gesundheitliche Eignungsprognose),
wenn aufgrund tatsächlicher Anknüpfungspunkte deren Versetzung in den Ruhestand aus gesundheitlichen
Gründen wegen Dienstunfähigkeit vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze überwiegend wahrscheinlich ist

Hier ein guter Artikel der die aktuelle Rechtslage ( welche die Bw intern auch so umgesetzt hat ) sehr gut erläutert:

https://www.rehmnetz.de/__STATIC__/Archiv/medien/01-personal/luz/self/fachbeitraggesundheitlicheeignung_1413293659000.pdf (https://www.rehmnetz.de/__STATIC__/Archiv/medien/01-personal/luz/self/fachbeitraggesundheitlicheeignung_1413293659000.pdf)
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 01. September 2016, 13:09:50
Heute war meine UNtersuchung, und alles wie oben schon beschrieben, also

* Körpergröße und Gewicht
* Sehtest
* Hörtest

dann zum Arzt, ich hatte bereits Laborergebnisse (Blut und Urin) mitgebracht (musste nicht mehr gemacht werden), Lungenfunktionstest und Belastungstest wurden auch von mir mitgebracht. Der Arzt hatte die mitgebrachten Befunde und im Vorfeld erlefigten Untersuchungen alle akzeptiert.

Erst wurden jede Menge Fragen beantwortet, dann erfolgte eine gründliche körperliche Untersuchung, 20 Kniebeugen und Blutdruckmessung.


Ergebnis:

Mein Belastungstest wurde leider nur bei 1,4 W/kg beendet (hab nur 225 W erreicht, 240 W hätte es gebraucht) und der Arzt erklärte mir, dass er mich eigentlich nach Hause schicken müsste mit einem klaren "NEIN".
Aber weil die Werte trotz Gewicht usw. alles in einem guten Bereich sind, würde er empfehlen, dass ich in etwa 6 Monaten nochmals zur Untersuchung kommen sollte, und dann sollte ich in der Lage sein, die Voraussetzung von 1,5W/kg zu erfüllen - und er wäre auch nicht böse, wenn bis dahin mein Gewicht noch etwas nach unten gehen würde.

Als Fazit für mich persönlich kann ich nur feststellen, dass der mich untersuchende Arzt diesen Weg hätte nicht gehen müssen, ich denke eher, dass man die Kandidaten schon ins Boot ziehen möchte, auch wenn dazu mal ein Umweg erforderlich ist.

Was jetzt der Personalbereich daraus macht (also bin ich noch drin, oder schon draußen?!), kann ich noch nicht sagen, man war da zunächst auch erst einmal ohne Antwort und wartet das schriftliche Gutachten erstmal ab.
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: Thorben101 am 03. September 2016, 22:15:33
Heute war meine UNtersuchung, und alles wie oben schon beschrieben, also

* Körpergröße und Gewicht
* Sehtest
* Hörtest

dann zum Arzt, ich hatte bereits Laborergebnisse (Blut und Urin) mitgebracht (musste nicht mehr gemacht werden), Lungenfunktionstest und Belastungstest wurden auch von mir mitgebracht. Der Arzt hatte die mitgebrachten Befunde und im Vorfeld erlefigten Untersuchungen alle akzeptiert.

Erst wurden jede Menge Fragen beantwortet, dann erfolgte eine gründliche körperliche Untersuchung, 20 Kniebeugen und Blutdruckmessung.


Ergebnis:

Mein Belastungstest wurde leider nur bei 1,4 W/kg beendet (hab nur 225 W erreicht, 240 W hätte es gebraucht) und der Arzt erklärte mir, dass er mich eigentlich nach Hause schicken müsste mit einem klaren "NEIN".
Aber weil die Werte trotz Gewicht usw. alles in einem guten Bereich sind, würde er empfehlen, dass ich in etwa 6 Monaten nochmals zur Untersuchung kommen sollte, und dann sollte ich in der Lage sein, die Voraussetzung von 1,5W/kg zu erfüllen - und er wäre auch nicht böse, wenn bis dahin mein Gewicht noch etwas nach unten gehen würde.

Als Fazit für mich persönlich kann ich nur feststellen, dass der mich untersuchende Arzt diesen Weg hätte nicht gehen müssen, ich denke eher, dass man die Kandidaten schon ins Boot ziehen möchte, auch wenn dazu mal ein Umweg erforderlich ist.

Was jetzt der Personalbereich daraus macht (also bin ich noch drin, oder schon draußen?!), kann ich noch nicht sagen, man war da zunächst auch erst einmal ohne Antwort und wartet das schriftliche Gutachten erstmal ab.

Hallo M05W12S69,

darf ich fragen wie viel Du wiegst und wie groß Du bist?
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: oreo45 am 05. September 2017, 15:25:17
Hi,

ich frage mal hier, weil es thematisch passt und nicht wegen einer Frage extra ein neues Thema aufmachen möchte.
Ich gehe mal davon aus, dass die von LwPersFw am 09.08.2016 gepostete Bereichsanweisung D1-1330/49-5001 nach wie vor angewendet wird wenn es um die Einstellung von Zivilpersonal geht (egal ob Beamter oder Angestellter). In dem Beitrag wird keine Untersuchung des Genitalbereichs erwähnt, wie es bei militärischem Personal üblich ist. Entfällt diese Untersuchung tatsächlich bei Zivilpersonal oder fällt das ganze unter den Oberbegriff "allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit" (-> Hodenkrebs, Leistenbruch ...)?

Herzlichen Dank schonmal vorweg für Antworten!
Titel: Antw:ärztliche Untersuchung vor Direkteinstieg im höheren Dienst?
Beitrag von: M05W12S69 am 05. September 2017, 20:48:04
Bei wurde das nicht genauer untersucht, aber man wird ausgiebig nach bekannten Vorerkrankungen befragt, und mit der Einladung zur Untersuchung ja auch gebeten, Vorbefunde etc. mit zu bringen...