So liebe Soldaten und Interessierte,
da mir die Zahlreichen Erfahrungsberichte in meiner Vorbereitung für die Eignungsprüfung der Bundeswehr sehr geholfen haben, habe ich mich entschlossen selbst einen zu verfassen.
Erst einmal zu meiner Person:
Ich bin 18 Jahre alt und habe mich für den Feldwebel der Fallschirmjägertruppe beworben zudem werde voraussichtlich 2014 mein Abitur abschließen.
Nun zum Bericht:
Tag 1 Anreise
Ich kam gegen 18:45 Uhr am Karrierecenter in Düsseldorf an. Nachdem ich am Empfangsschalter mein Einladungsschreiben vorgezeigt habe und neben meiner Bettwäsche und mein Schloss für den Spind auch meine Laufmappe erhielt, welche die Räume zeigt, in welchen die einzelnen Stationen vorgesehen waren.
Zudem wurde mir eine zwei-Mann Stube zugeteilt, auf welcher ich jedoch zunächst alleine war.
Nach ca. einer dreiviertel Stunde des Wartens kam nun mein Zimmerpartner an und wir verstanden uns glücklicherweise auf anhieb gut, so dass wir uns bis ca. 22:00 Uhr über Gott und die Welt unterhalten haben und letztendlich schlafen gingen.
Tag 2
Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht klingelte gegen 5:15 Uhr der Wecker und wir standen auf, um uns soweit fertig zu machen und zu frühstücken.
Schließlich stand um 6:40 Uhr die Einweisung mit dem biographischen Fragebongen an. Danach folgten Hör- und Sehtest und die eigentliche Musterung.
Mit der Ärztin, welche die Musterung durchführte hatte ich ziemliches Glück, da diese zum einen sehr freundlich und kompetent war.
So hatte ich nach ca. 15 Minuten das Ergebnis T2 und als einzige Ausschlüsse das Wachbattalion und den Bediener des Waffensystems Roland. (aufgrund von Brille und Körpergröße)
Mit diesem überaus zufiredenstellenden Ergebnis ging es dann zum Computertest, welcher meine gesamte gute Laune zunichte machte, da ich das Gefühl hatte bei den Aufgaben mehr als versagt zu haben.
Als der erste Teil abgeschlossen war gab es auch schon Mittagessen, wonach der zweite Teil (psychologischer Computertest) folgte.
Dieser Teil war um einiges simpler als der erste, wobei mir die Schlauchfiguten auch die einen oder anderen Kopfschmerzen bereitet haben.
Im Anschluss folgte der Sporttest und dabei kann ich euch den Tipp geben, den Leitern zuzuhören und das Gesagte auch umzusetzen.
Schließlich hatte ich das Gefühl mit dem recht guten Ergebnis noch einiges rausgeholt zu haben, um den eher durchwachsenen Computertest mindestens zum Teil auszugleichen.
So war auch gegen 15:30 Uhr Schluss und wir konnten duschen gehen.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit uns ein bisschen mit den Zimmernachbarn zu unterhalten und uns auf das am nächsten Tag folgende Prüfungsgespräch vorzubereitet.
So haben wir im Endeffekt einen ziemlich lustigen Abend gehabt, wobei wir im Nachhinein nicht mehr wussten als vorher. Es war jedoch ziemlich endspannend und hat uns zumindest etwas gelockert.
Schließlich war um 22:00 Uhr wieder Schlafen angesagt.
Tag 3
Der Morgen verlief wie am vorheringen Tag mit dem Unterschied, dass wir bereits unsere Sachen gepackt und die Betten abgezogen haben.
Nachdem wir uns um 7:00 Uhr an der Koordinationsstelle melden sollten, wurden wir in den Bewerberwarteraum geführt um auf die Prüfer zu warten.
In diesem Raum herrschte zunächst eine bedrückende Stille und die Anspannung war deutlich zu spüren.
Nachdem ich als Dritter aufgerufen wurde, schoss mein Blutdruck erst einmal in die höhe. Dies hat sich jedoch schnell wieder gelegt und ich fand mich in einer ziemlich entspannten Prüfungssituation wieder.
Es wurden hauptsächlich Fragen über Auslandseinsätze, die Tätigkeit des Feldwebels und meiner Freizeit gestellt und nach ca. 15 Minuten sollte ich den Raum verlassen, damit sich Offizier und Psychologin beraten können.
Nach nicht einmal einer Minute wurde ich wieder hereingebeten und mir wurde ein positives Ergebnis mitgeteilt, welches eine uneingeschränkte Verwendung im gesamten Truppendienst beinhaltete.
Mit einem breiten Lächeln setzte ich mich wieder in den Warteraum um auf den Einplaner zu warten.
Nachdem ich aufgerufen wurde, stellte sich jedoch heraus, dass in der Fallschirmjägertruppe momentan kein Bedarf für einen Feldwebel vorliegt, da alle Posten bereits vergeben sind.
So fiel es auf meinen Zweitwunsch zurück.
Im Anschluss folgte ein kurzes Gespräch mit dem BFD Berater, woraufhin ich mein Schloss und die Bettwäsche abgab und gegen 9:30 Uhr den Heimweg antrat.
Letztendlich lässt sich sagen, dass es überhaupt keinen Grund gibt sich verrückt zu machen, da alles recht entspannt abläuft.
Allerdings solltet ihr euch drauf vorbereiten und vielleicht sogar Bücher zum Thema lesen.
Beides hat mir zumindest so weit geholfen. um bei den Tests nicht vollständig durchzudrehen.
Zum Schluss möchte ich jeden der dieses "Abenteuer" antritt viel Glück wünschen und hoffe, dass ich euch zumindest einen kleinen Einblick geben konnte!
MfG
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