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"Generation Kunduz - Der Krieg der Anderen"

Begonnen von Tokee, 15. März 2012, 12:48:09

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Tokee

Hallo zusammen,

Gestern bin ich im Intranet auf einen interessanten Beitrag zu einem neuen Dokumentarfilm gestossen. Der Film "Generation Kunduz-Der Krieg der Anderen" stellt anders als hierzulande bekannte Dokumentationen über Afghanistan nicht das Militär, sondern fünf junge Menschen aus Kunduz mitsamt ihren Ansichten, Träumen und Hoffnungen in den Vordergrund. Ein längst überfälliger Ansatz aus der Welt der Berichterstattung. Ich selbst bin sehr gespannt auf diesen Film und werde einige Kilometer Fahrt in Kauf nehmen, um ihn schauen zu können. Vielleicht ist unter euch auch jemand, der dem etwas abgewinnen kann.
Interessierte schauen bitte auf die offizielle Homepage http://www.generation-kunduz.de des Films, auf welcher auch unter dem Punkt Info die Tourdaten zu finden sind.

Viele Grüße
Tokee

Tokee

Den Film haben wir uns nun letzte Woche Freitag in Recklinghausen angeschaut und waren begeistert von den Einblicken, die wir erhalten durften. Es ist schade, dass diese dokumentarische Perle grade in der Bundeswehr noch nicht auf breiteres Interesse stösst da er auf eindrucksvolle Weise zeigt, was zumindest in diesen fünf Portraits für eine fremde und doch bekannte Welt jenseits unserer Lagermauern existiert.
Ich selber bin unzählige Male durch Kunduz Stadt gefahren und war mir in meiner "Panzerschale" zwar bewusst , dass diese Welt existiert, aber gleichzeitig auch darüber, dass ich sie in meiner Position als ausländischer Soldat nie würde erfahren können. Das Militär taucht in den Einstellungen höchstens als Randerscheinung auf.

Mirwais der zehnjährige (heimliche) Protagonist des Films antwortete auf die Frage, ob er wüsste, was die ausländischen Soldaten (wir) dort tun ungefähr so: "Sie arbeiten dort oben auf dem Berg und ab und zu fahren sie nach Charhar Darreh. Dort führen sie Krieg gegen die Talib." (Weißt Du, was ein Talib ist?) "Das ist ein Mensch, der anderen Menschen böse Dinge antut." Kinderlogik...Wir, die Anderen sind halt da und machen irgendwas gegen nochmal Andere. Aber eigentlich hat Mirwais andere Probleme. Nach der Schule (er geht in die fünfte Klasse) streift er mit seinem Schuhputzkästchen (ein alter MG3 Gurtkasten) durch die Stadt und verdient Geld um Brot für seine Familie kaufen zu können.
Der Regisseur lässt die Leute für sich sprechen, weitesgehend unkommentiert und statt einer Synchronisation im O-Ton mit Untertitel.
Die Portraits sind zutiefst menschlich und entfalten eine Kraft, welche es zumindest mir unmöglich machte Gleichgültigkeit gegenüber diesen Leuten zu empfinden.

Ein kleines Plädoyer:
Ich habe in meiner Zeit in Afghanistan auch die Gelegenheit gehabt ein wenig über den Tellerrand schauen zu dürfen, dabei vorwiegend gute Erfahrungen gemacht und dafür bin ich dankbar. Die schlimmen Dinge sind wiederrum für mich selbst zu abstrakt gewesen, als dass ich auf die Idee gekommen wäre, schlechte Gedanken und Gefühle auf die Menschen die dort leben zu projizieren. Vielleicht waren die Erfahrungen auch nicht "schlimm" genug oder ich bin nicht die Art Mensch, welcher zu einer derartigen Verarbeitung neigt. Ich weiß, dass es Kameraden gibt, die Dinge anders verarbeitet und andere Ansichten verinnerlicht haben. Das ist auch ihr gutes Recht.
Es gibt aber auch solche, deren tiefe Abneigung kein persönliches Erleben voraussetzt, sondern einfach nur auf Unverständnis beruht.

Der Film könnte dazu beitragen dieses, zumindest teilweise, zu widerlegen.




ulli76

Vielen Dank für die Infos.
Hoffentlich gibt´s den auch mal auf DVD.

Und schön, dass du wieder da bist.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

schlammtreiber

Zitat von: Tokee am 20. März 2012, 08:12:50
Mirwais der zehnjährige (heimliche) Protagonist des Films antwortete auf die Frage, ob er wüsste, was die ausländischen Soldaten (wir) dort tun ungefähr so: "Sie arbeiten dort oben auf dem Berg und ab und zu fahren sie nach Charhar Darreh. Dort führen sie Krieg gegen die Talib." (Weißt Du, was ein Talib ist?) "Das ist ein Mensch, der anderen Menschen böse Dinge antut." Kinderlogik...Wir, die Anderen sind halt da und machen irgendwas gegen nochmal Andere.

Solange der Bub der Ansicht ist, dass die Taliban die bösen Buben sind, habt Ihr in der Gegend einen guten Job gemacht.  ;)

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