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Dienstzeugnis - Was muss ich mir noch gefallen lassen?

Begonnen von Bardo, 11. September 2013, 13:56:34

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Bardo

Hallo Hallo Hallo,
ich würde gerne wissen was ihr von dem Vorgang haltet in dem ich mein Dienstzeugnis bekommen habe und würde gerne Ratschläge bekommen wie ich mich dagegen wehren kann.

Mir wurde im Januar dieses Jahres ein vorläufiges Dienstzeugnis ausgehändigt. In den paar Monaten in denen dass nun her ist, hat unserer Chef gewechselt und auch der Personalbearbeiter der in Abstimmung mit dem Chef das vorläufige Dienstzeugnis geschrieben hat, hat die Einheit mittlerweile verlassen.
Noch ein paar Eckdaten zu mir. Ich war 4 Jahre lang Geschäftszimmersoldat. Meinen Dienst habe ich in einem Abgesetzten Bereich, ca.250 km von der Hauptdienstelle entfernt.
Im Januar 2013 habe ich eine Bewertung bekommen die ungefähr der Schulnote 1-2 enstspricht.
Sieben Monate später wurde mir im endgültigen Dienstzeugnis eine Bewertung gegeben die bestenfalls eine 3-4 ist.
Wie unschwer festzustellen ist, sind das gravierende Unterschiede. Außerdem stimmen ein paar Daten weiter oben, die meinen Werdegang bei der Bundeswehr beschreiben sollen, nicht. Meine Tätigkeiten unterscheiden sich von Version zu Version und auch meine ATNs.
Zwei vollkommen verschiedene Zeugnisse eben.

Wie wurde mir mein vorläufiges Dienstzeugnis erstellt/übergeben?
Ich habe ein Gespräch mit dem Spieß, Chef und dem Personalbearbeiter gesprochen dass ich ein vorläufiges Dienstzeugnis brauche um mich zu bewerben. Ich wurde gefragt was rein soll, bla bla bla, alles so wie es sein soll und ich war auch sehr zufrieden mit dem ganzen Prozess und mit der Bewertung natürlich auch.

Wie wurde mir mein Dienstzeugnis erstellt/übergeben?
Der neue Chef, der mich auch nur 2mal im Dienst erlebt hat, war zu dieser Zeit gerade im Urlaub. Genauso wie sein Vertreter, also musste der Vertreter vom Vertreter ran. Der Spieß war ebenfalls nicht da und wurde auch vertreten. Mir wurde das Dienstzeugnis also ausgehändigt ohne dass ein Gespräch stattgefunden hatte, unterschrieben von einem Oberleutnant der mich nur sehr sehr selten sieht und eigentlich nicht in der Lage ist sich ein richtiges Bild von meiner Arbeit und Leistungen zu machen ohne  mit einem meiner Vorgesetzten vor Ort gesprochen zu haben. Ich habe ihn dann, er war zufällig mal grade in meinem Abgesetzten Bereich, auf das Dienstzeugnis angesprochen und habe ihm dann auch mein vorläufiges Dienstzeugnis gezeigt. Daraufhin hatte ich ein längeres Gespräch mit dem Spieß(Vertreter, der mich ebenfalls kaum ,,in action" erlebt hat) und dem Chefvertreter dessen Unterschrift auf meinem Dienstzeugnis war.
In diesem Gespräch wurde ich darüber aufgeklärt dass die zwei komplett unterschiedlichen Bewertungen normal wären und ich damit leben müsse weil mich unterschiedliche Chefs ja auch unterschiedlich wahrnehmen. Auf meine Frage hin wer denn das Dienstzeugnis geschrieben habe und warum mein vorläufiges nicht als Vorlage diente, gab man mir zurück man habe keine Ahnung, es lag halt auf dem Schreibtisch also wurde es unterschrieben und mir ausgehändigt. Aber das Dienstzeugnis wäre bestimmt mit einer Benotung in Auftrag gegeben worden von jemandem der genau weiß wie man meine Leistungen zu bewerten habe.
Auf meine Recherchen hin war der Ersteller des Dienstzeugnisses der neue Personalbearbeitende OFw, den ich auch nur 3 Mal gesehen habe. 1 mal im Dienst und 2 mal bei Veranstaltungen außerhalb des normalen Tagdienstes. Telefoniert haben wir zwar mindestens ein Mal die Woche aber auch nicht übermäßig oft. Auf jeden Fall hat dieser Oberfeldwebel nur den Auftrag bekommen das Dienstzeugnis zu erstellen, ohne dass eine Note genannt wurde. Dann hat er versucht auf das alte Dienstzeugnis zuzugreifen, leider ohne Erfolg weil es verschlüsselt war oder sowas. Also hat er dann halt einfach mal irgendwas geschrieben. Der Chef der keine Ahnung hatte hat es dann einfach nur unterschrieben und der Spieß hat es mir dann ausgehändigt.

Nun wurde wenigstens anerkannt dass dieses Dienstzeugnis dann tatsächlich wenig nah an der Wahrheit sein kann. Mir wurde versichert dass man den richtigen Spieß darüber informieren werde und er dann entscheidet welche der beiden Bewertungen näher an der Wahrheit wäre. Allerdings schätze ich den Spieß eher so ein dass er mir die schlechtere Bewertung reindrückt.

Ich bin momentan vom militärischen Dienst freigestellt um gleich in einem zivilen Beruf durchstarten zu können, komme vor dem Ausscheiden aber nochmal persönlich in die Einheit um unter anderem mein Dienstzeugnis in Empfang nehmen zu können.

Sollte die Bewertung wieder viel schlechter als im vorläufigen ausfallen, was für Möglichkeiten habe ich dagegen vor zu gehen?
Was würdet ihr mit raten?
Soll ich mich über die Erstellung des Dienstzeugnisses das mir im August ausgehändigt wurde beschweren?

justice005

ZitatSollte die Bewertung wieder viel schlechter als im vorläufigen ausfallen, was für Möglichkeiten habe ich dagegen vor zu gehen?

Von einem Soldaten, der eine 1 oder 2 zu verdienen glaubt, kann man auch erwarten, dass er weiß, was man tun kann, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Man kann innerhalb eines Monats, jedoch frühestens nach Ablauf einer Nacht, eine Beschwerde einreichen.

Da die Bewertungen nur sehr schwer angreifbar sind, würde ich mich in meiner Beschwerde darauf konzentrieren, dass das Zeugnis ohne Vorgaben von einem Oberfeldwebel geschrieben wurde und der Offizier nur "blind" unterschrieben hat. Wenn du das tatsächlich beweisen kannst (!!), dann hast du gute Chancen.


ulli76

Die Frage ist,was eine Beschwerde wirklich bringen soll.
Besser wäre es in meinen Augen,einen Termin beim Chef zu vereinbaren,die beiden Zeugnisse mitzubringen und dann erstmal zu schauen,was bei dem Gespräch raus kommt.

Hauptproblem war ja wohl,dass dich von den vorhandenen Leuten keiner wirklich kannte und der OFw womöglich keine Ahnung vom Zeugnisschreiben hat.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

justice005

Ein Gespräch zu suchen' ist immer der beste Weg und das würde ich auch versuchen. Trotzdem sollte klar sein, dass - sofern das Gespräch nichts bringt - nur eine Beschwerde gegen die Umstände der Erstellung des Zeugnisses Sinn macht. Denn sonst sind ruck zuck die Fristen abgelaufen und dann ist Ende. Ich würde auch gar nicht mit dem Spieß reden, denn das ist nicht seine Aufgabe. Die Erstellung und Aushänigung eines Dienstzeugnisses ist eine höchstpersönliche Aufgabe des Chefs.

Wenn hier wirklich ein OFw das Zeugnis erstellt und der Ch nur blind unterschreibt, dann verletzt er massiv seine Fürsorgepflicht. das ist ein Dienstvergehen des Chefs, welches man durch eine Beschwerde auch dem Kommandeur zur Kenntnis geben sollte.

Trotzdem hat Ulli insofern recht, dass das erst der nächste Schritt ist, nachdem man es mit einem Gespräch versucht hat.

Beschwerdefrist ist übrigens einen Monat, nachdem Dir das Dienstzeugnis im Original ausgehändigt wurde.

KlausP

ZitatBesser wäre es in meinen Augen,einen Termin beim Chef zu vereinbaren,die beiden Zeugnisse mitzubringen und dann erstmal zu schauen,was bei dem Gespräch raus kommt.

So sehe ich das auch. Hier sind die elemantarsten Regeln für das Abfassen eines Dienstzeugnisses nicht eingehalten worden. das Dienstzeugnis ist wohlwollen zu formulieren und soll dem ausscheideneden Soldaten den Start in das Zivilleben erleichtern, der Soldat soll zu sein seinen Vorstellungen (also was seiner Meinung nach in das Zeugnis aufgenommen werden soll) und zum Verwendungszweck (Bewerbung in welcher Richtung, bei welchem Arbeitgeber) des Dienstzeugnisses gehört werden. Jedes Dienstzeugnis ist individuell zu verfassen, keine "Massenware".
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

miguhamburg1

... und genau dies zuvor von Ihnen Beschriebene, ist dort in dem Truppenteil wohl offenkundig geschehen. Hier wurde also gegen verschiedene Vorgaben bei der Ausstellung eines Dienstzeugnisses verstoßen. Weder der Personalfeldwebel (weshalb der eigentlich?), noch der Kompaniefeldwebel haben mit dem Entwurf oder der Abfassung eines Dienstzeugnisses befasst zu werden. Der Disziplinarvorgesetzte hat mit dem zu entlassenden Soldaten mit der von KlausP beschriebenen Zielsetzung zu sprechen. Sodann kann er einen Vorgesetzten, der täglich bis häufig mit dem Soldaten zu tun hat, einbeziehen, ein ggf. bereits erstelltes, vorläufiges Dienstzeugnis, falls es nicht zu alt ist einzusehen und hat dann im Anschluss ein wohlwollend formuliertes und dem Zweck des Soldaten entsprechendes Dienstzeugnis zu formulieren.

Genau hierauf, lieber Fragenstellet, haben Sie einen Anspruch. Lassen Sie sich schnell einen Termin bei Ihrem Disziplinarvorgesetzten geben, damit Sie das hier angeratene klärende Gespräch führen konnen, bevor die beschwerdefrist abgelaufen ist.

Bardo

Vielen Dank für die Antworten.

Die Reihenfolge, Gespräch suchen und erst dann eventuell beschweren empfinde ich fast schon als selbstverständlich. Genauso hatte ich das biesher auch gehalten.

Am allerbesten wäre es natürlich dass man mich zufrieden vom Hof schicken kann und ich auch zufrieden gehen kann. Auf ein langes Beschwerdeverfahren mit Vernehmungen etc. habe ich jetzt kurz vor Schluß am allerwenigsten Lust. Ich verstehe nicht wo das Probelm ist mein vorläufiges Dienstzeugnis einfach abzutippen (wenn man es nicht mehr aufrufen kann) und dann einfach nochmal zu unterschreiben. Ohne das "vorläufiges". Genau das habe ich im ersten Gespräch angefragt, hätte es auch selbst abgetippt. Damit kann ja jeder zufrieden sein, meiner Einheit kann es doch egal sein was aus mir wird.
Das wollte man natürlich nicht, da man nicht weiß ob ich der Bewertung gerecht werden kann. Die schlechte Bewertung hat man aber trotzdem einfach so unterschrieben ohne dass man da Fragen gestellt hat, ob ich dem gerecht werde. Ich solle froh sein dass man mein Dienstzeugnis überhaupt zurück nimmt, man könne mich auch einfach vom Hof jagen. (Nicht wortwörtlich aber der Ton passt)

Richtig ärgerlich finde ich die Tatsache wie in meinem Fall einfach mit einen ausscheidendem Soldaten umgegangen wurde. Das Dienstzeugnis ist alles was ich an verwertbaren für ein Bewerbungsverfahren mitnehmen kann. Was hier einfach stupide delegiert, unachtsam erstellt und blind unterschrieben wurde sind immerhin meine letzten vier Jahre.
Hier erwarte ich von jedem Vorgesetzten der an diesem Vorgang beteiligt ist ein großes Maß mehr an Menschlichkeit und Verständnis.

Fehler beim Dienstzeugnis und beim Erstellungsverfahren sind wohl kaum eine Banalität!

turbotyp

Am Besten legst du Beschwerde ein, schon alleine damit deine Vorgesetzten etwas sensiblisiert werden. Sonst passiert dem nächsten Ausscheider derselbe Mist...

StOPfr

Zitat von: Bardo am 12. September 2013, 08:07:51
Richtig ärgerlich finde ich die Tatsache wie in meinem Fall einfach mit einen ausscheidendem Soldaten umgegangen wurde. Das Dienstzeugnis ist alles was ich an verwertbaren für ein Bewerbungsverfahren mitnehmen kann. Was hier einfach stupide delegiert, unachtsam erstellt und blind unterschrieben wurde sind immerhin meine letzten vier Jahre.
Hier erwarte ich von jedem Vorgesetzten der an diesem Vorgang beteiligt ist ein großes Maß mehr an Menschlichkeit und Verständnis.

Fehler beim Dienstzeugnis und beim Erstellungsverfahren sind wohl kaum eine Banalität!
In dieser Auffassung kann ich dich nur bestärken. Die passenden Entscheidungshilfen hast du ja hier schon bekommen.
Meine besten Wunsche für die berufliche Zukunft sind dir sicher.
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