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Was macht ein Feldwebel der Luftwaffensicherungstruppe?

Begonnen von Beast44, 14. September 2005, 21:01:52

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Beast44

Hallo.
Schon wieder ne Frage  :)

Was mach ein Feldwebel der Luftwaffensicherungstruppe, beziehungsweise was macht diese Truppe überhaupt? Fand das was ich darüber gelesen habe schon recht Interessant, aber viel zu Oberflächlich.
Kann mir da jemand mehr drüber verraten? Hab im Inet sonst nix gefunden...

Danke schomal.
Gruß
Christian
Beast44 - Ich verlass´ mich drauf!

schlammtreiber

Die Luftwaffensicherungstruppe schützt Einrichtungen der Luftwaffe am Boden. Sie ist inzwischen weitgehend im Objektschutzregiment der Luftwaffe in Schortens zusammengefasst.

Die meisten Sicherer dienen im infanteristischen Objektschutz, also Verteidigung gegen Gefahren am Boden (vergleichbar Jägertruppe), es gibt aber auch Einheiten für die Flugabwehr im Nahbereich (mit Fliegerfaust Stinger), ABC-Abwehr (niemand kennt ihre Gesichter, denn Sie tragen stets Gasmaske und Schutzanzug  ;) ) und so eine Art "Feuerwehr".

Ein Feldwebel der LwSichTrp nimmt Funktion als Gruppenführer wahr, d.h. er führt eine Gruppe von 9-12 Soldaten und bildet sie aus. Erfahrene Felwebel können auch als stellvertretende Zugführer eingesetzt werden, d.h. sie unterstützen den Zugführer (Offizier) bei der Führung des Zuges (ein Zug sind drei Gruppen).

Der Existenzgrund der LwSichTrp liegt darin, daß die Luftwaffe eine hochtechnisierte Teilstreitkraft ist und die meisten ihrer Soldaten spezialisierte Funktionen wahrnehmen. Bei diesen Spezialisten ist Aufgrund der Komplexität ihrer Aufgaben schlichtweg keine Zeit für eine zusätzliche tiefgehende Kampfausbildung, daher wären sie im Falle eines ernsthaften Angriffes ziemlich aufgeschmissen. Außerdem müsste der Feind nur immer wieder kleine Angriffe führen um sich selbst verteidigende Spezialisten "von der Arbeit abzuhalten" und so die ganze Einrichtung lahm zu legen. Daher gibt es die LwSichTrp.

Der Legende nach hat seinerzeit der Kriegsgott Mars persönlich ein Joint Venture (mit Odin, Thor and Partners Ltd.) zur Schaffung der LwSichTrp ins Leben gerufen, verbunden mit einer Änderung der Sitzordnung in den Heldenhallen von Olymp und Walhalla (spartanische Hopliten, normannische Krieger und ähnliche Weicheier müssen ihre Plätze räumen und versehen nun Anbetungsdienst an den Schreinen der Sicherer). Auch besagt die Legende, daß im Jahre 1989 die Kunde von einer sagenhaften Truppe unglaublicher Kampfkraft und Potenz in die Führungsetagen des Warschauer Paktes sickerte, woraufhin der Weltkommunismus sich lieber freiwillig auflöste.

;D

(merkt man, daß ich Sicherer war?)
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Fitsch

nachdem allerdings bekannt wurde daß in Freising die Bengel von der LWSichTrp lieber rosa Kleider anziehen als mit dem MG in Stellung zu gehen beschloß Odin seinen Kumpel Thor in Gestalt eines Edelweißkameraden auf die Erde zu senden und fortan auf diese Missetat hinzuweisen.

Daß sämtliche involvierten Soldaten dieser Einheit lebenslang den Tripper bekamen und der Standort aufgelöst wurde ist kaum erwähnenswert.
I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

schlammtreiber

Hey, wir haben die Kleider nur angezogen, weil wir bekanntlich keine Fahrzeuge hatten und so die Chancen größer waren, als Anhalter mitgenommen zu werden  ;)

;D  ;D  ;D
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Fitsch

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Beast44

Zitat von: schlammtreiber am 15. September 2005, 08:29:13

(merkt man, daß ich Sicherer war?)

Danke! Bin ich schonmal n Tick schlauer  ;D

Wie hats dir da gefallen? Wie war so der Alltag? Könnteste das weiter empfehlen?
Beast44 - Ich verlass´ mich drauf!

schlammtreiber

Kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen. Hat wirklich Spaß gemacht und war wirklich interessant.

Man erlebt ständig was neues. Natürlich gibt es auch im alltäglichen Ablauf Sachen die einem nicht so liegen, aber das war nicht viel. Die allermeiste Zeit war einfach nur gut.

Wie der Alltag aussieht. Naja, ich beschreibe mal eine wirklich typische Woche:

Montag

Unterrichte zu diversen Themen halten, danach praktische Ausbildung an Waffen oder Gerät (Waffendrill oder Einweisung in irgendwelche Gerätschaften wie Nachtsichtgerät oder Feldlafette...), letzteres meist auf dem Kasernengelände. Mittagessen. Nachmittags Sport. Meist erstmal Pflichtprogramm wie Zirkeltraining oder Geländelauf, danach Wahlsport wie Fußball oder Basketball, worauf die Jungs eben Lust hatten. Danach Körperpflege und abschließend nochmal Unterricht oder praktische Ausbildung.

Dienstag

Waffen und Gerödel zusammenpacken, auf die Schießbahn. Etwa 4 km Fußmarsch dorthin, also locker. Diverse Schießübungen, je nach Ausbildungsabschnitt. Zwischendurch Mittagsverpflegung, begelitend zum Schießen wird wenn nötig Waffendrill gemacht (um die Jungs beim Warten zu unterhalten). Irgendwann Nachmittags dann wieder rein und Waffenreinigen.

Mittwoch

Vormittags Sport, siehe Montag, und dann nach der Körperpflege noch ein schneller Unterricht oder so. Mittagessen. Nachmittags manchmal Unterricht, meist Waffendrill und Geräteausbildung. ANschließend Reinigen von Waffen und Gerät.

Donnerstag

Geländetag. Raus auf den StoÜbPlatz (ca 5km) und verschiedene Ausbildungsabschnitte praktisch gemacht. Von "Bewegen im Gelände" über "Spähtrupp" oder "Feldposten" bis zu "Angriff auf Stellungssystem" alles dabei. Anschließend Rückmarsch und in der Kaserne noch Waffenreinigen.

ZitatFreitag

Sport in der Früh, wobei dieser Freitagssport meist entweder Nahkampfausbildung (weniger aufregend als es klingt) oder Geländelauf war, weniger Ballspiele oder so. Anschließend Körperpflege, vielleicht noch ein kurzer Unterricht. Zum Schluß noch das große Stuben- und Revierreinigen, Abnahme und dann Mittags die Jungs auf die große Freitags-NATO-Rallye geschickt.

Ich denke, das gibt einen ganz guten Eindruck. Die Woche ist übrigens nicht ausgedacht, sondern war wirklich typisch. Einmal die Woche Schießen war Standard, und mindestens einmal die Woche Geländetag. Zu diesem "Alltag" kamen noch andere Sachen dazu:

- 72h Übungen auf dem eigenen StoÜbPlatz, regelmäßig alle paar Monate. Dazwischen 36h Übungen, so daß man spätestens alle 6 Wochen so eine Übung als Heimspiel hatte.

- Truppenübungsplatzaufenthalte, ein- bis zweiwöchige Trips nach Münsingen, Hammelburg, Wildflecken, Lehnin, Heuberg und und und. Je nach Zugang der GWDL 3-4mal pro Jahr, so daß jeder GWDL bei uns mindestens zwei solche Aufenthalte mitmacht. Davon ein fast reiner "Schießaufenthalt", wo solche Sachen geschossen werden die auf der heimischen Schießanlage nicht gehen, also Panzerfaust, Handgranaten werfen, Gefechtschießen, Granatpistole etc; und echte Rödelübungen, fast immer in Hammelburg, mit Schwerpunkt Häuserkampf in Bonnland. War einfach gut, so eine knappe Woche am Stück Häuserkampf, danach noch eine Durchschlageübung light (24h-30h)  ;D

- Leistungsmärsche 30km für Leistungsabzeichen kamen 2-3mal im Jahr vor (zusammen mit anderen Einheiten)

- Orientierungsmärsche oder Gewöhnungsmärsche unregelmäßig eingestreut, grob gesagt 5-6mal im Jahr

So, das wars eigentlich. Eines noch, das peinlichste Erlebnis meiner 4 Jahre: als wir uns von der LwSichStff Neuburg geländegängige Fahrzeuge ausgeliehen (!) haben um endlich mal Konvoischutz üben zu können (!!!!); die Neuburger haben den Glauben verloren als wir mit der Bitte kamen  ;D
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Beast44

Zitat von: schlammtreiber am 16. September 2005, 08:50:42

So, das wars eigentlich. Eines noch, das peinlichste Erlebnis meiner 4 Jahre: als wir uns von der LwSichStff Neuburg geländegängige Fahrzeuge ausgeliehen (!) haben um endlich mal Konvoischutz üben zu können (!!!!); die Neuburger haben den Glauben verloren als wir mit der Bitte kamen  ;D

Ist die BW so schlecht ausgesattet? Oder war das ein einzelfall?

Hört sich seeehhhr interessant an.  :)
Beast44 - Ich verlass´ mich drauf!

schlammtreiber

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