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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: 3 von 4 Berufssoldaten würden ihren Job niemandem Nahestehenden empfehlen...  (Gelesen 5309 mal)

Dennis812

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... Schlechtes Stimmungsbild und Nachwuchsproblem in den Streitkräften

Meinungen?? Mit der Bitte um differenzierte Diskussion - im Idealfall auch mit beidseitigen, weil sauber differenzierten Meinungsbildern der Aktiven.
« Letzte Änderung: 27. April 2007, 07:56:45 von Dennis812 »
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Double-Dragon

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Ich kann dieser Studie nur zustimmen. Ich selber bin seit 8 Jahren Zeitsoldat und fühle mich auch von Seiten der Politik im Stich gelassen. Zwar kann ich mich in meiner Position nicht über eine schlechte Ausrüstung beklagen, jedoch haben wir Zeit- und Berufssoldaten in den vergangenen Jahren ständig Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Dem gegenüber steht jedoch die Erhöhung der Bezüge von Beamten im zivilen Dienst. Durch die Umstrukturierung der Bundeswehr und der lokalen Zusammenfassung von Verbänden können "Über 25"-Jährige immer öfter keine dienstliche Unterkunft mehr bekommen (weil die Kasernen aus allen Nähten platzen) und müssen sich zivile Unterkünfte suchen. Meist ohne finanzielle Unterstützung durch den Dienstherr. Hinzu kommen Kürzungen im Bereich des Trennungsgeld sowie die Erhöhung der Verpflegungssätze.
Ich habe mich zwar für 12 Jahre verpflichtet, werde aber auf keinen Fall Berufssoldat werden. Enttäuschend finde ich außerdem, dass Verteidigungsminister Jung gegenüber der Presse die Ergebnisse dieser Studie verleugnet hat. Hier haben ein große Anzahl von Soldaten versucht, die Politik auf gravierende Missstände in der Truppe aufmerksam zu machen, und der Minister tut so als würden wir alle Blödsinn erzählen. In meinen Augen eine riesen Frechheit...
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Andi

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Dem gegenüber steht jedoch die Erhöhung der Bezüge von Beamten im zivilen Dienst.

Wo das denn? Bundesbeamte werden genauso besoldet, wie Soldaten. ;)

Zitat
Durch die Umstrukturierung der Bundeswehr und der lokalen Zusammenfassung von Verbänden können "Über 25"-Jährige immer öfter keine dienstliche Unterkunft mehr bekommen (weil die Kasernen aus allen Nähten platzen)

Da habe ich eine lustige Anekdote zu: in Köln Wahn sollte wohl vor kurzer Zeit auf Grund akuten Platzmangels ein neuer Block gebaut werden. Das wurde aber durch eine erfolgreiche Intervention der örtlichen Hotelbetreiber verhindert...

Zitat
Ich habe mich zwar für 12 Jahre verpflichtet, werde aber auf keinen Fall Berufssoldat werden. Enttäuschend finde ich außerdem, dass Verteidigungsminister Jung gegenüber der Presse die Ergebnisse dieser Studie verleugnet hat.

Zeigt wohl deutlich in welchen Sphären der BMVg schwebt und was von im zu halten ist.

Gruß Andi
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publius

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ich finde die aussage von minister jung erschreckend und ein schlag ins gesicht der 45 000 teilnehmenden soldaten, wenn er meint, die studie sei für die bundeswehr nicht repräsentativ und würde das wahre stimmung in der truppe nicht widerspiegeln.
so nicht, herr minister, nicht alles schön reden, sondern sich vielmehr für eine etataufstockung mit aller macht einsetzen. das wäre die richtige antwort auf die studie!!! >:(
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meisterjäger

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Zitat
so nicht, herr minister, nicht alles schön reden, sondern sich vielmehr für eine etataufstockung mit aller macht einsetzen. das wäre die richtige antwort auf die studie!!!

Das Problem dabei ist, dass dann wieder alles laut aufschreien und den Frieden in Gefahr sehen. Dabei ist es doch gerade auch die militärische Präsenz und Stärke unseres Landes, die uns Sicherheit und Demokratie erhält. Ich hoffe die Politik entscheidet sich für die Erhöhung des Wehretats.
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Numquam Desperare

pmuench

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Toll, wie sofort – in den Medien und hier – über eine Mitgliederbefragung diskutiert wird, ohne deren Inhalt im Einzelnen zu kennen.
Hier http://www.dbwv.de/dbwv/interd.nsf/FILES/DBWV_Gesamt.pdf besteht die Möglichkeit, sich selbst direkt zu informieren. Vorsicht! Bei 170 Seiten ist das Arbeit!!!  >:(

Zuerst zur „repräsentativen Aussage“ der Studie:
Knapp 22% der Mitglieder des Bundeswehrverbandes (gesamt ca. 210.000 Mitglieder ) beteiligten sich.
Von diesen wieder waren 54% aktive Soldaten und 46% andere (überwiegend Soldaten im Ruhestand / deren Witwen, weniger Reservisten), von diesen aktiven Soldaten waren 50% ( =  knapp 6% der Mitglieder des Verbandes) im Auslandseinsatz.

Da die Studie insgesamt 1.672 Seiten  :o (= 170 Studie + 533 Zusatzbericht 1 +  969 Zusatzbericht 2)  hat, wird es wohl einige Zeit dauern, bis ich sie entsprechend durchgearbeitet habe, um mir ein genaueres Urteil erlauben zu können … und mich dann wieder an der Diskussion beteiligen kann.

Dem Vorsitzenden des Bundeswehrverbandes gelang es wieder einmal - in bewährter Manier  ;) - in den Medien Aufsehen zu erregen.
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schlammtreiber

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Glaubt Ihr denn, daß der Verteidigungsminister nicht gerne einen höheren Etat hätte?

Genauso wie jeder andere Minister. Aber da gibt es noch diesen Finanzminister...  ;)

Der Verteidigungsetat gehört nun mal zu den beim Volk unpopulärsten solchen. Da wird eher gestrichen als erhöht, man macht sich damit keine Freunde und Wähler.
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Semper Communis
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Andi

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Kurz mal die Bremse reinhauen, denn Artikel 87a Grundgesetz sagt:
"(1) Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben."

Das bedeutet, dass sich Stärke und Sturkutur, aus den gegebenen finanziellen Mitteln ergeben und nicht, dass Stärke und Struktur der Streitkräfte die Finanzierung bestimmen. ;)

Wenn zu wenig Geld da ist und es nicht mehr Geld gibt müssen also Stärke und Struktur der Bundeswehr angepasst werden.

Gruß Andi
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StOPfr

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Wenn zu wenig Geld da ist und es nicht mehr Geld gibt müssen also Stärke und Struktur der Bundeswehr angepasst werden.

Dann wirds aber Zeit, so oder so.
Gerade in der vergangenen Woche hatte der SPIEGEL einen Bericht in der gedruckten Ausgabe*, der sich unter dem Titel "Geldmangel: Unterstes Niveau"  mit den von der Nato geforderten Mindeststandards für Tornados beschäftigte. Danach sei damit zu rechnen, dass die Tornados ab 2009 nicht einmal mehr angefordert werden könnten, wenn Einsatzziele dies eigentlich erforderlich machen würden. Der technische Zustand werde schlechter und die Ausstattung mit neuester Technik würde aus finanziellen Gründen unterbleiben.

Bei aller Skepsis gegenüber den Aussagen der Studie (es haben nach dem Rechenmodell von pmuench rund 14 000 Soldaten geantwortet, die im Auslandseinsatz waren, - davon sind also etwa 10 000 unzufrieden!), ist wohl tatsächlich der Finanzierungsstau der letzten Jahre für viele kritische Aussagen mitverantwortlich.
Dass der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes als Lobbyist sehr aktiv ist, kann man ihm kaum vorwerfen ;)


*DER SPIEGEL (16/2007): Geldmangel: "Unterstes Niveau" - Geldmangel: Luftwaffe kann die von Nato geforderten Mindeststandards für "Tornados" nicht erfüllen 
Link auf diesen Artikel im Archiv (kostenpflichtig):

http://service.spiegel.de/digas/find?DID=51211733 
 

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