Unter anderem wird man den Tenor "ein Job wie jeder andere, nur gefleckte Klamotten dazu und gratis Ausbildung für alle..." ehrlicherweise aufgeben müssen und stattdessen um das werben, was die Bundeswehr braucht: Soldaten.
Theoretisch ja (da sachlich richtig), aber das heißt ja nicht, dass die Realität auch zu den Verantwortlichen durchdringt. Spätestens, wenn dir gesagt wird, dass du keine Reportagen über Scharfschützen für ein nicht näher genannten Nachwuchswerbungsmedium der Bw machen darfst, weil das zu "martialisch" oder zu "soldatisch" oder "gewaltätig" ist, dann hörst du auf an einen Gott zu glauben.
War es nicht aber genau das, was vollmundig und hochoffiziell als "Attraktivitätsprogramm" beschlossen und verkündet wurde?
Das "Attraktivitätsprogramm" war die Einführung und der Ausbau neuer Laufbahnen, wie der Feldwebellaufbahn, der Fachunteroffizierlaufbahn und das verstärkte Einstellen von Offizieren mit akademischer Vorbildung in Mangelbereichen.
Das dieses "Attraktivitätsprogramm" angesichts gleichzeitiger Streichung von Urlaubsgeld, massiver Kürzung des dreizehnten Monatsgehaltes und der immernoch im Raum stehenden Diskussion um die Einführung einer leistungsbezogenen Besoldung, dem geplanten gleichzeitigen Wegfall der Altersstufen und der nach 17 Jahren immernoch bestehenden Ost-/Westbesoldung und immer mehr (teilweise unkoordinierten und unausgegorenen) Auslandseinsätzen nicht greift dürfte wohl klar sein. Von nicht vorhandenen Mitteln für Leistungsgratifikationen will ich gar nichts sprechen - nur stellt sich die Frage, wie ich jemanden mit Sonderurlaub belohnen will, der schon seinen normalen Urlaub nicht abbauen kann.
Das einzige Ergebnis dieser Maßnahmen ist eine massive Dienstgradinflation, eklatanter Verlust von soldatischem Fachwissen und Expertise in der gesamten Bundeswehr, massiver Werteverfall in der Bundeswehr.
Gruß Andi