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Autor Thema: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"  (Gelesen 18081 mal)

Timid

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #15 am: 21. August 2007, 20:50:24 »

Was Frankreich aber bis heute nicht bewogen hat zur Wehrpflicht zurückzukehren und Polen nicht daran gehindert hat, ebenfalls demnächst auf die Wehrpflicht zu verzichten.

Und genug andere Staaten behalten die Wehrpflicht bei.

Zitat
Das geniale an dem Vorschlag der SPD ist ja gerade, dass die Wehrpflicht NICHT ausgesetzt wird. Es wird weiter gemustert und in so einer Situation überlegt sich jeder doch viel intensiver ob er sich nicht doch freiwillig melden soll. Viele wissen noch nicht, was sie werden wollen oder müssen noch auf eine Stelle warten oder versprechen sich bessere Aussichten bei der Jobsuche usw. Schließlich melden sich ja auch sehr viele für ein freiwilliges soziales Jahr.

Tut mir leid, aber eine "freiwillige" WehrPFLICHT halte auch ich für ziemlich schizophren ...

Zitat
Was spricht denn dagegen es einfach mal auszuprobieren?

Das Grundgesetz? Ich bezweifel ernsthaft, dass eine Wehrpflicht per Losverfahren auch nur ansatzweise verfassungskonform ist oder sein könnte ...
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publius

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #16 am: 23. August 2007, 08:26:22 »

weshalb spricht man nicht einfach vom "freiwilligen wehrdienst", damit hat man die widersprüchliche bezeichnung "freiwillige wehrpflicht" vermieden?!
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StOPfr

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #17 am: 23. August 2007, 10:16:38 »

weshalb spricht man nicht einfach vom "freiwilligen wehrdienst", damit hat man die widersprüchliche bezeichnung "freiwillige wehrpflicht" vermieden?!
Genau das ist das Problem der SPD: Es geht nicht um einen freiwilligen Wehrdienst sondern tatsächlich um den parteiinternen Versuch, die Wehrpflicht um die u.U. nur vorübergehende Freiwilligkeit zu "ergänzen" und so ihre Akzeptanz zu sichern.
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #18 am: 23. August 2007, 11:55:51 »

Nach meiner Meinung ist dies nur mit einem Wort zu bezeichnen: Krampf (der abgelassen wird um die Wählerstimmen junger Wähler zu sichern)

Das wäre ja gerade so als würde ich in den Laden gehen, einkaufen und der Inhaber des Ladens sagt mir: "Wenn Du willst kannst Du Deine Rechnung bezahlen, mußt aber nicht, da die Geschäfte gut laufen." Ein Jahr später kaufe ich dort wieder ein, habe diesmal damit gerechnet, nichts bezahlen zu müssen und er sagt mir: "Mein Geschäft steht kurz vor der Pleite, heute mußt Du bezahlen damit ich die Insolvenz abwenden kann"

Naja, ist vielleicht ein extravagantes Beispiel, aber mir erscheint es nicht sinnvoll, die Wehrpflicht durch einen freiwilligen Wehrdienst zu ersetzen, der dann auch noch die  Option hat, bei zu wenigen Freiwilligen wieder in eine Pflicht umzuarten...

Dann wären doch alle, die keinen GWD leisten wollen und so ohne irgendeinen Aufwand um diese Pflicht herum kommen im Vorteil gegenüber denen, die vorher oder nachher dann zur pflichtmäßigen Ableistung herangezogen werden bzw. wurden.

Außerdem wäre irgendwann die ganze Systematik dahin, im Ernstfall Personal einzuziehen, das in seinen Funktionen bereits Erfahrungen sammeln konnte und nicht schon über der Altersgrenze für die Wehrdienstfähigkeit liegt. (->Timid´s Stichwort zum Aufwuchs) Und das betrifft m. E. hauptsächlich Positionen, in denen keine absoluten Spezialisten benötigt werden wie z. B. im Geschäftszimmer, Matausgabe etc. wo quasi ein "anlernen" genügen würde.

Oder aber wir haben hier eine Einheit, die Ihre AGA selbst durchführt, dann die Spezialgrundausbildung macht und beim Wehrdienstende sehr auf Ihre Tätigkeit spezialisierte Soldaten entläßt, auf die im Ernstfall wieder zurückgegriffen werden kann. Dieser "Reserve"-Nachwuchs würde ja ebenfalls fehlen.

Um dann im Ernstfall (Gott bewahre uns davor) auf an Ihrem Gerät ausgebildete und noch halbwegs geübte Soldaten zurückgreifen zu können wäre erst einmal eine Vorlaufzeit von ca. 10 - 12 Monaten zu bewältigen.
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #19 am: 23. August 2007, 20:08:59 »

Entspricht dann dem Muster wie in den USA.

Unsinn!

Zitat
Dort ist ja seit 1973 die Wehrpflicht nur ausgesetzt, alle Männer ab 18 werden aber registriert.

Ja, aber sie werden dabei nicht gafragt, ob sie nicht doch wollen, um dann, falls es zu wenig freiwillige gibt doch den "Pflichthammer" aus dem Nichts zu zaubern.
Entweder man setzt die Wehrpflicht aus, oder man behält sie bei. Die von einigen verwirrten Seelen der SPD geäußerte Idee ist verteidigungs- als auch verfassungspolitischer Unsinn!

Gruß Andi

Andi ich würde mich mal informieren weshalb man in den USA die Wehrpflicht nicht mehr aktiviert oder nutzt wenn es zuwenige Freiwillige gibt.
Fakt ist das in der Realität sich kaum noch einer registrieren lässt und laut Regierung der USA wäre eine Aktivierung der Wehrpflicht zu teuer weil es so gut wie keine Infrastuktur (Kreiswehrersatzämter usw. nur als Vergleich) gibt dafür und es wäre politisch ein Selbstmord. Dort ticken die Uhren anders, jedoch ist das System ähnlich. So war kurz nach 1973 mit der Umstellung zu einer "Berufsarmee" ein Teil immer noch Wehrpflichtige. Also ehe man Unsinn schreit mal vorher Informieren und mit der Wehrplicht der USA beschäftigen.
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Aischylos

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #20 am: 26. August 2007, 14:33:17 »

Argumente für die Wehrpflicht:

1. Billiger: Eine Berufsarmee ist 4mal so teuer, wie die jetzige Form, wie Untersuchungen gezeigt haben.
2. BW wird nicht zum Sammelbecken der Rechten und Sozialschwachen. Durch die Wehrpflicht werden alle Bürger aus unterschiedlichen Schichten eingezogen, die einen "Staat im Staat" durch Intellekt und andere Perspektiven verhindern. Die Bevölkerung ist eng mit dem Militär vermischt und somit auch indirekt eine Art "Überwachungsinstanz".

Argument gegen die Wehrpflicht:
1. Wehrpflichtgerechtigkeit ist nicht vorhanden.
2. Massiver Einschnitt  bezügl. persönlicher Freiheit. --> Bin aber der Meinung, wenn man in einem freiheitlich-demokratischen Staat leben will, muss man auch seine Pflichten nachgehen, um dieses System verteidigen zu können.

Mehr fallen mir nicht ein, weil ich auch schon eine vorgefertigte Meinung für eine Beibehaltung der Wehrpflicht habe. Vielleicht hat der eine oder andere noch gute Argumente
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Piet

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #21 am: 26. August 2007, 15:17:38 »

Also angesichts der Zahl der Fw- und Offz-Bewerber würde ich nicht davon sprechen, dass die Bundeswehr ohne GWD ein Auffangbecken für den "Bodensatz" der Bevölkerung würde.
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Solman

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #22 am: 27. August 2007, 13:23:43 »

Was Frankreich aber bis heute nicht bewogen hat zur Wehrpflicht zurückzukehren und Polen nicht daran gehindert hat, ebenfalls demnächst auf die Wehrpflicht zu verzichten.

Zitat
Und genug andere Staaten behalten die Wehrpflicht bei.

Welche?


Zitat
Was spricht denn dagegen es einfach mal auszuprobieren?

Zitat
Das Grundgesetz? Ich bezweifel ernsthaft, dass eine Wehrpflicht per Losverfahren auch nur ansatzweise verfassungskonform ist oder sein könnte ...

Ach, und die jetzige Einberufungspraxis ist besser?

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür. Die SPD hat mit ihrem Vorschlag also einen ziemlich Wahlkampfknüller gefunden, der deutlich mehr als nur die betroffenen Jugendlichen anspricht. Endlich schreiben auch mal die Zeitungen darüber, wie es wirklich mit der Wehrgerechtigkeit aussieht und man diskutiert endlich auch mal das Für und Wider der verschiedenen Armeeformen. In einer Reportage wurden auch einige Ehemalige gefragt, die sich alle für den Vorschlag aussprachen. Die einzige, die dagegen war, war eine 36 jährige Hausfrau.

Solman
« Letzte Änderung: 27. August 2007, 13:32:56 von Solman »
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Andi

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #23 am: 27. August 2007, 13:39:18 »

Ach, und die jetzige Einberufungspraxis ist besser?

Die jetzige verteidigungspolitische Begründung der Wehrpflicht hat in jedem Fall überhaupt nicht mit der Einberufungspraxis zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

Aber nur weil der Russe nicht mehr vor der Tür steht ist das subjektive Bedrohungsempfinden des Einzelnen wohl stark gesunken, weswegen häufig die sicherheitspolitische Notwendigkeit der Wehrpflicht nicht gesehen wird ("was ich nicht sehen kann, das gibt es nicht") und zudem häufig die irrige Meinung vertreten wird Wehrpflichtige währen nur als Kanonenfutter für den großen Vaterländischen Krieg vorgesehen und würden deshalb jetzt nicht mehr benötigt. Beide Ansichten sind aber völlig realitätsfremd.

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür.

Was soll denn das für eine Umfrage sein? Umfrage beim Nähkreis der roten Kämpfer Marx'? Seltsamer Weise bin ich selber Parteimitglied der SPD und die Reaktionen laufen eher in Richtung "peinlich berührt" (ob des schwachsinnigen und unverfassungsmäßigen Vorschlags) oder Ignorieren des ganzen in der Hoffnung, dass sich das Thema ganz schnell wieder in den Medien totgelaufen hat. Und die Parteifreunde der CDU sind sicherlich vieles, aber sicherlich nicht mehrheitlich dafür. *lol*
Quellen für diese seltsamen Aussagen wären sicherlich hilfreich.

Zitat
Die SPD hat mit ihrem Vorschlag also einen ziemlich Wahlkampfknüller gefunden, der deutlich mehr als nur die betroffenen Jugendlichen anspricht.

Ja, in bester populistischer Manier - und "die SPD" war das nicht, das war ein verwirrter Einzelner...

Zitat
Endlich schreiben auch mal die Zeitungen darüber, wie es wirklich mit der Wehrgerechtigkeit aussieht und man diskutiert endlich auch mal das Für und Wider der verschiedenen Armeeformen.

Ach Gottchen, ich will dich nicht entmutigen, aber genau das wird in Deutschland bereits seit 16 Jahren getan...

Zitat
In einer Reportage wurden auch einige Ehemalige gefragt, die sich alle für den Vorschlag aussprachen.

Wieder oben genannter Häkelkreis? Bestimmt ein lustiger Artikel, der so umfassend "meinungsbildnerisch" ist und dabei so objektiv. ;)

Zitat
Die einzige, die dagegen war, war eine 36 jährige Hausfrau.

Und das wahrscheinlich nicht mal, weil sie die Verfassungswidrigkeit des Vorschlages erkannt hat, sondern, weil ihr Günni mal Ordnung lernen soll...

Gruß Andi
« Letzte Änderung: 27. August 2007, 13:49:47 von Andi »
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #24 am: 27. August 2007, 15:46:11 »

Ach, und die jetzige Einberufungspraxis ist besser?

Die jetzige verteidigungspolitische Begründung der Wehrpflicht hat in jedem Fall überhaupt nicht mit der Einberufungspraxis zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

Was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür.

Zitat
Was soll denn das für eine Umfrage sein? Umfrage beim Nähkreis der roten Kämpfer Marx'? Seltsamer Weise bin ich selber Parteimitglied der SPD und die Reaktionen laufen eher in Richtung "peinlich berührt" (ob des schwachsinnigen und unverfassungsmäßigen Vorschlags) oder Ignorieren des ganzen in der Hoffnung, dass sich das Thema ganz schnell wieder in den Medien totgelaufen hat. Und die Parteifreunde der CDU sind sicherlich vieles, aber sicherlich nicht mehrheitlich dafür. *lol*
Quellen für diese seltsamen Aussagen wären sicherlich hilfreich.

Siehe: http://www.netzeitung.de/deutschland/717610.html

Ansonsten hat die SPD die Umfrage gleich aufgenommen und auch Herr Beck hat sie bei seinen Auftritten sofort als Argument benutzt, dass die SPD mit Ihrem Vorschlag auf den richten Weg sei (http://www.focus.de/politik/deutschland/spd_aid_130302.html). Auch auf der SPD Seite wurde sie gleich erwähnt. Als SPD Parteimitglied solltest Du das eigentlich wissen. Peinlich berührt waren offensichtlich nur einige wenige. Die überwältigende Mehrheit (der Wähler) findet den Vorschlag einfach super  ;D

Die Frage ist natürlich noch, was der Parteitag daraus macht. Sollte die Mehrheit der Mitglieder ihn annehmen, wäre die SPD verrückt, die hohe Zustimmungsrate nicht auszunutzen.
 
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #25 am: 27. August 2007, 16:06:11 »

Was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

Dass du den Eindruck vermittelst, dass dir Grundsätzlichkeiten nicht klar sind.

Nach einer Umfrage finden 73 % den SPD Vorschlag gut und selbst die CDU Anhänger sind mehrheitlich dafür.

Zitat
Peinlich berührt waren offensichtlich nur einige wenige.

Argumente, nicht nur Thesen bitte. ;)
Innerhalb der Partei überwiegt die Peinlichkeit. Beck hat sich mit diesem abstrusen "Vorschlag" axtrem weit aus dem Fenster gelehnt - sei ihm verziehen, weil er als nicht-Bundespolitiker wenig Medienaufmerksamkeit bekommt, aber ansich ist die ganze geschichte ziemlich peinlich.

Zitat
Die überwältigende Mehrheit (der Wähler) findet den Vorschlag einfach super  ;D

Ah, jdie Wählern...das populistische Darstellungen immer gut ankommen liegt im Normalfall - wie in diesem Fall - an der entsprechend unsachlichen Demagogie und dem Populismus.

Zitat
Die Frage ist natürlich noch, was der Parteitag daraus macht. Sollte die Mehrheit der Mitglieder ihn annehmen, wäre die SPD verrückt, die hohe Zustimmungsrate nicht auszunutzen.

Du wirst lachen, aber wenn ich morgen die "keine Steuern für alle Partei" gründe, werden auch sehr viele die Idee ganz super finden...

Gruß Andi
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #26 am: 27. August 2007, 16:43:05 »

Was hat das jetzt mit meinem Einwand zu tun?

Dass du den Eindruck vermittelst, dass dir Grundsätzlichkeiten nicht klar sind.


Kaum, es ging darum, ob eine eventuelle Einberufung von Nichtfreiwilligen nach dem SPD Vorschlag noch etwas mit Wehrgerechtigkeit zu tun hat. Nein, hat sie nicht, aber das gilt auch für die heutige Einberufungspraxis. 

Zitat
Die überwältigende Mehrheit (der Wähler) findet den Vorschlag einfach super  ;D

Ah, jdie Wählern...das populistische Darstellungen immer gut ankommen liegt im Normalfall - wie in diesem Fall - an der entsprechend unsachlichen Demagogie und dem Populismus.

Der Vorschlag, es wie die Dänen zu machen ist nicht demagogisch und nicht populistisch. Ich kann ja verstehen, dass Dich die Wählermeinung enttäuscht, aber Du nimmst nun mal eine ziemliche Minderheitenposition ein.


Zitat
Die Frage ist natürlich noch, was der Parteitag daraus macht. Sollte die Mehrheit der Mitglieder ihn annehmen, wäre die SPD verrückt, die hohe Zustimmungsrate nicht auszunutzen.

Du wirst lachen, aber wenn ich morgen die "keine Steuern für alle Partei" gründe, werden auch sehr viele die Idee ganz super finden...


Ich lache nicht, da ich derartige Vergleiche für niveaulos halte. Kein Wähler würde so etwas ernst nehmen und eine derartige Partei auch nicht wählen. Dagegen wissen die Wähler, dass es zu der jetzigen Wehrpflichtarmee Alternativen gibt und das vorgeschlagene Modell wird als solche gesehen. Hauptsache eine Partei reagiert endlich auf die Unzufriedenheit mit der jetzigen Einberufungs- und Wehrpflichtpraxis und zeigt neue Wege auf. Die SPD kann hier viel gewinnen. Sollte sie aber, jetzt wo sie soviel Hoffnungen und Erwartungen geweckt hat, wieder einen Rückzieher machen, würde sie völlig unglaubwürdig werden. Beck könnte gleich seinen Hut nehmen und die SPD würde in den Umfragen unter Garantie unter die 20 % Marke fallen. So wie ich das sehe, hat die Partei überhaupt keine andere Wahl, als das jetzt durchzuziehen.
Alternativ kann sich die SPD mit jeweils knapper Mehrheit auf dem Parteitag natürlich auch für oder gegen die Wehrpflicht entscheiden. Nur erscheint dann die Partei als gespalten und Beck als schwer beschädigt. 

Gruß Solman

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Andi

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #27 am: 27. August 2007, 17:21:50 »

Der Vorschlag, es wie die Dänen zu machen ist nicht demagogisch und nicht populistisch.

Blind zu sagen "wir machen es wie die Dänen" ist sogar noch schlimmer als der Vorschlag von Beck, da noch unrealistischer und noch weniger realisiertbar, da ja nicht mal mehr auf deutsche Gegebenheiten eingegangen wird. ;)
Und selbstverständlich ist dieser "Vorschlag" populistisch, da er voraussichtlich verfassungswidrige Inhalte hat - was du aber bisher, trotz mehrfacher Wiederholung ignorierst. ;)
Und wenn du nicht weißt, was Populismus und Demagogie sind, dann schlag das doch mal nach.

Zitat
Ich kann ja verstehen, dass Dich die Wählermeinung enttäuscht, aber Du nimmst nun mal eine ziemliche Minderheitenposition ein.

Soso...die Wählermeinung. Zum einen bin ich kein hauptberuflicher Politiker, deswegen interessiert mich die "Wählermeinung" nicht (übrigens, ich bin auch Wähler ;) ) und zum anderen wird die "Wählermeinung" repräsentativ und rechtlich bindend in Wahlen erhoben und nicht in (gerichteten) Umfragen. Wie hoch der Alphafehler bei n=1000 bei einer Grundgesamtheit von mehr als 60 Millionen ist will ich gar nicht ausrechnen, wahrscheinlich würde mir schlecht werden. ;)
Und wenn man annehmen würde, dass die Unfrage tatsächlich repräsentativ wäre, wäre das angesichts der der Verfassung zuwiderlaufenden Inhalte des Vorschlages eine sehr bedenkliche Entwicklung - aber angesichts des Populismus wäre das keine unerwartete Entwicklung. Was sollen die Leute auch machen, wenn ihnen ein stark vereinfachtes "Allheilmittel" angeboten wird und alle negativen Aspekte unter den teppich gekehrt werden?

Zitat
Ich lache nicht, da ich derartige Vergleiche für niveaulos halte.

Soso, niveaulos - ist aber nur knapp unter dem Niveau des Beckschen Vorschlags. :-[

Zitat
Kein Wähler würde so etwas ernst nehmen und eine derartige Partei auch nicht wählen.

 :o Geschichtsunterricht hattest du nicht, oder? 1933-1945 sollten als Hinweis reichen.

Zitat
Dagegen wissen die Wähler, dass es zu der jetzigen Wehrpflichtarmee Alternativen gibt und das vorgeschlagene Modell wird als solche gesehen.

Natürlich ist es eine Alternative, das bestreitet ja niemand, nur ist es keine realisierbare Alternative - und eben dieses Hintergrundwissen fehlt offenbar, ob der populistischen Aufmachung des Themas.

Zitat
Hauptsache eine Partei reagiert endlich auf die Unzufriedenheit mit der jetzigen Einberufungs- und Wehrpflichtpraxis und zeigt neue Wege auf. Die SPD kann hier viel gewinnen.

Klar, kann die Linke oder NPD und DVU auch - das ist ja das Problem mit Populismus.

Zitat
Sollte sie aber, jetzt wo sie soviel Hoffnungen und Erwartungen geweckt hat, wieder einen Rückzieher machen, würde sie völlig unglaubwürdig werden.

Nö, nach drei Tagen ist das Thema aus den Medien verschwunden und das wars. Wähler vergessen schnell und die Medien noch schneller, es sei denn sie haben bestimmte Ziele.

Gruß Andi
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Solman

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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #28 am: 27. August 2007, 19:56:43 »

Nö, nach drei Tagen ist das Thema aus den Medien verschwunden und das wars. Wähler vergessen schnell und die Medien noch schneller, es sei denn sie haben bestimmte Ziele.

Gruß Andi

Mal sehen, der SPD Parteivorstand hat den Vorschlag mit drei Enthaltungen gebilligt (also kein reiner Beck Vorschlag) und Ende Oktober stimmt die Partei darüber ab. Das Thema wird uns bis dahin und vor allem danach und während des Wahlkampfes also noch gut beschäftigen. Das werden drei sehr lange Tage, oder meintest Du drei Jahre?   ;)

Du unterstellst dem Vorstand Deiner eigenen Partei, dass sie einen verfassungswidrigen Vorschlag gemacht hat. Sehr interessant! Ansonsten kann der Vorschlag nicht verfassungswidriger sein, als der bestehende Zustand, da sich an den Zahlen nichts ändern würde. Wenn genau so viel eingezogen werden wie bisher, ändert sich an dem Verhältnis von Dienenden zu Tauglichen nichts. Werden keine Nichtfreiwilligen benötigt, stellt sich die Frage nicht einmal. Also, wo ist das Problem?  ::)

Wenn der Vorschlag populistisch ist, besteht die SPD Führung aus Populisten, auch sehr interessant.  ;D

Die Unsicherheit der Umfrage wird übrigens mit +/- 2,5 % angegeben.

Im Spiegel ist eine aktuelle Umfrage zum Thema Wehrdienst abschaffen: 48 % ja, 48 % nein. Ganz offensichtlich ist der SPD Vorschlag also ein Kompromiss, tauglich für beide Seiten. Die extrem hohe Zustimmung zeigt das hohe Interesse an einer einvernehmlichen Lösung.

Die Zustände 1933 - 1945 können nicht einmal im Entferntesten mit der heutigen Zeit verglichen werden. Das gilt sicherlich nicht für den Einzelnen, wohl aber für die gesamte bundesdeutsche Gesellschaft.

Gruß

Solman
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Re: SPD will Wehrpflicht "ein bisschen behalten"
« Antwort #29 am: 28. August 2007, 00:36:09 »

Solange du selbst an das glaubst, was du da schreibst hoffe ich, dass du dich nicht an der Realität störst, wenn du mit ihr konfrontiert wirst. ;)

Gruß Andi
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