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Autor Thema: Computerspionage im Kanzleramt!  (Gelesen 3423 mal)

Timid

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Computerspionage im Kanzleramt!
« am: 25. August 2007, 17:11:00 »

Ein Thema, das nur indirekt mit der Bundeswehr zu tun hat.
Heute auf Spiegel-Online zu lesen: Chinesische Trojaner auf PCs im Kanzleramt. Das Innenministerium bestreitet, dass es Schäden durch die Angriffe gab: Auch auf Spiegel-Online zu lesen.

Meinungen dazu?


Meiner bescheidenen Ansicht nach zeigt das ganz deutlich, dass man (und das schließt nicht nur Soldaten ein, sondern jeden Staatsdiener und auch viele Unternehmen) auch in heutigen Zeiten nicht vorsichtig genug im Umgang mit Computern und Emails etc. zweifelhaften Ursprungs sein kann. Der Kalte Krieg ist zwar vorbei, aber wie im Bericht des BfV regelmäßig nachzulesen ist, ist Deutschland noch immer Tummelplatz vieler ausländischer Geheimdienste, etwa der Nachfolgeorganisationen des KGB oder aus China. Und auch das "Herantreten" an Staatsdiener durch ausländische Agenten ist keineswegs ein "Schreckgespenst" aus längst vergangenen Zeiten, sondern noch erschreckend aktuell!

Jedem Interessierten sei an dieser Stelle das Grundschutzhandbuch IT des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ans Herz gelegt, das vermutlich jede denkbare oder bereits dagewesene Art von Gefährdungen sowie mögliche Gegenmaßnahmen auflistet. Auf den Webseiten des BSI downloadbar, insgesamt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, mit mehreren tausend Seiten Umfang ...
« Letzte Änderung: 25. August 2007, 17:12:41 von Timid »
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peppie

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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #1 am: 25. August 2007, 17:53:26 »

War doch klar. Bei einer Reportage habe ich mal gesehen wie ein paar Chinesen jedes einzelne Teil eines Autos fotografiert haben, war bestimmt nicht nur zum Spaß.

In dem Bericht wird erwähnt, dass gerade mittelständische Unternehmen keine Möglichkeiten hätten für die PC/Internetsicherheit. Das halte ich für ein Gerücht. Denn jeder, der sich damit schon mal beschäftigt hat, weiß das es günstige Möglichkeiten gibt ein Netzwerk zu schützen.

Was meinen die Unternehmen eigentlich warum China so günstige Steuern für Ausländische Unternehmen hat? Die kopieren alles und verkaufen es dann günstig. Das fängt bei Spielwaren an und hört bei Flugzeugen auf.

Also ich für meinen Teil bin nicht überrascht, dass chinesische Hacker versuchen deutsche Ministerien zu hacken.
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StOPfr

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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #2 am: 25. August 2007, 18:02:55 »

Sicher nicht direkt vergleichbar, aber ich staune immer wieder darüber, mit welcher Gelassenheit in manchen Firmen und Behörden - wenn Spams vorhandene Schranken passiert haben - deren Anhänge selbst von intelligenten Mitarbeitenden geöffnet werden, nur weil im Betreff etwas von Gewinn, Mahnung, wichtiger Nachricht, Bonus, Rabatt oder Sonderangebot steht.
Wie mag es erst privat aussehen, wo möglicher Schaden ja auch nicht unbedingt gering sein muss.

Zurück zur konkreten Information: Dass China sich auf dem weiten Feld der Wirtschaft zu einem "potentiell gefährlichen", auf jeden Fall aber unberechenbaren und extrem neugierigen Partner entwickelt hat, der den eigenen Interessen alles unterordnet, wird immer deutlicher.
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Jager

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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #3 am: 25. August 2007, 18:44:26 »

Da zeigt sich wieder, dass wir nun im Elektonik-Zeitalter angekommem sind. Heutzutage muss nicht mehr die größte und beste Armee
gewinnen, sondern wahrscheinlich die, mit den besten und aktuellsten Informationen über den Feind.

Wir alle müssen uns höllisch vor den zukünftigen Wirtschaftsmächten (China, Indien, Brasilien ...) in Acht nehmen. Die haben den Zahn
der Zeit erkannt, und versuchen nun mit allen Mitteln die Lücke zwischen ihnen und uns zu schließen.

In besonderen Maße gilt das natürlich für unser Technologiewissen, Wirtschaftlich und Militärisch. Es wäre wünschenswert, wenn die Regierung, unseren Firmen IT-mässig helfen würde ihr Wissen zu verteidigen. Das ist schließlich unser Potenzial was die Spreu vom Weizen trennt. Nur so können wir den Wirtschaftstandort Deutschland auch in der Zukunft behaupten.


Horrido
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Timid

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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #4 am: 25. August 2007, 21:23:21 »

In dem Bericht wird erwähnt, dass gerade mittelständische Unternehmen keine Möglichkeiten hätten für die PC/Internetsicherheit. Das halte ich für ein Gerücht. Denn jeder, der sich damit schon mal beschäftigt hat, weiß das es günstige Möglichkeiten gibt ein Netzwerk zu schützen.

Was günstig ist oder gegen den 08/15-Durchschnittshacker hilft, muss noch lange nicht gut sein oder gegen Profis schützen! Klar gibt es Hard- und Software, die man nutzen kann, aber in dem Bereich ist man dann auch schnell in einem fünf- oder sechsstelligen Eurobereich, und hat nicht einmal ansatzweise die Möglichkeiten ausgeschöpft, die es gibt, um ein Netzwerk "sicher" zu machen. Zumal es keine 100%ige Sicherheit gibt! Und bei den Beträgen wird man ganz schnell Probleme bekommen, den Vorstand eines mittelständischen Unternehmens von der Notwendigkeit zu überzeugen, das Geld auszugeben.

Außerdem gilt es auch immer, ein gesundes Verhältnis zwischen Schutz und Nutzbarkeit zu finden. Klar, man kann das Netzwerk mit Honey Traps, Firewalls, Virenscannern, physischen und biometrischen Zugangskontrollen, isolierten "heißen" Abschnitten und allem nur erdenklichen Schnickschnack ausstatten - aber all das kostet Geld und beeinträchtigt den "Workflow" oder das Netzwerk als Ganzes.

Sicher nicht direkt vergleichbar, aber ich staune immer wieder darüber, mit welcher Gelassenheit in manchen Firmen und Behörden - wenn Spams vorhandene Schranken passiert haben - deren Anhänge selbst von intelligenten Mitarbeitenden geöffnet werden, nur weil im Betreff etwas von Gewinn, Mahnung, wichtiger Nachricht, Bonus, Rabatt oder Sonderangebot steht.
Wie mag es erst privat aussehen, wo möglicher Schaden ja auch nicht unbedingt gering sein muss.

Das wird, denke ich, auch der Hauptpunkt sein, an dem man ansetzen kann, um für mehr Sicherheit zu sorgen: Dem Mitarbeiter bis zur untersten Ebene absolut eindeutig klarzumachen, was für Dateien er öffnen darf, und wovon er die Finger zu lassen hat. Und vor allem, dass er mit Fehlverhalten Betriebsgeheimnisse gefährden kann und, je nach Verhalten, mit Abmahnung und Kündigung zu rechnen hat! Selbst dann, wenn er eigentlich überhaupt nicht mit Betriebsgeheimnissen in Kontakt kommen kann, aber als erster Einstiegspunkt für den Angreifer dient.
Allerdings ist das ein Kampf gegen Windmühlen ... Wie lange halten sich schon Schneeballsysteme oder Hütchenspieler, obwohl jedem, der ein wenig Nachrichten sieht/hört (und dabei nicht nur den Sport- und Wetterteil) oder Zeitung liest (und auch hierbei nicht nur den Sport und die Witzeseite), mittlerweile klar sein sollte, dass er dabei nur verlieren kann?

Heutzutage muss nicht mehr die größte und beste Armee gewinnen, sondern wahrscheinlich die, mit den besten und aktuellsten Informationen über den Feind.

War das jemals anders?

Zitat
Es wäre wünschenswert, wenn die Regierung, unseren Firmen IT-mässig helfen würde ihr Wissen zu verteidigen.

Wie denn noch? Es gibt das BSI jetzt schon eine Weile, das regelmäßig Anleitungen auch für den persönlichen Bedarf herausgibt, etwa Empfehlungen für Hard- und Software, zum Wissensstand bei Verschlüsselungssystemen etc., oder mit besagtem Grundschutzhandbuch IT fast jeden derzeit denkbaren Fall eines Angriffs mit möglichen Gegenmaßnahmen erläutert. Das Angebot muss halt nur angenommen werden.

Und selbst dann hat man noch lange nicht das größte Problem abgedeckt, das sich normalerweise zwischen Tastatur und Stuhl aufhält und manchmal zu wirklich dummen Entscheidungen neigt.
"Ist doch nur ein kleines Spiel, was soll da schon großartig passieren? Wir haben ja einen Virenscanner." Mit sowas fängt es an, und schon hat man den ersten Schädling im Netz ... Klar, kann man alles durch Schulungen etc. verhindern, aber auch die kosten Geld und Arbeitszeit, und die Hälfte der Mitarbeiter hört eh nicht zu oder hat alles am Ende des Tages schon wieder vergessen ...

Vielleicht sollte man mal den Straftatbestand "Dummheit im Umgang mit dem Computer" einführen?



Programming today is a race between software engineers striving to build bigger and better idiot-proof programs, and the Universe trying to produce bigger and better idiots. So far, the Universe is winning.
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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #5 am: 26. August 2007, 13:55:03 »

Zitat
Wir alle müssen uns höllisch vor den zukünftigen Wirtschaftsmächten (China, Indien, Brasilien ...) in Acht nehmen. Die haben den Zahn
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Sicher darf man nicht darüber hinweg sehen. Aber man kann den BRIC Staaten die Weiterentwicklung nicht verbieten und ich will es auch nicht. Könnte auch eine Liberalisierung (Demokratisierung), v.a. China bedeuten. 


Zitat
In besonderen Maße gilt das natürlich für unser Technologiewissen, Wirtschaftlich und Militärisch. Es wäre wünschenswert, wenn die Regierung, unseren Firmen IT-mässig helfen würde ihr Wissen zu verteidigen.

Da stimme ich Timids Meinung zu. Er hat es umfassend beschrieben!!

Zitat
Das ist schließlich unser Potenzial was die Spreu vom Weizen trennt. Nur so können wir den Wirtschaftstandort Deutschland auch in der Zukunft behaupten.

Stimmt, Deutschland wird eine Wissensgesellschaft, die den Wirtschaftsstandort/Innovationsstandort Deutschland attraktiv bleiben lässt. 


Zitat
Also ich für meinen Teil bin nicht überrascht, dass chinesische Hacker versuchen deutsche Ministerien zu hacken.

Spionageaktivitäten nur auf die Chinesen zu beschränken, halte ich für engstirnig. Viel gefährlicher für unsere Demokratie halte ich die Einschränkung der Privatsphäre seitens der Amerikaner, z.b. Abhörung von Telefongesprächen auch aus dem Ausland. Aber das ist eine andere Diskussion und hat hier nichts zu suchen.
Weiterhin halte ich es nicht richtig von der Produktpiraterie der Chinesen auf Hackerversuche auf Ministerien zu schließen. Das sind zwei verschiedene Schuhe.   
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schlammtreiber

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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #6 am: 28. August 2007, 08:52:47 »

Bei einer Reportage habe ich mal gesehen wie ein paar Chinesen jedes einzelne Teil eines Autos fotografiert haben, war bestimmt nicht nur zum Spaß.

Ja, man gucke sich nur auf der Cebit die Stände nicht-chinesischer Handyfabrikanten an. Stets eine Traube Chinesen vor Ort, die alle ausgestellten Handys aus jedem erdenklichen Winkel ablichten.

Die üppigen Licht-Laser-GlitterFlitter-Shows an den Ständen dienen übrigens teilweise dazu, die Qualität dieser Aufnahmen schlechter zu machen  ;)
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Timid

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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #7 am: 04. September 2007, 13:15:21 »

Und heute die nächste Nachricht dazu, dieses Mal aus den USA: Chinesische Hacker legen Pentagon-Computer lahm auf Spiegel Online.
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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #8 am: 04. September 2007, 15:14:39 »

Und die Chinesen waschen ihre Hände in Unschuld:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,503763,00.html

 ;D
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Re: Computerspionage im Kanzleramt!
« Antwort #9 am: 05. September 2007, 14:42:05 »

Und als nächstes kommen Meldungen von unseren britischen Freunden, dass es dort auch derartige Vorkommnisse gab: Guckst du hier bei Spiegel Online.

Allerdings heißt es in dem Artikel auch, dass diese Vorfälle schon seit Jahren beobachtet werden und mit Deutschland lediglich die erste Nation öffentlich davon berichtet hat.
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