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Autor Thema: Bundeswehr will Logistik privatisieren  (Gelesen 3790 mal)

Dennis812

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Bundeswehr will Logistik privatisieren
« am: 29. August 2007, 08:33:21 »

Es wird immer konkreter - Tochtergesellschaft der Post bieten mit: Artikel im Handelsblatt

Meinungen?

Mir persönlich stellt sich die Frage, ob dann noch Soldaten ihren Dienst tun werden, und sozusagen nur die Geschäftsführung veräußert wird. Gerade im Zuge der Diskussion um Löhne, wobei immer öfter die Post genannt wird, wird sich ein Privatier sicher nicht Besoldungstabellen halten wollen....
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Jager

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Re: Bundeswehr will Logistik privatisieren
« Antwort #1 am: 29. August 2007, 20:12:52 »

schwieriges Thema, vorallem wie muss ich mir das denn dann vorstellen? Lkw und Fahrer von der Spedition und der Rest Bw-Logistiger
sind fürs Be- und Entladen, Ein- und Auslagern zuständig?

Bin mal gespannt ob der hohe Preisdruck bei der Ausschreibung, später nicht zu starken Sicherheitsmängeln führt.(Volle Auslastung einer Tour/zu lange Lenkzeiten) Bin mir auch nicht sicher, ob die Privatiesierung nicht gleichzeitig einen Verlust von Flexibilität bedeutet.
Wie damals beim Essen von Dussmann.(10Tage Vorlaufzeit bei Bestellungen)


Horrido
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bayern bazi

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Re: Bundeswehr will Logistik privatisieren
« Antwort #2 am: 29. August 2007, 20:58:45 »

bin mal gespannt wo das noch enden soll

in deutschland im friedensdienst ist das alles ja leich vorstellbar

aber wenn du im einsatz bist und dann soldaten bekommst, die zwar auf dem papier die atn xyz besitzen aber in den heimatstandorten nur noch zbv chef sind weil sie ihren auftrag nicht mehr nachkommen können da ihr bereich bereits ausgegliedert ist (großteile der Inst und Vpfl) bist du ganz schön auf dem falschen dampfer.

viele aufgaben kann man nur dadurch lehrnen das man sie ständig ausübt und nicht nur durch einen mehrwöchigen atn lehrgang

bestes beispiel:
früher haben in der truppenküche gelehrnte köche, metzger, bäcker und konditoren ihren dienst versehen. selbst für einen gelehrnten koch  war es eine große umstellung von einer kleinen küche mit 50-100 a´la cart essen in einer großküche mit 1000 portionen pro mahlzeit zu arbeiten.
bis sich die soldaten da ausgekannt haben waren dann auch nochmal so 1-2 monate vergangen - den metzgern und bäckern haben wir erstmal das kochen überhaupt beigebracht - bei einem ständigen tagesgeschäft war das kein großes problem.
jetzt kommt jemand als feldkoch in den einsatz - der eine feldkoch atn ausbildung gemacht hat und vielleicht 3-4 tage/monat auf einer übung mal gekocht hat - und soll nun aufeinmal ein 4 monatigen einsatz voll aufkochen. hierbei fehlen ihm einfach die erfahrungswerte aus dem regulärem tagesgeschäft in der kaserne.

und so könnte man noch etliche andere beispile bringen - im friedensbetrieb währe einiges möglich - man muss aber auch an die ausbildung/erfahrungswerte denken die dadurch verloren werden.
« Letzte Änderung: 29. August 2007, 21:00:57 von bayern bazi »
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Timid

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Re: Bundeswehr will Logistik privatisieren
« Antwort #3 am: 29. August 2007, 21:04:43 »

schwieriges Thema, vorallem wie muss ich mir das denn dann vorstellen? Lkw und Fahrer von der Spedition und der Rest Bw-Logistiger sind fürs Be- und Entladen, Ein- und Auslagern zuständig?

Naja, Logistik umfasst etwas mehr als nur die reine Verbringung von Material - Instandsetzung gehört etwa zu den Aufgaben, die Materialbewirtschaftung etc.. Es gibt also noch mehr Aufgaben als Be- und Entladen sowie Transport. Wobei gerade im Transport viel Einsparpotential liegen dürfte, wenn dafür nicht mehr der eigene Fuhrpark genutzt wird (Kisten wie die 5-, 7-, 10-Tonner gl sind alles, aber nicht umweltfreundlich, die handelsüblichen Lkw sind meist älter als die zuständigen Kompaniechefs, und mit dem MULTI hat man zwar ein tolles System für den Krieg, aber für den Straßenbetrieb gibt es mit Sicherheit wirtschaftlichere Fahrzeuge), sondern zivile Speditionen damit beauftragt sind. Und wenn etwa zivile Zulieferer angefahren werden müssen, kann das auch durch die Infrastruktur etwa der Post gewuppt werden - angelaufen werden muss diese Station durch das Unternehmen vermutlich eh, dann kann auch freier Transportraum ausgenutzt werden.
Wegfallen wird die Bundeswehr-Logistik damit mit Sicherheit nicht (schon alleine zur Inübunghaltung der für Auslandseinsätze vorgesehenen Verbände), aber man könnte Personal, Material und erheblich an Schadstoffen etc. einsparen.

Ähnlich wird es auch beim Nachschub aussehen. Die Systeme und Vorgehensweisen, die die Bundeswehr zur Depotverwaltung und Beschaffung hat, laufen zwar schon irgendwie (wie lautet der alte Spruch noch? "Wo die Logik endet, beginnt die Logistik"), aber dort kann mit Sicherheit sehr viel optimiert (welcher aktive Soldat hat noch nicht auf Materialanforderungen Tage, Wochen oder Monate warten müssen?), und dazu muss auch nicht zwangsläufig alles durch zivile Firmen übernommen werden. In dem Bereich existieren ja auch schon einige Projekte, wie etwa die LHBW oder die Bewirtschaftung der ABC-/SE-Schutzausrüstung, die alle bisherigen Systeme der BW (mehr oder weniger) verbessert haben.

Zitat
Bin mal gespannt ob der hohe Preisdruck bei der Ausschreibung, später nicht zu starken Sicherheitsmängeln führt.(Volle Auslastung einer Tour/zu lange Lenkzeiten) Bin mir auch nicht sicher, ob die Privatiesierung nicht gleichzeitig einen Verlust von Flexibilität bedeutet.

Da wird die Bundeswehr vermutlich ein besonderes Auge drauf haben, auch auf Grund bisheriger Erfahrungen. Hoffentlich ...
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hfwmaluni

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Re: Bundeswehr will Logistik privatisieren
« Antwort #4 am: 30. August 2007, 12:22:48 »

Da ich noch mehr Wissen habe das hier nicht breitgetreten werden darf, nur soviel:

1.) Das Auftragsvolumen wird vorraussichlicht bestimmte!! Depots betreffen. (Nicht alle)

2.) Die Post hat neben einer Vielzahl anderer Firmen (über 20 ) information abgefragt. ( Oder wir wir sagen Interesse im Interssenbekundungsverfahren)

3.) Glaubt nicht alle was durch die Medien geht!!!!!!!!
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StOPfr

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Re: Bundeswehr will Logistik privatisieren
« Antwort #5 am: 30. August 2007, 16:36:01 »

... im friedensbetrieb währe einiges möglich - man muss aber auch an die ausbildung/erfahrungswerte denken die dadurch verloren werden.
Da habe ich auch meine größten Bedenken. Im Inland und in friedlichen Zeiten hat manches sicher auch Vorteile (mal abgesehen von der Lohndrückerei, die eingangs von Dennis schon angesprochen wurden), aber im Ernstfall/Auslandseinsatz ist vieles Makulatur. Woher sollen dann diejenigen kommen, die den Einsatzbetrieb aufrechterhalten können weil sie dafür gut ausgebildet und gleichzeitig Soldaten sind? Fahren dann Schenker, DHL oder Hermes Camp Warehouse an? 
Natürlich sind auch Timids Anmerkungen bedenkenswert, besonders der Umweltaspekt (alte Fahrzeuge, viel freier Transportraum usw.). 
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Timid

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Re: Bundeswehr will Logistik privatisieren
« Antwort #6 am: 30. August 2007, 17:25:54 »

Woher sollen dann diejenigen kommen, die den Einsatzbetrieb aufrechterhalten können weil sie dafür gut ausgebildet und gleichzeitig Soldaten sind? Fahren dann Schenker, DHL oder Hermes Camp Warehouse an?

Naja, es gäbe im Zweifelsfall noch genug Reservisten, auf die man zurückgreifen könnte und die noch "unter anderen Bedingungen" ausgebildet wurden ;)
Aber wie ich schon geschrieben habe: Mit Sicherheit wird die Logistik nicht komplett privatisiert werden, sondern Teilaspekte (siehe den Beitrag von hfwmaluni) werden durch zivile Firmen übernommen. Und zivile Firmen werden bei der Optimierung der verbleibenden Strukturen helfen. Allerdings dürfte es auch weiterhin genug Logistikverbände geben, die im Ausland eingesetzt und im alltäglichen Dienst im Inland in Übung gehalten werden.
Es gibt ja auch bei der reinen Instandsetzung seit zig Jahren Kooperationen mit der freien Wirtschaft - und weiterhin Instandsetzungskomponenten in den Verbänden, Logistikverbänden und den Instandsetzungsbataillonen (gibt es davon überhaupt noch welche/viele?).
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