Untermauern kann ich die Zahl natürlich nicht, da hast du vollkommen Recht
1999 war meine damalige DstStelle diejeinge die das erste FmBtl KFOR gestellt hat. Zuerst waren viele Kameraden euphorisch, doch als die ersten Briefings anliefen stoppte bei vielen die Euphorie. Da war plötzlich die Rede von RoE, wieviel munition pro Mann zu empfangen ist, das die Waffe bis Einsatzende am Mann zu tragen ist, dass im Einsatzland keinerlei Infrastruktur vorhanden ist und man 24 Stunden am Tag mit Kampfhandlungen zu rechnen hat und niemals befestigte Wege zu verlassen hat wegen der Minengefahr ... Urplötzlich brach selbst bei altgedienten Soldaten die Panik aus und sie taten alles um an diesem Einsatz nicht teilnehmen zu müssen. Immerhin war da nicht um 16h Dienstschluß ...
SFOR & KFOR waren/sind Einsätze zum Zweck der Friedenssicherung. Die dortige Bevölkerung hat sich bekriegt und soll nun wieder das friedliche Zusammenleben lernen. Das primäre und sekundäre Kampfziel der Angreifer waren immer die gegnerischen Völkergruppierung, aber nicht die Friedenstruppe.
ISAF soll auch ein Einsatz zur Friedenssicherung sein, doch eigentlich ist es ein Einsatz zur Bekämpfung des internationalen Terrors, initiiert seitens der USA (von wem auch sonst ...). In AFG hat sich die Bevölkerung ebenfalls bekriegt, doch vielmehr will die Taliban den Kampf gegen die westliche Welt und somit stellt jeder westlich orientierte Soldat in AFG ein Angriffsziel dar. Somit wird die ISAF Truppe zum primären Angriffsziel.
Die Soldaten haben sich mittlerweile an das Leben in einem Feldlager gewöhnt, sie haben sich daran gewöhnt nach Minen zu schauen, sie haben sich daran gewöhnt 24 Std. am Tag eine Waffe zu tragen, doch haben sie sich daran auch gewöhnt die Waffe mehrfach am Tag aktiv zu benutzen???