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Autor Thema: Wehrübung mit Auslandseinsatz als Dipl.-Ing.  (Gelesen 3183 mal)

rüttelmann

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  • Beiträge: 1
Wehrübung mit Auslandseinsatz als Dipl.-Ing.
« am: 24. April 2009, 20:19:28 »

Hallo,
ich habe eine Stellenanzeige vom Bundesamt für Wehrverwaltung gelesen welche Dipl.-Ing. aus allen Fachbereichen suchen welche der Bundeswehr bei der Erstellung von Infrastruktur im Ausland helfen sollen.
-Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
-Was baut denn die Bundeswehr so da unten (man sagte mir es ginge nur um "eigene Infrastruktur" - also sprechen wir hier von Gebäuden , Straßen , Brücken usw. in den jeweiligen Feldlagern?
-Was habt ihr für Erfahrungen mit euren Arbeitgebern (geplant ist eine siebenmonatige Wehrübung- das gibt Stress auf der Arbeit... :()?
-Was wird denn eigentlich auf dieser vierwöchigen Vorbereitung gemacht? Gibt das da so ne Art AGA?
das sind nur ein paar Fragen von ganz vielen.

Hoffe dass sich hier jemand findet der sowas schonmal mitgemacht hat, bin nämlich sehr interessiert an der Sache.

Schöne Grüße

 
« Letzte Änderung: 24. April 2009, 20:21:34 von rüttelmann »
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bauigel2003

  • Gast
Re: Wehrübung mit Auslandseinsatz als Dipl.-Ing.
« Antwort #1 am: 25. April 2009, 10:59:36 »

Als aktiver Soldat, Bauingenieur, Infrastrukturstabsoffizier und Pionierstabsoffizier folgende Hinweise zu Ihren Fragen:

-Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
In meinem Auslandseinsatz als Infrastrukturoffizier in Feyzabad/Afghanistan war ich als aktiver Soldat in einem Baubüro, dass von der Wehrverwaltung geleitet wird, integriert. Der dortige Leiter des Baubüros in der Außenstelle Feyzabad (Hauptstelle ist das Baudezernat in Mazar-e-Sharif bezogen auf das Einsatzland Afghanistan, dass wiederum von einem aktiven Soldaten im Dienstgrad eines Oberstleutnants geführt wird) war ein Reservist im Dienstgrad eins Majors (Hauptmann d.R. und Oberleutnant d.R. ebenfalls möglich).

-Was baut denn die Bundeswehr so da unten (man sagte mir es ginge nur um "eigene Infrastruktur" - also sprechen wir hier von Gebäuden , Straßen , Brücken usw. in den jeweiligen Feldlagern?
Nein, es geht nicht nur um militärische Infrastruktur zum eigenen Bedarf. Bauwerke jeglicher Art werden auch für die Bevölkerung errichtet, wie z.B. Schulen, Kindergärten, etc. Stichwort zum googeln: CIMIC. Hinsichtlich der militärischen Infrastruktur geht es um die Errichtung, die Erweiterung, Instandsetzung und Instandhaltung von Gebäuden und Feldlagerstraßen, meist in Zusammenarbeit mit der Pioniertruppe und inländischen, sprich also afghanischen Firmen - ich spreche bewusst nur von Afghanistan, da nur in diesem Einsatzland Erfahrungen gesammelt habe! Mein Aufgabenspektrum erstreckte sich auf die Objektplanung in den Phasen I - IX. Normalerweise werden aus rechtlicher Sicht die Planungen (Statik, etc.), Ausschreibung und Vergabe von der zivilen Seite getätigt (wegen Artikel 87b des Grundgesetzes), sollte es jedoch zu Unwägbarkeiten bzw, Differenzen kommen, kann die militärische Seite gewisse Phasen auch übernehmen (zivile Seite unterschreibt aber). Stichwort hierzu: parlamentarische Kontrolle (Artikel 87a GG, Artikel 87b GG). Letztendlich Sind Sie als Reservist und Fachmann der Verantwortliche dafür, dass die Infrastruktur, die von der militärischen Seite gefordert wird, umgesetzt wird. Der aktive Soldat und Bauingenieur vor Ort überwacht wiederum, dass alles das, was militärisch gefordert wurde, sich auch in Ihren Planungen wiederfindet.

-Was habt ihr für Erfahrungen mit euren Arbeitgebern (geplant ist eine siebenmonatige Wehrübung- das gibt Stress auf der Arbeit... :()?
Dazu kann ich leider nichts sagen. Die Reservisten, mit denen ich zu tun hatte, waren "leider" zum größten Teil Zivilversager und das hat man auch gemerkt. Von der planerischen Seite über die Ausschreibung bis zur abschließenden Abnahme waren deutliche Mängel erkennbar, so dass ein Einschreiten von der militärischen Seite aus unabdingbar war. Nur leider werden eben diese Personen immer wieder herangezogen, weil sich sonst niemand dafür begeistern kann oder eben in der Tat Probleme auftreten bezgl. einer Einigung mit dem zivilen Arbeitgeber. Mit Ihrem Arbeitgeber sollten Sie aber vorab schon einmal Kontakt aufnehmen, um seine prinzipielle Bereitschaft zu einer Freistellung in Erfahrung zu bringen.

-Was wird denn eigentlich auf dieser vierwöchigen Vorbereitung gemacht? Gibt das da so ne Art AGA?
Einsatzvorbereitende Ausbildung für Krisenbewältigung und Konfliktverhütung (EAKK) für Reservisten, also eine militärische Vorbereitung für Ihren Auslandseinsatz.

Haben Sie schon einmal gedient? Haben Sie an einer Fachhochschule oder an einer Universität Ihren Abschluss gemacht (ist interessant für Ihren Dienstgrad während der Reserveübung)? Ansonsten finden sich Informationen zu der Einstellung mit höherem Dienstgrad als Reservist in der Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) und in den zentralen Dienstvorschriften der Bundeswehr (ZDv 20/3 und ZDv 20/7).

Für weitere Fragen steht ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
 
« Letzte Änderung: 25. April 2009, 11:19:17 von bauigel2003 »
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