„Der Abschied fällt vielen schon sehr schwer“
Personell ist die Verlegung des Transportbataillons so gut wie abgeschlossen. Lediglich ein Prozent der Soldaten weiß noch nicht, wohin die Reise geht
Der „Abwickler“ ist zufrieden: „Ich habe meine Leute untergebracht“, sagt Oberleutnant Thomas Funk, der mit seinem Team für alle Personalfragen zuständig ist. Foto: Heienbrok
LIPPSTADT Unter den blauen Trainingsanzügen der Soldaten, die zum morgendlichen Laufprogramm den Schlagbaum passieren, fällt eine orange Jacke ins Auge: „Eintracht Delmenhorst“ prangt auf dem Rücken. Ein Bild mit Symbolkraft: Einige Soldaten des Transportbataillons 801 haben schon gedanklich den Sprung an den neuen Standort in Norddeutschland vollzogen.Oberleutnant Thomas Funk, als Personaloffizier für die Abwicklung des Standorts Lipperbruch zuständig, ist zufrieden. Von der Personalplanung her sei die Verlegung des Bataillons so gut wie abgeschlossen. „Ich habe meine Leute untergebracht“, sagt der 39-Jährige. Lediglich für zwei Handvoll Soldaten müsse noch eine „Anschlussverwendung“, wie es im Bundeswehr-Jargon heißt, gefunden werden – auch er weiß noch nicht, wo die Reise hingeht. Bei rund 900 Soldaten ein Wert von einem Prozent – „eine sehr interessante Zahl“, sagt Funk. Bis Ende dieses Monats soll aber alles in trockenen Tüchern sein – „dann war's das.“
Nicht mehr lange, dann ist die Bundeswehr-Ära in Lippstadt Geschichte. Noch sind lediglich Voraustrupps in Delmenhorst, um die nötige Infrastruktur in der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne aufzubauen. Doch der eigentliche Umzug steht unmittelbar bevor – und vollzieht sich dann rasant. Bis Ostern wird die 1. Kompanie verlegt, bis Ende April die 2. und im Mai die 3. Kompanie. 180 Soldaten bleiben als Nachkommando, „das wird dann kontinuierlich weniger“, so Funk, „Ende 2006 sind dann alle weg.“ Heute in zwei Wochen findet auf dem Rathausplatz ein Auflösungsappell statt.
„Das tut vielen schon weh“, verhehlt „Abwickler“ Funk nicht, dass der Abschied manchen Kameraden schwer fällt. Gerade am Anfang sei der Wunsch, heimatnah untergebracht zu werden, „sehr groß“ gewesen. Der Schock war groß, aber dann habe man der Realität entgegen gesehen – und den Chancen, die sie mit sich brächte.
Von den rund 900 Soldaten gehen 250 nach Delmenhorst – zumeist Berufs- und Zeitsoldaten, aber auch einige Grundwehrdienstleistende sind darunter, die „unbedingt mit wollten“. Beim Gros des Bataillons löst sich die Personalfrage quasi von selbst – durch die fortschreitende Zeit. Zwei Drittel der Soldaten scheiden durch Ablauf der Dienstzeit aus. Und 50 tun bald an anderen Bundeswehr-Standorten Dienst – von Magdeburg bis Füssen.
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