Meinst du nicht du übertreibst mit deinen Unterstellungen mir gegenüber etwas? Ich weiß nicht wie du auf die Idee kommst, dass ich mein "Urbewusstsein von Stärke ausdrücken muss[t]". Habe ich in irgendeiner Hinsicht davon gesprochen, dass ich Gewalt befürworte oder sie selbst ausübe? Wenn ja, dann belegt das bitte ansonsten halt dich mit deinen unbewiesenen Behauptungen etwas zurück, denn auch Verleumdung ist eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch und nichts Anderes stellen deine Behauptungen hier dar.
Wie schon gesagt war Allen im Zug durch die eigenen Aussagen des Funkers bekannt, dass dieser simuliert. Eine leicht Skoliose lag vor, wie bei vielen von uns, allerdings hinderte sie den Funker nur im Rahmen des Wehrdiensts daran sich an körperlicher Anstrengung jedweder Art zu beteiligen nicht während der von ihm von ihm selbst immer wieder beschriebenen Schwarzarbeit während der dienstfreien Zeit und nicht vor oder nach dem Wehrdienst in seinem Beruf als Bauarbeiter. Ich wehre mich entschieden dagegen, dass du dieses Beispiel eines Simulanten, dem dies nur nicht nachgewiesen werden konnte weil die Mittel der Überwachung der außerdienstlichen und nach dem Wehrdienst geschehenen beruflichen, schweren körperlichen Tätigkeiten durch die Bundeswehr begrenzt waren um dein hohes moralisches Pferd zu satteln und zu reiten.
der dieses Verhalten 2 Monate lang ertragen mußte
Ich meine von einem "Kameraden" ausgelacht zu werden weil ich bzw. wir Anderen in seinen Augen zu dumm waren uns unsere diversen Wehwehchen zu einer Langzeiterkrankung, die uns das Ausüben jedweder körperlichen Tätigkeit verbietet, hochzustilisieren.
Im normalen Zusammenleben erwarte ich prinzipiell, dass sich Menschen untereinander zivilisiert benehmen. Was ist denn wenn jemand deine Freundin angräbt, wird der dann verprügelt, weil du dein Urbewusstsein von Stärke ausdrücken musst?
Niemand, absolut niemand hat es verdient in der Bundeswehr beleidigt, diskriminiert, gemobbt etc. zu werden, unter keinen Umständen. Wenn jemand Leistung verweigert kann dieser entlassen werden, aber nicht in seiner Würde verletzt werden.
1. Siehe oben. 2. Die Bundeswehr bzw. der Wehrdienst war und ist kein normales Zusammenleben. Es ist eine Extremsituation auf engem Raum, mit keinerlei Rückzugsmöglichkeiten. Mit teils drakonischen Strafen (e.g. einer baut Scheisse und 70 Andere werden dafür bestraft), mit Dummfick (ja auch in der modernen Bundeswehr gibt es sowas noch und du wirst lachen, kaum Einer hat sich beschwert bzw. wenn eine Beschwerde eingereicht wurde ist die selten über den Kompanieführer hinaus gekommen, weil das Alle als einen ganz normalen Teil des Wehrdiensts angesehen haben) und mit, gerade in dem Fall meiner AGA, teilweise enormem Schlafentzug. 3. Um eine Leistungsverweigerung nachzuweisen brauchst du Zeit und wie das Verb nachweisen sagt Beweise. Der Funker war 2 Monate MSG und du sagst selber, dass ihn das jeglichem Anspruch an seine körperliche Leistungsfähigkeit im Vergleich zu einem gesunden Rekruten enthebt. Wie willst du also diesen Beweis führen, wenn der Funker, nach einem halbherzigen Versuch, sagt er ist nicht in der Lage diese Aufgabe zu schaffen?
Jeder hat sicher mal Reibereien während seiner Bundeswehrzeit erlebt, aber es gibt Grenzen.
Kollektivstrafen sind genauso verboten wie "Zugkeile", wo bist du denn? Bei Full Metal Jacket? Der, der nicht richtig kann, wird als der abgestempelt der nicht will?
Und du denkst ernsthaft nur weil das verboten ist findet es nicht statt? Natürlich tut es das, ob mit Wissen der Ausbilder, die, wenn es den richtigen trifft, halt einfach 5 Minuten länger brauchen um Morgens antreten zu lassen oder ohne in dem man sich beim Biwak, zur Not auch Nachts Jemanden schnappt. In meinem Zug ist sowas dank der Ausbilder in dem Maß nie vorgekommen aber es gab noch andere Züge in unserer Kompanie und da wurde eben auch durch gegriffen. Da gab es mal Keile oder ein Kamerad der nicht in der Lage war seine Uniform respektive sich selbst regelmäßig zu waschen wurde von seinen Stubennachbarn unter die Dusche geschleift und dort mit Schrubbern und Bodenreinigungsmittel "gewaschen".
Das wird es auch in der modernen Bundeswehr immer geben weil irgendwann und nach gebetsmühlenartigem Reden bei den anderen Kameraden der Kanal mal voll ist. Weil es eben auch in einer so extremen Form des Zusammenlebens Regeln und Normen gibt und eine ist grundlegend, dass man sich nicht gegenseitig das Leben schwer macht. Im Übrigen kannst du den Vergleich mit "Full Metal Jacket" stecken lassen. Hier ging es nicht um einen der nicht konnte, sondern einen der nicht wollte und sich dazu noch über den gesamten Zug lustig gemacht hat und das 2 Monate lang.
Wir hatten auch Funker die nicht konnten aber die wollten. Der Funker aus diesem Beispiel mit den über 140kg zum Beispiel. Dieser wurde unterstützt. Er ist jeden Tag nach Dienstschluss oder Unterbrechung mit einem von uns oder einem Ausbilder auf die Aschebahn laufen gegangen, er hat sich bemüht und am Ende seinen PFT mehr als gut bestanden. Für den Kameraden haben wir auch gerne mal den Rucksack oder das Gewehr getragen oder ihm sonst wie geholfen, weil er wollte. Ein anderer Kamerad ist eingezogen wurden einen Monat bevor sein Kind auf die Welt kam. Auch ihm haben wir, die wir auf seiner Stube waren geholfen, nicht nur physisch sondern auch darin, dass er aus dem Wehrdienst entlassen wurde.
Ich weiß, was eine Straftat ist aber ich halte es im menschlichen Zusammenleben nach dem Credo "Wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus" oder "Was du nicht willst, dass man dir tu, dass füg auch keinem Anderen zu". Daran hat sich Funker MSG nicht gehalten und hat für 2 Monate Beleidigungen und Auslachen eben ein Mal eine verbale Abreibung kassiert. Dass diese heftiger ausgefallen ist als seine Beleidigungen ist richtig und dass man sich auf das Niveau nicht herab lassen sollte auch, aber eins kann ich dir sagen, es tat uns allen ziemlich gut, dass einer, der etwas zu sagen hatte, mal das gesagt hat, was wir seit Monaten gedacht haben.