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Autor Thema: Die Lage in Afghanistan  (Gelesen 382388 mal)

schlammtreiber

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #510 am: 18. April 2013, 13:46:52 »

Naja- den Argumenten gegen ein Asylangebot kann man auch entgegnen, dass es keinem hilft, wenn die Leute nach kurzer Zeit tot sind. Dann ist nix mit Fachkraft im Land und nix mit Leuten, die nützlich sein können ,weil sie auf unserer Seite sind.

Natürlich. Die Frage ist nur - wie wahrscheinlich/unwahrscheinlich ist das?
Aus dem obigen Artikel zitiert:

Zitat
Aus der Bundesregierung verlautete, die Ängste der Ortskräfte würden ernst genommen. Die Gefährdung im relativ ruhigen Einsatzgebiet der Bundeswehr in Nordafghanistan sei aber eine andere als im umkämpften Süden. Seit Beginn des Einsatzes vor gut elf Jahren sei keine deutsche Ortskraft getötet worden. Eine Ortskraft habe eine Schusswunde erlitten. Dagegen wurden etwa bei den Briten in Südafghanistan dem Vernehmen nach etwa 20 Ortskräfte getötet.
http://www.n-tv.de/politik/Erster-Bundeswehr-Helfer-erhaelt-Asyl-article10497331.html




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StOPfr

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #511 am: 18. April 2013, 14:04:07 »

Im aktuellen Spiegel wird in diesem Zusammenhang (Asylgewährung) über einen Dolmetscher geschrieben. Der Fall ist ein gutes Beispiel für eine dringend erforderliche großzügige Asylregelung (Familie eingeschlossen) wie sie in anderen Ländern (GB?) üblich zu sein scheint.

Tatsächlich ist es wohl eine Frage der Moral und nicht von Rechtsansprüchen:

Eine Frage der Moral

Der Spiegel 16/2013 vom 15.4.2013, ab Seite 86; zurzeit keine Verlinkung möglich.


btw
Wie schon von schlammi angemerkt: Wenn Karzai dagegen ist, bin ich dafür.   
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F_K

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #512 am: 18. April 2013, 14:18:08 »

Hauptargument GEGEN so ein Asylangebot ist doch wohl der Kantsche kategorische Imperativ - dann hätten wir nämlich bald alle Bewohner von AFG, Syrien, whatssoever als Bezieher unser guten Sozialleistungen.

Dies kann so nicht funktionieren.

Besser ist sicherlich, die Lebensverhältnisse vor Ort zu verbessern, und da hat DEU schon jede Menge geleistet - und für die Sicherheit vor Ort sind die AFG Bewohlner erstmal SELBER verantwortlich.

Insoweit ist es hier völliger Schwachfug, dies als eine "Frage der Moral" zu stilisieren.
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schlammtreiber

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #513 am: 18. April 2013, 14:23:17 »

Hauptargument GEGEN so ein Asylangebot ist doch wohl der Kantsche kategorische Imperativ - dann hätten wir nämlich bald alle Bewohner von AFG, Syrien, whatssoever als Bezieher unser guten Sozialleistungen.

Hierzu passend aus dem oben SpOn zitiert:

Zitat
Zwar sei man sich "der besonderen Verantwortung für die afghanischen Ortskräfte bewusst", so die Linie. Eine Ausreise komme allerdings nur "in Betracht", wenn "nachweislich eine konkrete Gefahr für Leib oder Leben besteht, die sich erheblich vom allgemeinen Gefährdungspotential in Afghanistan abhebt".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-abzug-karzai-protestiert-gegen-asyl-fuer-bundeswehr-helfer-a-895071.html

Es werden also nicht alle 31 Mio Afghanen auf einmal kommen  ;)
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ulli76

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #514 am: 18. April 2013, 14:26:39 »

Ich denke auch nicht, dass wir nicht von der 0815-Reinigunsgkraft oder dem Taglöhner-Bauarbeiter sprechen, die sich ihr ISAF-Gehalt durch den Verkauf von Informationen aufgebessert haben.

Ich finde die Regelung gut und setzt auch das richtige Signal für entsprechende Kräfte, die wir in der Zukunft in anderen Konflikten brauchen.

Es werden ja auch nicht alle 430 Übersetzer einen entsprechenden Antrag stellen.
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F_K

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #515 am: 18. April 2013, 14:39:13 »

... da täglich irgentwelche AFG Bewohner Anschlägen  zum Opfer fallen, wird es  wohl nicht möglich sein, eine signikant höhere Gefährdung zu belegen.

Dies ist aus meiner Sicht auch eine richtige Einschätzung.
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StOPfr

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #516 am: 18. April 2013, 15:19:30 »

Insoweit ist es hier völliger Schwachfug, dies als eine "Frage der Moral" zu stilisieren.

Das verbitte ich mir  >:(!
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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #517 am: 18. April 2013, 16:13:25 »

Zitat
Das verbitte ich mir  !

Warum? - hier ist meine Argumentationslinie voll auf der Linie der Bundesregierung und des geltenden Asylrechts.

Einen "moralischen Anspruch" einem normalen Arbeitnehmer jetzt gleich eine Staatsangehörigkeit bzw. Sozialleistungen in 6stelliger Höhe zukommen zu lassen ist für mich nicht ansatzweise erkennbar.

Das hier "Berufsbetroffene" wie der Spiegel gleich mit der "moralischen Keule" kommen - ist klar - muss aber genauso klar als fehlerhaft dargestellt werden.
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StOPfr

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #518 am: 18. April 2013, 16:32:45 »

Warum? - hier ist meine Argumentationslinie voll auf der Linie der Bundesregierung und des geltenden Asylrechts.

Ich habe mir die "moralische Bewertung" zu Eigen gemacht, weil ich eine andere Auffassung habe als einen ausschließlich juristisch korrekten Blick. Wir tragen in Einsatzgebieten eine weitergehende Verantwortung für einen kleinen Teil der Bevölkerung, der mehr Engagement für die Alliierten aufgebracht hat als die große Masse. Wenn wir nicht in der Lage sind, diesen Bevölkerungsteil im Land dauerhaft zu beschützen, dann müssen andere Maßnahmen greifen. Diese meine Meinung müssen Sie nicht teilen, aber ich finde die Einstufung als Schwachfug gelinge gesagt unverschämt.

btw:
Wenn einem nichts mehr einfällt, sieht man sich von "Berufsbetroffenen" umzingelt.
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schlammtreiber

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #519 am: 18. April 2013, 17:12:43 »

Afghanistan nach 2014: Bundeswehr will bis zu 800 Soldaten für Trainingsmission stellen
http://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-berlin-will-bis-800-soldaten-fuer-trainingsmission-stellen-a-895188.html

Zitat
Die Linie für die Mission der Bundeswehr nach dem Isaf-Einsatzes in Afghanistan steht. Für die Trainingsmission ab 2015 will Berlin nach Informationen von SPIEGEL ONLINE 600 bis 800 Soldaten stellen. Die Truppe will anbieten, im Norden des Landes weiter die Hauptverantwortung zu übernehmen.
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Schamane

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #520 am: 18. April 2013, 17:16:07 »

Nun eine Armee sollte wohl wissen, dass Loyalität zweiseitig ist und die Übersetzer die keinen Asylantrag mit Familie stellen, bei denen habe ich die Vermutung, dass sie auch bei der anderen Feldpostnummer auf der Gehaltsliste stehen und ganz ehrlich die Amerikaner haben als sie Saigon räumten und etwas anderes ist der Rückzug der NATO - Truppen aus AFG auch nicht möglichst viele ihrer Helfer mitgenommen.
Sicher nicht, weil sie solche Menschenfreunde waren, doch hätten sie es nicht getan, dann hätte niemand auch nur den Amis weltweit einen  Knochen gegeben und genau dies droht Deutschland, wenn es nicht recht freigiebig ist.
Denn soviel können wir mit 400 - 1000 € garnicht zahlen, dass die Leute dann nicht auch die Bundeswehr verraten als Doppelspion. Denn wenn ich wüßte als Dolmetscher die Fremdstaaten ziehen ab und ich muss bleiben, dann werde ich der Seite im sich abzeichnenden Bürgerkrieg mein Wissen verkaufen um damit Sicherheit für mich und meine Familie zu erkaufen und die Feindkräfte möglichst täuschen.
Von daher ist die Asylgewährung nicht nur unter dem moralischen Gesichtpunkt notwendig, sondern auch unter dem möglicher anderer Einsätze und die UdSSR war sicher kein humanistischer und demokratischer Staat, aber humanister als manch einer hier in jedem Fall, weil selbst sie haben Afghanen beim Rückzug aus AFG mitgenommen um diese zu schützen.
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schlammtreiber

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #521 am: 19. April 2013, 08:22:02 »

die Amerikaner haben als sie Saigon räumten und etwas anderes ist der Rückzug der NATO - Truppen aus AFG auch nicht

Himmelweiter Unterschied.
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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #522 am: 19. April 2013, 08:30:08 »

Lieber Pfarrer:

Zitat
Ich habe mir die "moralische Bewertung" zu Eigen gemacht, weil ich eine andere Auffassung habe als einen ausschließlich juristisch korrekten Blick.


Staaten haben überhaupt keine moralische Verpflichtung anderen Staaten gegenüber.

Trotzdessen hat Deutschland AFG Milliarden Euro geschenkt und für die Sicherheit in AFG eine erhebliche Anzahl an Leben geopfert.
Daraus weitere Verpflichtungen abzuleiten, evtl. sogar "moralische", ist einfach total ABWEGIG.

Zitat
Wir tragen in Einsatzgebieten eine weitergehende Verantwortung für einen kleinen Teil der Bevölkerung, der mehr Engagement für die Alliierten aufgebracht hat als die große Masse.


Hä? Die deutschen Kräften engagieren sich für AFG - nicht andersherum.

Die Verantwortung für die Sicherheit in AFG hat der AFG Staat - nicht Deutschland. Siehe alleine der Name von ISAF = assistence.

Zitat
Wenn wir nicht in der Lage sind, diesen Bevölkerungsteil im Land dauerhaft zu beschützen, dann müssen andere Maßnahmen greifen.


Nö. Es ist einfach nicht unsere Aufgabe und Verantwortung.
Aus Hilfe leitet sich nicht die Verpflichtung nach weiterer Hilfe ab.

Zitat
Diese meine Meinung müssen Sie nicht teilen, aber ich finde die Einstufung als Schwachfug gelinge gesagt unverschämt

Dann mache Dir doch bitte mal die Mühe, mir Dein moralisches Konzept zu erläutern (auch gerne unabhängig von Recht, Gesetz und geltender Staatenpraxis).

@ Schlammtreiber:

Hast Du einen Gedanken im "geschwurbelten Geschwafel" von Schamane erkennen können? (Zitat von Migu).

Ich nicht - das "Beispiel mit Saigon" habe ich nicht verstanden - Schamane wohl auch nicht ...
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MMG

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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #523 am: 19. April 2013, 09:09:11 »

... da täglich irgentwelche AFG Bewohner Anschlägen  zum Opfer fallen, wird es  wohl nicht möglich sein, eine signikant höhere Gefährdung zu belegen.

Dies ist aus meiner Sicht auch eine richtige Einschätzung.
Pauschal magst du mit deiner Einschätzung richtig liegen, ist aber dennoch für bestimmte/nicht irgendwelche Personen falsch. Natürlich kann man eine signifikant höhere Gefährdung für ein bestimmtes Personal belegen, wenn es dazu Hinweise gibt. Deshalb wird man im Einzelfall entscheiden müssen.
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Antw:Die Lage in Afghanistan
« Antwort #524 am: 19. April 2013, 09:19:16 »

Zitat
Deshalb wird man im Einzelfall entscheiden müssen.


Selbstverständlich.

Die Dolmetscher leben aber außerhalb der Lage - sind also schon 10 Jahre lang den Gefahren ausgesetzt - bisher ohne Tote.
Die Anzahl der Anschläge insgesamt ist eher rückläufig - das Risiko sinkt also allgemein.

Insoweit ist ein Vergleich mit anderen Regionen (mit einer anderen Lage und einem anderen Typ Kampfhandlungen) nicht zielführend.
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