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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Einsatzverfahren und Ausrüstung.  (Gelesen 11869 mal)

vertikalkrabbler

  • Gast
Re:Einsatzverfahren und Ausrüstung.
« Antwort #15 am: 26. April 2005, 19:51:47 »

Deswegen zurück zur sachlichen Ebene:

Zitat
"Schulschießen bei Resis" hat NICHTS, aber auch garnichts mit Gefecht zu tun, eher mit einem Kaffeeklatsch ..  

In der Tat. Bin selbst 'mitschiessender Zeuge' eines Gefechtsschiessens geworden. Bilder des Grauens...

Zitat
However: Als "Grüner" fühlt man sich dem "Kämpfen" ja verbunden, auch wenn jetzt die Tätigkeiten des Einzelschützen im Feuerkampf nicht mehr zu den Kernaufgaben gehören ...

Richtig. Nur sollte man deswegen die Aus- und Weiterbildung auf diesem Saktor nicht so sehr vernachlässigen, wie es in der Bw oft der Fall ist.

Der Gegner weiß leider nicht, was Dein Kernbereich ist und selbst wenn, wäre es ihm wohl ziemlich egal.

Zitat
However: Mit einem Sturmgewehr (länge der Waffe, des Rohres usw.) kann man mit einen Deutschuß ein Ziel um 100 m (Mannscheibe) relativ gut bekämpfen, für sowas halte ich eine so kurze Waffe nur bedingt geeignet, hier ist mindestens ein SChnellschuß notwendig, diese Zeit kann leben kosten.

Deutschuss auf 100m? Sag bescheid, dass muss ich mir ansehen.

Nebenbei ist der Deutschuss mit Einführung der Optik zugunsten des Schnellschusses gestrichen worden. Die Ausführungen zum physischen Zielen erspare ich mir. Wens interessiert, der möge die Suchfunktion im soldatentreff benutzen.

Zitat
Dies führt in der "Taktik" dann zu WENIGEN Soldaten in einem Raum (Gefahr durch eine HGr viele Opfer zu haben) und dazu, das Räume mit Feuerstoß oder HGr vorher "geräumt" werden.

...führt dazu,. dass man erstmal einen Soldaten mit Feuerstoss im Hüftanschlag reingeschickt hat, der stumpf hineingestürmt ist.

Beim entry drill geht es im wesentlichen darum den raum und das vorgehen zu systematisieren. Dazu bedarf es mindestens 2 Soldaten, um schneller zu sein sich den Rücken frei zu halten und den Raum zu domieren.

Die Gefahr von Granaten besteht immer, vor allem aber vor dem Betreten des Raumes. Der Gegner wird kaum so dumm sein zu warten bis die Tür auffliegt und es bumm macht sondern seinerseits aktiv vorgehen und grössere Gruppen in Fluren etc. angreifen.

Desweitern bietet das Verbleiben vor der Tür nicht unbedingt Schutz vor der Wirkung der Granate. Man könnte das ewigh weiterführen.

Ende vom Lied, das Vorgehen wird stark systematisiert. Welcher Kräfteansatz, Einsatz von Granaten oder Irritationskörpern etc. entscheidet der Führer vor Ort, lageabhängig.

Btw. schafft man es mit ein wenig Training den Raum binnen 3-4 Sekunden ab Öffnen der Tür vollständig zu beherrschen. Mit etwas mehr Training wird es entsprechend schneller.

Zitat
Ich habe schon in meiner aktiven Zeit Ort- und Häuserkampf gelernt, da soll es sogar Vorschriften für geben     , da soll es so einen Ort Bonnland (dein Foto?) geben ... also ein "System" hat die BW da schon.

Das was in der Infantrie ausgebildet wurde ist lächerlich. Allein das alberne Kampfgespräch vor der Tür....in der Situation setz man sich übrigens auch immenser Gefahr durch Angriffe aus, davon ab, dass der ganze Trupp abgelenkt ist und nicht effektiv sichert.

Eine Systematisierung des Raumes wurde uns nie ausgebildet. Schwerpunkt war deutlich die Annäherung und der Einbruch und die dafür benötigte Planung.

Zitat
Wenn man Berichte aus dem Irak ließt (mit quasi mil. Gegnern), dann wird mit der Methode "Kampf von Raum zu Raum) vorgegangen, schießt z. B. ein Scharfschütze aus einem Gebäude heraus, dann wird mit einer LAAW "geantwortet" (eine leichte PzAbwHdWaffe), der aber mal mindestens einen Raum zerstört, wenn nicht gleich das ganze Haus "plattmacht".
(wobei dort auch im Rahmen von "Durchsuchungen" so was wie Dynamic entry gemacht wird   )

Die Regel ist eigentlich einen entry (dynamic oder stealth) durchzuführen, bis ein 'Kontakt' hergestellt wird. Dann Ausweichen und Ausräuchern. Mitunter sogar mit Panzern oder CAS.

Wenn einn Ziel lokalisiert und isoliert ist, ist zumindest der Angriff nicht unterschiedslos.

Über die Verhältnissmässigkeit der Mittel liesse sich vortrefflich streiten. Aber da bin ich der Meinung  "Eigenschutz geht vor" und ein Haus ist leichter zu ersetzen als ein Menschenleben.
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Re:Einsatzverfahren und Ausrüstung.
« Antwort #16 am: 27. April 2005, 08:31:18 »

 
Zitat
Allein das alberne Kampfgespräch vor der Tür...

Du willst doch nicht sagen, daß sowas bei der Ausbildung beibehalten wird/wurde? Beim ersten und zweiten "Trockendurchgang" vielleicht, ok, aber danach tun es kurze Handzeichen.

Zitat
....in der Situation setz man sich übrigens auch immenser Gefahr durch Angriffe aus, davon ab, dass der ganze Trupp abgelenkt ist und nicht effektiv sichert

Richtig.
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Re:Einsatzverfahren und Ausrüstung.
« Antwort #17 am: 06. Mai 2005, 11:02:34 »

@ vertikalkrabbler:

Da haben wir doch in vielen Dingen die gleichen Ansichten.

Die Ausbildung des Einzelschützen (PzGren) ist bei mir seit langem abgeschlossen, "Fortbildung" mache ich dort immer, wenn es möglich ist.
Grundsätzlich sind die Schwerpunkte aber richtig zu setzen, und meine Fähigkeiten als Einzelschütze (die "so" schlecht nicht sind  8) ) SOLLTEN im Einsatz nicht von Bedeutung sein.
Richtig ist natürlich, das der Feind das evt. anders sieht, da kann ich mich dann aber auch "wehren".

"Verhältnismäßigkeit der Mittel": Klar ist ein Haus weniger wichtig als Menschenleben, die Frage ist nur:
Wieviele unbeteiligte Zivilisten "opfere" ich für einen getöteten Feind oder ein vermindertes Risiko.

Da gibt es diese "tollen" Beispiele aus z. B. Israel, wo gezielte Tötungen (um nicht von Mord zu sprechen) mit 500 kg Präzisionsbomben umgesetzt werden, dann aber "leider" !? mehrere Zivilisten, darunter viele Kinder getötet werden. Und dies dann ohne eine vorherige aktuelle Gefährdung eigener Kräfte.

Aus meiner Sicht ist CAS oder Einsatz von Art / Mrs / PzKanonen im eng bebauten Gebiet (ohne Kriegszustand, und den gibt es im Irak nicht mehr) IMMER unverhältnismäßig, da zu viele ZIVILE WERTE zerstört werden.

P. S. ich hatte Deutschuss und (schnellen) Schnellschuß verwechselt. "Damals" mit dem G3 konnte man auf Mannscheiben und die 100 m ohne "richtiges" Zielen (quasi nur über den Lauf,) schon gute Ergebnisse erzielen.
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schlammtreiber

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Re:Einsatzverfahren und Ausrüstung.
« Antwort #18 am: 06. Mai 2005, 11:42:39 »

gezielte Tötungen (um nicht von Mord zu sprechen)

Ein verbreiteter Terminus wäre hier z.B. "extrajudikale Exekutionen" (spelling?)
« Letzte Änderung: 28. Januar 2008, 22:36:24 von Timid »
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