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Autor Thema: Quo vadis Syria?  (Gelesen 107633 mal)

schlammtreiber

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Quo vadis Syria?
« am: 04. Dezember 2012, 14:45:28 »

Assads Chemiewaffen
USA planen mögliche Syrien-Intervention mit 75.000 Soldaten

http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-planen-fuer-militaerische-intervention-in-syrien-a-870876.html

Zitat
Es war eine kurze Meldung, die jedoch gewaltige Tragweite haben könnte: Die USA hegten wachsende Zweifel an den Absichtserklärungen Syriens, seine Chemiewaffen in dem dort tobenden Bürgerkrieg nicht einsetzen zu wollen. Washington habe deshalb mit der Notfallplanung begonnen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, am Montag.

Notfallplanung - das bedeutet, dass das US-Militär nun berechnet, wie viele Soldaten man benötigen würde, um in Syrien einzumarschieren, die Chemiewaffendepots Baschar al-Assads zu erobern und diese zu sichern. Es ist das erste Mal, dass Washington offiziell eingesteht, konkrete Pläne für einen möglichen Einsatz der US-Armee auf syrischem Boden zu schmieden.



*seufz*
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Andi

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #1 am: 04. Dezember 2012, 14:54:19 »

Na ja, geben wir doch mal einfach zu: brilliant gedacht! Kann man doch direkt die Kräfte aus Afghanistan (über den Iran) nach Syrien bringen. :)
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #2 am: 04. Dezember 2012, 16:07:55 »

Ob das brilliant ist, weiß ich noch nicht.

Evtl erspart Assad uns dieses Schauspiel...
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Tommie

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #3 am: 04. Dezember 2012, 16:08:50 »

Indem er den Dreck vorher raucht ;) ? Sicherlich nicht ...
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Andi

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #4 am: 04. Dezember 2012, 16:52:29 »

Evtl erspart Assad uns dieses Schauspiel...

Lustig, ähnliches dachte ich, als ich vorhin gehört hab, dass die Entsendung der Patriots in die Türkei erst ab Januar beraten wird. Wenn das so weitergeht ist das im Januar gar nicht mehr nötig.
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #5 am: 04. Dezember 2012, 17:06:15 »

Indem er den Dreck vorher raucht ;) ? Sicherlich nicht ...

Indem er einfach auf den Einsatz verzichtet. Ich bin ja kein Berufspazifist und eigentlich nicht mal ein expliziter Menschenfreund, aber ich denke auf eine Lehrvorführung "Einsatz von Massenvernichtungswaffen in internen Konflikten unter besonderer Berücksichtigung genozidalen Vorgehens gegen die Zivilbevölkerung" kann die Welt gerne verzichten. Wie Giftgas, speziell Sarin, auf ungeschützte Zivilisten wirkt, wissen wir seit Halabdscha. Weitere Demonstrationen sind nicht notwendig.
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Tommie

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #6 am: 04. Dezember 2012, 17:09:37 »

Na ja, schlammi, Dein Wort in Gottes Ohr! Aber was die Wahl der Mittel von Disktatoren und Despoten betrifft, bin ich mehr der Berufspessimist! Assad wird mit allem was er hat, einschließlich Giftgas und allem Gedöns, anfangen um sich zu werfen, sobald es ihm ernsthaft ans Leder geht! Und deswegen wird auch das erste Ziel der Amerikaner auf dem Nach Hause Weg sein, ihn mitsamt seiner Bagage aus seinem Palast zu bomben! Ich sehe ihn schon an einem Abschleppseil hängend durch Damaskus reisen ;) !
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StOPfr

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #7 am: 04. Dezember 2012, 18:10:05 »

Evtl erspart Assad uns dieses Schauspiel...

Lustig, ähnliches dachte ich, als ich vorhin gehört hab, dass die Entsendung der Patriots in die Türkei erst ab Januar beraten wird. Wenn das so weitergeht ist das im Januar gar nicht mehr nötig.
Man könnte ja auf die Idee kommen, dass das so geplant ist. Wobei "Planung" vielleicht ein zu euphemistischer Begriff ist  ;)
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M4rv

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #8 am: 05. Dezember 2012, 20:00:47 »

Spätestens seit Lybien sehe ich das Ganze recht "optimistisch". Damals gab es ja des Öfteren Meldungen, dass Chemie-Waffen verlagert wurden, aber man nicht wusste, ob die nun benutzt werden sollten oder nicht. Außerdem stand Gaddafi mehr mit dem Rücken zur Wand als Assad, durch die Intervention Frankreichs. Also hoffen wir mal das Beste.
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #9 am: 14. Dezember 2012, 11:04:01 »

Ein lustiger Einblick in den Online-Propagandakrieg:

Meet the Assadosphere, the Online Defenders of Syria’s Butcher
http://www.wired.com/dangerroom/2012/12/assadosphere/

Zitat
You might think it’s hard to defend Bashar Assad, the Syrian dictator responsible for the murder of 40,000 human beings. You must be new to the internet.

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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #10 am: 14. März 2013, 17:14:39 »

Zwei Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Assad hat Hälfte seiner Truppen verloren
http://www.spiegel.de/politik/ausland/studie-zu-syrien-assads-verliert-die-haelfte-seiner-armee-a-888923.html

Zitat
Von einer geschätzten Truppenstärke von einst 220.000 Mann habe dem Staatschef im Herbst 2012 nur noch die Hälfte zur Verfügung gestanden, heißt es in einem aktuellen Bericht des Londoner Instituts für Strategische Studien (IISS).
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #11 am: 14. Mai 2013, 11:56:27 »

Syrien mal aus einer anderen Perspektive, nämlich aus der iranischen Sicht.
Teheran hat in Damaskus wesentlich mehr zu verlieren als Washington...


How Do You Say 'Quagmire' in Farsi?
http://www.foreignpolicy.com/articles/2013/05/13/how_do_you_say_quagmire_in_farsi_syria_iran_hezbollah?page=full

Und Farsi kann ich zwar nicht, aber das arabische Wort (falls das hilft) wäre المستنقع
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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #12 am: 24. Mai 2013, 14:00:10 »

Die Gretchenfrage in Syrien ist derzeit: Waffen liefern, oder nicht?
Während Assad massive Hilfe seitens der Hisbollah, Irans und teilweise Russlands erhält, stagnieren die Rebellen bei mäßiger Unterstützung aus Qatar und Saudi-Arabien und "flehen" um Waffen:

Krieg in Syrien: Rebellengeneral fleht Westen um Waffen an
http://www.spiegel.de/politik/ausland/aufruestung-der-rebellen-in-syrien-scheitert-am-zoegern-von-usa-und-eu-a-901567.html

Ende des Monats, wenn das EU-Waffenembargo ausläuft (und mutmaßlich nicht verlängert wird), könnten theoretisch Großbritannien und Frankreich, die mit diesem Gedanken schon geliebäugelt haben, Waffen liefern.
Das Problem hierbei ist die Wahl des richtigen Partners, bzw die Auswahl. Klar ist, wenn man auf eine Party geht und tanzen will, dann muss man die Tanzpartnerin aus den Mädels aussuchen, die auf dieser Party anwesend sind, auch wenn das vielleicht nicht die sind, die man im Idealfall gerne hätte.
Nun tritt in Syrien erschwerend hinzu, dass diese Party nicht gerade der katholische Fünf-Uhr-Tanztee der gebenedeiten Schwestern Christi ist, sondern eher die Bitch Fight Night im örtlichen Hells Angels Clubhaus, zu der alle namhaften Zuhälter, Drogendealer und Sittenstrolche der Gegend geladen wurden. Da kann es durchaus passieren, dass die Tanzpartnerin nicht den hohen moralischen (oder auch nur den medizinischen) Anforderungen genügt, die man für gewöhnlich stellen würde. Und auch wenn die hübsche Francoise-Sabine-Angelique, die sich einem so vorbehaltlos und willig anbietet, ganz sympathisch wirkt, so kann man doch kaum mit Sicherheit ausschließen, dass sie ihre hässliche Freundin Betty Al-Nusra nicht irgendwann zum fröhlichen Dreier dazuholen möchte.

Also besser raushalten und sehen, wie die Sache weiterläuft? Auch das ist nicht ganz risikofrei, denn der Westen kann kein Interesse daran haben, dass Assad gewinnt. Dafür ist die Feindpositionierung inzwischen zu deutlich. Andererseits, wenn die Rebellen gewinnen, ist auch noch nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen, denn eventuell steht dann die zweite Halbzeit an: Kampf der Islamisten gegen nicht-islamistische Rebellen um die Nachfolge an der Macht. Und hier kann dann kein Interesse daran bestehen, dass Al-Nusra gewinnt. Also warten, bis FSA und Al-Nusra sich an die Gurgel gehen, damit die (dann) an die FSA gelieferten Waffen sicher nicht an Al-Nusra gehen? Auch risikobehaftet, denn je länger der Westen mit der Hilfe wartet, desto größer wird die Enttäuschung der Syrer ob dieser unterlassenen Hilfeleistung, desto mehr wenden sich den einzigen "Helfern" (d.h. den Islamisten) zu, desto stärker wird Al Nusra und desto schwächer der akzeptable Teil der Rebellen, und das Dilemma des Westens wächst... bis zu dem Punkt, an dem gar keine potentiellen Partner mehr vorhanden sind.

Also militärisch eingreifen und selbst gegen Assad UND Al Nusra vorgehen? Dafür werden sich wenige Unterstützer im Westen finden, zumal seit dem Engagement der Hisbollah der Gedanke im Raum steht: "Da schneiden sich also sunnitische Islamisten (Al Nusra), die uns hassen, und schiitische Islamisten (Hisbollah), die uns genau so hassen, gegenseitig die Kehle durch? Prima! Und da sollen wir dazwischen gehen? Muahaha! The games must go on, schade nur, dass nicht beide verlieren können!"

So, und unter diesen durchgehend nicht ganz lupenreinen Optionen darf man jetzt die am wenigsten dreckige wählen.
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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #13 am: 24. Mai 2013, 14:13:25 »

Zitat
Klar ist, wenn man auf eine Party geht und tanzen will, dann muss man die Tanzpartnerin aus den Mädels aussuchen, die auf dieser Party anwesend sind, auch wenn das vielleicht nicht die sind, die man im Idealfall gerne hätte.

.. im Sinne von "Shape the battlefield" muss man eigentlich dafür sorgen, dass die gewünschten Mädels auch dabei sind.
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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #14 am: 24. Mai 2013, 14:19:18 »

Zitat
Klar ist, wenn man auf eine Party geht und tanzen will, dann muss man die Tanzpartnerin aus den Mädels aussuchen, die auf dieser Party anwesend sind, auch wenn das vielleicht nicht die sind, die man im Idealfall gerne hätte.

.. im Sinne von "Shape the battlefield" muss man eigentlich dafür sorgen, dass die gewünschten Mädels auch dabei sind.

Leichter gesagt als getan  ;)
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