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Autor Thema: Quo vadis Syria?  (Gelesen 108529 mal)

F_K

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #120 am: 22. Januar 2014, 13:52:40 »

.. man sollte zumindest für offensichtliche Lügen die Prügelstrafe wieder einführen:

Zitat
Ähnlich äußerte sich US-Außenminister John Kerry: Es sei unvorstellbar, dass ein Mann, der brutal gegen sein Volk vorgehe, weiter regieren dürfe. Einer Übergangsregierung dürfe niemand angehören, den eine der Konfliktparteien ablehne.

Es gibt aktuell mehrere Diktaturen (bzw. Emirate), die ggf. auch brutal gegen das eigene Volk vorgehen - da braucht man sich nichts "vorstellen" - es ist Realität.

Es gibt in Syrien gleich mehrere Konfliktparteien, die sich gegenseitig mit kriegerischen Mitteln bekämpfen (und töten) - eine stärkere Form der Ablehnung kann ich mir nicht vorstellen.
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #121 am: 22. Januar 2014, 15:32:57 »

Warum so erregt? Auf Konferenzen wie dieser wird nun mal viel (fast nur?) publikumswirksames Zeug emotionalisiert.
Und die Kernaussage des zitierten Satzes, nämlich dass Assad als Mitglied einer von den Parteien, die an der Konferenz teilnehmen (nicht ALLE Parteien im Konflikt) akzeptierten Übergangsregierung nicht wirklich realistisch ist, dürfte einleuchtend sein.
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F_K

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #122 am: 22. Januar 2014, 15:42:15 »

Ich bin völlig ruhig - aber argumentieren wir mal andersherum:

- "Assad" ist der Führer einer Konfliktpartei und derzeit wohl (legales?) Staatsoberhaupt.
- Er hat die Unterstützung Russland und die "Duldung" von China
- Er ist seit knapp drei Jahren in der Lage, sich militärisch zu behaupten.

Wie soll da eine Lösung ohne ihn möglich sein?

Insoweit verstehe ich Deine Erleuchtung nicht ...
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wolverine

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #123 am: 22. Januar 2014, 15:50:34 »

"Wir wollen, dass Assaf verliert; wir wollen aber nicht, dass die anderen gewinnen." So hatte es der amerikanische Verteidigungsminister schon vor knapp einem halben Jahr auf den Punkt gebracht.
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #124 am: 22. Januar 2014, 16:07:09 »

Zitat
aber argumentieren wir mal andersherum

Gerne. Streichen wir mal Assad und setzen einen beliebigen anderen Namen ein.

- Abu Bakr al Baghdadi ist der Führer einer Konfliktpartei und derzeit amtierender (legaler?) Emir des Islamischen Staats im Irak und Syrien.
- Er hat die Unterstützung zahlreicher Islamisten, Al Qaidas und arabischer Staaten.
- Er ist seit knapp drei Jahren in der Lage, sich militärisch zu behaupten.


Zitat
Wie soll da eine Lösung ohne ihn möglich sein?

Könnte man meinen. Aber ach, der nimmt ja gar nicht an der Konferenz teil. Genau so wenig wie Al Nusra und andere, die sich seit 3 Jahren militärisch behaupten können... ups, vielleicht, weil sie buchstäblich JEDE Fraktion dort seit 3 Jahren militärisch behauptet und die Unterstützung von irgendwem hat.

Trotzdem wird Abu Bakr al Baghdadi als Mitglied einer Übergangsregierung genau so wenig von allen Teilnehmern der Konferenz akzeptiert werden (das war die Aussage, nicht vergessen) wie Assad.

Oder, um es kurz zu fassen: diese Konferenz wird nicht zu einem Frieden führen, da wette ich Geld drauf. Der Kampf wird noch eine Weile weitergehen, mehrere Verläufe sind denkbar, vor allem aber ist damit zu rechnen, dass wir hier erst die erste Halbzeit des Bürgerkrieges beobachten. Egal, ob die Halbzeitpause durch einen Regierungswechsel oder ein Abkommen markiert wird - die zweite Halbzeit wird relativ sicher kommen.
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F_K

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #125 am: 22. Januar 2014, 16:12:04 »

Genau - dazu wissen wir, wenn man den "Diktatur mit seiner Machtmaschine weghaut", dann gibt es zwar keine Opfer der Diktatur mehr - in einem Umfeld mit religiösen Spannungen, Multikulti und Wirtschaftsinteressen dann aber ein "Machtvakuumfolgechaos", dass in seinen Auswirkungen viel schlimmer ist, als manche Diktaturen je waren.
(Irak, Lybien, ....)

Insoweit ist es wirklich zynisch, Assad zwar als "Partner" für die Chemiewaffenvernichtung zu nutzen, dann aber doch keine Lösung (mit Ihm) anzustreben.

@ Schlammtreiber:

"Militärisch behaupten" bedeutet schon, nachhaltig auch Gelände zu halten (und nicht nur durch Terror eine zeitlich eng begrenzte Überlegenheit zu haben)- und hier hat Assad wohl immer noch die größeren Gebiete, auch wenn es natürlich andere Spieler gibt.

Aber im Ergebnis bin ich bei Dir - wir werden da auch noch in drei Jahren drüber diskutieren können ...
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #126 am: 22. Januar 2014, 16:20:02 »

"Militärisch behaupten" bedeutet schon, nachhaltig auch Gelände zu halten (und nicht nur durch Terror eine zeitlich eng begrenzte Überlegenheit zu haben)- und hier hat Assad wohl immer noch die größeren Gebiete, auch wenn es natürlich andere Spieler gibt.

Gerade das würde ich bezweifeln... Assads Truppen halten noch Damaskus, die Küste, die Hauptverbindungswege... um den Rest kloppen sich FSA, Nusra, ISIS, Kurden, sonstige... glorreiches Behaupten sieht anders aus.

Zitat
Aber im Ergebnis bin ich bei Dir - wir werden da auch noch in drei Jahren drüber diskutieren können ...

Das steht zu befürchten.

Was allerdings den Vergleich Syrien-Libyen angeht... sorry. Die Instabilitäten in Libyen mit dem "weggehauenen" Diktator sind kein Vergleich, sind Kindergeburtstag verglichen mit dem Blutbad in Syrien mit amtierendem Diktator. Irak taugt da schon eher als Vergleich, allein wegen der Bindeklammer ISIS.
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F_K

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #127 am: 22. Januar 2014, 16:34:20 »

Die "Kontrolle" einer Wüste bringt militärisch und wirtschaftlich wenig - die Kontrolle der Küste (Seewege, Nachschub) und der Städte / Verbindungsstraßen schon deutlich mehr.
Das Lagebild (zumindest aus offen zugänglichen Quellen) ist nicht wirklich deutlich - aber die Kontrolle von

Zitat
halten noch Damaskus, die Küste, die Hauptverbindungswege

ist schon (mMn) der größere Teil des Landes, die vielen anderen Konfliktparteien halten deutlich kleinere Gebiete.

Ist aber alles "im Fluss".
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #128 am: 23. Januar 2014, 11:27:23 »

Weder kontrollieren die Rebellen nur "Wüste", noch nur unbewohnte Gebiete, sondern etliche Städte. Mit Aleppo kontrollieren sie die zweitgrößte Stadt des Landes zum größeren Teil, während die Regierung nur ein paar Stadtteile hält, in Damaskus ist die Lage umgekehrt, aber auch hier kontrollieren die Rebellen Stadtviertel und Vororte. Fast alle Grenzübergänge zur Türkei und alle Grenzübergänge in den Irak sind in der Hand der einen oder anderen Rebellenfraktion. Die von mir o.g. Hauptverbindungswege, die Assad kontrolliert, meinen nur die Hauptverbindungswege zwischen den von ihm kontrollierten Regionen an der Küste, Damaskus, und südlich Aleppo. Im Norden hält er praktisch nichts mehr.
Assad kontrolliert vielleicht noch das größte Stück wenn man jede Rebellenfraktion einzeln rechnet, aber auch nur dann. In Wirklichkeit kontrolliert er weniger als die Rebellen (gesamt).

Assads Lage ist militärisch instabil. Er kann sein Überleben nicht selbst sichern, sondern ist von mehreren Faktoren abhängig:
1.) weitere Unterstützung durch Iran, Hisbollah und Russland. Nur diese Waffenhilfe, insbesondere das Eingreifen von Hisbollah-Kämpfern im Grenzgebiet zum Libanon, hat ihm den Arsch gerettet.
2.) Nicht-Eingreifen des Westens. Assad weiß sehr genau, das schon ein paar Tage mit Luftangriffen reichen würden, um die sehr prekäre militärische Lage zu seinen Ungunsten zu kippen. Bosnien 1995, Afghanistan 2001 und Libyen lassen grüßen. Dies ist auch der Grund, warum er seine extrem wertvolle Lebensversicherung, seinen bis-dahin-Joker, seine C-Waffen, bei der ersten amerikanischen Luftangriffsdrohung zur allgemeinen Überraschung sofort zum Tausch geboten hat.
3.) Zersplitterung der Opposition. Die Kämpfe zwischen FSA und ISIS, Al Nusra und ISIS, FSA und Al Nusra, ISIS und Kurden, etc etc, entlasten Assad und ermöglichen das Halten seines Kerngebietes. Müsste er gegen all diese Parteien an mehreren Fronten kämpfen, wäre die Lage äußerst düster. Der massive Bodenverlust des Regimes vor den internen Rebellenkämpfen hat ihm dies sehr deutlich vor Augen geführt.

Jede dieser Bedingungen ist kritisch. Schon das Wegfallen nur EINER dieser Bedingungen kann die Existenz des Regimes beenden (kann, muss nicht zwangsläufig, aber die Wahrscheinlichkeit ist schon sehr hoch).

Was 1.) angeht, so kann Assad sich recht sicher weiterhin auf die Hisbollah und wohl auch den Iran verlassen. Die Rückendeckung durch Russland und China ist da schon unsicherer, insbesondere durch die jüngsten Imageprobleme, ein deutliches Abrücken Chinas und ein leichtes Distanzieren Russlands ist bereits festzustellen, aber so seltsam es klingt, Hisbollah-Iran ist hier für Assad überlebenswichtiger als Moskau-Peking. Wäre aber die Hisbollah gezwungen, ihre Unterstützung aus Syrien abzuziehen, z.B. um einen vollen Bürgerkrieg im Libanon zu kämpfen (den sunnitische Gruppen dort gerade mit Terror zu provozieren suchen!), sähe es eher mittelprächtig aus.

Was 2.) angeht, so hat wolverine das gut zusammengefasst: der Westen hat im Augenblick (!) schlicht und einfach kein Interesse an einer Intervention. Der derzeitige Zustand Syriens ist unerfreulich, aber die aktuell realistischen Optionen einer militärischen Lösung wären noch unerfreulicher. Weder will man Assad wieder fest im Sattel sehen, noch will man einen ISIS- oder Al-Nusra-Gottesstaat dort haben. Die einzige halbwegs annehmbare Partei, die FSA, ist seit einiger Zeit zu schwach um sich gegen Assad+ISIS+etc durchzusetzen. Man hätte zu Beginn des Bürgerkrieges erfolgreich intervenieren können (im Nachhinein ist man immer schlauer), als die Opposition gegen Assad noch überwiegend aus Säkularen und Gemäßigten bestand, aber dieses Fenster hat sich geschlossen als die radikalen Islamisten innerhalb der Rebellen stärker wurden (wobei der Teufelskreis aus Nichtunterstützung und Schwund des Ansprechpartners beachtenswert ist). Das Fenster könnte sich wieder öffnen, wenn die Kämpfe zwischen FSA, ISIS etc zu einer deutlichen Trennung und Entflechtung dieser Parteien führen und die FSA dadurch wieder "hoffähig" wird. Bis dahin aber gilt aus Sicht des Westens: "Mein Feind kämpft gegen meinen Feind. Darunter leiden auch Leute, die nicht mein Feind sind, aber ich will weder meinem Feind, noch meinem anderen Feind zum Sieg verhelfen, also warte ich ab."

Was 3.) angeht, so darf Assad sich mit einiger Sicherheit darauf verlassen, dass zwischen den verfeindeten Rebellenfraktionen nicht plötzlich eitel Freud und Sonnenschein und Einigkeit und Vernunft ausbricht. Es besteht aber durchaus die Gefahr, dass die im Fluß befindlichen Kräfteverhältnisse zwischen diesen Parteien an einem tipping point gelangen, und sich die Macht in Folge bei einer Fraktion konzentriert - auf Deutsch, eine Rebellenfraktion könnte sich gegen die anderen durchsetzen und zu "der" Opposition werden. Das könnte zu schwerwiegenden neuen Fakten führen.

Vielleicht noch ein Gedanke zur "Person Assad" und der "Regierungsseite im Bürgerkrieg" an sich, den hier sollte man aus zwei Gründen trennen: erstens ist Assad als Person und dämonisches Symbol hochwichtig für die Opposition, denn die Person (!) Assad als Feindbild ist der kleinste gemeinsame Nenner, der noch verbleibt. Assad hält die Rebellen halbwegs zusammen (natürlich sind sie untereinander nicht einig, aber zumindest sind alle gegen Assad), so wie Hitler die Westalliierten und die UdSSR zusammengehalten hat. Wäre Assad weg, so könnten Teile der gemäßigten Opposition durchaus ihre Lage nun so einschätzen, dass ISIS eine größere Bedrohung darstellt als die Regierung ("Jetzt neu: Assad-freie Regierung!") in Damaskus und ein neues Bündnis angebracht wäre.
Zweitens stellt die Person Assad aus denselben Gründen eine Hypothek für die Regierungsloyalisten in Damaskus dar. Die abschreckende Wirkung des Dämons Assad auf praktisch alle Gruppierungen im Bürgerkrieg macht Bündnisse und Verständigungen extrem schwierig. Für die Verbindung zu den bestehenden Freunden (Iran, Russland...) ist Assad als Person (!) nicht zwingend notwendig, diese haben reale strategische Interessen. Kooperation mit dem Westen dagegen, die z.B. gegen ISIS gar nicht so weit hergeholt wäre, ist durch die Person Assad ("Schlächter" und so...) weitgehend blockiert. Ein Abgang der Person Assad also (sei es Exil, oder Putsch der eigenen Leute, oder...) würde die Position der Regierung tatsächlich stärken - ein Deal (unter beidseitiger Gesichtswahrung) mit der FSA wäre denkbar, auch eine Übergangsregierung, und der Westen könnte endlich Unterstützung gegen ISIS bieten, was bisher nur sehr indirekt (im Irak) erfolgt. Dem einen oder anderen General in Damaskus ist das sicher auch schon mal durch den Kopf gegangen  ;)


So, jetzt reicht´s aber mit dem Monstertext.
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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #129 am: 23. Januar 2014, 12:25:49 »

Schlammtreiber:

.. vieles würde ich sofort unterschreiben, aber teilweise andere Akzente setzten.

Zitat
Er kann sein Überleben nicht selbst sichern

.. das gilt fast für alle Gruppen. Krieg ist teuer und wird wohl von Kräften außerhalb finanziert.
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StOPfr

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #130 am: 23. Januar 2014, 16:35:00 »

Was den Kampf gegen ISIS angeht scheint es momentan Erfolge der gemäßigten Rebellengruppen zu geben. Gemäßigt meint hier solche Gruppen, die dem Westen genehmer sind, weil laizistisch ausgerichtet. Jedenfalls legte eine Reportage im Spiegel der vergangenen Woche diesen Schluss nahe. Zumindest scheint der Druck auf ISIS der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten etwas Luft zu verschaffen. Das wäre in der derzeitigen Situation schon ein kleiner Fortschritt.
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #131 am: 24. Januar 2014, 10:17:49 »

ISIS macht in Syrien denselben Fehler wie AQIM damals in Al Anbar/Iak - was nicht verwunderlich ist, denn ISIS ist AQIM, nur "re-branded".
In ihren Operationsgebieten führen sie die extremste Form der Sharia ein, zwingen den Einheimischen im wahrsten Sinne des Wortes mittelalterliche Regeln und Normen inklusive barbarischer Sanktionen auf, und tolerieren keine andere Ausformung des Islam mehr, als den "reinsten" Salafismus. Dazu kommen noch Zwangsheiraten und Übergriffe auf die weibliche Bevölkerung. Das war selbst für die frommen und konservativen Sunniten in Al Anbar zuviel und hat diese zum gemeinsamen Kampf mit den Amerikanern gegen Al Qaida bewegt, was zum Erfolg der "Surge" massiv beitrug und die militärische  Niederlage AQIMs herbeigeführt hat.

Auch jetzt noch kämpfen in Ramadi sunnitische Milizen an der Seite der (schiitischen) Regierung gegen die (sunnitischen) Salafisten, und in Syrien hat ISIS exakt denselben Stuß gebaut, was dazu führte, dass nicht nur laizistische oder allg. gemäßigte Rebellengruppen gegen ISIS kämpfen, sondern sogar die fast ebenso radikal salafistische Al Nusrah Front (überwiegend Syrer) gegen die ehemaligen Dschihad-Brüder von ISIS (überwiegend Ausländer) kämpft.
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schlammtreiber

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #132 am: 18. Februar 2014, 15:40:21 »

Nachdem die Verhandlungen zwischen Regierung und Rebellen gescheitert sind, werden jetzt wieder andere Optionen in Betracht gezogen:

US-Außenminister: Kerry erwägt Flugverbotszone über Syrien
http://www.spiegel.de/politik/ausland/buergerkrieg-in-syrien-usa-pruefen-mehr-militaerhilfe-gegen-assad-regime-a-954179.html

Zitat
Die Verhandlungen zwischen Syriens Regime und der Opposition sind gescheitert, jetzt erwägen die USA eine stärkere Einmischung: Die militärische Hilfe für die Rebellen soll aufgestockt werden, auch eine Flugverbotszone ist im Gespräch.


Man hat offenbar die Lehren aus Bosnien mal studiert...

Zitat
Die Strategen in Washington sind zum dem Schluss gekommen, dass eine neue Verhandlungsrunde nur Erfolg verspricht, wenn Assad zuvor militärisch geschwächt wird.

...und sich auf Assads Verhalten einen Reim gemacht...

Zitat
Kerry befürwortet diesen Ansatz, weil sich die Drohung mit einem Militärschlag gegen das Regime schon einmal als erfolgreich erwiesen hat. Als die USA im vergangenen September nach dem Giftgasangriff auf Vororte von Damaskus mit Angriffen gegen syrische Ziele drohten, lenkte Assad ein.

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Antw:Quo vadis Syria?
« Antwort #133 am: 19. Februar 2014, 06:43:05 »

was für ein Problem haben die mit Assad? Sollen lieber mal schaun dass sie kein Somalia vor den Toren Europas aufbauen ....
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I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

schlammtreiber

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« Antwort #134 am: 19. Februar 2014, 08:35:01 »

was für ein Problem haben die mit Assad? Sollen lieber mal schaun dass sie kein Somalia vor den Toren Europas aufbauen ....

Ich würde mal ganz frech behaupten, dass die Lage in Syrien jetzt schon wesentlich schlimmer ist als in Somalia  ;)
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