Das A&O eines halbwegs stabilen Staates ist ein funktionierendes staatliches Gewaltmonopol. Der einzige der das gewährleisten kann -auch gegen ISIS, al-Nusra etc. ist in meinen Augen Assad.
Im Augenblick kann weder Assad, noch irgendeine andere Fraktion, ein "staatliches Gewaltmonopol" gewährleisten, wie die aktuelle Situation (Patt im Bürgerkrieg, nix Gewaltmonopol) deutlich zeigen sollte. Halbwegs realistisch wäre das, wenn sich eine neue Koalition bildet, z.B. bisherige Regierung und gemäßigte Opposition gegen ISIS & Co, aber gerade hier stellt tatsächlich die Person Assad als Symbol ein beträchtliches Hindernis dar.
Zum Thema Militäreinsatz: Ich glaube man hätte mit einer Flugverbotszone etwas bewirken können, als der Konflikt noch am Anfang stand
Sehe ich auch so, zu Beginn des Konfliktes bestand ein Interventionsfenster, das sich bald aber wieder geschlossen hatte. Dieses Fenster wurde nicht genutzt, weil am Anfang noch nicht der politische Wille zur Intervention im Westen bestand, und schloss sich, als die Dschihadisten innerhalb der Opposition dominant wurden, weil man diese nicht unterstützen will. Erschwerend kam noch hinzu, dass gerade das Ausbleiben westlicher Hilfe die Position der Islamisten noch weiter stärkte und die gemäßigten Teile schwächte, sich also ein Teufelskreis bildete. Mit zunehmender (gewaltsamer) Trennung von FSA und ISIS könnte sich zumindest dies wieder legen, wodurch sich ein neues Fenster für Unterstützung und/oder Intervention öffnet. In jedem Fall aber muss man sich auf eine "zweite Halbzeit" einrichten, denn egal welche Partei im ersten Durchgang siegt, es wird nicht das schnelle Ende der Gewalt sein.
Diplomatische Lösung halte ich für unrealistisch
Vorerst gescheitert, ja. Könnte wieder ein Thema werden, wenn sich die Lage am Boden ändert (-> Verhandlungsanreiz).