2. Tag
Am ersten Prüftag hatten wir uns den Wecker auf 5:00 gestellt, da wir Zeit haben wollten um wach zu werden. Ab 5:45 gabs Frühstück welches man aber nicht genießen konnte, da um 6:10 die Schriftliche Arbeitsprobe begann. Zum eigentlichen Test muss ich wohl nicht mehr viel sagen, Wortpaare vergleichen und abgrenzen, 30 Minuten Zeit, kein Schmierzettel. Ich habe mich für „Neid und Eifersucht“ entschieden. Ich selbst habe knapp eine halbe DIN A4 Seite beschrieben, andere Bewerber das dreifache. Zu achten ist auf eine gute Aussprache und ein sauberes Schriftbild. Nach dem Aufsatz ging es für mich weiter zum CAT-test (Wurde bei vielen schon bei der Musterung gemacht). Der CAT-test ist ein ganz normaler Intelligenztest wie er auch inzwischen an vielen Schulen stattfindet. Danach ging es für mich zur Ärztlichen Voruntersuchung, wo ich eine Urinprobe abgeben musste und einen Hör-, und Sehtest machen musste. Die Ärzte, bzw. MFA waren alle sehr nett und höflich, sodass man sich dabei wohlfühlte und auch mal ein bisschen lachen konnte. Direkt im Anschluss ging es dann zum PMO Fragebogen am Computer, wo fragen zur Persönlichkeit, Drogen- und Alkoholkonsum sowie der Einstellung zu anderen Kulturen abgefragt wurden. Auch hier gilt als oberstes Gebot: Ehrlich antworten, da sich manche Fragen wiederholen und im Interview dann aufgegriffen werden. Von allen Fragen ist nichts dabei wo man lange überlegen müsste, deswegen dauerte der Test auch nicht lange. Vor der Mittagspause stand dann noch das Gruppensituationsverfahren an, zu welchen wir dann in Gruppen bestehend aus jeweils vier Personen aufgerufen wurden. Meine Prüfkommission welche mich und die drei anderen aus der Gruppe bewertete bestand aus einem Offizier sowie einer Psychologin welche uns das anstehende Verfahren erklärten. Nun ging es zum ersten Szenario wo wir Aufseher einer Gruppe von Kindern waren welche eine Wanderung durchführten, die Jugendherberge aber nicht vor Anbruch der Dunkelheit erreichen konnten. In den Zehn Minuten gingen wir das Szenario durch, besprachen Möglichkeiten und fanden Kompromisse. Nach Ablauf von 10 Minuten beendeten die Prüfer das Gespräch. Das zweite Szenario war ein Ressourcenmangel, bei dem wir eine Reise für 3 Personen gewonnen hatten und nun einer zuhause bleiben musste. Ziel war es einen Kompromiss zu finden, selbst möglichst mit auf die Reise zu gehen und für den übriggebliebenen eine Ersatzleistung zu finden. Bei diesen beiden teilen des GSV geht es darum aktiv mitzuwirken aber nicht andere nieder zu machen. Das heißt, andere immer ausreden lassen und auf ihre Ideen eingehen. Was man auf keinen Fall machen sollte ist außen vor zu bleiben, oder stur auf einer Meinung zu bestehen. Letzter Abschnitt dieses Tests war ein Kurzvortrag, wobei es darum ging ein Problem zu lösen und dann der Gruppe vortragen warum man sich für seine Wahl entschieden hat. Nach dem GSV war noch ein wenig Zeit bis zur Mittagspause, sodass man mich gleich zur ärztlichen Untersuchung schickte. Dort musste ich erst ein wenig warten und wurde dann von einer Ärztin hineingebeten. Diese fragte mich dann ein wenig über meinen Alkohol- und Tabak Konsum, klärte mich über die Ärztliche Schweigepflicht auf und bat mich, mich freizumachen. Dann prüfte sie meinen Rücken und meine Reflexe, bat mich mich hinzulegen und prüfte abermals den Rücken. Zum Blutdruck messen musste ich dann noch ein paar Kniebeugen machen und durfte mich dann wieder anziehen. Mein Ergebnis war T2, Verwendungsmöglichkeiten wie Fallschirmjäger oder Fliegerischer Dienst fielen weg. Es folgten 30 Minuten Mittagspause in denen ich mich schnell umgezogen habe (Anzug für das Interview) und etwas gegessen habe. Nach dem Mittagessen ging es dann auch gleich zum gefürchteten Mathetest. Vorneweg: Ja, er ist verdammt schwer, aber das ist auch ganz bewusst so gemacht damit man alle die diesen Test absolvieren besser miteinander vergleichen kann. Der Test an sich ist so aufgebaut das die Fragen mit jeder Stufe schwieriger werden, sodass ich am Ende nur noch raten konnte. Mit dem abgeschlossenen Mathetest ging es dann für mich zur letzten Station des Tages, dem Interview. Richtig vorbereiten kann und muss man sich nicht dafür, Fragen wie z.B. „Wer wählt den Bundespräsidenten?“ kommen nicht vor. Stattdessen wurde man über seine Einstellung zu Auslandseinsätzen und darüber warum man Offizier werden möchte gefragt. Danach ging die Psychologin auf den biografischen Fragebogen und den PMO Test ein. Nach dem Interview wurde man heraus gebeten und nach gut 10 Minuten wieder rein wo man das erste Feedback des Tages bekam. Bei mir war das Feedback positiv, sodass ich auch gleich meine Offizierstauglichkeit bescheinigt bekam. Daraufhin habe ich mich bedankt und bin zurück zur Stube (Ich war einer der letzten beim Interview) wo ich zugleich einen Schock bekam weil viele bereits abgereist waren oder gerade dabei waren. Von meiner Stube vielen zwei weg, im allgemeinen fehlten auf fast jeder Stube nun die Hälfte, und von den ursprünglich 34 Bewerbern waren nur noch 19 geblieben. Nach einer ausgiebigen pause gab es dann noch den Einplanungsvortrag, wo uns noch einmal das Verhältnis von Nachfrage und Angebot in den einzelnen Verwendungen und Studiengängen gezeigt wurden. Zudem wurden wir noch kurz für den zweiten Prüftag gebrieft. Zum Abschluss des Tages traf man sich wieder beim „Griechen“ wo an diesem Abend auch das erste Bier zur Feier der bestandenen Eignung getrunken wurde. Achtung: Am nächsten Tag folgt der Sporttest, also sollte es wirklich bei einem bis zwei Kölsch bleiben.