So einfach war es schon in der Zeit vor der LHBw nicht, dass Aufträge an zivile Unternehmen vergeben wurden. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die Beschaffung von beigen Kampfstiefeln für den Einsatz oder auch einige Zeit davor die Beschaffung von Sicherheitsschuhen für den Werkstattbetrieb im Inland. In beiden Fällen waren die erforderlichen Größen nicht auf dem VersWeg zu beziehen und mussten dezentral über entsprechende Firmen beschaffte werden. Das geht allerdings nur, wenn mehrere Vergleichsangebote eingeholt wurden und der Mehraufwand vorab hinreichend begründet und genehmigt wurde. Dann kommen jeweils noch die eigentlichen Bearbeitungsdauern der beauftragten Firmen hinzu und dann die Bearbeitung bis zur Aushändigung.
Im Fall von Reparaturen wird der Aufwand sicher nicht geringer sein, so dass die Beauftragung externer Dienstleister seitens Bw sehr zeit- und kostenaufwendig sein wird und der Tausch (weil Routinevorgang) die günstigste Variante.
Die auf eigene Kosten direkt bei den Firmen beauftragte Instandsetzung ist natürlich ein anderes Thema.
Aus nachvollziehbaren Gründen beschäftigt die Bw keine Sattler, Schneider und Schuster mehr, weil die Lohnkosten für die teilweise zeitintensiven, individuellen Verrichtungen in keinem Verhältnis zur Ersatzbeschaffung stehen und Ersatzteile (Sohlen, Beschläge usw.) auch nicht mehr zu beziehen sind.
Es gibt aber immer mal Kameraden, die aus Prinzip die 20 Jahre alten Steifel bis zum DZE und darüber hinaus erhalten haben wollen. Ebenso einige "Außenseiter", die als HUT mit diesen frühreren "Seestiefeln" rumlaufen - davon gab es in unserer Kp auch einen älteren StFw. Aus Sicht des Dienstherrn sind da kostenaufwendige Reparaturen unter heutigen Gesichtspukten nicht mehr vertretbar, es sei denn, es handelt sich um orthopädische Sonderanfertigungen.