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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche  (Gelesen 34937 mal)

ulli76

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Nachdem aktuelle noch nichtmal eine Woche Grundausbildung rum ist und wir schon einen Schwund von ca.10% haben, wollte ich mal wissen, was einen dazu bewegt, schon so früh zu kündigen.
Einer unserer Schäflein hat noch am ersten Tag gekündigt.

Edit: Die Frage geht vor allem an die, die in der erste Woche gekündigt haben: Was hat euch dazu bewogen?
« Letzte Änderung: 05. April 2013, 13:48:48 von ulli76 »
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Lodric

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #1 am: 05. April 2013, 13:49:29 »

10% klingen dramatisch. Bezogen auf die erste Woche.

Ich kann mir nur vorstellen, dass die meisten sich wohl überhaupt nicht informiert haben werden, dementsprechend mit ganz falschen Erwartungen an die Sache rangegangen sind, und somit feststellen musst das die GA anstrengender ist als sie dachten.

Habe aber auch von vielen gehört das angeblich durch das Wegfallen/Aussetzen der Wehrpflicht die Kameradschaft in der AGA/GA sehr gelitten habe. Vertraue dem aber nicht so ganz.
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SpitFire

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #2 am: 05. April 2013, 14:55:22 »

Ich habe heute mit einem Einheitsführer einer Rekrutenkompanie gesprochen, da war von 10% während der Gesamten GA die Rede. Im betreffenden Quartal wurden die, ich nenne es jetzt mal die "präventiven Maßnahmen", wie grundsätzlich 16:30 Dienstschluss während der GA etc. bereits umgesetzt. Widersprüchlich finde ich dabei, dass es noch letztes Jahr aus höchsten Kreisen hieß, die damals festgestellten ca. 25% seien eigentlich nicht verwunderlich, da die Abbrecherquoten in zivilen Ausbildungsgängen angeblich ähnlich hoch anzusetzen seien, aber nun offenbar doch Handlungsbedarf in diese Richtung festgestellt wurde.

Ich vermute, ähnlich wie Lodric, dass durch Werbung und Öffentlichkeitsarbeit beim Bewerber ein Zerrbild entsteht. Aus dem zivilen Umfeld habe ich schon verschiedene Sachen gehört wie "Die nehmen da jetzt jeden" oder "Die fassen die Leute jetzt mit Samthandschuhen an, damit keiner abspringt". Mir klingelt dabei übrigens immer noch von damals der Werbeslogan "Werden Sie Manager in den Streitkräften und studieren Sie bei vollem Gehalt ohne Studiengebühren" (wörtliches Zitat von mil.bundeswehr-karriere.de) in den Ohren.

Leider denke ich, dass wir letzten Endes nicht wirklich nachvollziehen können werden, woran es liegt, dass so viele Bewerber vorzeitig gehen, weil sich die Betreffenden wahrscheinlich nicht hier äußern werden. Und die Gruppe, die sich äußert, wird wohl aufgrund der Freiwilligkeit einer gewissen Auswahlverzerrung unterliegen.
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ulli76

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #3 am: 05. April 2013, 15:49:16 »

Ich kann´s ja noch verstehen, wenn einer nach der Grundausbildung oder zum Ende der 6 Monate zum Schluss kommt, dass das Soldatsein doch nicht ganz den Vorstellungen entspricht.

Aber in der ersten Woche hat man doch noch gar nichts gesehen.
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SpitFire

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #4 am: 05. April 2013, 18:12:56 »

So sehe ich das auch. Aber es gibt tatsächlich Menschen, die etwa durch das bloße Aufstehen vor 5 Uhr morgens bereits an ihre körperliche Belastungsgrenze stoßen - oder das vielmehr glauben.

Sichert man dabei zu, dass jemand nach Widerruf binnen 24 Stunden praktisch zuhause ist, birgt ein persönlicher schwacher Moment bei dem ein oder anderen vermutlich eine große Versuchung, einfach hinzuschmeißen. Früher wäre dabei einfach der ständige Hintergedanke gewesen, dass man nach Widerruf ohnehin noch die neun Monate durchbringen muss.
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VC93

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #5 am: 05. April 2013, 19:27:53 »

Wir hatten ´nen 17-Jährigen der in der ersten Woche gekündigt hat, weil er nicht rauchen durfte.  :D
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C_Claim

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #6 am: 05. April 2013, 19:34:33 »

Ich fände eine Regelung wie bei Beschwerden praktisch... Wer aus der AGA raus will, darf erst nach ein paar Nächten "darüber schlafen" kündigen...
Aber es ist schon ein bisschen traurig, sollte man nicht schon als junger Rekrut stolz darauf sein, seinem Land zu dienen?
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Lodric

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #7 am: 05. April 2013, 19:34:47 »

Juristen werden wohl gleich Aufschreien:

Ich frage mich nur ob es möglich ist, praktisch eine Monatliche "Kündigungsfrist" einzusetzen, die widerruflich ist.

Wäre doch eine Maßnahme, wenn der Rekrut meint nach ein Paar Tagen zu "kündigen" (bspw. Bis zum 15. des Monats diese "Kündigung" einreichen muss) und dann aber bis mindestens Monatsende noch Dienst zu leisten verpflichtet ist. Verschafft zumindest denjenigen denen das Einkleiden schon zu viel war eine Möglichkeit (gezwungenermaßen) mehr kennenzulernen. Und wenn sie dann doch bleiben wollen kann der Dienstherr entscheiden ob er sie behalten will oder nicht.

War nur so ein Hirngespinst.
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KlausP

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #8 am: 05. April 2013, 19:37:26 »

Alles schön und gut, was hier bisher so geschrieben wurde. Aber das war eigentlich der Ausgangspunkt des Themas:

Zitat
Edit: Die Frage geht vor allem an die, die in der erste Woche gekündigt haben: Was hat euch dazu bewogen?
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aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Tommie

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #9 am: 05. April 2013, 20:28:35 »

Na ja, in beliebiger Reihenfolge:

- Umgangston ist zu militärisch
- Zu frühes Aufstehen
- Der Zimmerservice ist miserabel
- In den ersten Wochen lernt man das lautlose Töten noch gar nicht und die Einsätze kommen auch erst so spät
- Ständig erklärt einem irgendwer, was man tun soll/darf/muss/ ...
- Viel zu wenig Zeit zum Chillen und für Computerspiele
- Die Erfahrungen aus Counterstrike und WoW werden auch nicht angerechnet
- ...

... tbc ...
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ulli76

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #10 am: 05. April 2013, 20:30:57 »

@Klaus: Ne, da bin ich tolerant.
Ich mach mir ja auch Gedanken, was einen bewegt so schnell zu kündigen.

Aber klar, interessieren mich die tatsächlichen Beweggründe derer, die es getan haben.

Wenn die zur Entlassungsuntersuchung kommen, frag ich ja gerne nach- aber die, die so schnell gehen, kommen gar nicht mehr zu uns in den SanBereich.
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Schamane

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #11 am: 05. April 2013, 20:39:28 »

@ Lodric die Lage ist nun einmal so wie sie ist. Ansonsten sollte doch die BW unterdessen Daten zu der Frage haben. Persönlich gehen die mir bekannten Aussagen von:
1. Anruf bei einem Rekruten am zweiten Tag: "Hr. X sie können ab Montag unbefristet in ihrem Beruf bei uns Anfangen" (Was ich persönlich voll verstehe, wenn er dann in seinem Heimatort im erlernten Beruf und nicht als Mannschafter beim Bund sonst wo ist.)
2. Ich will keine Uniform anziehen ( Ja hat es tatsächlich gegeben, wie dachte der das Soldaten herum laufen)
3. Das ich hier Sport machen muss hat mir niemand gesagt. (Aber der BMI paste  ;D vielleicht sollte man nicht nur darauf sehen  :-X)
4. Ich schlafe bzw. dusche nicht mit anderen in einem Raum ( Nun hat irgend wer vergessen ihm zusagen, dass nicht jeder Soldat eine eigene Wohnung mit Zimmermädchen / Boy hat)
5. Das mit dem rauchen kann ich unterschreiben. "Ich kann keine 45 min ohne Kippe überstehen." (Nein nicht ich sondern war auch die Aussage eines Rekruten)
6. Das dauernde Geschrei von denen die uns hier immer zu den Stellen führen belastet mich. (Ja "böse" Feldwebel und Offiziere haben tatsächlich gesagt das sie einmal zum Bus kommen sollen und dies nicht so leise.)
Über Fortsetzung wird sich gefreut und wie gesagt dies ist nicht repressentativ sondern nur Momentaufnahmen.
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AriFuSchr

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #12 am: 06. April 2013, 10:44:18 »

Zitat
Über Fortsetzung wird sich gefreut und wie gesagt dies ist nicht repressentativ sondern nur Momentaufnahmen

vll. ist die Ausbildungsmethodik vor Ort zu repressiv?

 ;)
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Kameradschaftliche Grüsse 
 
                            




AriFuSchr

ulli76

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #13 am: 21. April 2013, 17:41:13 »

Ich denke, dass ein Problem tatsächlich darin liegt, dass die Rekruten jederzeit kündigen können.
Heutzutage haben viele ja noch nicht die Erfahrung, dass etwas anstrengend ist, dass man sich durchbeissen muss und es danach einfacher ist. Oder gar, dass man nen regelrechtes Hochgefühl hat, wenn man-erst recht gemeinschaftlich- etwas Schwieriges geschafft hat.
Viele haben offenbar noch niemals in ihrem Leben einen Muskelkater oder Missempfindungen nach körperlicher Belastung gehabt. Geschweige denn, dass sie mal von der Familie getrennt selber und auch noch mit fremden Menschen klar kommen mussten (sei es Pfadfinderlager, Fussballcamp, Feriencamp...)
Ich bin ja schon fast froh um jeden, den ich einstelle, der eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf erlernt hat (wir fragen im Rahmen der Einstellungsuntersuchung, was die vorher gemacht haben) gefolgt von denen, die regelmäßig einer Sportart nachgehen.

Gebt´s doch zu- viele von uns haben doch damals (TM) am Beginn der Grundausbildung auch gedacht- Weia,wo bin ich denn hier gelandt.
Für die Männer war es ja einfach- ihr hattet eh keine Wahl und musstet erstmal bleiben. Wie viele wären denn schon damals (TM) entfleucht, wenn es so einfach gewesen wäre.
Naja- einige sind ja auch damals im Rahmen der Einstellungsuntersuchung über die FU VI raus, weil sie mit der Situation nicht klar gekommen waren.

Vielleicht wäre es doch besser, wenn es die Kündigung immer nur zum Ende des Monats geben würde (kann man ja einschränken indem man die sofort ziehen lässt,die einen Ausbildungsvertrag vorlegen können).

Ich kenn den aktuellen Fragebogen nicht, den die Aussteiger ausfüllen können. Ich hab aber den Vorschlag, dass so Punkte wie abgeschlossene Ausbildung, der Ausbildungsbereich, vorherige Erfahrungen wie Pfadfinderlager etc., Sportvereinszugehörigkeit etc. mit abgefragt und ausgewertet werden.
Gibt es eigentlich eine Statistik zum Verlauf von Kündigungswellen. Meiner Erfahrung nach gibt es 3 Wellen innerhalb der Grundausbildung: Gleich ganz am Anfang, dann um´s Biwak rum und nochmal zum Ende der 3 Monate. Und natürlich zum Ende der 6 Monate.
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Vwdr 43

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Antw:Gründe für die Kündigung innerhalb der ersten Woche
« Antwort #14 am: 21. April 2013, 17:49:39 »

Die Frage die ich mir stelle, woran liegt das, das die Jugendlichen von heute so unselbstständig sind ? ( den Eindruck habe ich persönlich)
z.B. unsere Tochter ist 15 Jahre alt und die einzige aus ihrer Klasse, die sich selbstständig um einen Praktikumsplatz für ein Schulpraktikum gekümmert hat...der Rest der Klasse hat anscheinend die Eltern oder andere vorgeschickt.....ganz ehrlich das kann doch so nicht richtig sein....
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