Nur weil Sie der Meinung sind, dass ihre Meinung die allumfassende ist, bitte sehr.
Dennoch sieht es in der Praxis(!), nämlich bei der Einstellungsuntersuchung im KC/ACFüKrBw anders aus:
- BMI >30 = T4 bis zur Abnahme des entsprechenden Mehrgewichts.
- Bzw je nach Verwendungswunsch auch BMI>27,5.
Ob Sie anderer Meinung sind, der BMI längst überholt ist, wasauchimmer, hat den Musterungsarzt nicht zu interessieren, denn die Vorschriftenlage ist da eindeutig. Und nein, da sind keine "aber, aber, aber ich will doch"-Ausnahmen vermerkt.
ISSO.
Ausnahmen sind die Sportfördergruppen. (Wobei ich auch dort schon von 90/5-Dramen bei den Gewichthebern oder zB den Skispringern gehört habe.)
Sagt Ihnen Ulli als Ärztin, sagen Ihnen langjährige (Berufs-)Soldaten, sage ich, als ausgebildeter Wehrdienstberatungsoffz.
ISSO.
Dass es, insbesondere ältere Semester gibt, meist in Stäben/Schulen, die den Bauch überm Koppel tragen ist unbestritten. Aber auch die bekommen in dem Fall keinen 90/5 mehr für zB bestimmte Lehrgänge oder Einsätze.
Sollte ein Arzt zB beim 90/5 der Meinung sein, den Möchtergern-Arni mit BMI>30 großzügig durchzuwinken, will ich sehen, wie er das rechtfertigt, sollte es zu Problemen kommen. Nein, ein "aber, aber, aber in der Praxis ist es anders" zählt nicht, denn die Vorschrift ist eindeutig.
Der BMI sagt wenig über die allgemeine Fitness eines Bewerbers/Soldaten aus, auch jemand mit BMI 20/21 kann die Kondition/Kraft einer Kartoffel haben, aber es sind tendentiell weniger Probleme zu erwarten zB gelenkmäßig als bei jemandem, der zu viel mit sich herumschleppt.
Hat eigentlich schon mal jemand einen "Möchtergern-Arni" (die vielbesprochenen "Aber, aber, aber mein BMI ist nur über 30, weil das alles Muskeln sind! Echt jetzt...") gesehen, der konditionell topfit ist? Also was 3.000/5.000m Zeiten angeht??