...ich hab Anfang des Jahres mit meiner Selbständigkeit als Coach gestartet...
...er ist Offizier und seit Anfang des Jahres auch Berufssoldat...
Sie haben beide - zeitgleich - Entscheidungen für Ihre berufliche Entwicklung getroffen.
Also tragen Sie auch beide die Verantwortung für die daraus resultierenden Folgen.
Denn wie Sie zu Recht schreiben...Sie sollten als Team handeln.
Seine BS-Entscheidung nun zu hinterfragen, wird diesem Anspruch nicht gerecht. Denn genauso kann man dann auch Ihre Entscheidung der Selbstständigkeit hinterfragen.
Dessen ungeachtet... auch wenn es eine tausendfach wiederholte "Platitüde" ist... der Beruf des Soldaten ist und bleibt bestimmten
Restriktionen unterworfen, an denen auch eine Frau Dr. von der Leyen - in der Realität und auf die Masse bezogen - nur marginal etwas ändern konnte...
Das fängt damit an, wo der Soldat überhaupt eingesetzt werden kann.
Wo kein Standort... kann der Soldat auch nicht dienen...
Wo ein Standort ... muss dort auch Bedarf in seiner Fachtätigleit sein
Schon diese beiden Bedingungen stellen heutzutage erhebliche Hürden dar.
Dazu kommt, dass in einer Personalbehörde, die ca. 170000 Soldaten zu betreuen hat, auch ein gehörigt Maß an Bürokratie und Unflexibilität herrscht. Genauso wie in vielen anderen Bundes- und Landesbehörden auch. Dort wird auch nicht ein/eine Beamter/in "mal ebenso" dorthin versetzt, wo ER /SIE gerne hinwollen.
Hinzu tritt das Laufbahnrecht und der Verwendungsaufbau.
Ein Mannschaftssoldat, mit 8 Jahren Dienstzeit, kann davon ausgehen an dem Standort zu verbleiben, für den er eingestellt wurde.
Ein Offizier im Truppendienst, Berufssoldat, der theoretisch einmal General werden könnte... muss gewisse Stufen in der beruflichen
Entwicklung durchlaufen.
Und diese Stufen erfordern i.d.R. nun einmal die Versetzung an neue Standorte. Wenn das Ziel General sein soll... 6 × und öfter in der ganzen Dienstzeit...
Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Was sich aber geändert hat, ist das gesellschaftliche Bild der Frau und der Umgang mit der Familie.
Die Frau möchte (u.a. meiner Sicht: muss) für sich selbst sorgen können, beruflich voran kommen, sich selbst verwirklichen.
Auch den Kindern will man häufiges Umziehen, Schulwechsel, etc. nicht mehr zumuten...
"Früher" war das eben anders... da war die Offiziersfrau i.d.R. Hausfrau und Mutter... und wenn es hies Versetzung... dann wurde umgezogen.
Weil viele Frauen dies aber heute nicht mehr wollen, auf der anderen Seite der Berufssoldat auch den o.g. Zwängen unterworfen ist...
...läuft es schon seit vielen Jahren auf die klassische "Wochenendbeziehung" hinaus, wenn die Personalführung keine andere Lösung aufzeigen kann und sowohl Frau, als auch Mann, an ihren jeweiligen Vorstellungen von ihrem Leben festhalten.
Bei Vielen geht dies gut... aber Viele scheitern auch daran.
Denn es ist halt kein Familienleben im klassischen Sinn.
Gefordert ist dann vor allem eine Abkehr von der totalen "Fixierung" auf den Partner. Die Zeiten des "Alleinseins" müssen dann z.B. durch sinnvolle eigene Aktivitäten gefüllt werden. Treffen mit Freunden, eigenes Hobby, etc. Und es gibt dann praktisch 2 Alltage mit denen man sich arrangieren muss... Mama/Kind (unter der Woche)... Mama/Papa/Kind (Wochenende).
Über diese Dinge muss man reden, ohne dem jeweils anderen die Schuld an dieser Situation zuzuweisen.